'Der Himmel über Darjeeling' - Seiten 136 - 274

  • @ Tanzmaus, chiclana, Suse und Emily,
    dieses zitat nur als Beispiel herausgegriffen:


    Zitat

    Gestern mittag habe ich mich so festgelesen, dass ich mehr oder weniger bis spät in die Nacht gelesen habe Ich kann mich Emily nur anschließen, ich "lebe" derzeit in Indien


    Daaanke!!! *freu* ist doch nicht unerheblich Sinn und Zweck des Romans gewesen - und mir ging's beim Schreiben genauso...


    @ Suse und Laila


    Zitat

    Suse
    Stimmt, er ist noch sehr jung, aber ich denke trotzdem, dass er sich eher Mohan anschließen würde, der ja auch irgendwie die Rolle eines Vaters spielt, den Jason nie wirklich hatte. Freunde haben ihm ja auch immer gefehlt. In Situationen, wo er Angst hat oder Trost sucht, kommt er ja dennoch zu seiner großen Schwester.


    Helena war immer mehr wie eine Mutter gewesen denn eine große Schwester und Jason hatte tatsächlich nie wirklich einen Vater. Ich glaube, sowohl Helena als auch Margaret waren ein bisschen wie Glucken, was ihn angeht (nicht zuletzt dadurch, dass er ein Frühchen war) - und aus meiner Sicht ist die Reise nach Indien als auch das enge Verhältnis zu MT eine wichtige Phase in Jasons Entwicklung, in der er beginnt, sich abzunabeln und eigenständiger zu werden. Ohne zu spoilen, da das ja nix Zentrales in der Geschichte ist: wirklich bewußt wird das Helena erst ein wenig später, und dann auch mit gemischten Gefühlen. Helena ist mit sich erst mal genug beschäftigt, ja die meiste Zeit überfordert (daher auch ihre schon mehrfach beanstandete Zickigkeit ;-) ). MT und auch z.T. Ian sind die männlichen Einflüsse, die Jason bislang gefehlt haben und auf die er sich jetzt umso gieriger stürzt. (Aua, ich glaub, da hat jetzt die Psychologin in mir geschrieben! :lache )


    LG, Nicole :wave

  • @ Batcat


    Zitat

    Einst faszinierte ihn ihre angebliche Stärke, jetzt hält er sie unwissend? Wir werden sehen. So aber wird sie nicht lernen, Indien zu verstehen und das zu erfahren, was man als Engländer wissen muß, um in diesem fremden Land zu bestehen .


    Zitat

    Was mich manchmal ein wenig stört, ist das ewige Hin und Her zwischen den Beiden. Mal sind sie Friede Freude Eierkuchen und dann schmollen und hassen sie sich wegen nichts und wieder nichts. An und für sich ganz menschlich, selbst heute noch *grins*, dennoch wirkt das auch mich manchmal ein wenig zu dick aufgetragen.


    Ich hatte beim Schreiben manchmal den Eindruck, dass Ian auch leichte Zeichen von Überforderung zeigt. Er wollte sie unbedingt "haben" - und merkt erst später, was das für ihn tatsächlich bedeutet. Er scheint durchaus ein GEspür dafür zu haben, was Helena für ein Mensch ist - und doch unterschätzt er sie immer wieder, was sich auch darin ausdrückt, dass er sie so oft "meine kleine Helena" nennt. Und er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt-was sie natürlich prompt als Angriff auf ihre Autonomie auffasst ... Beide stecken in ihren jeweiligen Verhaltensmustern fest - und keiner schafft es, diese wirklich zu durchbrechen (denn solche Muster können verdammt hartnäckig sein!)


    Zitat

    Dennoch hat es mich etwas erstaunt, dass sie anfangs wohl so gar nichts über die vorherrschenden Gebräuche lernt, was ja auch sehr wichtig ist, um nicht von einem Fettnapf in den anderen zu tappen (Stichwort hierzu: Purdah. Ca. S. 147)


    Manches weiß sie - wie die Begegnung mit Lakshmi Chand zeigt (S.151) - und manches muss sie eben noch lernen, ist alles in allem doch recht viel (außerdem "soll" der Leser ja durch Helena auch so ein paar Dinge erfahren ;-) )


    Zitat

    Eine Szene, die mich aber wirklich nachhaltig geärgert hat, war die indische Hochzeit.


    Eine Frau hat damals nix zu melden – aber verheiraten, ganz ohne dass die Braut das in irgendeiner Weise gesagt kriegt? Neeee, oder? Das kann ja wohl beim besten Willen nicht sein. Selbst, wenn es "nur" die Heirat auch nach indischem Brauch zusätzlich zum bereits erfolgten Jawort ist. Und dann auch noch ihr Gedanke, sie wollten sie mit einem Inder verheiraten. So blöd und naiv kann eigentlich gar keiner sein. Diese Szene hat mir überhaupt nicht gefallen... sie hat mich sogar sehr gestört, so dass ich das Buch erst mal kindisch schmollend zur Seite gelegt habe.


    Das tut mir leid, dass das bei Dir so ankam... :-(
    Ich hatte beim Schreiben einen ähnlichen, flüchtigen Gedanken - aber ich hielt das irgendwie für so typisch Ian, der einfach so sein Ding durchzieht, ohne Rücksprache zu halten. (Er kann ja manchmal echt ein Macho sein). Und dieser Gedanke kommt Helena so impulsiv, weil sie Ian zuerst gar nicht erkennt - ich glaube, jeder kennt solche irrationalen und widersinnigen Gedankenblitze, wenn einem die Wahrnehmung einen Streich spielt...


    Zitat

    Achja, die Sache mit dem „kleinen“ Kästchen hat mich im Gegensatz zu anderen hier nun überhaupt nicht gestört. Ich habe auch so kleine Wunderkistchen, in denen sich ganz plötzlich 1001 Dinge wiederfinden...


    Ja, an ein solches hatte ich auch gedacht, und Schmuck kann sich als Wirrwarr doch erstaunlich kleinmachen (vielleicht habe ich deshalb so oft das Gefühl, nie das Passende zu besitzen, obwohl ich ja von den Geschmeiden eines Rajputen-Fürsten-Haushalts nur träumen kann... :lache )


    LG, Nicole :wave

  • @ Nicole


    Diesen Absatz


    Ich hatte beim Schreiben manchmal den Eindruck, dass Ian auch leichte Zeichen von Überforderung zeigt. Er wollte sie unbedingt "haben" - und merkt erst später, was das für ihn tatsächlich bedeutet. ... Beide stecken in ihren jeweiligen Verhaltensmustern fest - und keiner schafft es, diese wirklich zu durchbrechen (denn solche Muster können verdammt hartnäckig sein!)


    finde ich schon eine schöne Deutung für das zickige Hin und Her. Ich kann Deine Absicht dahinter ja soweit auch gut nachvollziehen. ;-)


    Und laß Dir keine grauen Haare wegen der Hochzeit wachsen. Ich fand dies halt nur so überzogen, daß ich mich geärgert habe - meine Vorrednerinnen anscheinend nicht ;-). Und ich habe das Buch ja auch wieder in die Hand genommen und lese brav weiter. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat



    Und dann auch noch ihr Gedanke, sie wollten sie mit einem Inder verheiraten. So blöd und naiv kann eigentlich gar keiner sein. Diese Szene hat mir überhaupt nicht gefallen... sie hat mich sogar sehr gestört, so dass ich das Buch erst mal kindisch schmollend zur Seite gelegt habe. :fetch


    Ja, hier bin ich auch gerade und da ging es mir genau so wie dir, Batcat. :grin


    Und wurde sie denn überhaupt nicht über den Ablauf der Zeremonie aufgeklärt?
    Die nachfolgende Hochzeitsnacht war mir leider auch etwas zu "schmalzig", nimms mir nicht übel, Nicole. :knuddel1


    Und zu dem ewigen Hin und Her zwischen den beiden hast du weiter oben ja schon eine Erklärung geschrieben. Das ist wirklich nachvollziehbar und logisch.........weil ich damit auch öfters meine Probleme beim Lesen habe.

  • Ich sag' nur Bescheid, daß ich die nächsten paar Tage kaum Zeit zum Lesen haben werde - nicht, daß ihr mich hier in der Leserunde vermißt! Spätestens ab nächster Woche gehts aber wieder weiter!

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Rosenstolz


    Zitat

    Und wurde sie denn überhaupt nicht über den Ablauf der Zeremonie aufgeklärt?


    Nein, wurde sie nicht. Ian zieht das einfach so durch - das ist irgendwie "Seines", da kommt er gar nicht auf die Idee, zu sagen "hör mal, wir trauen uns noch mal nach hinduistischem Ritus, das läuft so und so ab" - ich hätte mir das nicht bei ihm vorstellen können... - Ihr etwa?
    Sehr un-feminstisch, das so von mir zu schreiben, weiß ich schon... :grin
    (Aber habe ich je behauptet, Ian sei ein Frauenversteher? :lache)


    Zitat

    Die nachfolgende Hochzeitsnacht war mir leider auch etwas zu "schmalzig", nimms mir nicht übel, Nicole.


    wegen was konkret?


    Zitat

    Und zu dem ewigen Hin und Her zwischen den beiden hast du weiter oben ja schon eine Erklärung geschrieben. Das ist wirklich nachvollziehbar und logisch.........weil ich damit auch öfters meine Probleme beim Lesen habe.


    ja, die zwei... *seufz* die kriegen's bislang nicht wirklich miteinander auf die Reihe, gell? ;-)


    LG, Nicole :wave

  • Langsam beginne ich Ian zu mögen. Er ist zwar etwas launisch, was meiner Meinung aber momentan an Helena liegt. Sie führt sich auf wie eine Oberzicke. Er legt ihr sein gesamtes Vermögen sozusagen zu Füssen und sie ist eifersüchtig auf ehemalige Geliebte. Das geht mal gar nicht.


    Die indische Hochzeit fand ich total toll beschrieben. Nur heftig, dass Ian ihr vorher nichts davon gesagt hat - da hätte ich wohl noch ein Wörtchen mit ihm geredet. Ich würde schon wissen wollen, wenn er so eine Aktion plant.


    Ich habe auch das Gefühl, dass Ian lieber in Indien lebt als in England. Ihm scheint es ja sehr wichtig zu sein, dass Helena es genauso sieht. Im vorigen Abschnitt habe ich von Seelenverwandten gesprochen. Ich glaube immer noch dran ;-)


    Helena ist sehr offen für neues - das mag ich gern an ihr. Ich weiss nicht, wie schwer ich mich tun würde, wenn ich auf einmal nicht mehr meine üblichen Klamotten anziehen könnte, sondern nur noch Saris - die stelle ich mir übrigens überhaupt nicht bequem vor.


    Indien scheint ja ein tolles Land zu sein. Ich habe niemals darüber nachgedacht. Gestern habe ich mir noch mal deine Fotos auf der Homepage angeguckt, Nicole, und befand, dass sich meine Vorstellung mit den Bildern deckt.


    Ach ja - und nach dem, was Helena teilweise Ian an den Kopf geworfen hat, wundert mich, dass er sie nicht einfach verstößt. Ich würde kein Wort mehr mit ihr sprechen, wenn ich als Bastard beschimpft werde. Irgendwas scheint ihn ja an sie zu binden - obwohl er sie wohl auch sehr gern mag.


    Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht und lese jetzt weiter....

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Sie führt sich auf wie eine Oberzicke.


    Ich muss da heute noch drüber lachen, dass ich mir gaaanz am Anfang, als ich die Idee für diesen Roman entwickelte und die Charaktere noch nicht wirklich kennengelernt hatte, Helena als verschüchtertes, ganz liebes, braves Mädel vorgestellt hatte, das Ian gegenüber nur sanfte Töne anschlägt.
    *hüstel* Theorie und Praxis, sag ich da nur...


    Zitat

    Original von Booklooker
    Er legt ihr sein gesamtes Vermögen sozusagen zu Füssen und sie ist eifersüchtig auf ehemalige Geliebte. Das geht mal gar nicht.


    ... auch nicht, wenn sie da das Gefühl hat, dass Shushila offenbar etwas von Ian bekommt, das sie auch gerne hätte, von dem sie aber nicht glaubt, dass er es ihr geben würde? Etwas, das ihr wesentlich mehr bedeuten würde als all der Luxus?


    Zitat

    Original von Booklooker
    Die indische Hochzeit fand ich total toll beschrieben. Nur heftig, dass Ian ihr vorher nichts davon gesagt hat - da hätte ich wohl noch ein Wörtchen mit ihm geredet. Ich würde schon wissen wollen, wenn er so eine Aktion plant.


    Ich auch - und Helena, wie wir sie kennen, gewiss auch... :zwinker


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich habe auch das Gefühl, dass Ian lieber in Indien lebt als in England. Ihm scheint es ja sehr wichtig zu sein, dass Helena es genauso sieht.


    So ist es.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Helena ist sehr offen für neues - das mag ich gern an ihr. Ich weiss nicht, wie schwer ich mich tun würde, wenn ich auf einmal nicht mehr meine üblichen Klamotten anziehen könnte, sondern nur noch Saris - die stelle ich mir übrigens überhaupt nicht bequem vor.


    Verglichen mit der Mode von 1876 inkl. Korsett ist ein Sari zweifellos sehr bequem. Verglichen mit *guckt an sich runter* Fetzen-Jeans und Longsleeve nicht ganz so bequem. :grin


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ach ja - und nach dem, was Helena teilweise Ian an den Kopf geworfen hat, wundert mich, dass er sie nicht einfach verstößt. Ich würde kein Wort mehr mit ihr sprechen, wenn ich als Bastard beschimpft werde. Irgendwas scheint ihn ja an sie zu binden - obwohl er sie wohl auch sehr gern mag.


    Ja, da ist definitiv etwas an ihr, das ihn anzieht... :-)

  • Zitat

    Original von Nicole



    ... auch nicht, wenn sie da das Gefühl hat, dass Shushila offenbar etwas von Ian bekommt, das sie auch gerne hätte, von dem sie aber nicht glaubt, dass er es ihr geben würde? Etwas, das ihr wesentlich mehr bedeuten würde als all der Luxus?


    Schwer zu sagen. Ich bin ja selbst sehr eifersüchtig, finde aber nicht, dass es der Partner unbedingt wissen muss. Von daher finde ich, dass sie sich schon etwas hätte zurückhalten können Ian gegenüber. Was sie in sich selbst denkt, ist ihr Ding. ;-)


    Edit: Vor allem, weil sie und Ian sich zu dem Zeitpunkt gerade angenähert hatten. Da hätte ich wohl erst recht meine Klappe gehalten.

  • Dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen :-]. Man hat hier eine Menge über Indien gelernt und dank Nicoles wirklich wunderschöner farbenfroher detaillierter Beschreibungen der Gegend, der Stoffe, der Gerüche, des Essens … , hatte ich das Gefühl vor Ort zu sein. Bin durch den Sonnenpalast gewandert, war im Turm der Tränen und kam dann an in Darjeeling. Diese Reise zog mich in den Bann und hätte ich nicht solche Flugangst, würde ich mir das ganze gern selber mal anschauen, so bewegend war es für mich.


    Die indische Hochzeit ging mir unter die Haut. Die vielen Rituale und dann natürlich die Hochzeitsnacht. Ich frag mich nur, warum Ian nicht vorher sein Recht eingefordert hat :gruebel. Aber ich glaube, dass er mehr für Helena empfindet als ihm lieb ist und das er es wirklich ehrlich meint.


    Hat er ein Problem damit ein Mischling zu sein? Hier passt auch die Bezeichnung des Chamäleons sehr gut. Helena passt sich sehr gut an Indien an. Die Saris, die Sprache, die Bräuche … alles saugt sie auf. Das macht sie noch sympathischer


    Als leidenschaftlicher Teetrinker fand ich besonders interessant und spannend die Geschichte, wie der Tee in die Welt kam. Ich konnte ihn regelrecht riechen. Seit dem habe ich immer einen First Flush zu Hause.


    Carter ist zwar nett, aber so richtig geheuer kommt er mir nicht vor. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht will, dass er sich zwischen Helena und Ian drängen will. Aber irgendwas stimmt auch nicht mit ihm.


    Ich genieße jedenfalls das Auf und Ab zwischen Helena und Ian. Ich merke, sie sind zueinander hingezogen und können beide nicht über ihren Schatten springen. Wird er Helena sagen, woher er die Narbe hat? Ich hoffe, das erfahren wir noch. Ich liebe das Geplänkel, es ist für mich das, was dieses Buch ausmacht und mich so fesselt.


    Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht und lese jetzt weiter :lesend

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

    --------------------
    Hörbuch: Alex Flinn - Kissed

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 318

  • Liebe Schubi,


    Du hast das Buch ja schon fertiggelesen - ich setz meine Posts trotzdem teilweise mal in Spoiler, für die, die später mal noch hier reinschnuppern ...



    Zitat

    Original von Schubi
    Die indische Hochzeit ging mir unter die Haut. Die vielen Rituale und dann natürlich die Hochzeitsnacht. Ich frag mich nur, warum Ian nicht vorher sein Recht eingefordert hat :gruebel . Aber ich glaube, dass er mehr für Helena empfindet als ihm lieb ist und das er es wirklich ehrlich meint.


    Er hat das schon ernst gemeint, als er sagte, er würde sie nie zwingen - und auch, dass er das ja nicht nötig habe. ( :grin ). Und er zwingt sie ja auch nicht, sie macht's ihm ja in dieser Nacht durchaus leicht.



    Zitat

    Original von Schubi
    Hat er ein Problem damit ein Mischling zu sein? Hier passt auch die Bezeichnung des Chamäleons sehr gut. Helena passt sich sehr gut an Indien an. Die Saris, die Sprache, die Bräuche … alles saugt sie auf. Das macht sie noch sympathischer


    ... und das nimmt auch Ian sehr für sie ein. :-]


    Zitat

    Original von Schubi
    Ich genieße jedenfalls das Auf und Ab zwischen Helena und Ian. Ich merke, sie sind zueinander hingezogen und können beide nicht über ihren Schatten springen. Wird er Helena sagen, woher er die Narbe hat? Ich hoffe, das erfahren wir noch. Ich liebe das Geplänkel, es ist für mich das, was dieses Buch ausmacht und mich so fesselt.


    Ich fand an dieser Geschichte selbst spannend, dass die beiden zwar am Anfang des Buchs heiraten - aber aufgrund ihrer jeweiligen Vorgeschichte große Probleme haben, miteinander umzugehen, geschweige denn ihre Gefühle zu erkennen bzw. sie zu äußern. Bei den beiden geht es viel um Macht; Macht, die Ian ausübt, weil er finanziell und rechtlich am längeren Hebel sitzt, während Helena sich genau gegen diese Machtausübung wehrt und ihrerseits versucht, sich einen kleinen Rahmen zu bewahren, in dem sie sich nicht gänzlich machtlos fühlen kann. Und sei es nur, in dem sie zickt und bockt und sich ihm zu entziehen versucht.

  • Zitat

    Original von Nicole
    ... während Helena sich genau gegen diese Machtausübung wehrt und ihrerseits versucht, sich einen kleinen Rahmen zu bewahren, in dem sie sich nicht gänzlich machtlos fühlen kann. Und sei es nur, in dem sie zickt und bockt und sich ihm zu entziehen versucht.


    Genau das ist es, was ich an Helena mag. Ihre Art, ihre Entwicklung, ihren Dickkopf und das sie keine Angst vor Konsequenzen hat. Und das sie unbewußt weiß, wie sie Ian für sich gewinnen könnte :-].

    :lesend Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

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    SuB: 318

  • Helena hat sich gut eingelebt, sie gefällt mir mit ihrer Art. Wen ich auch gern mag ich Mohab, richtig genial wie er sich mit Ian ins Zeug legt um Jason in der Schule zu helfen. Juckpulver wie genial ist das denn :chen Die Schilderungen von Jason waren sehr lebhaft. Ich hatte ein Grinsen uaf dem Gesicht.


    Seite 268 "Frau muss sein wie Sanduhr nicht wie Brett" den merk ich mir :rofl

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Juckpulver wie genial ist das denn :chen


    Ich hatte das in den gesammelten Anekdoten zu dieser Schule gefunden und konnte dann einfach nicht widerstehen ... :lache

  • Alles was wichtig ist wurde hier schon geschrieben :-( und beantwortet. :-]


    Aus euren Kommentaren entnehme ich das es eine kurze Zeit gab in der Indien-Romane hipp waren. Das war zu dieser Zeit als ich noch nicht gelesen habe und weit vor meiner aktiven Eulenzeit. Soviel mir bewusst ist, habe ich bis jetzt nur ein Buch mit Indien als Handlungsort gelesen und das war von Aravind Adiga, das ist aber ein ganz anderes Genre.


    Da für mich Indien also eher Neuland ist, haben mich die vielen Historischen Fakten bzw Erklärungen von Nicole zu Land und Leuten sowie Sitten und Gebräuche und Religion nicht gestört. Im Gegenteil, ich fand es lehrreich und interessant und ich habe versucht mir so viel wie möglich einzuprägen. Hier gehöre ich also zu der Gruppe von Lesern die die detailreichen Erklärungen mochte. Hätte man schon drölfzig Indien Romane gelesen wärs wohl zu viel gewesen. Hier sehe ich die Krux in der sich ein Autor / eine Autorin befindet.


    Ich bin doch der Meinung das man selbst als Mann dieses Buch lesen kann. Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Hätte man schon drölfzig Indien Romane gelesen wärs wohl zu viel gewesen. Hier sehe ich die Krux in der sich ein Autor / eine Autorin befindet.


    Das stimmt wohl - man weiß als Autor schließlich nie, welchen Lese- und auch Lebens-Hintergrund nachher der einzelne Leser hat.
    Und selbst wenn man nach einigen Büchern und viel Leserfeedback so eine gewisse Erfahrung für das "richtige" Maß (in Anführungszeichen, weil doch recht variabel je nach Leser) gewonnen hat, bringt dann doch jede neue Geschichte auch neue Anforderungen mit sich; was in Buch A prima funktioniert hat, kann in Buch B völlig daneben gehen.
    Bei "Sterne über Sansibar" z.B. war der historisch-politische Hintergrund an einer Stelle derart umfangreich und komplex, dass er die Handlung komplett erschlagen hätte, hätte ich ihn in allen Details übernommen; da war mir klar, dass ich den runterreduzieren muss, ohne dass nachher etwas Wesentliches fehlt oder sich Löcher in der Nachvollziehbarkeit ergeben.


    Oder die Quellenlage schlägt einem ein Schnippchen: ich hätte in Kapitel 8 gerne ausführlicher den Leser-Blick über Bombay schweifen lassen. Nur ist alles, was heute als koloniales Bombay gilt, erst nach 1876 entstanden; aus den Jahren davor gibt es so gut wie keine brauchbaren Ansichten oder auch nur Beschreibungen der Stadt. Da muss man dann halt mit dem auskommen, was man an Quellen zur Verfügung hat und kann dann eben nicht so üppig, wie man selbst (u.U. auch der Leser) vielleicht möchte.


    Es bleibt also abenteuerlich! :lache




    Zitat

    Original von sapperlot
    Ich bin doch der Meinung das man selbst als Mann dieses Buch lesen kann. Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht.


    Ich bin mit-gespannt, wie's Dir weiterhin mit dem Buch geht! :wave