Kurzbeschreibung (Quelle: amazon.de)
Ein charmanter, intelligenter und warmherziger Schmökerkrimi. Frühling 1925: Ernestine und Anton besuchen gern und regelmäßig die Wiener Trabrennbahn in der Krieau. Sie liebt die flirrende Stimmung, den Nervenkitzel beim Wetten und das illustre Publikum. Er begeistert sich mehr für die Jause in der Meierei. Als es während eines Rennens zu einem tragischen Unfall kommt, der tödlich endet, ist Ernestines Neugier geweckt. Für ihren Geschmack profitieren deutlich zu viele Menschen vom Tod des angeblich Verunglückten ...
Autorin (Quelle: amazon.de)
Beate Maly wurde 1970 in Wien geboren, wo sie bis heute lebt. Ihre drei Kinder zieht es immer wieder in die weite Welt. Zum Schreiben kam sie vor rund 20 Jahren. Sie widmet sich dem historischen Roman und dem historischen Kriminalroman. 2019 war sie mit »Mord auf der Donau« für den Leo-Perutz-Preis nominiert.
Meine Meinung
Ernestine Kirsch und Anton Böck haben eine neue, spannende Freizeitbeschäftigung für sich entdeckt: Das wöchentliche Pferderennen auf der Trabrennbahn in der Krieau. Durch Zufall erhalten sie Freikarten für ein Rennen, welches für einen der Jockeys leider nicht glimpflich ausgeht: Er wird tot in den Stallungen gefunden. Und auch während des zweiten Rennens eine Woche später kommt ein Mensch ums Leben – von einer Mistgabel aufgespießt. Ernestines Spürsinn und natürliche Neugierde sind wieder geweckt und Anton kann sich wie üblich Ernestines Ansinnen nicht entziehen. Gemeinsam begeben sie sich auf Tätersuche und unterstützen erneut Kommissar Erich Felsberg in seinen Ermittlungen.
Auch dieser Fall spielt wieder in einem speziellen wienerischen Umfeld. Diesmal wird der Trabrennverein thematisiert, welcher vor über 150 Jahren gegründet wurde und eine Wiener Institution ist. Ernestine und Anton suchen zunächst nur Zerstreuung, als sie einen Ausflug auf die Trabrennbahn wagen – und finden sich doch bald schon in einen Mordfall verwickelt. Der Fall ist sehr interessant in die Begebenheiten rund um die Trabrennen integriert. Es hat geradezu Spaß gemacht, von den Rennen und dem ganzen Trubel ringsum zu lesen und natürlich Ernestines Spuren zu folgen.
Anton ist einfach Anton und würde am liebsten keiner Spur folgen, sondern lieber den ganzen Tag in seinem Liegestuhl sitzen und die ein oder andere Wiener Köstlichkeit verspeisen. Was Ernestine allerdings nicht zulässt und in den einzelnen Szenen wiederum eine gewisse Komik mit sich bringt.
Und Erich Felsberg tappt diesmal lange im Dunkeln, was die Aufklärung des Falles anbelangt. Hier sind es nicht nur die fehlenden heißen Spuren, sondern auch die persönlichen, offenen antisemitischen Anfeindungen, welchen er im Kollegenkreis ausgesetzt ist, die ein Ermitteln für ihn immer schwieriger machen. Keine gute Entwicklung, aber eine, die wohl in einen Roman dieser Zeit sein muss.
Ein guter Kontrastpunkt ist dagegen die bevorstehende Hochzeit von Heide und Erich und die dafür zu treffenden Vorbereitungen. Auch diese nehmen in diesem Roman einiges an Raum ein, aber nie so viel, dass die Krimihandlung in den Hintergrund rückt.
Und so ist auch dieser Kriminalroman wieder ein gelungenes Stückchen Zeitgeschehen mit Lokalkolorit, einer guten Prise Familienleben und jeder Menge Guglhupf. Solide 8 Eulenpunkte von mir.
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ASIN/ISBN: 374081585X |