Daniel Kehlmann - Die Vermessung der Welt

  • Zitat

    Original von Patricia_k34


    Ja, daran habe ich ja gar nicht gedacht. :wow


    Da musste ich spontan dran denken als ich deinen Beitrag gelesen habe. :-)


    Gibt es eigentlich auch ähnlich gute Bücher von Daniel Kehlmann?

  • Für viele Leser gewöhnungsbedürftig ist sicher die ständige indirekte Rede.


    Ich mochte das aber, ich bin ansich ein Freund des Konjunktivs.



    Besonders unterhaltsam fand ich die schon surreal anmutenden Passagen in den Momenten übermenschlichster Anstrengung oder Tortour, man kann sich v. Humboldt und seinem Kameraden sehr eindrucksvoll im Delirium halluzinierend und dabei an Abgründen balancierend vorstellen.



    Nur der Schluss, das letzte Kapitel, ließ sich für mich schwer einordnen. Während ich im Verlauf der Geschichte meist köstlich amüsiert war von Gaußens menschenfeindlicher Schrulligkeit und Überheblichkeit, konnte ich die die Relevanz der Geschichte mit seinem Sohn nicht richtig einordnen.


    Demnach wirkt auch das letzte Kapitel auf mich wie irgendwie notdürftig und doch überflüssig angefügt.



    Dennoch auf jeden Fall lesenswert!

    Wer viel schmeißt hat bald nichts mehr!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Kaleun ()

  • so, ich habe das buch auch durch und das in relativ kurzer zeit, weil es einfach zum weiterlesen ermuntert und verleitet.


    ich finde es lesenswert bis zur letzten seite.


    auch das letzte kapitel ist schlüssig, da ja der gesamt handlungsstrang darauf hinausführt, das die zwei wissenschafter, wissenschafter ihrer zeit waren, aber danach absolut eine neue ära angefangen hat. diese wird gut dargestellt in der figur eugens (gauß sohn, der auf den baum humboldts - beginn der reise von humbold - trifft) und seinem aufbruch in die neue welt, die jetzt nicht nur für die usa steht sondern eben auch für das neue zeitalter.


    alles in allem ein intelligentes, kurzweiliges buch, das man lesen sollte!
    9 von 10 punkte!

    „Die Welt ist ein einziger unaufhörlicher Querverweis.“


    ...who wants to live forever...

  • Obwohl mich der Titel irgendwie lange abgeschreckt hat, habe ich es dann doch angefangen zu lesen und bin froh, denn ich hätte echt was verpasst.


    Es hat großen Spaß gemacht und war wirklich amüsant zu lesen, auch wenn sich die Geschichte zunächst langweilig anhören mag.


    Daniel Kehlmann schreibt fantastisch gut, ich war völlig begeistert, nachdem ich "Ich und Kaminski" ja nicht so gut fand.


    Ein super Buch zum verschenken: kurzweilig, unterhaltsam, stellenweise auch zum schmunzeln.

  • Also mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders die Geschichten von Humboldt. Hab viel gelacht und mitgelitten. Besonders der Begleiter von Humboldt auf der Südamerikareise hat mir extrem leid getan. Der musste echt viel mitmachen.


    Auf jeden Fall hat das Buch Lust auf mehr gemacht. Ich glaub ich sollte mal noch mehr über Alexander von Humboldt lesen.


    Hatte etwa zur gleichen zeit angefangen den Weltensammler zu lesen da ich mir einen ähnlichen Unterhaltungswert versprochen hatte aber das Buch hat mir nicht wirklich gefallen.


    LG Luthien

  • Mein erster Kehlmann und bestimmt nicht mein letzter. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, der Stil mit der indirekten Rede, die kauzigen Wissenschaftler und die wirklich gute Story. Besser konnte man Gauß und Humboldt nicht verknüpfen.
    Lachen musste ich allerdings nicht sehr viel - aber auch nicht Weinen. Den wirklich schwarzen und skurilen Humor der "Wassermusik" kann man auch kaum erreichen.
    Es fehlten mir Landkarten von Lateinamerika, damit man die Reise des A. H. besser nachvollziehen konnte - aber wozu gibt es Wiki...
    Von mir gibts satte 9 Points.


    Edit wollte noch ein Detail erwähnt haben. :grin

  • Ich mag "Die Vermessung der Welt" auch sehr. Im übrigen, für alle die es interessiert, und die nicht gleich Humbolds umfangreiche Reiseberichte lesen wollen, Daniel Kehlmann hat ein kleines Bändchen geschrieben. Es heißt "Wo ist Carlos Montufar"? Es besteht aus mehrern Aufsätzen über Literatur. In einem beschreibt er auch, wie er in der Vermessung mit dem realen historischen Kotext umgegangen ist. Carlos Montufar war nämlich bei Humbolds Reisen auch meistens dabei und denn hat er weggelassen, weil ihn die Zweierbeziehung zwischen Humbold und Bonpland interessiert hat.

    :lesend Walter Kempowski "Das Echolot"

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Clio ()

  • "Die Vermessung der Welt" finde ich mittelmäßig. Ich weiß aber nicht, ob ich das Buch vielleicht einfach deshalb nicht so toll finde, weil ich es als Hörbuch kenne. Einige Sachen haben mich da furchtbar gestört, zum Beispiel die Betonung der indirekten Rede. Deswegen hab ich die indirekte Rede insgesamt irgendwie als nervig empfunden. Wie gesagt, vielleicht wäre es besser gewesen, das Buch selbst zu lesen.
    Die Handlung finde ich aber spannend, Humboldt mag ich als Charakter nicht so gerne, der wirkt irgendwie so...eingebildet. Aber trotzdem ist er als Figur unterhaltsam. Vielleicht sollte ich den Roman wirklich noch mal LESEN, eventuell könnte er mir dann wirklich besser gefallen. :gruebel

  • "Die Vermessung der Welt" ist seit Jahren eines meiner Lieblingsbücher. Sprachlich hat Kehlmann den meisten seiner (deutschen) zeitgenossen einiges voraus, und obwohl ich mich keinen Deut für Naturwissenschaft interessiere, hat mich die Geschichte echt gefesselt.
    Und GERADE dass sämtliche Dialoge in indirekter rede wiedergegeben sind, finde ich das größte Plus des Romans und einen wunderbaren Kunstgriff.

    "Geschichte handelt fast nur von schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind."


    Friedrich Nietzsche (1844-1900)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Histo-thomas ()

  • Tut mir leid.
    Das Ding hat keine wirkliche Story, keinen Esprit, keinen erfrischenden Hauch von irgendwas. Kein Hauch eines pfiffigen Gedankens oder auch nur sprachlicher Brillianz.
    Die Figuren werden breit herausgearbeitet - aber das wars dann schon.
    Ich habe mir das Buch zur Lektüre genommen, weil der Autor mit zig Preisen und rückhaltloser Begeisterung für genau dieses Werk als "Jahrhundertautor" gefeiert wird - und ich raffe nicht warum. Ich war fest entschlossen genauso begeistert zu sein, wie Millionen anderer Leser.
    Tatsächlich habe ich mich durch das erste Kapitel gequält und die ersten Seiten des zweiten gelesen - aus reiner intellektueller Pfllichterfüllung, denn Millionen Leser können angeblich nicht irren.
    Jetzt muss ich mich von der Fangemeinde natürllich fragen lassen, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, weil ich mit Kehlmann definitiv abgeschlossen haben: Dröge Abiturientenschreibe thematisiert getretenen Quark.

  • wir lesen das buch grade in der shcule und ich muss dsagen, dass es nach den buddenbrooks, der vorleser, faust, mc beth, kabale und liebe,.... wirklich mal eine nette abwechslung ist :-]
    vielleicht gibt es hier ja jemanden, der den roman auch gelsesn hat und sich noch das buch mit den materialien dazu geholt hatte, dies aber gerne wieder "loswerden" möchte :-)
    würd mich freuen...
    lg

  • Angenehm unterhaltsamer Roman, mit einigen genialen Passagen, aber nicht alles hat mir gefallen, und es ist doch schon bezeichnend das in der heutigen Zeit ein zugegeben sehr guter, aber keineswegs herausragender Roman derart gepriesen wird, und man Kehlmann zum literarischen Genie erklärt.


    Die durchgängige indirekte Rede ist eine willkommene Abwechslung, wenn auch sie nur selten wirklich Vorteilhaftes mit sich bringt.


    Der arme Eugen muss für so manchen Witz auf seine Kosten herhalten, die Figur selbst bleibt blass, und wirkt im ganzen Roman fehl am Platz.


    Das Ende, genauer gesagt das letzte Kapitel, passt nicht so recht zum Roman und wirkt erzwungen, als wäre es nachträglich hinzugefügt worden, um nochmal etwas zu verdeutlichen, was dem Leser auch vorher schon längst klar war. Im vorletzten Kapitel war die Geschichte von Gauß und Humboldt bereits zu Ende geführt, und ihm ist sogar ein solch wunderbarer Schlusssatz gelungen, das ich etwas überrascht war, das noch ein ganzes, belangloses Kapitel folgte.


    All die prophetischen Gedanken/Andeutungen der Protagonisten, die auf Erfindungen und Errungenschaften der menschlichen Entwicklung hinweisen, die noch in so ferner Zukunft lagen, und teils so abwegig schienen, das ich bezweifle, dass die beiden auch nur die Hälfte von all dem vorausgesagt haben/hätten, ein literarischer Trick, der mich mit zunehmendem Einsatz immer mehr gestört hat.


    Insgesamt ein äußerst gelungener Roman, der Autor selbst ist noch recht jung, und ich bin gespannt auf alles, was man von ihm in Zukunft noch zu lesen bekommen wird.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Ich hab mich am Anfang ziemlich schwer getan mit der indirekten Rede, weil ich es einfach üüüberhaupt nicht gewohnt bin. Das heißt aber nicht, dass es mir nicht gefallen hat. Nachdem man sich eingelesen hat, ist es sogar richtig gut und eine wunderbare sprachliche Abwechslung. Mal abgesehen davon, dass man sie selbst mal wieder lernt ;).
    Meine Deutschlehrerin hat an unseren Klausuren damals immer rumgemeckert, weil wir den Konjunktiv nicht richtig beherrschen würden ^^.
    Und auch ansonsten hat mir die Geschichte der beiden etwas verrückten Wissenschaftler gut gefallen. Musste oft schmunzeln und es war recht kurzweilig.
    Allerdings muss ich einigen von euch zustimmen...ich verstehe nicht, wieso dieses Buch so dermaßen über den grünen Klee gelobt wird.
    Klar, gut ist es...aber diiiiiiiiiiiie Sensation schlechthin ist es nicht.
    Von mir gibts 8 Punkte