'Die Liebenden des Lichts' - Seiten 229 - 398

  • So. Ich bin da. Mein Kaffee ist da. Das Buch mit zig Post-its liegt neben mir. Es kann also weitergehen...


    Das Haus – DIE Überraschung für Gerta. Leider nicht für sie. Ich habe mich bei der Beschreibung schon amüsiert und mir gedacht: Neeneee, das ist nix für Gerta, so weit ab vom Schuß. Amalia scheint das Haus zu gefallen und ... Amalia würde auch viel besser zu ihm passen. Das habe ich mir bereits öfter gedacht. Ich bin gespannt, was da noch passiert.


    Auch André hat es über Ungarn nach Paris verschlagen, doch er krebst am untersten Existenzlimit herum. Kamera versetzt und nur ein öder Job als Spülkraft.... schwarze Zeiten brechen an für ihn.


    Eigentlich überraschend, wie das Thema Lisa in einem Halbsatz abgehandelt wird. Auf der anderen Seite aber doch nicht überraschend, zeigt es doch, wie bedeutungslos sie letztendlich für sein Herz war. Ich bin dennoch gespannt, ob man später noch hört, wie es ihr in Nazideutschland ergangen ist.


    Gerta lebt zwar behütet und beschützt in ihrem goldenen Käfig, die Nachricht von der Bücherverbrennung dringt dennoch zu ihr vor. Es hat mir gefallen, dass es ihr dennoch gelungen ist, trotz all des sie umgebenden Luxus nicht gänzlich abgestumpft zu sein und mir gefiel ihre Idee mit der Bibliothek der verbrannten Bücher.


    Seit ich weiß, dass André ebenfalls in Paris ist, lauere ich schon darauf, wie sich wohl ihr Wiedersehen gestaltet.


    Sehr spannend fand ich die Episode, wie André Hemingway kennenlernt – das Blatt scheint sich langsam wieder ein wenig zum Guten zu wenden für André und seinen Freund Chim, der mit ihm in Paris lebt.


    Die Verlobung lässt zeigt wieder par excellence die Dekadenz und Opulenz in der die Haute Volée lebt... eigentlich ist dies eine oberflächliche und heuchlerische Gesellschaft und es ist kein Wunder, dass Gerta sich darin nicht wirklich heimisch fühlt und ihr Angst und Bange ist vor ihrer Hochzeit mit Jonathan Davenport.


    Zu dieser Hochzeit kommt es mit 100%iger Sicherheit nicht – spannend ist für mich dabei nur die Frage, wie das Verlöbnis wieder gelöst wird und ob Jonathan sich mit Amalia tröstet.


    Und hier kommt nun auch endlich zum Wiedersehen mit André. Ein denkwürdiges Wiedersehen, das kaum besser verläuft als ihre erste Begegnung. Dennoch verabreden sie sich – und im zweiten Anlauf klappt das Treffen endlich und man spürt selbst als Leser, wie die Funken zwischen den beiden nur so sprühen.


    Die erste Verabredung (war mir doch sonnenklar, dass Gerta hingekommen wäre!) scheitert ja an Jonathans „toller“ Überraschung mit der Einrichtung fürs Haus. Ganz, ganz grandios! Ich wäre an Ort und Stelle getürmt. Aber immerhin... das mit Jonathan und Amalia könnte doch noch was werden. Was wäre das nur für eine elegante Lösung! ;-) Bei der Einrichtung des Hauses beschlich mich immer mehr das kalte Grausen. Zum einen hörte sich das nach teuer, aber kalt an und zum anderen fand ich es unmöglich, daß er seine zukünftige Frau einfach vor vollendete Tatsachen stellt. Naja, damals hatten Frauen auch nicht immer soviel zu melden, in dem Bereich aber wohl doch.


    Gut, er hat es liebt gemeint und wollte sie überraschen - aber der Schuß ging ja wohl voll nach hinten los. Ich hätte mich auch mit Grausen abgewandt. :grin


    Interessant fand ich, dass Gerta nicht zu wissen scheint, dass ihre Mutter Jüdin ist. Ich bin gespannt, wann sie das erfährt.


    Was ich sehr schön beschrieben fand, ist Gertas Nacht mit André. Auch die anschließenden Konsequenzen... logisch. Überraschend, aber sehr schön ist die Reaktion Gertas Eltern. Ungewöhnlich die Einstellung der Mutter: Nur die Liebe zählt. Ganz anders als ihre materialistische Schwester. Schwer romantisch beschrieben auch "die kleine Nachtmusik"! *dahinschmelz*


    Kurz vor Ende des 3. Teils springt Gerta nun endlich ins kalte Wasser und trennt sich von Jonathan Davenport. Natürlich ist bekannt, dass Gerta Taro nicht Jonathan Davenport heiratet. Dennoch habe ich mich gefreut zu lesen, dass sie alles auf eine Karte setzt und zu André Friedman geht.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die Idee mit der Bibliothek der verbrannten Bücher hat mir auch gut gefallen, auch wenn sie auf so furchtbaren Geschehnissen basiert.


    In manchen Liebesgeschichten - real wie fiktiv - gelange ich fast zu der Annahme, dass das Zusammentreffen so etwas wie "Schicksal" ist, und das finde ich irre romantisch :grin Auch hier, der Zufall, dass André Hem kennenlernt und dann noch eine Stelle in dem Hotel findet, in dem Gertas Verlobung stattfindet... haaach, sehr schön. Und das schönste: Solche "Zufälle" gibt es WIRKLICH... :-]


    Das Treffen und der Spaziergang von André und Gerta hat mir gut gefallen, der Regen hat die Atmosphäre noch verdichtet und auch die anschließenden Szenen waren für meinen Geschmack auch sehr schön beschrieben.


    Ich muss zugeben, ich habe Amalia unrecht getan. Am Anfang sah ich sie als kleine vorwitzige Rebellin und war mir total sympathisch. Als sie jedoch Gerta in ihren Bedenken nicht unterstützt hat, sondern versucht hat, sie zu überreden, die Ehe mit Jonathan einzugehen, war ich enttäuscht. Auch sie schien - obwohl nach außen hin unkonventionell - auch nur nach materieller Sicherheit und Oberflächilichkeit zu streben. Woher dieses Zureden stammt, wird in diesem Teil deutlich und hat mich wieder mit ihr versöhnt, auch wenn es schon vorher Andeutungen gab, ich finde auch dass die beiden besser zueinander passen.


    Wunderschön übrigens, wie Sophia ihre Tochter berät, schon in früheren Kapiteln haben mich ihre Worte über die Liebe sehr berührt :anbet

  • Bin zwar noch nicht ganz durch mit dem dritten Teil, aber ich leg schon mal los.
    Ich hab letzte Nacht noch bis Seite 367 gelesen und das Buch schweren Herzens auf den Nachttisch gelegt. Hätte es doch am Liebsten komplett durchgelesen, so gut gefällt es mir und so sehr hat es mich gepackt! Auszusetzen hab ich rein gar nichts! Nun muss ich doch mal die Fülle an Ereignissen sortieren. Uff, das wird schwierig...


    Ich habe aufgestöhnt, als ich gelesen hab, dass Gerta tatsächlich Jonathan heiraten will, obwohl sie absolut nicht glücklich scheint, umso begeisterter war ich von der Begegnung zwischen Bandi und Gerta im Hotel bei ihrer Verlobungsfeier und von da an hab ich innerlich geflucht, dass ich auch mal schlafen muss und das Buch nicht zu Ende lesen kann. Zwinker Amalia passt viel besser zu Jonathan und ich hab den vagen Eindruck, dass sich beide zueinander hingezogen fühlen.
    Jonathan versucht Gerta in etwas zu pressen und zu verwandeln, was sie nicht ist und daher kann ich sie nicht verstehen, dass sie das mit sich machen lässt. Zumal er doch ziemlich üble Sachen über sie zu ihrem Onkel gesagt hat.


    Ob Gerta wirklich die Idee hatte, die Leihbücherei in Sylvia Beach's Buchhandlung einzurichten?


    Die Erwähnung Orwells fand ich wieder spitze. Und ich ärgere mich, dass ich nicht alle Namen berühmter Persönlichkeiten, die in diesem Buch genannt werden, notiert hab. Naja, beim Re-Read...
    Bandis und Chims Geschichte wie sie in Paris Fuß fassen, Freundschaft mit Hemingway schließen find ich wahnsinnig gelungen! Stellt Euch das mal vor: Hemingway!!


    Nun zu Gerta und Bandi: Wunderbar wie die beiden sich nicht eingestehen wollen, was sie füreinander empfinden und auch das Hin und Her bis sie sich endlich auf dem Friedhof verabreden hat mir gut gefallen. Mirjam Wilhelm hat wunderschöne Bilder gemalt von ihrem Zusammensein, die mir wie reale Bilder vor Augen standen. Chim fand ich ja unheimlich süß, wie er für die Turteltauben ein kleines Paradies gezaubert hat! Das ist wahre Freundschaft!
    Dass Gerta die Situation so richtig erfasst und auch danach handelt und nicht ihren romantischen Gefühlen nachgibt, hat mich ehrlich erstaunt. Fand ich aber gut! Allerdings war ich auch ein wenig geknickt, als sie tatsächlich ging...


    Nochmal zum Thema, weiß Gerta, dass ihre Mutter Jüdin ist, oder nicht.
    Ich finde, es wird immer deutlicher, dass sie es nicht weiß. Sagt sie doch mehrmals, dass sie nicht einen Juden kennt, ausserdem macht sie sich nie Sorgen um ihre Mutter. Da kann etwas nicht stimmen. Und Terra erwähnt ja auch mit keinem Wort, dass sie Jüdin sei. Und wenn es ganz genau nehmen will, ist Gerta auch Jüdin und ich kann mir nicht vorstellen, das sie ihre Religion verleugnen würde. Zumal nicht vor Bandi, der selbst Jude ist.


    Nachtrag: Ich kann Euch beiden aus tiefstem Herzen in allen Punkten zustimmen, die ich nicht selbst nochmal aufgenommen hab.

  • Zitat

    Original von Cait
    Die Erwähnung Orwells fand ich wieder spitze. Und ich ärgere mich, dass ich nicht alle Namen berühmter Persönlichkeiten, die in diesem Buch genannt werden, notiert hab.


    Geht mir ähnlich.


    Vielliecht können wir, wenn ihr Lust habt, die historischen Persönlichkiten, die wirklich auftreten kurz zusammenschmeißen:


    Da wären
    Gerta Pohorylle = Gerda Taro
    Bandi = Robert Capa = Andre Friedman = Endre Erno Friedmann = Andrei Friedmann
    Anais Nin
    Sylvia Beach
    Ernest Hemingway
    Leo Trotzki
    Henri Cartier-Bresson
    David Seymour = Chim
    Edit:
    Elizabeth Arden
    Helena Rubinstein
    Richard Lichtheim
    Simone de Beauvoir
    Henry Miller
    Pablo Picasso ?


    Bitte ergänzen!



    Historische Persönlichkeitem, die erwähnt werden, aber nicht auftreten:
    James Joyce
    Orwell
    Adrienne Monnier
    Mrs. Vanderbilts
    Peggy Guggenheim
    Matisse
    Kandinsky
    Bert Brecht
    Thomas Mann
    Astors

  • Eine prima Idee! Ich schau mal, was ich noch zusammen bekomme:



    Personen, die auftauchen


    Elizabeth Arden
    Helena Rubinstein


    (allerdings bin ich mir nicht mehr so sicher, ob beide "handeln", wenn auch nur kurz)


    Personen, die erwähnt werden:


    Kandinsky
    Matisse
    Bert Brecht
    Thomas Mann
    Astors

  • Zitat

    Original von BatcatÜberraschend, aber sehr schön ist die Reaktion Gertas Eltern. Ungewöhnlich die Einstellung der Mutter: Nur die Liebe zählt. Ganz anders als ihre materialistische Schwester. Schwer romantisch beschrieben auch "die kleine Nachtmusik"! *dahinschmelz*


    Kurz vor Ende des 3. Teils springt Gerta nun endlich ins kalte Wasser und trennt sich von Jonathan Davenport. Natürlich ist bekannt, dass Gerta Taro nicht Jonathan Davenport heiratet. Dennoch habe ich mich gefreut zu lesen, dass sie alles auf eine Karte setzt und zu André Friedman geht.


    :write


    Ich hab aufgeseufzt vor Glück. :grin

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Vielliecht können wir, wenn ihr Lust habt, die historischen Persönlichkiten, die wirklich auftreten kurz zusammenschmeißen:


    Ich bin mir nicht sicher, aber war der Maler von Seite 118 vielleicht Picasso. :gruebel Bei "grünes Auge, das aus ihrer Brust ragt", fällt mir da nur einer ein. :lache Von den Daten her könnte es sein.


    Picasso

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ich bin mir nicht sicher, aber war der Maler von Seite 118 vielleicht Picasso. :gruebel Bei "grünes Auge, das aus ihrer Brust ragt", fällt mir da nur einer ein. :lache Von den Daten her könnte es sein.


    Ja, könnte sein. Ich nehme ihn mal mit Fragezeichen in die Liste auf. :-)

  • Ich bin jetzt bis Seite 319 und ich entwickele einen zunehmenden Widerwillen gegen das Weiterlesen. Ich kann's nicht ändern. Das Thema interessiert mich, aber die Umsetzung gefällt mir nicht. :rolleyes


    Die kurzen Sätze, die platten Nebenfiguren, der ständige Einbau von Berühmtheiten, der Spannungsaufbau ("[Er] blickte in die Richtung aus der sie kommen sollte. Falls sie kam." (S. 319)) nerven mich zusehens. Und dieses "innere Fragenstellen" wird mir zu oft genutzt. Z.B. "War auch das eine Möglichkeit der Liebe, von der sie nichts ahnte?" (S. 157).


    Aber ok, ich hab mich tapfer weitergekämpft. Es zeichnet sich ab, dass Jonathan und Amalia zusammen kommen. Sie haben den gleichen Traum vom Schloss in der Provence. Gut für die beiden, denn die gefallen mir noch am besten. :lache

  • Zitat

    Original von Delphin
    [...]der Spannungsaufbau ("[Er] blickte in die Richtung aus der sie kommen sollte. Falls sie kam." (S. 319)) nerven mich zusehens.


    Ich habe dieses "Falls sie kam" gar nicht als Spannungselement gesehen, sondern als Ausdruck für seinen eigenen Zweifel. Für mich hochinteressant, wie der gleiche Satz als Stilmittel und als Inhalt verstanden werden kann :gruebel

  • Ich habe diesen Teil etwa zur Hälfte durch. Gerta hat Andre gerade im Hotel aufgesucht... :-)


    Wie die beiden sich in Paris begegnen gefällt mir gut, freue mich schon drauf mehr über ihr erstes Treffen zu lesen. :-]


    Die Idee mit der Bibliothek der verbrannten Bücher gefällt mir auch gut. Da muss ich mir wirklich mal das Buch über Sylvia Beach besorgen... Ich finde es überhaupt schön, dass so viele bekannte Persönlichkeiten in dem Buch eine Rolle spielen oder zumindest erwähnt werden. Das weckt bei mir die Lust, mehr über sie zu erfahren. So auch vielen Dank für Eure Liste!


    Ach, eigentlich habt Ihr schon alles so schön beschrieben, da verschwinde ich lieber und lese noch ein bißchen weiter. :lache


    Vorhin habe ich mal den Link zum eMuseum studiert - ich wußte garnicht, dass Gerta hier in Stuttgart geboren wurde.

  • Zitat

    Original von chiclana
    Ach, eigentlich habt Ihr schon alles so schön beschrieben,


    Stimmt. Da weiß ich gar nicht so recht, was ich noch groß hinzufügen soll. ;-)


    Gerade in diesem Teil finde ich Bandis Geschichte viel interessanter als die Gertas. Allein die Beschreibung, wie Bandi und Chim in Paris Fuß fassen - toll! Überhaupt mag ich Chim sehr; er ist ein toller Freund!


    Zitat

    Original von Cait
    Nun zu Gerta und Bandi: Wunderbar wie die beiden sich nicht eingestehen wollen, was sie füreinander empfinden und auch das Hin und Her bis sie sich endlich auf dem Friedhof verabreden hat mir gut gefallen. Mirjam Wilhelm hat wunderschöne Bilder gemalt von ihrem Zusammensein, die mir wie reale Bilder vor Augen standen.


    Das kann ich nur unterschreiben. Die Stelle liest sich wirklich wunderwunderschön!


    Sophias Reaktion fand ich auch klasse und ihre Worte sind wirklich bewegend.

  • Zitat

    Original von milla


    Ich habe dieses "Falls sie kam" gar nicht als Spannungselement gesehen, sondern als Ausdruck für seinen eigenen Zweifel. Für mich hochinteressant, wie der gleiche Satz als Stilmittel und als Inhalt verstanden werden kann :gruebel


    Das ist mir jetzt auch schon ein paarmal aufgefallen, wie unterschiedlich manches gesehen wird.


    Bin jetzt auch in diesem Teil gelandet, Bandi hat Hem kennengelernt und ein baldiges Wiedersehen von Gerta und Bandi zeichnet sich auch ab. :-)

  • Zitat

    Original von milla


    Das Treffen und der Spaziergang von André und Gerta hat mir gut gefallen, der Regen hat die Atmosphäre noch verdichtet und auch die anschließenden Szenen waren für meinen Geschmack auch sehr schön beschrieben.


    :write :write


    Und dass Chim die Wohnung so schön hergerichtet hat fand ich wirklich toll und überhaupt nicht kitschig. :-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Das ist mir jetzt auch schon ein paarmal aufgefallen, wie unterschiedlich manches gesehen wird.


    Kann ich Dir nur zustimmen, Rosenstolz...und genau das finde ich an dieser Leserunde sehr spannend und gut.


    Okay, dann also meine zwei Cent zu diesem Abschnitt des Buches, das ich trotz meiner Aversion zu Gerta klasse finde. Die von anderen angesprochenen Stilmittel stören mich als leserin nicht so sehr, obwohl ich manches, was verrissen oder angemahnt wird, nachvollziehen kann in dem Sinne: jo, ist vielleicht etwas Wahres dran, aber nu ja.


    Zum Inhalt selbst...mit dem ich noch nicht ganz durch bin...aber das ist ja derart vollgepackt, dass man schon mal etwas loswerden muß. Das Buch bzw. der Inhalt ruft bei mir zumindest sehr viele gemischte Gefühle hervor. :-) :


    Amalias Äußerung wegen des bevorstehenden Hintergehens Jonathans von Gerta konnte ich nachvollziehen...und hätte an ihrer Stelle als wirkliche Freundin schon viel früher etwas gesagt.


    Die Begegnung mit Hemingway kommentiere ich besser nicht so großartig. Ich mag den Kerl absolut nicht! Wenn er wirklich so wahr, wie man lesen kann und es auch in diesem Roman anklingt (bis auf das "großzügige" Auslösen der Leicas und der Kauf der Stiefel), möchte ich dem nie über den Weg gelaufen sein...der hätte von mir die Meinung gegeigt bekommen.


    Über andere bekannte Namen hätte ich auch noch gerne mehr erfahren...und dass Gerta nicht wußte, dass ihre Mutter Jüdin ist, befremdet mich zutiefst...wohingegen ich Sophias Mahnung, nur aus echter Liebe zu heiraten, befürworte.


    Die Frage ist nur, ob aus der Verliebtheit noch tatsächlich Liebe wird...mal weiterlesen.

  • Ich bin nun auch kurz vor Ende dieses Teils.


    Ich bin hingerissen. Ich brauchte einen schönen Liebesroman und hier hab ich ihn. Herrlich. Der Spaziergang, das Foto am Grab, die Wohnung. Toll....


    Ätzend fand ich allerdings Amalia und Jonathan. Grauselig, das war mir zu vorhersehbar, bereits bei ihrer Reaktion auf Gretas Worte ("Dann kannst du ihn ja heiraten!") War mir klar, da kommt noch was. Dann dieser kitschige Traum den beide haben von einem Schloss.... sorry definitiv zu viel des Guten und ziemlich nah am Heftchenroman.


    Wie gesagt, die Autorin schreibt zeitweise wirklich gut und interessant und stilsicher und dann wiederum schrecklich vorhersehbar, einfach und irgendwie so, als wäre der Leser ein stupider Mensch, der nicht in der Lage ist die Stimmungen auch so zu erkennen, ohne daß alles bis ins letzte Detail beschrieben wird.
    Das ist ein bißchen Schade.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ich brauchte einen schönen Liebesroman und hier hab ich ihn. Herrlich.


    Hm...das wird wohl der hauptsächliche Grund gewesen sein, warum mich an den Passagen, wo es um Gertas Entwicklung ging, doch etwas die Leseungeduld gepackt hat.


    Ich hatte mir von dem Roman eben eher das Zeitzeugnis erwartet und größenteils erfüllt er das ja auch, so dass ich von der Liebesgeschichte immer etwas abgenervt war...wann sich endlich die "richtigen" Paare finden, wann Gerta endlich den Mum findet, ihren Weg zu gehen...Jonathan und Amalia endlich zusammenkommen, was schon ziemlich früh abzusehen war.


    Insgesamt fand ich dadurch den zweiten Abschnitt etwas zu langatmig und erhoffe mir vom letzten Abschnitt etwas mehr....etwas mehr Realismus wahrscheinlich...und weniger Schmalz und Gesülze. :-)

  • Sollte ich noch einmal bei einer Leserunde mitmachen, weiss ich jetzt, wie ich vorzugehen habe.
    Denn vieles was hier geschrieben wird, da denk ich gar nicht mehr dran oder es ist mir gar nicht aufgefallen. Auf jeden Fall habe ich nun einiges gelernt und ich kann eure Beiträge auch immer wieder nur :write
    Mal wieder was dazu gelernt...


    Auch hätte ich nicht gedacht, dass ihr darauf achtet, welche Stilmittel der Autor verwendet oder so sehr ins Detail geht. Danke für die Nachhilfe ;-)