'Trophäe' - Seiten 113 - 200

  • Da hast du zwar recht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mann mit Hunters Ego anfangs auch nur annähernd daran gedacht hat, dass es für ihn gefährlich werden könnte. Er, die Krone der Schöpfung, ist doch unbesiegbar.

    Er hatte vorher bei der Hetzjagd auf das andere Tier schon gesehen, dass er den afrikanischen Jägern körperlich völlig unterlegen ist.

  • Er hatte vorher bei der Hetzjagd auf das andere Tier schon gesehen, dass er den afrikanischen Jägern körperlich völlig unterlegen ist.

    Aber hat er das reflektiert?

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • Genau das hatte ich ja hinterfragt. :grin

    ... Und die Jagd vorher von Karoha auf den Kudu zeigte eigentlich schon, dass Hunter mit den Afrikanern beim Jagen ohne technische Unterstützung überhaupt nicht mithalten kann. Warum er sich dann trotzdem auf die Jagd nach !Nqates begibt, ist mir etwas unbegreiflich. Bei einem fairen Kampf ist er heillos unterlegen. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, dass er die - aus mehrfacher Perspektive - Sinnlosigkeit irgendwann einsieht. Hunter konnte eigentlich nur auf !Nqates schießen, weil sich dieser kampflos ergibt.

  • Um das noch mal deutlicher zu machen: Für mich ist an dieser Stelle die Personenbeschreibung von Hunter nicht stringent.


    Hunter wurde zuvor als erfahrener und erfolgreicher Jäger beschrieben. Dazu ist er noch mit seinem Beruf als Börsenmakler sehr reich geworden. Auch dort benötigt er Abgeklärtheit und die Fähigkeit, unbekannte Situationen gut abschätzen zu können. Und nun versagt er rational völlig und handelt eher emotional? Das holpert für mich ein wenig. Und von daher fand ich es völlig unbegreiflich, dass er sich auf diese Jagd einlässt.

  • Um das noch mal deutlicher zu machen: Für mich ist an dieser Stelle die Personenbeschreibung von Hunter nicht stringent.


    ...Und nun versagt er rational völlig und handelt eher emotional? Das holpert für mich ein wenig. Und von daher fand ich es völlig unbegreiflich, dass er sich auf diese Jagd einlässt.

    Ah, jetzt weiß ich, was du meinst! :licht Du hast natürlich recht, das passt nicht zusammen. Allerdings denke ich schon, dass auch sehr rational denkende Menschen sich in manchen Situationen von ihren Gefühlen/Begierden mitreißen lassen. Solche "Grenzsituationen" sind natürlich besonders interessant und vielleicht macht gerade das auch den Reiz dieses (und anderer) Bücher aus.

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • Hunter hält sich für total rational. Und erklärt all seine Handlungen rational. Aber wenn man seine Prägung durch den Großvater kennt, dann würde ich sagen, dass ist nur oberflächlich rational und unten drunter gärt es bei ihm gewaltig.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Die Hexenholzkrone 2 - Tad Williams

    Schau der Welt direkt in die Augen - Eva Grübl



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Es gibt Situationen, in denen auch normalerweise völlig rational denkende Menschen von Emotionen überwältigt werden und diese Emotionen dann die Zügel in die Hand nehmen.

    Gerade bei Menschen, die das gar nicht kennen, ist das dann besonders überwältigend.


    Deshalb finde ich schon, dass es zwar nicht zu dem Alltags-Hunter passt, in dieser Situation allerdings nicht so ungewöhnlich ist. Und dazu noch eindrücklich beschrieben.