Elias Haller - Die Sättigung

  • ASIN/ISBN: 9782496718423

    „Die Sättigung“ ist der 8. Fall für Arne Stiller.
    Dresden befindet sich in den Karnevalsvorbereitungen, der Kryptologe Arne Stiller langweilt sich und wird zu seinem Kollegen Plattner abgeordnet. Sie sollen den verschwundenen Karnevalsprinzen Dolph Gehrmann suchen. Plattner ist nicht gerade der fleißigste Beamte und hat in der Sache nicht wirklich etwas unternommen. Er fiebert nur seiner Beförderung entgegen. Nun nimmt Arne die Sache in die Hand. Doch dann wird er in einen Imbiss gerufen. Dort wurde der Besitzer ermordet und grausam verstümmelt. Hier entdeckt Arne auch einen ersten Hinweis, der seinen kryptologischen Verstand auf Hochtouren anlaufen lässt. Auch an den weiteren Tatorten finden sich ähnliche Hinweise, die Arne nun zu einem Muster zusammensetzen und lösen muss. Allerdings ist der Mörder immer schneller mit immer grausameren Taten.
    Dieses Mal bekommt es Arne mit kryptischen Nachrichten und Bildern zu tun, deren Botschaften er entschlüsseln muss. Dabei erfährt man auch, wie es zu dem Buchtitel „Die Sättigung“ kam, die einen historischen Hintergrund hat und den Täter zu furchtbaren Taten angestachelt hat.
    Wie nicht anders zu erwarten ist auch dieses Buch spannend von der ersten bis zur letzten Seite und einem überraschenden Ende. Wegen des mitreißenden Schreibstils und eines genial konstruierten Falles konnte ich nicht aufhören zu lesen. Die Taten und das Auffinden der Opfer sind sehr bildhaft beschrieben, man bekommt praktisch Kopfkino. Die sehr kurzen Kapitel und der stetig steigende Spannungsbogen machen das Lesen zu einem grausigen Genuss. Schon makaber, dass einem so etwas gefällt.
    Auch die einzelnen Rückblicke auf das Leben eines Jungen fand ich interessant, aber auch sehr traurig.
    Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Arne hat sich seit dem ersten Buch positiv entwickelt. Zu Beginn war er nach seiner Suspendierung ein unsympathischer, stoffeliger Mensch, dem man lieber aus dem Weg ging. Nach und nach ist er immer aufgeschlossener und sogar sympathisch geworden. Dazu trägt sicher auch die Beziehung zu Martina bei, die als Rechtsmedizinerin oft mit Arne zusammenarbeitet. Schön war auch, Inge wieder zu erleben, wenn auch nur kurz.
    Wie immer bin ich völlig begeistert von dem Buch und gebe eine absolute Leseempfehlung. Obwohl die Handlung in sich abgeschlossen ist und man das Buch einzeln lesen kann, würde man etwas verpassen, die Vorgänger nicht zu kennen.
    Das Cover passt wieder perfekt zur Handlung.

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  • Karneval in Dresden: Ein maskierter Mörder foltert seine Opfer auf grausame Weise und hinterlässt rätselhafte Botschaften. Alle Opfer haben zuvor eine Einladung zu einem Suppenfest bekommen. Arne Stiller übernimmt den Fall und kommt durch die verstümmelten Leichen selbst an seine Grenzen. Und auch das erste Opfer, ein Imbissbesitzer, gibt dem Ermittler Rätsel auf. Doch nur sehr langsam kann Stiller den Code des perfiden Killers knacken - während die Opferzahl weiter anwächst.

    Das Cover ist gut gemacht und passend; allerdings hätte man es auch besser machen können - z.B. mit einem Bild mit Code, das im Buch vorkommt.

    Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

    Dies ist der 8. Band um den Kryptologen Arne Stiller. Für mich war es zwar nicht das erste Buch des Autors, aber das erste Buch aus der Reihe. Ich kam trotzdem sehr gut und schnell in das Buch hinein - das Buch lässt sich also definitiv auch als Einzelband lesen, auch wenn Andeutungen aus Stillers Vergangenheit angedeutet werden.

    Die Spannung ist von der ersten Seite an auf sehr hohem Niveau, steigt dann aber noch und endet mit hoher Spannung auf der letzten Seite.

    Arne Stiller ist ein Charakter, der mir mit seinen Ecken und Kanten ausgezeichnet gefällt; daher werde ich auch die vorherigen Bücher der Reihe nachholen.

    Und trotz der grausamen Morde und der Bösartigkeit des Mörders, kann man sich trotzdem auch gut in den Täter und seine Taten hineinversetzen. Das macht den Täter schon fast ein bisschen sympathisch. Dies geschieht durch einzelne Rückblend-Kapiteln des Mörders.

    Die Beziehung von Arne zur Gerichtsmedizinerin Martina tut der Geschichte ebenfalls sehr gut; sowie ich die Einschübe über Arnes eigene Religion "JALTA-SINN" immer wieder auch witzig fand - und auch teilweise wahr.

    Die Kapitel sind gewohnt eher kurz gehalten und enden immer so, dass man das Buch dann nicht weglegen will. So wird es natürlich zu einem Pageturner.

    Auch der Einstieg in die Geschichte mit dem vermissten Prinzen und Arnes faulem Kollegen gefiel mir hervorragend.

    Fazit: Spannung und Überraschung in grausamem Thriller mit "sympathischem" Täter. 5 von 5 Sterne

  • Rezension: Elias Haller – Die Sättigung

    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5 Sterne)


    Elias Haller hat es wieder getan – und wie! Mit „Die Sättigung“ liefert er einen Thriller ab, der von der ersten Seite an fesselt, schockiert und zugleich nachdenklich stimmt. Wer Arne Stiller kennt, weiß, dass ihn seine Fälle selten kalt lassen – aber diesmal geht es um mehr als nur die Jagd nach einem Täter. Es geht um die menschliche Natur selbst, um die Grenzen von Gier, Moral und Hunger – im wahrsten Sinne des Wortes.


    Schon der Einstieg zieht einen gnadenlos in die Geschichte: düster, beklemmend und brillant konstruiert. Hallers Schreibstil bleibt gewohnt präzise – er schafft es, mit wenigen Worten Bilder zu zeichnen, die lange nachhallen. Der Spannungsbogen hält bis zur letzten Seite, und selbst erfahrene Thrillerleser werden hier mehr als einmal überrascht.


    Besonders gelungen ist, wie Haller erneut die Balance findet zwischen packender Ermittlungsarbeit und tiefenpsychologischen Momenten. Arne Stiller wirkt dabei verletzlicher und gleichzeitig entschlossener denn je – ein Ermittler, der über sich hinauswächst, weil ihm schlicht keine andere Wahl bleibt.


    Was „Die Sättigung“ so stark macht, ist nicht nur die Story, sondern das, was sie im Leser auslöst: Beklemmung, Neugier, Ekel – und Faszination zugleich. Kaum ein Autor schafft es, das Böse so realistisch und doch so klug zu inszenieren. Ein Thriller, der im Kopf bleibt. Ein Ermittler, den man nicht vergisst. Und ein Autor, der mit jedem Buch die Messlatte höher legt.

    Viele Grüße
    Thomas


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    wyrd bid ful aræd - Das Schicksal ist unausweichlich