Sandra Aslund - Im Herzen so kalt

  • Nichts ist wie es scheint

    Im Herzen so kalt, Thriller von Sandra Aslund, Ebook, erschienen bei Ullsteinbooks


    Eine schwedische Kriminalinspektorin aus Stockholm mit deutschen Wurzeln ermittelt in Nordschweden.



    Ein berühmter Umweltaktivist und Waldretter wird in den tief verschneiten Wäldern Nordschwedens von einer Schülerin tot aufgefunden. Maya Topelius zusammen mit ihrem Kollegen Pär Stenqvist ermitteln in ihrem ersten Fall. Derweil wird ihre Freundin Sanna in Stockholm Opfer eines sexuellen Übergriffs.
    Das Buch ist der erste Band um die Ermittlerin Maya Topelius, 27 Kapitel in idealer Leselänge sind mit Datum gekennzeichnet, die zeitliche Abfolge der Ereignisse ist somit gekennzeichnet. Am Buch-Ende befindet sich ein sehr hilfreiches Glossar, welches die einzelnen schwedischen Begriffe erklärt, dies wurde von mir gerne angenommen. Da in diesem Buch sehr viel über Umweltthemen, besonders den Wald geschrieben wird, finden sich für Leser die Interesse zu diesem Thema haben im Anschluss eine Zusammenfassung über Artikel zum Thema. Nicht zu vergessen auch das am Ende angefügte Rezept für Mayas Favorit-Smörgastarta, die im Buch zur Sprache gebracht wird.
    Ich habe mich auf dieses Buch gefreut, weil ich gerne Skandinavien-Thriller lese. Leider bleibt der Auftaktband der neuen Thrillerreihe weit hinter meinen Erwartungen, etwas mehr Spannung, mehr unerwartete Wendungen, etwas mehr Härte in den Verbrechen, hätte ich erwartet.


    Doch ganz davon abgesehen, ist der Schreibstil der Autorin flüssig, sie berichtet abwechselnd aus der Sicht verschiedener Charaktere, die leider nicht immer authentisch handeln. Etliche der Personen sind mir völlig fremd geblieben. Z.B. Pär. Der Plot an sich ist nachvollziehbar aufgebaut und verständlich. Die Verfolgungsjagd ziemlich am Ende der Geschichte fand ich sogar spannend. Die Privatsituation der Protagonistin und wie es in ihrem Leben weitergeht hat mich neugierig gemacht. Für meinen Geschmack war das gesamte Buch ein wenig zu umweltaktivistisch belegt, nicht uninteressant aber in einem Thriller nicht von mir erwartet, für solche Themen lese ich lieber andere Bücher.
    Leseempfehlung für Personen die sich für nachhaltige Forstwirtschaft, Umweltprobleme, #Me too –Themen, erhöhten Zuckerkonsum und seine Folgen interessieren und nebenbei einen Krimi lesen wollen. Von mir reicht es zu 6 von 10 Punkten.


    ASIN/ISBN: 3548068200

  • MIr hat der Krimi doch ganz gut gefallen. Gerade das nicht ZU Aktionlastige mochte ich.


    Die kleine Frieda findet auf einer Abkürzung durch den Wald auf ihrem Nachhauseweg einen toten Mann.

    Schnell stellt sich heraus, daß dort ein Mord stattgefunden hat.


    Da es sich um ein Kapitalverbrechen handelt, wird die Kriminalpolizei aus Stockholm hinzugezogen - und so verschlägt es Maya und Pär als Ermittler in das ländlich und waldreich geprägte Östersund um die dortige Polizei zu unterstützen.


    Diese sind anfangs überhaupt "not amused", sich von "den Großstädtern" herumschubsen zu lassen.

    Demensprechend schleppend beginnen auch die Ermittlungen.


    Zum Glück löst sich das relativ schnell auf und allmählich kommt der Fall in Fahrt.

    es bleibt auch nicht bei dem einen Mord.....



    Bedingt durch die Gegend geht es viel um Forstwirtschaft, illegale Abholzung von Wäldern, Umweltaktivisten, die sich dem entgegensetzen wollen.

    Immerhin war der ermordete Mann im Wald der Vorsitzende der Umweltorganisation.


    Gerade das fand ich sehr interessant, da mir gar nicht so bewußt war, daß das Problem in Schweden so aktuell ist.
    Als Deutsch hatte ich bisher auch das Vorurteil, die Schweden wären sehr viel umweltbewußter und würden ihre Wälder lieben...Pustekuchen. Ganz und gar nicht.


    Auch wird ein Fokus auf das Verhalten Frauen gegenüber gelegt, sexuelle Übergriffigkeit und was das auslöst.



    Die Ermittlungsarbeit als solches fand ich gut beschrieben.

    Eine Sache allerdings hat mich etwas genervt - die nervt mich aber generell in Krimis.

    Die sogenannten Alleingänge. Das mag ich eben einfach nicht und empfinde es als unrealistisch - mag es auch dem Spannungsaufbau dienen.



    Ansonsten fand ich die Charaktere ganz gut gezeichnet.

    Jeder hat seine Eigenheiten, trotzdem funktioniert die Zusammenarbeit letztlich.

    Sei es Pär, der erfahrene Ermittler - Hilding, der ältere Polizist, der es eher beschaulich mag, Sonny, der junge Heißsporn und Maya, die Hauptprotagonistin, die manchmal etwas zu übereifrig wirkt.



    Das Zusammenspiel aller Faktoren - Ermittlung, Persönliches, Umweltverbrechen hat mir gut gefallen.


    Schreibstilmäßig machen die kurz gehaltenen Kapitel und der flüssige Schreibstil das Lesen zu Vergnügen.


    Auf den nächsten Teil der Reihe warte ich gespannt.



    Fazit

    Der Einstieg in die neue Reihe um die Ermittler Maya & Pär ist gelungen.

    Ermittlung steht neben interessanten Themen im Vordergrund - die Ermittler sind sympathisch und auch Privates wird nicht außen vorgelassen. Nicht zu viel, genau in der richtige Dosis.


    Als guten Krimi mit interessanten Themen kann ich ihn durchaus empfehlen.

  • Die neunjährige Frida Nordström nutzt auf dem Nachhauseweg von der Schule eine Abkürzung durch den verschneiten Wald. Dort entdeckt sie die Leiche eines Mannes. Da die Polizei von Östersund personell gerade nicht gut besetzt ist, werden Kriminalinspektorin Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist von Stockholm in den Norden geschickt, um den Fall aufzuklären. Bei dem Toten handelt es sich um den bekannten Umweltaktivisten Mats Anderberg. In Östersund ist man nicht besonders erfreut über die Ermittler aus der Hauptstadt. Verdächtige gibt es besonders bei den Forstwirten, aber niemand will reden.

    Dies ist der Auftaktband der dreiteiligen Reihe „Ein Fall für Maya Topelius“. Ich mag die etwas düstere Atmosphäre von Skandinavien-Krimis sehr gerne und auch dieses Buch hat mir gefallen.

    Maya Topelius ist eine gute Polizistin, die bei ihren Fällen aber ihre Emotionen nicht immer unterdrücken kann. Zum Glück hat sie gute Freundinnen. Aber ihre Freundin Sanna hat eigene Probleme.

    Maya ergänzt sich sehr gut mit ihrem Partner Pär Stenqvist. Er hat viel Erfahrung und geht die Ermittlungen abgeklärter an, während Maya schon mal auf eigene Faust recht unkonventionell ermittelt. Der Tote war ein charismatischer Umweltaktivist, der aber auch eine andere Seite hatte. Mit seiner Überzeugung kam er bei den Forstwirten nicht gut an. Doch hat sich einer von denen die Finger schmutzig gemacht?

    Frida lebt mit ihrer Mutter Annika sehr zurückgezogen im Wald. Der Fund des Toten beschäftigt sie sehr, so sehr, dass sie versucht mit ihrer Freundin eigene Nachforschungen anzustellen. Doch das bleibt nicht unbemerkt und dann ist Frida verschwunden.

    Polizeihauptmeister Hilding Elofsson und Sonny Lindberg aus Östersund sind anfangs skeptisch, dass ihnen Stockholmer Kollegen vor die Nase gesetzt werden, doch dann arbeiten sie gut zusammen.

    In diesem Krimi kommt auch einiges Private aus dem Leben von Maya zum Tragen, dennoch ist es ein spannender Roman mit viel skandinavischer Winter-Atmosphäre und sympathischen Ermittlern.


    8/10