Bachmannpreis 2023

  • Der Bachmannpreis-Wettbewerb hat heute begonnen.


    Hier die Lesereihenfolge:

    Donnerstag, 29. Juni

    10.00 Uhr: Jayrome C. Robinet

    11.00 Uhr: Andreas Stichmann

    12.30 Uhr: Valeria Gordeev

    13.30 Uhr: Anna Gien

    Freitag, 30. Juni

    10.00 Uhr: Sophie Klieeisen

    11.00 Uhr: Martin Piekar

    12.00 Uhr: Jacinta Nandi

    13.30 Uhr: Anna Felnhofer

    Samstag, 1. Juli

    10.00 Uhr: Yevgeniy Breyger

    11.00 Uhr: Mario Wurmitzer

    12.30 Uhr: Laura Leupi

    13.30 Uhr: Deniz Utlu


    Den Bewerb kann man auf 3Sat sehen oder im Internet.

    https://bachmannpreis.orf.at/

  • :wave Danke! :thumbup:

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Den Text von Jayrome C. Robinet und die dazugehörige Diskussion habe ich mir in der Nacht noch einmal angeschaut, weil ich beides gut und bemerkenswert fand.

    Dabei kam die Überlegung auf, wie zielführend ein Text ist, der nur ein Ausschnitt aus einem Roman ist :gruebel Eigentlich lassen sich solche Fragmente schlecht vergleichen mit echten Kurzgeschichten oder Texten, die extra für den Wettbewerb um den Bachmann-Preis geschrieben wurden - finde ich. Da kann immer die Ausrede, wenn etwas zu kurz angeschnitten wird oder unvollständig erscheint, gesagt werden, dass das im Roman erschöpfend ausgebaut wird.

    Wie findet Ihr das?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Den Text von Jayrome C. Robinet und die dazugehörige Diskussion habe ich mir in der Nacht noch einmal angeschaut, weil ich beides gut und bemerkenswert fand.

    Dabei kam die Überlegung auf, wie zielführend ein Text ist, der nur ein Ausschnitt aus einem Roman ist :gruebel Eigentlich lassen sich solche Fragmente schlecht vergleichen mit echten Kurzgeschichten oder Texten, die extra für den Wettbewerb um den Bachmann-Preis geschrieben wurden - finde ich. Da kann immer die Ausrede, wenn etwas zu kurz angeschnitten wird oder unvollständig erscheint, gesagt werden, dass das im Roman erschöpfend ausgebaut wird.

    Wie findet Ihr das?

    Finde ich nicht. So billig ließe sich die Jury nicht austricksen, denke ich. Das muss man schon viel cleverer machen, so wie einst Katrin Passig, in deren Text sich die Jury gespiegelt sah :grin , soweit ich mich dunkel erinnere.

    Im Übrigen sehen Jury und Verantwortliche das natürlich nicht so, sonst würde man das nicht zulassen.

    Wawerzinek gewann damals mit einem Ausschnitt aus einem seiner Romane. Es ging um die Beziehung zu seiner Mutter. Na, wenn das nicht preisverdächtig

    ist. :lache;)

  • Was haltet ihr von den neuen Juroen Mithu Sanyal und Thomas Strässle?


    Ich finde ihre Beiträge ambitioniert und wirklich nicht schlecht, aber Mithu Sanyal fuchtelt ein wenig zu viel mit den Händen und dass die ganze Zeit. Naja, es gibt schlimmeres!

  • Mithu Sanyal habe ich erst kürzlich in einer (aufgezeichneten) Sternstunde Philosophie - Sendung gesehen, wo sie sehr klug über das Identifikationsproblem und Rassismus im Gespräch war. Hier als Jurorin finde ich sie etwas zu emotional. Sie scheint die Texte überwiegend danach zu beurteilen, wie sehr sie beim Lesen geweint hat - finde ich nicht so hilfreich.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

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  • Was haltet ihr von den neuen Juroen Mithu Sanyal und Thomas Strässle?


    Ich finde ihre Beiträge ambitioniert und wirklich nicht schlecht, aber Mithu Sanyal fuchtelt ein wenig zu viel mit den Händen und dass die ganze Zeit. Naja, es gibt schlimmeres!

    Ich habe noch nicht so viel gesehen, aber ich finde beide sehr gut, Definitiv eine Bereicherung. Mithu Sanyal ist die bessere Vea Kaiser. Sie argumentiert auch sehr aus dem Bauch heraus, nimmt also eine ähnliche Rolle in der Runde ein, hat im Gegensatz zu Vea Kaiser aber eine immer eine solide literaturkritische Argumentation parat. Thomas Strässle ist auch sehr souverän in seinen Beiträgen. Beiden merkt man ihre Medienerfahrung an (Literarisches Quartett, Literaturclub etc.). Beide beleben auch die Diskussion, weil sie anders als Kastberger und Tingler sehr konstruktiv und positiv beitragen.

  • Preisvergabe des Wettbewerbs 2023:


    Gewinner:


    Ingeborg Bachmann-Preis:

    25-000 Euro

    Valeria Gordeev

    für den Text Er putzt



    Deutschlandfunk-Preis:

    12.500 Euro

    Anna Feinhofer

    für den Text Fische fangen



    KELAG-Preis:

    10.000 Euro

    Martin Piekar

    für den Text Mit Wänden sprechen/Pole sind schwierige Volk



    3sat-Preis:

    7.500 Euro

    Laura Leupi

    für den Text Das Alphabet der sexualisierten Gewalt



    Publikumspreis:

    6.000 Euro

    Martin Piekar

    für den Text Mit Wänden sprechen/Pole sind schwierige Volk

  • :wave Danke Herr Palomar für diese Auflistung!


    Ich gönne den Preisträgern die jeweiligen Auszeichnungen. Schade, dass nicht mehr Preise zu verteilen waren. Das Verfahren zur Ermittlung ist schon besser als früher und soll wohl verhindern, dass eine/r alle Preise absahnt.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Nach 3-Sat-Preisträger Piekars Auftritt vorhin mal gegoogelt, was gleichzeitig gestreckter Zeige- und kleiner Finger AUCH bedeuten können: „Italiener hingegen verhöhnen mit der „mano cornuta“ (gehörnte Hand) betrogene Ehemänner und -frauen.“ :grin


    Leider erst gestern und nur bei den letzten 1,5 Texten eingeschaltet, freue mich aber, dass die Leupi einen Preis bekommen hat, insbesondere nachdem der Text von Tingler so übel verrissen wurde „tendenziell totalitär“.


    Am Ende wies die Bachmann-Preisträgerin noch daraufhin, dass ihr Text um intensives Putzen Ausschnitt eines Romans war, was daraufhn deutet, dass im Text vermutlich in erster Linie (und ausschließlich?) ein Neurotiker gezeichnet wird (eben doch „konventionell“) und dann von der Jury zuviel hinein interpretiert wurde (Doppelbödigkeit usw.) , aber das ist Literatur.


    Es ist den Klagenfurthern zu danken, diese großartige Veranstaltung weiterhin möglich zu machen.

  • Zum beliebtesten Bachmannpreis-Juror des Jahres 2023 wurde Thomas Strässle gewählt.

    Das wurde durch Abstimmen auf Lesecafe ermittelt. Ich hatte auch für ihn gestimmt.



    Thomas Strässle wurden 1972 in Baden (CH) geboren, lebt in Zürich. Er studierte Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft in Zürich, Cambridge und Paris.

    Mehr über den Juror:

    https://bachmannpreis.orf.at/stories/3183750/

  • :dafuer

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin