Peter Berling/Die Krone der Welt

  • Der dritte Teil der "Kinder des Gral"-Pentalogie.


    Inhalt:
    Alamut 1251. Roc und Yeza können nun endlich in Ruhe und Frieden heranwachsen. Soweit der Plan, doch im Adlerhorst herrschen Intrigen und Angst und Schrecken vor dem leicht wahnsinnigen Großmeister Muhammad III. Es verschlägt die beiden schließlich nach Karakorum, an den Hof des mongolischen Großkhans Möngke. Doch dies paßt dem Orden nicht, der über ihr Schicksal wacht - oder es zumindest versucht - und ihr Freund und ewiger Beschützer William wird ausgesandt, sie zurückzuholen.


    Meinung:
    Auch hier wieder sind Geschichte und Geschichte (diesmal vor allem Mongolen vs. Assassinen) auf faszinierende Weise miteinander verwoben und unsere Freunde irgendwo dazwischen. Das kommt besonders schön zutage, wenn man die Chronik des historischen Willem von Rubruk, "Reisen zum Großkhan der Mongolen - Von Konstantinopel nach Karakorum 1253 – 1255" liest und so manches wiedererkennt, wie zB die Frau aus Metz oder den Silberbaum oder sich gar – von Berling verdorben – kichernd denkt: "Ich weiß, wer dieser Gosset wirklich war!"
    Dazu erhält man einen faszinierenden Einblick in das Leben der Assassinen auf Alamut (mit einer recht interessanten Version der Legende um das "Paradies" und der Konstruktion der Festung - Berling liebt technische Spielereien) und der Mongolen in Karakorum.

  • Wollte nur berichten, dass ich bisher 150 Seiten gelesen habe und der "Zauber" immer noch nicht gebrochen ist, zumal Berling mit den Mongolen noch einmal richtig Spannung und Abwechslung in die Sache bringt.


    Übrigens eignet sich auch dieses Buch wunderbar für eine Leserunde :grin



    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Grisel
    Mach mich nicht schwach! Und lass die anderen Mädls erst mal BdK überstehen.


    Das sollte eigentlich nur ein Scherz sein, aber wenn Pelican meint, dass Sie dich überreden kann, dann ist das umso besser :grin



    Zitat

    Original von Grisel
    Viel Spaß!!!


    Den habe ich. Leider habe ich schon über 400 Seiten weggelesen, sodass nicht mehr viel bleibt. Berling macht das aber auch interessant und spannend! Vor allem gefällt es mir, dass "die Kinder" Briefe an William schreiben. Ich mag ja sowieso so gerne Briefromane und von daher trifft Berling bei mir noch einen anderen Nerv (obwohl das gar nicht mehr nötig gewesen wäre :grin)


    Viele Grüße
    Kaypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Das sollte eigentlich nur ein Scherz sein, aber wenn Pelican meint, dass Sie dich überreden kann, dann ist das umso besser :grin


    Ist nicht schwer, ich beweise ja ohnhin fast stündlich, daß ich einfach nicht die Klappe halten kann, wenn es um diese Bücher geht.


    Zitat

    Den habe ich. Leider habe ich schon über 400 Seiten weggelesen, sodass nicht mehr viel bleibt. Berling macht das aber auch interessant und spannend!


    Du bist aber flott! :wow


    Zitat

    Vor allem gefällt es mir, dass "die Kinder" Briefe an William schreiben. Ich mag ja sowieso so gerne Briefromane und von daher trifft Berling bei mir noch einen anderen Nerv (obwohl das gar nicht mehr nötig gewesen wäre :grin)


    Hast Du "Franziskus" eigentlich schon gelesen? Das ist ausschließlich Brief- und Tagebuchroman.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ist nicht schwer, ich beweise ja ohnhin fast stündlich, daß ich einfach nicht die Klappe halten kann, wenn es um diese Bücher geht.


    Weiß ich doch :grin



    Zitat

    Original von Grisel
    Du bist aber flott! :wow


    Na ja - langes Wochenende und Schweinewetter, da geht das eben zügig.



    Zitat

    Original von Grisel
    Hast Du "Franziskus" eigentlich schon gelesen? Das ist ausschließlich Brief- und Tagebuchroman.


    "Die Kinder des Gral" war ja mein erster Berling, aber du hast mich schon überredet, dass ich "Franziskus" auch noch lesen werde. :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    "Die Kinder des Gral" war ja mein erster Berling, aber du hast mich schon überredet, dass ich "Franziskus" auch noch lesen werde. :grin


    Ist nett, weil er hier schon die Grundlagen für die Reihe gelegt hat, ob geplant oder zufällig sei dahingestellt. Außerdem ist Franziskus auch nicht gerade uninteressant.
    Und hier beginnt er sein Spiel, als er im Vorwort erzählt, wie ihm rein zufällig Guidos II "geheimes Tagebuch" in die Hände gefallen ist. Williams lag wohl daneben. :lache


    Ups, falscher Thread!

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ist nett, weil er hier schon die Grundlagen für die Reihe gelegt hat, ob geplant oder zufällig sei dahingestellt. Außerdem ist Franziskus auch nicht gerade uninteressant.
    Und hier beginnt er sein Spiel, als er im Vorwort erzählt, wie ihm rein zufällig Guidos II "geheimes Tagebuch" in die Hände gefallen ist. Williams lag wohl daneben. :lache
    Ups, falscher Thread!


    :lache


    So nach und nach werde ich mich durch die anderen Berlings wühlen, aber zunächst mache ich eine Pause.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Ich habe das Buch schon seit ein paar Tagen durch und will noch kurz meine Meinung kundtun: Wieder ein schönes, spannendes Buch mit zahlreichen interessanten neuen Figuren, wobei Berling in seiner Erzählkunst nicht nachlässt. Allerdings kommt dieser Roman für meinen Geschmack nicht ganz an die Vorgänger "Die Kinder des Gral" und "Das Blut der Könige" heran, was an der Thematik "Mongolen vs. Assasinen" liegen mag und auch ein wenig daran, dass Berling hier ein wenig zu sehr abhebt, denn Schamanismus und Fanatismus sind nicht mein Ding. Ansonsten ist aber auch "Die Krone der Welt" ein echter Berling und und alleine deshalb lesenswert.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Schamanismus? Arslan? Wie bei den meisten (geschätzten) historischen Romanen nehme ich bei ihm übersinnliches hin, lese aber meist drüber.
    Fanatismus? Was meinst Du damit? Diese theologische Diskussion, die William bei den Mongolen führt?


    Und was sagst Du zu dem Ende? Finde ich ja wie gesagt so richtig schön klassisch. Nicht, daß ich ein Problem mit den Fortsetzungen hätte, aber so hätte das durchaus stehen bleiben können.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Schamanismus? Arslan? Wie bei den meisten (geschätzten) historischen Romanen nehme ich bei ihm übersinnliches hin, lese aber meist drüber.


    Ja, Arslan. Um etwas überlesen zu können, muss ich ja erst wissen WAS und so weiß ich erst fürs nächste Mal Bescheid ;-)



    Zitat

    Original von Grisel
    Fanatismus? Was meinst Du damit? Diese theologische Diskussion, die William bei den Mongolen führt?


    Aber nicht doch William, denn der darf bei mir ja alles :grin
    Nein, ich meinte die Beschreibung des Lebens der Assasinen allgemein und in der "Rose". War auch wieder blöde von mir formuliert, denn für den Fanatismus dieser Leute kann ja Berling ja nichts.


    Bitte auch nicht falsch verstehen. Ich finde seine Bücher großartig, da er unglaublich viel Wissen sehr geschickt mit der Geschichte um die Kinder vermischt.
    Wenn Rebecca Gablé die Königin des hist. Romans ist, dann bleibt für Berling nur die Kaiserkrone :anbet, da seine Figuren doch -ähm, wie soll ich sagen- menschlicher?, also glaubhafter dargestellt sind und besser der Zeit angepasst sind.



    Zitat

    Original von Grisel
    Und was sagst Du zu dem Ende? Finde ich ja wie gesagt so richtig schön klassisch. Nicht, daß ich ein Problem mit den Fortsetzungen hätte, aber so hätte das durchaus stehen bleiben können.


    Ach ja, das Ende :grin: Tatsächlich ein schönes Ende, das so stehen bleiben könnte und mir Gelegenheit für eine Ruhepause gibt. Dennoch muss ich die weiteren Teile unbedingt lesen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Hier noch die Links, die echt klasse zum Buch passen:


    [URL=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,2303074,00.html]Die Mongolen[/URL] und wenn man sich dort durchklickt, kann man sogar den [URL=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2306972,00.html]"Silberbaum"[/URL] (weiter unten) bewundern :grin


    und hier:


    [URL=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,2088844,00.html]Todesboten aus Alamut[/URL] und dort eben beim Weiterklicken Bilder von [URL=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,2088804,00.html]Alamut[/URL]


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Nein, ich meinte die Beschreibung des Lebens der Assasinen allgemein und in der "Rose". War auch wieder blöde von mir formuliert, denn für den Fanatismus dieser Leute kann ja Berling ja nichts.


    Ich fand hier Berlings Deutung des "Paradieses" interessant. Dessen Existenz ist ja mehr als zweifelhaft, aber bei ihm ist es zumindest "realistisch".


    Zitat

    Bitte auch nicht falsch verstehen. Ich finde seine Bücher großartig, da er unglaublich viel Wissen sehr geschickt mit der Geschichte um die Kinder vermischt.


    Och, es soll vorkommen, daß ich ihn selbst manchmal kritisiere. Wir sind nicht immer einer Meinung, er und ich.


    Zitat

    Wenn Rebecca Gablé die Königin des hist. Romans ist, dann bleibt für Berling nur die Kaiserkrone :anbet, da seine Figuren doch -ähm, wie soll ich sagen- menschlicher?, also glaubhafter dargestellt sind und besser der Zeit angepasst sind.


    Was für mich entscheidend ist, ist mein Steckenpferd, die Linie zwischen Geschichte und Geschichte, die ist mir bei Gablé - bei aller Liebe - zu eindeutig, speziell durch ihre "holier-than-thou"-Helden der ersten Bücher.


    Zitat

    Ach ja, das Ende :grin: Tatsächlich ein schönes Ende, das so stehen bleiben könnte und mir Gelegenheit für eine Ruhepause gibt. Dennoch muss ich die weiteren Teile unbedingt lesen.


    Gut so! :-]

  • Zitat

    Original von Grisel
    Ich fand hier Berlings Deutung des "Paradieses" interessant. Dessen Existenz ist ja mehr als zweifelhaft, aber bei ihm ist es zumindest "realistisch".


    Spätestens seit den Anschlägen vom 11.09.2001 konnte man ja genug zum Thema lesen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich das auch schon in irgendeinem Roman so gelesen habe. Möglicherweise in Kai Meyers "Das Buch von Eden", bin mir aber nicht sicher. Ist aber auch egal, denn mich reizt dieses Thema nicht besonders, aber dafür kann Berling ja nichts.



    Zitat

    Original von Grisel
    Och, es soll vorkommen, daß ich ihn selbst manchmal kritisiere. Wir sind nicht immer einer Meinung, er und ich.


    Dann ist gut, denn ich habe sogar im "Blut der Könige" 1-2 Kleinigkeiten zum Meckern gefunden, aber dazu in der Leserunde mehr.



    Zitat

    Original von Grisel
    Was für mich entscheidend ist, ist mein Steckenpferd, die Linie zwischen Geschichte und Geschichte, die ist mir bei Gablé - bei aller Liebe - zu eindeutig, speziell durch ihre "holier-than-thou"-Helden der ersten Bücher.


    Das ist ein Kritikpunkt und es gibt noch einige andere, deshalb liebe ich die Bücher von ihr aber nicht weniger :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Spätestens seit den Anschlägen vom 11.09.2001 konnte man ja genug zum Thema lesen und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich das auch schon in irgendeinem Roman so gelesen habe. Möglicherweise in Kai Meyers "Das Buch von Eden", bin mir aber nicht sicher. Ist aber auch egal, denn mich reizt dieses Thema nicht besonders, aber dafür kann Berling ja nichts.


    Bei solchen Vergleichen muß man halt immer aufpassen, was man vergleicht. Zwischen den Assassinen und den Selbstmordattentätern der heutigen Zeit liegen Welten, mehr als ein halbes Jahrtausend zB. Nicht, daß ich irgendwas schönreden will, aber es ist etwas anderes.
    Wenn es Dich interessieren würde, könnte ich Dir ein gutes Buch empfehlen, Bernard Lewis, "Die Assassinen", der mit diesem Mythos von Haremsfantasien und Haschischessern ziemlich aufräumt.
    Die Ursprünge der Assassinen gehen zurück auf Sunniten vs. Schiiten, also ein islaminterner Konflikt.


    Zitat

    Dann ist gut, denn ich habe sogar im "Blut der Könige" 1-2 Kleinigkeiten zum Meckern gefunden, aber dazu in der Leserunde mehr.


    Gut, dann halte ich mich auch noch zurück.


    Zitat

    Das ist ein Kritikpunkt und es gibt noch einige andere, deshalb liebe ich die Bücher von ihr aber nicht weniger :grin


    Geht mir genauso. Aber sie schreibt einfach in einer anderen Liga, denke ich.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bei solchen Vergleichen muß man halt immer aufpassen, was man vergleicht. Zwischen den Assassinen und den Selbstmordattentätern der heutigen Zeit liegen Welten, mehr als ein halbes Jahrtausend ....


    Eben, man kann es nicht vergleichen und doch wird es immer wieder gemacht. Vermutlich geht mir auch deshalb das Thema ein wenig auf die Nerven. Möglicherweise schwindet mein Widerwille aber irgendwann, sodass ich mir vorsichtshalber deinen Tipp notiert habe.




    Zitat

    Original von Grisel
    Geht mir genauso. Aber sie schreibt einfach in einer anderen Liga, denke ich.


    Ja, so kann man es sagen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Dieses Buch habe ich als Vorbereitung auf die Leserunde zum Schwarzen Kelch gestern nacht beendet.


    Mir hat der Exkurs zu den Mongolen sehr gut gefallen, die bringen mal ein wenig frischen Wind in die Geschichte, neue Personen treten auf, die einem ans Herz wachsen, genausoschnell aber wieder versterben, wie das bei Berling nun mal so üblich ist...


    Sprachlich bewegt sich der Autor wie gewohnt mit einer Präzision und Sicherheit, die ihresgleichen sucht und wohl nie finden wird - zu obiger Diskussion, ich habe meinen ersten Gable noch vor mir (er subbt aber schon), so daß ich nach dem Buch nochmal Bezug darauf nehmen werde, aber ich fürchte, an Berling kommt so schnell niemand heran.


    Begeistert hat mich einfach wie immer die Vielschichtigkeit der Geschichte, aber auch die Tatsache, daß Berling diesen ewig langen Plot wohl schon beim ersten Werk im Kopf gehabt haben muß - ich weiß gar nicht mehr, bei welcher Stelle, aber irgendwann dachte ich, ahja, darum mußte damals genau das und das passieren.


    Schön fand ich auch die Geschichte um Hamo und Shirat, die sich ja zuerst gar nicht so wieder zu Hamo hingezogen fühlt, trotzdem jedoch wieder mit ihm geht - und ein kleiner Minuspunkt für mich, aus der Geschichte, daß Hamo dem Geschlecht der Dschinginiden entstammt, hat Berling da zu wenig draus gemacht, da wäre mehr möglich gewesen - aber vielleicht kommt das noch, das weiß ich ja nun nicht.


    Wissen über die Mongolen und Assasinen hat mir das Buch auf jeden Fall beschert, genauso, wie Neugier auf mehr und das Ende paßt mir grade ganz gut, ich brauche mal ein paar Tage Berlingpause.... Aber nur bis Anfang Februar!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Caia
    Begeistert hat mich einfach wie immer die Vielschichtigkeit der Geschichte, aber auch die Tatsache, daß Berling diesen ewig langen Plot wohl schon beim ersten Werk im Kopf gehabt haben muß - ich weiß gar nicht mehr, bei welcher Stelle, aber irgendwann dachte ich, ahja, darum mußte damals genau das und das passieren.


    Ich denke mir sowas ähnliches, weil er ja schon in "Die Kinder des Gral" William zu einer Art zentraler Person gemacht hat, zwei Bücher, ehe er seinen William mit dem echten fusionieren muß. Also muß der Weg des fiktiven über diese beiden Bücher folgerichtig zu den Mongolen führen.


    Zitat

    Schön fand ich auch die Geschichte um Hamo und Shirat, die sich ja zuerst gar nicht so wieder zu Hamo hingezogen fühlt, trotzdem jedoch wieder mit ihm geht - und ein kleiner Minuspunkt für mich, aus der Geschichte, daß Hamo dem Geschlecht der Dschinginiden entstammt, hat Berling da zu wenig draus gemacht, da wäre mehr möglich gewesen - aber vielleicht kommt das noch, das weiß ich ja nun nicht.


    Das finde ich eigentlich nicht. Denn diese Abstammung rettet ihm ja in Armenien das Leben und führt zur Überwachung der Geheimen Dienste mit ihren köstlichen Berichten. Das heißt, für mich hat seine exotische Abstammung hier, wieder zwei Bücher später, ihren Zweck erfüllt.