Todesmarsch - Stephen King

  • Ich gebe 10 Punkte für Todesmarsch.


    Eins der besten Bücher von Bachman/King. Er schafft es mit einer verhältnismäßig gleichbleibenden Handlung eine nervenzerreissende Spannung zu schaffen. (Wie auch bei "Das Mädchen".) Streckenweise passiert nicht viel und trotzdem hält man die Luft an.


    Ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und lese es sicher immer mal wieder.


    Und ich bin fast überzeugt, daß es, würde man so einen Wettlauf wirklich veranstalten, genügend Irre gäbe, die antreten würden.

    Kayenta



    I finally figured out the only reason to be alive is to enjoy it. (Rita Mae Brown)

  • Auch ich finde eine 10-Punkte-Bewertung für dieses Buch absolut gerechtfertigt. Ich glaube, das einzige Buch, welches ich gleich zweimal gelesen habe. Der Plot ist gut durchdacht und beklemmend geschildert. Kann ich nur empfehlen.

  • Volle Zustimmung,


    das war mein absolutes Lieblingsbuch in meiner Jugend und das einzige Buch überhaupt, welches ich 2 Mal gelesen habe.


    Grüße,
    crycorner

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Ich kann mich nur anschliessen, das Buch ist wirklich fabelhaft. Die Geschichte zieht einen richtig in seinen Sog hinein und ich hab mich immer wieder dabei ertappt, dass ich mit Garraty mitgefiebert habe und wenn dann wieder einer die rote Karte gekriegt hat... brrrr...


    Ich hab dem Buch jedoch nur 9 Punkte gegeben, da der Schluss fast schon überraschend schnell kommt und das Ende ist mir persönlich zu offen. ich mag einfach gerne abgeschlossene Geschichten, ohne dass man selber noch was "dazudenken" kann.

  • Zitat

    die Protagonisten werden nett vorgestellt und dann marschieren sie los - mehr aber auch nicht. Die Story ist sehr vorhersehbar, die Regeln sind schließlich bekannt und so zieht sich die gesamte Geschichte wie Kaugummi


    Da kann ich mich leider nur anschließen... Der Leser lernt alle Beteiligten kennen (von denen 2 auch noch Brüder sind, wer macht denn sowas???) und weiß trotzdem schon von Anfang an, wer gewinnen wird... Das wär ja sonst unlogisch, wenn der, aus dessen Sicht erzählt wird, schon am Anfang sterben würde.

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Von mir bekommt dieses Buch auch volle 10 Punkte! Ich habe es schon vor einigen Jahren gelesen. Es ist der absolute Hammer! Selten so ein gutes Buch gelesen!

    Viele Grüße, Kerstin


    Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
    (Hildegard von Bingen, (1098 - 1179)

  • Es ist schon eine ganze Weile (etwa 15 - 17 Jahre) her, dass ich das Buch gelesen habe. Aber es ist eines der wenigen, die mich über die ganze Zeit immer mal wieder zum nachdenken bewegt haben und die ich auch nicht nur einmal gelesen habe.


    Die Geschichte ist ja eigentlich nicht wirklich gruselig. Beklemmend und vor allem beänstigend ist sie aber schon, vor allem, wenn man bedenkt, dass man heutzutage gar nicht mal so weit davon entfernt ist, das wirklich mal jemand solch einen Marsch organisiert. Und wie bereits hier einige male erwähnt, es würde viele geben, die tatsächlich mitmachen würden.


    Die Beweggründe der einzelnen Protagonisten am Marsch teilzunehmen, sind ja ganz unterschiedlich. Am schlimmsten fand ich allerdings auch das Zwillingspäärchen.


    Hope :


    Und genau das soll ja auch die "Moral von der Geschicht" sein. Es gibt hier keine Gewinner. Selbst wenn man gewinnt, hat man doch alles, was einen mal ausgemacht hat, verloren.

  • Ausser den unter dem Namen Ruchard Bachman erschienenen Büchern habe ich nichts von King gelesen.
    Aber diese Bücher, vor allem Todesmarsch und Menschenjagd, gingen unter die Haut.
    Und ich fand gerade die Tatsache, daß man sich denken kann, wie es endet und das Buch trotzdem so spannend ist, daß man es nicht aus der Hand legen kann, faszinierend.
    Erschreckend fand ich dann noch das Ende von Menschenjagd, genau wie bei Amok auch, nimmt King in der Zukunft liegende Ereignisse vorweg...

  • ok pummelbär, deinem spoiler kann ich mich anschließen :D


    anscheinend wollte er nicht so sehr den wettbewerbscharakter dabei ausbauen, sondern nur über die Situation und die teilnehmenden Menschen schreiben...
    und die situation ist wirklich heftig, während ich die spannung nicht ganz so spannend empfunden habe^^

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Da dies Buch schon vorgestellt wurde, stelle ich meine Rezension mal hier hinein.



    Titel: Todesmarsch
    Autor: Richard Bachmann (alias Stephen King)
    Verlag: Heyne
    Erscheinungsdatum: 1988
    Buchform: Taschenbuch
    Preis: € 14.99
    Seiten: 315 Seiten
    Format: 18,1 x 11,6 cm
    ISBN-Nr: 978-3453129627



    Inhalt


    Es wird von einer Realität der USA erzählt, in der eine Militärdiktatur herrscht. Oberster Staatschef ist ein Mann mit dem Titel des Majors. In jener Realität wird wiederholt ein Marsch zur Unterhaltung für das Volk organisiert, wo 100 freiwillige Jugendliche (mit einem Stimmverfahren) auserwählt werden, daran teilzunehmen. Gnädigerweise hat jeder die Möglichkeit durch mehrere Absagetermine dem Marsch abzusagen. Danach aber gibt es kein Zurück mehr.
    Beim Marsch, der einige Tage dauern kann, muss man als Geher mindestens 4 Meilen pro Stunde schaffen; wird man langsamer, erhält man eine Verwarnung. Nach der dritten Warnung wird der Geher erschossen! Der Gewinner des Marsches hingegen, kann sich angeblich alles wünschen was er möchte.
    Die Hauptrolle dreht sich um Ray Garraty, der auch am Marsch teilnimmt, aber wie sich später herausstellt, ebenfalls wie seine Mitstreiter nicht wirklich weiss, warum er sich auf diesen Albtraum eingelassen hat. Er freundet sich mit einigen Geher an, darunter Peter McVries, Art Baker, Collie Parker, Scramm, Abraham, u.a. sowie er Bekanntschaften macht mit dem verächtlichen Barkovitch, dem zwielichtigen Stebbins, u.a.
    Nach und nach erlebt der Leser, wie ein Geher nach dem anderen aus dem Rennen scheidet, dass stückweise mit einem zum Teil hysterischen Publikum, auf den Seiten des Marschwegs begleitet und bejubelt wird. Unter Schmerzen, Müdigkeit und natürlich der Todesangst treibt es die stärksten Teilnehmer weiter voran, bis zuletzt nur noch eine Handvoll Geher übrig bleiben und der Endspurt merklich näher rückt.



    Fazit


    Eine unheimlich spannende Geschichte. Fängt man einmal an es zu lesen, kann man es schon fast nicht mehr aus den Händen legen. Man versetzt sich gut in die Lage der Geher und fragt sich sicherlich, wie die Qualen wohl auszuhalten sind. Man wird hin und her gerissen zwischen der Gnade, wie Freundschaften entstehen und dem Grauen, wie ein Jugendlicher nach dem anderen erschossen wird. Insbesondere mit Garraty fieberte man mit, um dem sich die Geschichte überwiegend handelt und hofft, dass er das Rennen macht.

    Der Meister sprach: »Von Natur sind die Menschen einander nahe. Durch ihre Gewohnheiten entfernen sie sich von einander.«

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  • Das Buch ist einfach nur klasse...


    Es ist so ein ganz anderer Horror, als denn, den er sonst unter King veröffentlicht. Bei den King-Büchern ist es ja (zumindest bei den älteren Büchern) eher so, dass es etwas abgrundtief Böses gibt, was von einigen Ausgewählten besiegt werden muss. Es mag sich auch Menschen bedienen um seinen Willen zu erreichen, aber es bleibt doch immer überirdisch und nicht menschlich. Oh je, ich hoffe, es wird etwas klar, was ich hier brubble.


    Unter dem Namen Bachmann geht das Böse von den Menschen aus. Todesmarsch wie auch Menschenjagd lebt nicht von Monstern, sondern von dem Bösen, was in einem Menschen ist. Ich finde, das macht sie um einiges beängstigender. Vor allem, wenn man bedenkt, wo sich unsere Gesellschaft hinbewegt...

  • Das Buch spielt in naher Zukunft (in etwa 30 Jahren). Die ganze Welt steht kurz vor der Verelendung, doch ein Mann bietet neue "Hoffnung" an. Hoffnung in "", weil diese eher grausam ist, als dass sie Menschen trösten könne. Jedes Jahr veranstaltet der Mayor (so heißt dieser Mann) einen Wettlauf, bei dem dem Gewinner ewiger Wohlstand geschenkt wird. In diesem Wettlauf geht es jedoch nicht um Geschwindigkeit, sondern viel mehr um Ausdauer. 100 Bewerber werden unter tausenden von Einsendern herausgepickt (alle 14-16 Jahre alt) und dürfen schließlich am Marsch teilnehmen, nur der letzte Verbliebene darf überleben.


    Die Regeln sind wie folgt:
    Es muss eine Mindestgeschwindigkeit von 6mph eingehalten werden.
    Wer unter 6mph fällt, bekommt eine Verwarnung.
    Es können bis zu 3 Verwarnungen gesammelt werden, bei der dritten wird einer der pausenlos mitfahrenden Soldaten den Teilnehmer eliminieren. (Ich denke ihr wisst, woraus ich hinaus will)
    Pro gelaufene Stunde ohne neu dazu gewonnene Verwarnung wird eine bereits vorhandene Verwarnung aufgehoben.


    Die Hauptperson in der Geschichte ist Ray Garraty, einer der Mitläufer. Während des Laufes freundet er sich gewissermaßen mit anderen Mitstreitern an und muss leider auch erleben, wie um ihn herum andere Jugendliche "ausscheiden". Manche der Charaktere drehen durch und versuchen mit anderen Mitteln ihrem Tod zu entgehen und man kann durchgehend merken, wie sehr die körperliche und geistige Belastung des ganzen Marsches an seiner und der Psyche anderer zehrt.
    Ich empfehle es für alle Horror-fans!


    P.s.: der Marsch dauert mehrere Tage, so lange bis nur noch ein Läufer übrig ist - Schlaf dank den vorgeschrieben 6mph ausgeschlossen!

    :lesend James Patterson - Saving the world and other extreme sports

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  • @ Hope


    Genau so hab ich das auch gesehen. Musste den Schluss aber 2 mal lesen, um zu verstehen was passiert.


  • Oh, tatsächlich gibt es noch einen Stephen King Roman, den ich noch nicht habe? Das muss ich ändern! :lache

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." :eiskristall
    Franz Kafka


    :lesend Walsch: Gespräche mit Gott
    :lesend Norman: Grausames Spiel
    :lesend Patterson: 1st to die