Urananreicherung im Iran

  • Iran ist im Begriff, die Technik zur Anreicherung von Uran zu meistern. Mit leicht angereichertem Uran lässt sich AKW-Brennstoff, mit hoch angereichertem Uran die Bombe herstellen. Ersteres darf Iran, Letzteres nicht.


    Weshalb sollte der Iran das nicht dürfen? Pakistan hat sie,Indien hat sie, ich sehe da kein Problem damit ,nur weil G.W. Bush das nicht möchte? Die Perser haben Recht und verbitten sich eine Einmischung in die Inneren Angelegenheiten, weshalb sollen sie sich das von der Uno gefallen lassen?

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

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  • Hallo,
    also ein Problem habe ich schon damit, wenn immer mehr Staaten über Atomwaffen verfügen, umgekehrt finde ich es natürlich gut, wenn Staaten einem Abkommen beitreten, das die Weiterverbreitung von atomaren Waffen verhindern will. Auch kann ich die aktuelle politische Führung des Iran nicht gerade symphatisch finden, doch ist all dies Unbehagen nichts gegen die Wut, die mich befällt, wen ich den Umgag der "Weltgemeinschaft" mit dem Iran betrachte. Hier wird ganz einfach nur vor Bush gekuscht, und die eigentliche politische Aufgabenstellung ignoriert. Auch wenn der Iran etwas anderes behauptet, ich gehe schon davon aus, dass man die Grundlagen für atomare Bewaffnung schaffen will. Doch scheint mir dies aus einer Art "Verteidigungshaltung" heraus zu geschehen, oft genug hat der große Weltpolizist damit gedroht, man müsse sich gegenüber de "Schurkensataat" Iran die "militärische Option" offenhalten.
    Die Lehren, die die Führung des Iran aus dem Verhalten der USA ziehen musste ist doch wohl, dass jeder, der den US-Amerikanern nicht mit massiver Gewalt drohen kann früher oder später mit Krieg überzogen wird.
    Die m.E. einizige Möglichkeit, den Iran zum Verzicht auf die Urananreicherung und die damit verbundene Möglichkeit zum Bau der Bombe zu bewegen wären internationale Garantien für den Iran, eine Vereinbarung, einen möglichen Aggressor, mit Sanktionen zu überziehen.
    Natürlich wäre das eine schallende Ohrfeige für Bush und Co., doch wird man einsehen müssen, dass Proktologen zwar wichtige Ärzte sind, ihre Vorgehensart inder Politik aber ekelhaft und letztendlich gefährlich ist.

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)

  • Du magst zwar Recht haben mit den meisten deiner Ausführungen, doch mich persönlich beschleicht das Grauen, wenn ich bedenke, daß die fundamentalistischen Ayatollas plötzlich über die A-Bombe verfügen. Denn das bedeutet, daß auch die echten Terroristen wie Al Qaida, Hisbollah etc. Zugriff darauf bekommen. Also die besten Aussichten, diese Welt in den absoluten Untergang zu treiben. Bush und Putin sind wenigsten einigermaßen berechenbar, die Ayatollas aber nicht.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Weder Bush noch Putin sind berechenbar,


    die Perser werden durch das Beispiel Irak genau in diese Ecke gedrückt um sich schützen zu können ,es bleibt ihnen bei diesem U.S.Präsidenten doch gar keine andere Möglichkeit.


    Deshalb mit Bin Laden alles auf eine Ebene zu stellen halte ich für gewagt,das hat Bush schon einmal als Kriegargumentgegen den Irak genommen und damit die UNO und die Welt belogen.

    Ich interessiere mich deshalb so sehr für dir Zukunft,weil ich den Rest meines Lebens in ihr verbringe. (Lansky ist ein Fan von Wikileaks)

  • Zitat

    Original von Lansky
    Weder Bush noch Putin sind berechenbar,


    die Perser werden durch das Beispiel Irak genau in diese Ecke gedrückt um sich schützen zu können ,es bleibt ihnen bei diesem U.S.Präsidenten doch gar keine andere Möglichkeit.


    Mal schauen wie du sprichst, wenn dir die erste iranische Bombe auf dem Kopf landet. :grin :grin :grin

  • @ Demosthenes
    Umgekehrt könnte auch ich Dir zustimmen - im Prinzip. Nur denke ich, dass sehr wohl ein Unterschied besteht zwischen z.B. Ahmadinedschad und Al Quaida, auch wenn mif beide gleichermaßen unsympathtisch sind. Terroristen, die eine A-Waffe in ihren Besitz bringen und anwenden erreichen damit ihr Ziel, ein Staatschef, der dies tut muss damit rechnen, letztlich dadruch seine Macht zu verlieren, da sein System einem zu erwartenden Gegenschlag nicht standhalten könnte.
    Deshalb bin ich weiterhin der Überzeugung, dass es eher gelingt, die weitere Verbreitung von A-Waffen zu verhindern , wenn dies auch für Leute vom Schlag des iranischen Staatspräsidenten zumeigenen Interesse wird. Internationale Garantien für den Bestand Irans könnten dies bewirken, ein erzwungenenr und - meiner Ansicht nach nur zeitweise durchzusetzender - Verzicht auf die Urananreicherung würde eher zum gegenteiligen Ergebnis führen. Früher oder später sähe sich der Iran vermutlich so bedroht, dass auch eine Staatsführung auf die Idee kommen könnte, dann doch leiber mit einem großen Knall unterzugehen.

    "Hebt eure Prinzipien für die wenigen Augenblicke im Leben auf, in denen es auf Prinzipien ankommt. Für das meiste genügt ein wenig Barmherzigkeit."
    (Albert Camus)

  • Natürlich dürfte der Iran gemäß Atomwaffensperrvertrag keine Atomwaffen herstellen bzw. besitzen und selbstverständlich habe ich keinen großen Gefallen an der Vorstellung, dass noch ein Land (seien es nun Mullahs oder sonst jemand) diese Wahnsinnsmaschinen besitzt.


    ABER: Wenn wir in den USA nicht so ein Drecks-Verbrecher-Pack an der Macht hätten, wäre so etwas leichter zu verhindern. Wenn die Iranis mal in ihr Nachbarland gucken, können sie ganz einfach feststellen, was sie brauchen, um nicht auch von diesen Großmacht-Terroristen überfallen zu werden.

  • Zitat

    Original von Twiärsdriever
    Nur denke ich, dass sehr wohl ein Unterschied besteht zwischen z.B. Ahmadinedschad und Al Quaida, auch wenn mif beide gleichermaßen unsympathtisch sind. Terroristen, die eine A-Waffe in ihren Besitz bringen und anwenden erreichen damit ihr Ziel, ein Staatschef, der dies tut muss damit rechnen, letztlich dadruch seine Macht zu verlieren, da sein System einem zu erwartenden Gegenschlag nicht standhalten könnte.


    Genau das ist das Motiv, das die Großmächte bisher von einem Unfug abgehalten hat. US und Rusland haben noch ein Potential, die Erde gleich mehrfach in einen unbewohnbaren Schutthaufen zu verwandeln. Leider gilt dieses Motiv nicht irgendwelchen Fundamentalisten. Diese würden in ihrem Selbstmordwahn auch die ganze Erde vernichten, wenn es ihren Wahnideen zupass käme. Das sind Risiken, die nicht mehr zu berechnen sind. Vernunft spielt bei diesen Leuten keinerlei Rolle. Für die gibt es keine "Patt-Situation" wie bei den Großen Mächten.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Nicht dass ich der Regierung Bush sonderlich viel abgewinnen könnte...


    Aber berechenbarer als ein quasi-Diktator über ein fundamentalistisches und rückständiges Land ist er allemal.
    Ganz einfach weil die USA, wie auch die meisten anderen Atommächte, zum einen viel mehr zu verlieren haben und zum anderen nicht so isoliert handeln können.


    Konsequenzhalber müsste es zwar tatsächlich jedem Land gestattet sein, Atomwaffen zu führen, eben um so eine Art Legitimation für die Erstlinge zu haben.


    Aber was bringt schon Konsequenz oder Gerechtigkeit, wenn als Ergebnis noch mehr Atomwaffen unkontrolliert vor sich hinrosten als ohnehin schon.


    Im Zweifelsfall ist es mir da lieber, auf der mächtigeren, sichereren Seite zu stehen, als überall Gerechtigkeit zu wissen. Der Ruf nach Gerechtigkeit könnte von den Falschen ja dann doch nur ausgenutzt werden.


    Und noch ganz allgemein: Ein Land, dass nicht ordentlich Staat und Kirche trennt, braucht nach meinem Geschmack überhaupt nicht sonderlich viel Macht haben dürfen!

  • Ich möchte mal sehr vorsichtig anmerken, daß ich diese Art Denken für kurzsichtg halte.


    Nagasaki und Hiroshima verursachte eine 'rational handelnde' westliche Großmacht.
    Frankreich verseucht seit Jahrzehnten mit Atomwaffentests den Südpazifik. Und mit Atomkraftwerken das eigene Land.
    Die USA opfern hemmungslos das Leben der eigenen Soldaten mit atomaren Waffen im Irak-Krieg und anderswo.


    Zudem: was ist mit Pakistan? Wer regiert dort?
    Nein, das sind keine Islamisten, die arbeiten ja für uns.
    Auch Israel ist natürlich nicht fundamentalistisch.


    Bis jetzt hat übrigens noch niemand bewiesen, daß der Iran über Atomwaffen verfügt. Ganz abgesehen davon, daß nicht die Urananreicherung das Problem ist, sondern die Trägerraketen.


    Die 'Diskussion' über Atomwaffen und Iran dient einzig dazu, an einem weiteren Krieg zu zündeln und sonst nichts.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich möchte o graus nicht hier als Bush-Befürworter wirken!


    Die USA gehört zu den Staaten dieses Planeten, die zweifellos am meisten Dreck am Stecken haben!
    Es liegt nur leider auch in der Natur der Sache, dass die größten Mächte immer schon die "größten" Taten vollbracht haben und es keineswegs eben wundern sollte, dass die Supermacht USA offensiv agieren muss, wenn sie Supermacht bleiben will.


    Das legitimiert freilich nichts, was von dort aus alles offensichtlich und reihenweise schief läuft. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass das Gebahren der USA die logische Folge ihres Status ist.
    Eine Großmacht wurde und blieb nie Großmacht indem sie vorsichtig und zurückhaltend agierte.
    Ausserdem haben die stärksten Mächte immer die meisten Feinde.


    Hier zu meiner "Art zu denken": Ich versuche die Welt eben nicht zu sehen, wie sie sein sollte, sondern wie sie ist.


    Deshalb ein paar Worte zur Hiroshima und Nagasaki:


    Der USA ging es freilich nicht allein um die schnelle Beendigung des Krieges.
    Hier wurde Macht demonstriert, den zukünftigen Gegner Sowjetunion gezeigt, wo der Hammer hängt.


    Auf der anderen Seite halte ich es dennoch für strittig, anzunehmen die zähe Fortführung der konventionellen Kriegsführung wäre die "menschlichere" Methode. Die Verbissenheit, mit der die extremst zu Stolz und Ehre getriebenen Japaner sich verteidigt haben, obwohl die Sinnlosigkeit offenkundig war, hat die Befürchtung berechtigt, dass eine langsame konventionelle Zerbombung sowie ein Landgang keineswegs weniger grausam sein würde als diese beiden Bomben.
    Die Zivilisten waren die Hauptleidtragenden, ob nun so oder sei es anders durchgeführt worden.


    Ausserdem wäre es fast schon naiv, von einer Kriegspartei, die den sicheren Sieg in der Hand hat, zu erwarten, sie würde ihn aufs Spiel setzen oder verzögern oder sei es unnötig verteuern, nur einer nebulösen und nicht unstrittigen "Menschlichkeit" wegen.
    Der USA kam der Krieg womöglich nicht unrecht (zumindest in Richtung Europa), aber angefangen haben sie ihn nicht. Was hätten die amerikanischen Mütter sagen sollen, wenn auch noch ihr zweiter Sohn liegen bleibt, weil der Staat zu "menschlich" und langsamer als möglich gegen den Aggressor vorgeht?


    Dieser Krieg war total und daher kann ich dem Sieger für seine Art des Sieges keinen Vorwurf machen.
    Natürlich unschön, wie jede Bombe, sei sie atomar oder nicht, aber doch leider logisch.


    Zitat


    Zudem: was ist mit Pakistan? Wer regiert dort?
    Nein, das sind keine Islamisten, die arbeiten ja für uns.


    hm? Arbeiten für uns??


    Nein Pakistan ist obschon Atommacht vergleichsweise arm und schwach, ausserdem erspart es sich aggressives Gebahren, ganz einfach weil es gegen Indien seine eigenen Motive hat.
    Pakistan ist für die "westliche Welt" einfach laut Bush keine Bedrohung.
    Die pakistanische Staatsführung kokettiert ja auch nicht mit Holocaustleugnung zb.



    Zitat


    Auch Israel ist natürlich nicht fundamentalistisch.


    Oje, lass dieses Fass bitte zu! Israel braucht wirklich nicht über seine Situation groß zu jammern, nicht nach dem, was es sich seit 1948 geleistet hat. Israel ist eben eine Art lokale USA, in der gleichen Situation wie die große Schwester.
    Von daher ist die Art wie dieses Land Geschichte im Nahen Osten seit 48 macht zwar nachvollziehbar, aber deswegen noch lange nicht so einfach zu rechtfertigen.



    Zitat


    Bis jetzt hat übrigens noch niemand bewiesen, dass der Iran über Atomwaffen verfügt. Ganz abgesehen davon, dass nicht die Urananreicherung das Problem ist, sondern die Trägerraketen.


    Die Anreicherung, wie sie der Iran praktizieren will, dient der Herstellung von Deuterium, schwerem Wasser. Dieses ist für zivile Nutzung zwar geeignet, jedoch nicht notwendig.
    Der Iran könnte meines Wissens schon längst Atomreaktoren betrieben, jedoch eben solche ohne Deuterium.


    Das beharren auf der Deuteriumvariante kann ich kaum anders deuten, als für die nette zusätzliche Option, gleich auch die Bombe mitgeliefert zu bekommen.

    Wer viel schmeißt hat bald nichts mehr!

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  • Darf ich darauf hinweisen, daß der Iran den Atomwaffensperrvertrag vor den USA unterschrieben hat?


    Und daß eben dieser Vertrag beinhaltet, daß man mit Urananreicherung herumspielen kann, wenn es zivilen Zwecken dient?


    Bloß als Anmerkung zu dem Punkt, 'Die Welt sehen, wie sie ist'.


    Warum eine Welt Großmächte braucht, habe ich mein Lebtag noch nicht begriffen.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Darf ich darauf hinweisen, daß der Iran den Atomwaffensperrvertrag vor den USA unterschrieben hat?


    Es sieht aber ganz so aus, als würde es die heutige Iranführung - Wie schreibt man ihn? "Ahmadinedschad"? - nicht sonderlich interessieren.



    Zitat


    Und daß eben dieser Vertrag beinhaltet, daß man mit Urananreicherung herumspielen kann, wenn es zivilen Zwecken dient?


    Ja sicher, aber wenn schon Vertragsunterzeichungen von Staaten wie der USA nicht wirklich soviel Bedeutung zu haben scheinen, wieso sollte man davon ausgehen, dass so ein Freak wie Ahmadinedschad hier sonderlich vertrauenswürdig sein sollte?



    Zitat


    Bloß als Anmerkung zu dem Punkt, 'Die Welt sehen, wie sie ist'.


    Wer hat schon die reine Weisheit für sich gepachtet? Ich versuche es ja nur.
    Viele sperren sich dagegen und sehen nur, was sie sehen wollen aber nicht die unschönen Wahrheiten.
    Davor ist niemand gefeit, auch ich nicht, aber man darf es ruhig mal probieren oder nicht?


    Zitat


    Warum eine Welt Großmächte braucht, habe ich mein Lebtag noch nicht begriffen.


    Es ist nur leider so, dass sie da sind und schon immer da waren, wir beide wurden leider nicht gefragt, ob wir sie für nötig halten. Bloß als Anmerkung
    zu dem Punkt, "Die Welt sehen, wie sie ist".



  • Als kurzsichtig betrachte ich eine Denkweise, die davon ausgeht, daß es im Kriegsfall eine 'sichere' Seite gibt.
    Und eine Vorstellung von den USA als einem Land, das Staat und Kirche trennt. Es gibt zwar keine Staatskirche, aber durchaus eine religiöse Überzeugung, die die verbindet, die dort herrschen.


    KEINEM Land soll es gestattet sein, Atomwaffen zu haben. Der Sperrvertrag ist eigentlich angelegt, Atomwaffen abzubauen. Das ist das Ziel und dafür arbeiten die entsprechenden Institutionen unter den größten Schwierigkeiten, die ihnen in erster Linie die USA bereiten.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Der Iran wird sich an seinen Atomanlagen nicht mehr lange erfreuen können, wenn er so weitermacht. Das werden weder Israel noch die USA zulassen. Und in unserem Interesse ist es sicher auch, wenn die Mullahs nicht über die A-Bombe verfügen.

  • magali


    Zitat


    Als kurzsichtig betrachte ich eine Denkweise, die davon ausgeht, daß es im Kriegsfall eine 'sichere' Seite gibt.


    Sicher leben wir theoretisch heute schon nicht mehr. Aber wie gesagt, nachdem ein Staat wie die USA mehr zu verlieren hat als so ein fundamentalistischer Wüstenkönig, glaube ich nun mal nicht dran, dass die USA noch einmal so leichtfertig mit Atombomben um sich wirft.
    Nichteinmal Bush bringt das fertig, zumal er vorher schon abgesägt würde.


    Wie islamische Fundamentalisten da so sind, vermag ich leider überhaupt nicht einzuschätzen, gerade deshalb empfinde ich jenen gegenüber noch weit mehr Skepsis, als diesem Trottel in Washington ohnehin schon.


    Und, käme es tatsächlich zum Ernstfall, wäre Teheran schneller nur noch eine verstrahlte Grube, als die überhaupt hierher zielen können!
    Insgesamt aber eine völlig abwegige Vorstellung, dass es soweit kommen könnte.


    Zitat


    Und eine Vorstellung von den USA als einem Land, das Staat und Kirche trennt. Es gibt zwar keine Staatskirche, aber durchaus eine religiöse Überzeugung, die verbindet, die dort herrschen.


    Nunja.
    Die Republikaner traditionellerweise und eben Bush im Besonderen gebärden sich da tatsächlich so weltfremd, dass es gefährlich anmuten mag.
    Vor dem Hintergrund jedoch, dass die Republikaner demokratisch abgewählt werden können und unabhängig davon zum einen die Macht Bushs einer relativ kritischen Kontrolle unterliegt, zum anderen seine Amtszeit ohnehin begrenzt ist, läßt mich ein Blick auf die Bedingungen und Gepflogenheiten in Teheran regelrecht erschaudern im Vergleich.


    In Bagdad sitzt ein Diktator, der fundamentalistische Religiöse im direkten Rücken hat und er genießt in weiteren Teilen seines Volkes dafür Anerkennung, dass er so brisant mit den Muskeln spielt und obendrein den Holocaust leugnet. Ja, nicht bei allen, aber bei zu vielen.
    Ahmadinedschad sitzt sicherer auf seinem Stuhl als Bush, den der iranische Präsident wird sich nicht so einfach abwählen lassen, wie es Bush zuletzt um ein Haar ergangen wäre.
    Deshalb empfinde ich für den Iraner noch einmal weit mehr Skepsis und Argwohn, als gegenüber Bush ohnehin schon!


    Bush ist wahrlich kein beruhigender US-Präsident, aber im Vergleich zu Ahmadinedschad ist er doch zweifellos das kleinere Übel!


    Zitat


    KEINEM Land soll es gestattet sein, Atomwaffen zu haben. Der Sperrvertrag ist eigentlich angelegt, Atomwaffen abzubauen. Das ist das Ziel und dafür arbeiten die entsprechenden Institutionen unter den größten Schwierigkeiten, die ihnen in erster Linie die USA bereiten.


    Die USA zu kritisieren finde ich vollauf berechtigt und das würde mir auch einen Heidenspaß machen, aber auf der Ebene des Iran und seines Diktators muss ich leider sagen, gibt die amerikanische Großmacht noch ein vergleichsweise gutes Bild ab.
    Nicht wenn man mit Gerechtigkeit argumentiert, aber eben auf Basis der Interessen von uns Europäern, wo wir doch in Ruhe leben und keine Bomben abkriegen wollen.


    Die potentielle Atommacht Iran bereitet mir mehr Sorge, als die Atommacht USA.
    Weil es uns verständlicherweise ein Dorn im Auge ist, dass es Atomwaffen überhaupt gibt, besteht doch erst recht kein Grund, dass ausgerechnet der Iran diese Waffen auch noch kriegen soll.


    Abgesehen davon halte ich es für Unfug, dass die USA nur einen weiteren Krieg provozieren wollte. Die USA wird sich dafür hüten. Die kommen doch schon im Irak nichts gebacken, wie um alles in der Welt wollen die den Iran auch noch kleinkriegen?


    Deine USA-Kritik in Ehren, jedoch sollte man da realistisch bleiben!

  • Kaleun


    ich fürchte, wir liegen zu weit auseinander, um konstruktiv diskutieren zu können.
    Ich halte die USA nicht für einen demokratischen Staat, Regierungsform wie Regierungspolitik sind in meinen Augen eher vormodern als modern.


    Den Präsidenten des Iran als 'fundamentalistischen Wüstenkönig' zu bezeichnen ist auch nicht mein Diskussionsstil.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus