Hier kann zum 6. und 7. Buch (Kapitel 61 – 71) geschrieben werden.
'Ben Hur' - 6. - 7. Buch
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Ich habe wohl im falschen Abschnitt gepostet. Das Folgende gehört ins 5. Buch.
Hier zeigt sich stark, was für ein edler, uneigennütziger, stabiler Mensch Judah Ben Hur doch ist.
Alles scheint ihm zu gelingen. Er hat nicht nur die Jahre in Rom genutzt, um Verbindungen zu knüpfen und sich die Römische Kampfkunst anzueignen, er gibt auch Simonides und Esther frei (oder will es) und überlässt ihm auch das Vermögen, dass dieser ausgehend von dem Geld seines früheren Herrn erworben hat. Er findet Unterstützer durch seine Ehrlichkeit und seine gewinnende Art (Simonides, den Scheik). Und er verschreibt sich als Fernziel dem kommenden König der Juden, dem Messias.
Solche edlen Figuren findet man nur in den Klassikern!
Das Wagenrennen und das ganze Davor und Danach ist schon sehr spannend. Egal, was Messala versuchen wird: er ist entweder finanziell ruiniert oder entehrt. Um Ben Hur umzubringen, sucht er sich dummerweise auch noch jemand aus, der diesen früher unterrichtet hat in der Kampfkunst.
Dann scheint Judah nun wieder offiziell tot zu sein. Dann agiert es sich doch gleich wieder leichter.
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Solche edlen Figuren findet man nur in den Klassikern!
Wenn so eine Hauptfigur in einem modernen historíschen Roman auftauchen würde, würde ich das Buch wahrscheinlich genervt abbrechen, ein paar Ecken und Kanten sollte eine Figur schon haben. Bei Klassikern wie diesem Buch darf die Hauptfigur aber gerne strahlend weiß und der bösewicht rabenschwarz sein.
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Zu Beginn des Abschnitts erfahren wir dann endlich, was mit Ben Hurs Mutter und Schwester passiert ist. Was für eine Grausamkeit des Valerius Gratus! Und das alles, um sich zu bereichern. Schade, daß man nicht erfährt, ob er dafür irgendeine Strafe erhält.
Dann kommt eine Szene, die ich anderweitig in Sachbüchern schon gelesen habe: Pilatus ließ relativ bald nach seiner Ernennung die Römischen Feldzeichen in Jerusalem aufstellen, die er aber wieder entfernen lassen mußte. Auch sein Griff in den Tempelschatz sowie der Aufstand deswegen ist belegt.
Ob es diese vier Aussagen über Blinde, Aussätzige, Bettler und Kinderlose im Talmud (meine Ausgabe S. 328) gibt, weiß ich nicht, konnte ich auf die Schnelle auch nicht finden, und alle 613 Ge- und Verbote der Torah. Sicher ist allerdings, daß die Aussätzigen vertrieben wurden und ein armseliges Leben fristen mußten - die Krankheit war ja unheilbar.
Bitter ist, daß Ben Hur und seine Mutter sowie Tirzah sich zwar begegnen, Ben Hur aber schläft, so daß er nichts davon mitbekommt. Dafür findet Amrah, der „Geist des Hauses“ sie und versorgt die beiden künftig. Aber Ben Hur wird auch dies verschwiegen, um ihn zu schützen. Ob das auf Dauer gut gehen wird?
Auf dem Weg zu Johannes dem Täufer begegnet er wieder Balthasar und seiner Tochter, die auf dem selben Weg sind. Ira macht sich, so kommt es mir vor, während der Reise an Ben Hur heran - ich frage mich, welche Absichten sie verfolgt. Zumal sie so völlig anders ist als ihr Vater, was den Glauben und die Einstellungen betrifft. Ben Hur erliegt ihren Verführungskünsten - hm, wenn das nicht ein böses Erwachen gibt. Und wenn es auch nur ist, weil Ira meint, er sei sehr reich und mächtig.
„Vollkommene Liebe fordert vollkommenes Vertrauen. Aber laß nur! Du wirst mich bald besser kennen lernen.“ (S. 369)
Das klingt ja fast wie eine Drohung!
Zum Abschluß des Abschnitts die Begegnung mit Johannes und Jesus, so ganz anders, als Ben Hur erwartet hatte.
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Wenn so eine Hauptfigur in einem modernen historíschen Roman auftauchen würde, würde ich das Buch wahrscheinlich genervt abbrechen, ein paar Ecken und Kanten sollte eine Figur schon haben.
Wobei mir in heutigen Romanen oftmals der Ecken, Kanten und Anpassungen an den Zeitgeist derer zu viele sind. Da sind mir die "alten Helden" fast lieber.
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Zu Beginn des Abschnitts erfahren wir dann endlich, was mit Ben Hurs Mutter und Schwester passiert ist. Was für eine Grausamkeit des Valerius Gratus!
Ich kann es gar nicht fasse, was man ihnen angetan hat und dass sie das überlebt haben! Allerdings sind sie krank geworden. Ihr Aussehen wird zwar beschrieben, aber dennoch kann ich sie mir nicht richtig vorstellen.
Dafür habe ich mit Ben Hurs Mutter gelitten, als sie Ben Hur entdeckte, sich ihm aber nicht zeigen konnte.
Immerhin weiß nun Ben Hur, dass seine Familie noch lebt und Mutter und Schwester wissen, dass Ben Hur lebt.
Aber es ärgert mich immer noch, dass Ben Hur anscheinend nie nach Amra gefragt hat, trotz dieser Liste. Da stand dann irgendwann einfach der Satz da, dass Ben Hur von Simonides erfahren hat, dass Amra noch lebt.
Wir haben es Simonides zu verdanken, dass sich noch lebt. Darauf wäre ich nicht gekommen. Ich hatte mir vorgestellt, dass sich, nachdem das Haus versiegelt wurde, eine Weile niemand dem Haus nähern dürfte, also gut bewacht wird.
Ich hoffe, die Familie schafft es doch noch, sich zu sehen ohne Ansteckungsgefahr. Das stelle ich mir aber sehr schwer vor.
Ob es diese vier Aussagen über Blinde, Aussätzige, Bettler und Kinderlose im Talmud (meine Ausgabe S. 328) gibt, weiß ich nicht, konnte ich auf die Schnelle auch nicht finden,
Da hatte ich mich auch gefragt, ob das denn stimmt. Klingt ganz schön herzlos.
Was das Thema Aussatz betrifft, erinnere ich mich, dass dazu einiges im Alten Testament steht; wie es aussieht, was man tun soll. Und dass nur der Priester urteilen durfte, ob ein Mensch wieder gesund war, falls es doch kein Aussatz gewesen war. Zumindest habe ich es damals so verstanden. Auf die Schnelle finde ich da etwas in 3. Moses 13. In 3. Moses 14 klingt es so, dass Aussatz auch wieder verschwinden kann. Ganz aussichtslos scheint es also nicht zu sein oder man konnte vielleicht nicht alle Krankheiten, die sich ähnelten unterscheiden und ging deshalb auf Nummer sicher.
Seufz, wie es wohl Mutter und Schwester noch ergehen wird...
Ira macht sich, so kommt es mir vor, während der Reise an Ben Hurheran - ich frage mich, welche Absichten sie verfolgt.
Ja, für mich ist sie weiterhin ein Rätsel. Ich finde, für Ben Hur ist sie schon eine aufregende Verlockung. Aber ich bezweifle, dass sie zusammen passen. Und mit der Zeit kommt es mir auch immer mehr vor, dass Iras nur mit ihm spielt, ihn verschaukelt. Und Ben Hur merkt es einfach nicht. Läuft ihr einfach hinterher. Kurz hatte ich sogar den Verdacht, dass sie Ben Hur nur ausspionieren will.
Die Geschichte, die Iras Ben Hur erzählt (Isis, Osiris), kannte ich bisher nicht. Sie erinnert mich an die Schöpfungsgeschichte aus der Bibel. Vermutlich ist die Erzählung mit Isis und Osiris älter.