Ein Colt für alle Fälle

  • „Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft!

    Wie unbegrenzt an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderwürdig! Im Handeln wie ähnlich einem Engel! Im Begreifen wie ähnlich einem Gott! Die Zierde der Welt! Das Vorbild der Lebendigen…..“


    .... und wir erschaffen mit all dem „Ein Colt für alle Fälle“….

    Und auch der entschuldigende Hinweis auf „Die 80er“ ist hier unzureichend. Und doch ist diese Serie integraler Bestandteil vieler nostalgischer Jugenderinnerungen, wie so vieles, welches wir dereinst bestaunt haben, eine Tatsache, die uns heute oft verwundern lässt. Vieles von damals ist nicht gut gealtert, es wirkt naiv, albern und ein typisches Abbild einer Zeit, in diesem Falle der 80er, die als Ganzes nicht vollkommen zu unrecht einen gewissen Ruf genießen. Anders als andere Serien beruht diese auf ihrem Titelsong, von Dave Sommerville (The Diamonds) für eine Dokumentation geschrieben und vom Hauptdarsteller gesungen wurde. Der “Pitch” an das Studio, so erzählt es der Produzent, bestand auch nur aus diesem Song, ohne ein klares Konzept oder sogar einem Drehbuch.

    Die dritte Strophe wurde zwar aufgenommen, aber im Vorspann nicht verwendet: „They'll never make me president but I've got the best first ladies“….. was wirklich ein Jammer ist!

    Bei aller nostalgisierter Liebe zum altbacken-schrottigen kann man kaum behaupten, das diese Serie gut gemacht ist. Der Stuntman, der den doubelt der den Stuntman spielt (Dieser Satz war von Anfang an verdammt!!!) sollte wenigstens die selbe Frisur wie das Original haben, und – Haare kann man anpassen, das Gesicht aber nicht – niemals von vorne gezeigt werden! Auch wenn wir natürlich wissen – oder es durch die Serie erst gelernt haben – das es den Beruf des Stuntman gibt und was dessen Aufgabe ist, zerstört es doch die Illusion, wenn der Typ, der all diese tollen Sachen drauf hat nicht aussieht wie der Typ, von dem wir dachten das er all diese …. Nicht war? Aber vielleicht soll auf diese Art dem im Titellied besungenen unbekannten Stuntman die längst überfällige Anerkennung zugedacht werden, indem man die Tatsache, das der, der den Stuntman spielt auf die Hilfe eines solchen angewiesen ist, deutlich macht. Trotz all der offensichtlichen Mängel kann ich mir immer noch die ein oder andere Folge mit großem Genuss ansehen – weil ich mich noch gut an damals erinnere, als die Serie zuerst über unsere – zuweilen noch schwarz/weißen – Bildschirme flimmerte.


    Und natürlich müssen wir über die Schwingtür reden!



    Diese kurze - viel zu kurze! - Sequenz ist wohl das erste, was jedem damals jungen Jungen bildhaft ins Gedächtnis schießt, bescherte diese Szene doch so manchem Knaben regelmäßig eine - vielleicht auch die erste? - Erektion, auch wenn man damals vielleicht noch gar nicht so genau wusste, was da warum passierte. Aber das war Jodie Banks, von der eh schon geträumt wurde, und sie hatte eigentlich nix nennenswertes an!

    Es ist schon erstaunlich an was man sich nach so vielen Jahren noch erinnert!


    Noch immer versprüht diese Serie den Charme von damals, die Faszination und Begeisterung von damals kann ich mir wieder präsent machen und mich ganz der Verklärung vergangener Fernsehabende hingeben . Ich möchte hier keinesfalls den Konsum von jedweder Art von Rauschmittel propagieren, der Genuss einer individuell verschiedenen Menge Bieres kann dem Vergnügen an dieser Serie durchaus zuträglich sein!



    ASIN/ISBN: B01MSVZRED

  • Na ja, haste jut jemacht, Jung! Memoriere gerade Szenen, in denen Blondie in unseren Kindergesprächen ProtagonistIn war. und es gab deren einige. :lache Den Stuntman Colt, ja den gab es auch irgendwo ....:lache

    Und nichts gegen Serien aus den Siebzigern oder Achtzigern! Bei den Rockford-Files kommen nicht nur nostalgische Gefühle hoch, sie waren auch gut - und freilich kultig ;) Wenn ich ausnahmsweise mal nachmittags Zeit habe, ziehe ich mir das immer mal wieder auf One rein. :lache

  • Meine Grundschulklasse machte Mitte der 80er einen Ausflug zu einer Kunstausstellung nach Emden. In einem Raum gab es selbstgemalte Bilder der Besucher zum Thema "meine Zukunft" oder "Vorbilder" oder so ähnlich. Über 80% der Bilder zeigten ein fliegendes, braunes Auto. Und wenn man uns dort malen lassen hätte, wäre das Ergebnis sicherlich ähnlich ausgefallen. ^^

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Hach, welch schöne Erinnerung(en).

    Nicht nur Colt, auch Trio mit 4 Fäusten,

    Die Trio mit vier Fäusten Box habe ich mir gönnen müssen.

    Ich hab die Serie damals einfach geliebt. :grin


    Läßt sich auch heute noch ansehen - am schönsten, die selbstgebastelten technischen Dinge von Murray.

    Der damals schon seiner Zeit voraus war.

  • Über 80% der Bilder zeigten ein fliegendes, braunes Auto.

    Aha. Ich grübele und ich meine auch, mich gut an die "Kultur" der Achtziger zu erinnern, aber K.I.T.T. war schwarz und flog nicht, und der DeLorean von Doc Brown war silbern (er steht als Lego-Modell in diesem Moment direkt hinter mir). Welches fliegende braune Auto ist hier gemeint? 🤔

  • Welches fliegende braune Auto ist hier gemeint? 🤔

    An K.I.T.T. war damals noch nicht zu denken, jedenfalls nicht in Ostfriesland, wo das Kabelfernsehen erst einige Jahre später Einzug hielt.


    Das braune (mit goldenem Streifen, aber Gold als Filzmaler gab es für uns damals so wenig wie Kabelfernsehen) Auto war aus unserer Sicht der eigentliche Held der Serie, der GMC von Colt, der noch nicht mal einen eigenen Namen hatte, aber in unserer Phantasie schon fliegen konnte wie K.I.T.T. :grin


    Nachtrag: Deswegen habe ich und meine ganze Klasse die Serie geguckt, Frauen in Badeanzügen interessierten dann erst später bei Hasselhoff (nein, nicht Knight Rider):


    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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