'Die Kinder des Gral' - Kapitel IV - V

  • Zunächst aber zurück zu Berling:


    Habe gestern noch das Kapitel "Der große Plan" gelesen und bin schwer beeindruckt von Berlings Erzählkunst. :anbet
    Das anschließende Geplänkel zwischen Konstanz, Crean und Clarion fand ich etwas -na ja - überflüssig, aber auch nicht weiter störend. Die Kinder sind übrigens drollig.
    Der Witz meines gestrigen Leseabends war allerdings Ingolind in ihrem Hurenwägelchen auf der Suche nach William. Sie scheint ja mächtig verliebt zu sein :wow. Ich rätsel noch, was genau der Autor uns damit sagen möchte.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Ich glaube, nicht mehr, als daß sie William einfach gern hat.


    Spoiler für Band 2:

  • Zitat

    Original von Grisel
    Aber das Ende fand ich gut, seine Deutung, wer Tile Kolup gewesen sein könnte.


    Ich habe mir gestern noch mal das Buch von Röhrig zur Hand genommen und bei Ansicht der Kapitel dämmerte es bei "Der falsche Kaiser".
    Wie gesagt, fand ich das Buch aber nicht so prickelnd. Röhrig kann es ansonsten besser.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Grisel
    Und als gerade das habe ich sie eigentlich nicht empfunden. Mir ging die Szene nahe, als sie erfährt, daß William gar nicht mehr in Otranto ist und weint.


    Komisch fand ich zwar auch die Szene der Suche im Hurenwägelchen, aber ich glaube langsam auch, dass Ingolind William wirklich sehr mag, denn mir tat sie bei obiger Szene auch leid.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Eine Frage habe ich zu Loba:
    Warum hat Vitus sie umgebracht?
    Der Sinn erschließt sich mir nicht, zumal ich den Eindruck hatte, dass Vitus Loba zunächst vor Durand beschützen wollte.


    Ansonsten bin ich immer noch sehr angetan vom Buch, kann aber aufgrund Zeitmangel nicht so viel lesen, wie ich gerne möchte (aber Ostern steht ja vor der Tür :-))


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Eine Frage habe ich zu Loba:
    Warum hat Vitus sie umgebracht?
    Der Sinn erschließt sich mir nicht, zumal ich den Eindruck hatte, dass Vitus Loba zunächst vor Durand beschützen wollte.


    Diesmal hat es sich für mich so angefühlt, daß es ein Gnadentod war, um sie vor schlimmerem durch die Inquisition zu bewahren. Sie hat sich dort ja, nach gutem Anfang, um Kopf und Kragen geredet.
    Außerdem könnte es peinlich für Vitus werden, wenn sie bei der Befragung vielleicht aussagt, wessen Mutter sie ist ...

  • Zitat

    Original von Grisel
    Diesmal hat es sich für mich so angefühlt, daß es ein Gnadentod war, um sie vor schlimmerem durch die Inquisition zu bewahren. Sie hat sich dort ja, nach gutem Anfang, um Kopf und Kragen geredet.


    Hmm, aber musste er sie deshalb gleich umbringen?



    Zitat

    Original von Grisel
    Außerdem könnte es peinlich für Vitus werden, wenn sie bei der Befragung vielleicht aussagt, wessen Mutter sie ist ...


    Das konnte er aber nicht wissen, wenn selbst der Vater es nicht wusste.



    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Das konnte er aber nicht wissen, wenn selbst der Vater es nicht wusste.


    Wer sagt, daß er es nicht wußte? Er sagt zur Grande Maitresse ja nur, daß sie ihm beweise solle, daß er es weiß. Sehr überrascht reagiert er nicht.


    Und so wie Vitus sich Loba gegenüber verhält, muß er es wissen. Daß er sie tötet, statt sie in Sicherheit zu bringen, nun, er ist immer noch Vitus und Inquisitor. Sie schnell und schmerzlos zu töten ist das gnädigste, was jemand wie er tun kann.


    OK, ich habe da durch "Die Ketzerin" einen kleinen Vorteil. Da klingt das Treffen zwischen Capoccio und Loba schon etwas anders und Titus/Vitus verbringt seine ersten Lebensjahre bei der Mutter. Das ist wohl etwas, was sich Berling später anders überlegt hat.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Wer sagt, daß er es nicht wußte? Er sagt zur Grande Maitresse ja nur, daß sie ihm beweise solle, daß er es weiß. Sehr überrascht reagiert er nicht.


    Es hat sich beim Lesen so für mich angefühlt, denn ich fand seine diesbzgl. Unwissenheit schon überzeugend.



    Zitat

    Original von Grisel
    Und so wie Vitus sich Loba gegenüber verhält, muß er es wissen. Daß er sie tötet, statt sie in Sicherheit zu bringen, nun, er ist immer noch Vitus und Inquisitor. Sie schnell und schmerzlos zu töten ist das gnädigste, was jemand wie er tun kann.


    Das setzt aber voraus, dass der Leser weiß, dass Vitus weiß... :grin und das geht aus dem vorliegenden Buch bisher nicht hervor. Ich kann Berling mit Ausnahme dieser Sache sehr gut folgen, aber so wie dieses Thema beschrieben ist, bleibt es für mich unlogisch und Berling kann ja nicht davon ausgehen, dass der Leser weiß, dass:



    Zitat

    Original von Grisel
    OK, ich habe da durch "Die Ketzerin" einen kleinen Vorteil. Da klingt das Treffen zwischen Capoccio und Loba schon etwas anders und Titus/Vitus verbringt seine ersten Lebensjahre bei der Mutter. Das ist wohl etwas, was sich Berling später anders überlegt hat.


    diese Sache in seinen anderen Büchern erläutert wird. Aber jetzt weiß ich es ja :-)


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Beim ersten Mal habe ich sicher drüber gelesen, aber später und vor "Die Ketzerin" war mir schon klar, daß sie Mutter und Sohn sind und vor allem, daß sie sich kennen.
    Naja, die Geschichte entsteht individuell zwischen Leser und Autor, bei uns in dem Detail nicht die gleiche. :-)

  • Zitat

    Original von Grisel
    Beim ersten Mal habe ich sicher drüber gelesen, aber später und vor "Die Ketzerin" war mir schon klar, daß sie Mutter und Sohn sind und vor allem, daß sie sich kennen.


    Ich hatte ja gleich das Gefühl, dass Vitus sie beschützen will. Nur ist solches Verhalten eher untypisch für einen Inquisitor und deshalb eben für mich unverständlich.
    Das ist aber nur eine Kleinigkeit, (die mich trotzdem genervt hat)



    Zitat

    Original von Grisel
    Naja, die Geschichte entsteht individuell zwischen Leser und Autor, bei uns in dem Detail nicht die gleiche. :-)


    Wer weiß, wie du empfunden hättest, wenn du beim ersten Mal nicht darüber weg gelesen hättest? :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Ich hatte ja gleich das Gefühl, dass Vitus sie beschützen will. Nur ist solches Verhalten eher untypisch für einen Inquisitor und deshalb eben für mich unverständlich.
    Das ist aber nur eine Kleinigkeit, (die mich trotzdem genervt hat)


    Na, mußt doch nur 1 + 1 zusammenzählen. Es ist eben nur daher verständlich, weil sie seine Mutter ist und er es weiß. Klar, oder? :grin


    Zitat

    Wer weiß, wie du empfunden hättest, wenn du beim ersten Mal nicht darüber weg gelesen hättest? :grin


    Mensch, ich war doch anfangs genauso heillos verwirrt, wie Ihr. :lache

  • Zitat

    Original von Grisel
    Na, mußt doch nur 1 + 1 zusammenzählen. Es ist eben nur daher verständlich, weil sie seine Mutter ist und er es weiß. Klar, oder? :grin


    :lache
    Absolut klar und vollkommen logisch!



    Zitat

    Original von Grisel
    Mensch, ich war doch anfangs genauso heillos verwirrt, wie Ihr. :lache


    Verwirrt bin ich -außer eben zum Thema Loba/Vitus- nicht, denn ich mag dieses Puzzlespiel mit seinen vielen bunten Einzelteilen sehr und alles andere macht bisher Sinn und fügt sich schön zusammen.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Grisel
    Zu Berling und Sex. Ich bin eine Leserin, die etwas gegen allzu detaillierte Beschreibungen von Sex in Romanen hat. Nicht aus Prüdheit, sondern weil sich mir der Sinn nicht erschließt. Wir wissen doch alle wie es geht, oder? Ich finde zu viele Details aus dem Geschlechtsakt anderer Leute genauso prickelnd, wie die gleiche detaillierte Anzahl von Details ihrer Körperpflege. Geschmackssache. *schulterzuck*
    Man sollte also meinen, daß der Hof vor meinem Fenster mit Berling-Büchern übersäht ist, denn seine Figuren tun es gern und oft. Nur lustigerweise stört es mich bei ihm überhaupt nicht. (Außer im 4., da übertreibt er es IMO ein bißchen mit der Häufigkeit.) Ich habe mal versucht zu ergründen, warum. Vielleicht, weil Sex bei ihm nicht irgendwas überirdisch magisches ist, sondern einfach etwas, was eine Menge Spaß macht und was die meisten seiner Figuren so beiläufig tun wie essen und trinken.
    Oder ich rede mir das nur ein als Ausrede. :-]


    Das ist keine Ausrede, denn mir geht es ganz genau so. Berlings Sexszenen sind für mich immer noch vollkommen unspektakulär und somit auch nicht störend.


    Viele Grüße
    Kalypso