Der Barmann des Ritz - Philippe Collin

  • Klappentext

    Paris, 1940. In der Bar des legendären Hotel Ritz scheint warmes Licht auf die polierte Messingtheke, während Nazis, Kollaborateure und Mitglieder der französischen Elite ihre Cocktails schlürfen – weit entfernt vom Lärm des Krieges. Frank Meier, der berühmte Barmann des Ritz, serviert sie mit routinierter Eleganz. Doch hinter seinem höflichen Lächeln verbirgt sich die Angst. Jeder Drink, den er mixt, könnte sein letzter sein. Denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte: Er ist Jude.

    Hinter seiner Theke hört Frank mehr, als gut für ihn ist. Zwischen perlendem Champagner, prickelnden Cocktails und geflüsterten Absprachen schnappt er Informationen auf – von Verrat, Résistance und den skrupellosen Plänen der Besatzer. Jeder Abend in der Bar wird gefährlicher, jede falsche Bewegung könnte ihn entlarven. Zuschauen oder handeln? Seine Entscheidung wird nicht nur über sein Schicksal bestimmen, sondern auch über das von Luciano, seinem jungen Lehrling, und Blanche, der Frau, die er liebt.


    Über den Autor

    Philippe Collin, geboren 1975 in Brest, ist ein französischer Journalist und Radiomoderator. Er studierte Geschichte und ist nun als Kulturredakteur tätig. Der Barmann des Ritz ist sein erster Roman.


    Mein persönliches Fazit

    So richtig warm geworden bin ich mit der Geschichte leider nicht. Der Stil ist doch sehr distanziert und trotz der vielen Dinge, die man als Leser über Frank Meier erfährt, hat man doch nie das Gefühl ihm wirklich nahe zu kommen. Ich kann nicht sagen, ob es möglicherweise ein vom Autor beabsichtigtes Stilmittel ist, aber es fühlt sich an wie eine Mauer um die Hauptfigur an. Die Handlung plätschert so vor sich hin, alles bleibt im gleichen Tempo. Ob rauschender Empfang im Ritz oder brenzlige Situationen, die Meier das Leben kosten können. Es gibt da einfach keinen Unterschied. Es fehlt mir der Schwung und auch die Spannung. Dabei sind seine Ängste sehr gut nachvollziehbar, denn er führt einen wahren Drahtseilakt auf. Etwas besser gelungen finde ich dagegen die Situationen, in denen Meier sein Pokerface aufsetzen muss. Da wird dann der ganze Irrsinn im Detail sichtbar. Aber auch hier bleibt die Handlung emotional sehr oberflächlich. Der Geschichte hätte auch ein wenig mehr Witz nicht geschadet. An der einen oder anderen Stelle hat der Autor damit auch angesetzt, aber auch dies verläuft leider im Sande.

    Es fiel mir im Verlauf des Buches wirklich immer schwerer bei der Stange zu bleiben und ich gestehe, dass es mich am Ende schon fast etwas gelangweilt hat.


    Wirklich schade, denn die Geschichte an sich hat das Potential aufregend und auch aufwühlend zu sein. Zudem dürfte Meiers Geschichte nicht vielen Menschen bekannt sein. Für mich bleibt das Buch weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.


    ASIN/ISBN: 3458645128

  • interessant und Hochspannend

    Philippe Collin

    Der Barmann des Ritz

    Roman

    Aus dem Französischen von Amelie Thoma

    Paris, 1940. In der Bar des legendären Hotel Ritz flimmert warmes Licht über die polierte Messingtheke, während Nazis, Kollaborateure und Mitglieder der französischen Elite ihre Cocktails schlürfen – weit entfernt vom Lärm des Krieges. Frank Meier, der berühmte Barmann des Ritz, serviert sie mit routinierter Eleganz. Doch hinter seinem höflichen Lächeln verbirgt sich die Angst. Jeder Drink, den er mixt, könnte sein letzter sein. Denn er hat ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte: Er ist Jude.

    Hinter seiner Theke hört Frank mehr, als gut für ihn ist. Zwischen perlendem Champagner, prickelnden Cocktails und geflüsterten Absprachen schnappt er Informationen auf – von Verrat, Résistance und den skrupellosen Plänen der Besatzer. Jeder Abend in der Bar wird gefährlicher, jede falsche Bewegung könnte ihn entlarven. Zuschauen oder handeln? Seine Entscheidung wird nicht nur über sein Schicksal bestimmen, sondern auch über das von Luciano, seinem jungen Lehrling, und Blanche, der Frau, die er liebt.

    Basierend auf der echten Figur des Frank Meier, entführt Der Barmann des Ritz in eine Welt voller Täuschung, Loyalität und Mut – ein fesselnder Roman über den schmalen Grat zwischen Überleben und Widerstand.

    Der Bestseller aus Frankreich – basierend auf einer wahren Geschichte aus dem besetzten Paris


    Meine Meinung zum Buch und Autor

    Es ist sein erster Roman der , der Autor uns hier präsentiert, ein großes Debüt und eine Hommage an den Barmann Frank Meier , der ein Geheimnisse hütet, er ist in Wirklichkeit Jude , er braucht viel Mut , ebenso Loyalität und er deckt noch andere Juden im Hotel. Im Anhang finden wir viele Reale Personen die eine große Rolle einnehmen. Man erfährt viel Wissenswertes über das besetzte Paris, und den schmalen Grat um zu überleben und den Widerstand. Ein starkes Buch spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Auch die einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind brillant beschrieben. So konnte man sich gut in sie hineinversetzen.


    Frank Meyer hat mich fasziniert, wie er so Kuhl blieb in vielen brenzligen Situationen, und seine Loyalität gegenüber dem Hotel Ritz und den Inhabern. Ich glaube ich hätte Blut und Angst geschwitzt wie die deutschen Einmaschierten , Paris belagerten und auch das Hotel Ritz. Wie elegant und einfallsreich er Cocktails servierte und mixte ganz nach den Wünschen seiner Gäste, er machte kein Unterschied zwischen den deutschen und Franzosen, alle bediente er aufmerksam und jeder Gast fühlte sich als etwas besonderes. Auch wenn es in Frank nur so brodelte, ließ er sich nichts anmerken und lächelte jedem Gast zu , gleichgültig ob er ihn hasste und im innersten Angst verspürte als Jude entdeckt zu werden. Trotz aller Gefahren setzte er oft sein Leben aufs Spiel, in dem er Juden mit einem falschen Pass zur Flucht vor den Nazi Schergen half. Besonders das Schicksal seines Lehrlings Luciano, ebenfalls ein unbekannter Jude, und die Frau Blanche Auzello in Wahrheit eine Jüdin , die Frau des Direktors des Ritz , der er auf verschlungen Wegen zu einer neuen Identität verhalf .

    Er als der berühmte Chef der Bar, bekommt viel mit hinter seiner Theke. Wir begegnen Barbar Hutton , Channel, Carl Heinrich von Stülbnagel, Hans Speidel von der Gestapo, Göring jeder kocht sein eigenes Süppchen, wir erfahren so viel interessantes das ich bisher nicht wusste. Jedenfalls habe ich mitgefiebert das Frank diesen schrecklichen Krieg unbeschadet überleben wird.

    Viel Spaß und Freude beim Lesen.


    mir gefiel das Buch sehr gut, das Thema war sehr interessant und führt uns die damalige Zeit vor Augen. 5 Sterne

  • Meine Rezension:


    Meier an der Bar


    Nach einem Aufenthalt in Amerika tritt der Österreicher Frank Meier während des Ersten Weltkriegs in die Fremdenlegion ein, überlebt die Kriegswirren und übernimmt im Jahre 1921 als französischer Staatsbürger die Bar des legendären Hotel Ritz in Paris. Im Jahre 1940 besetzen die Deutschen die Hauptstadt und lassen sich gerne von Meier dessen großartige Kreationen servieren. Dabei muss er höllisch aufpassen, dass er seine jüdische Identität nicht preisgibt.


    In eher sachlich-nüchterner Weise beschreibt Philippe Collin das Leben von Frank Meier während der deutschen Besatzung. Der getaufte Jude mit französischen Papieren verschmilzt gleichsam mit seinem Interieur an der Bar, fügt sich so unauffällig ins Geschehen, dass kaum jemand auf die Idee kommt, dass er gar nicht hier sein dürfte. Verschwiegen und loyal mixt er für jeden Wunsch den passenden Cocktail, hört aufmerksam zu und behält in allen möglichen Szenarien sein Pokerface bei. Nach bekannten Größen wie Coco Chanel und Ernest Hemingway sind es nun die Nationalsozialisten rund um Goebbels, welche hier diskutieren und feiern und im Luxus frönen als würde niemand Hunger leiden. Was mir ein wenig fehlt, sind mehr persönliche, emotionale Szenen, die den Roman noch authentischer hätten erscheinen lassen, denn auch die (fiktiven) Tagebuchauszüge von Meier sind eher informativ als gefühlsbetont. So werden beispielsweise die Ängste, die der Barmann mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgestanden hat, kaum spürbar, ebenso seine Zuneigung zu Blanche Auzello, was ich ein wenig schade finde, denn dadurch wäre das Buch doch viel lebendiger geworden.


    Nichtsdestotrotz ein interessantes Portrait von Frank Meier, der von 1884 bis 1947 gelebt hat und mehr als 25 Jahre lang für die Bar des Ritz verantwortlich war.



    Titel Der Barmann des Ritz

    Autor Philippe Collin

    ASIN B0F2HNSJL7

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (347 Seiten) und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 18. August 2025

    Verlag Insel

    Originaltitel Le Barman du Ritz

    Übersetzer Amelie Thoma


    ASIN/ISBN: B0F2HNSJL7


  • Der letzte Drink


    Es ist eins der bekanntesten und geschichtsträchtigsten Hotels in Paris: das Ritz. Dort mixte während des zweiten Weltkriegs Frank Meier die Drinks für namenhafte Gäste. Doch er trägt ein Geheimnis mit sich herum. In „Der Barmann des Ritz“ beschreibt Philippe Collin den Alltag des Barkeepers.

    Frank Meier kommt ursprünglich aus Österreich und ist über Amerika ins Ritz gekommen. Er mischt Drinks für die prominenten Gäste des Ritz genauso wie für die deutschen Soldaten. Was niemand wissen darf: er ist jüdischer Abstammung. Jeder Drink, den er mischt, könnte sein letzter sein. Zwischen Soldaten und Göbels versucht Meier, den Schein zu wahren und zugleich sein Wissen für sich zu nutzen. Doch ein Eklat droht…

    Ich habe mich gut ins Buch eingefunden. Frank Meier ist eine reale Person, über die einige Fakten bekannt sind. Diese Fakten verknüpft Collin in seinem Werk mit fiktiven Tagebucheinträgen Meiers. Es ist keine lustige Unterhaltungsliteratur, sondern eine sachlich erzählte Möglichkeit, wie es damals gewesen sein könnte. Der Erzählstil ist daher sachlich- nüchtern, was wirklich gut zu den Buch passt. Allerdings fehlt es nicht an Spannung, die durch brenzlige Situationen entsteht. Die Kriegsereignisse sind ebenso realistisch wie nüchtern beschrieben.

    Allerdings geht Collin wenig auf das gesellschaftliche Leben außerhalb des Ritz ein. Wie es den übrigen Franzosen ging, dass es Verräter auf beiden Seiten gab und die drastischen Versorgungszustände kommen deutlich zu kurz. Stattdessen wird in Längen und detailreich von den Abenden im Ritz erzählt. Leider zieht sich dies teilweise in die Länge.

    Frank Meier ist eine authentische Hauptfigur. Klug, gewitzt , aber auch berechnend meistert er die Schwierigkeiten, mit denen er als Jude in Paris konfrontiert wird. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einiges wahrhaftig wie beschrieben abgelaufen ist. Insgesamt bin ich fasziniert von der Geschichte, auch wenn das manches in die Länge gezogen wird. Ich vergebe vier Sterne.