Die Rose ohne Dorn von Gunter Haug

  • Klappentext
    Sie waren das tragischste Königspaar der deutschen Geschichte: die byzantinische Kaisertochter Irene und ihr Mann, König Philipp von Schwaben. Nur 28 Lebensjahre waren der „Rose ohne Dorn“, vergönnt. Legende schon zu Lebzeiten: die bildhübsche fromme Frau und der „milde süße Mann“, wie Walther von der Vogelweide, der größte Minnesänger seiner Zeit, das junge Paar enthusiastisch besungen hat. Weder Irene noch Philipp haben je nach weltlicher Macht gestrebt. Als Bischof von Würzburg glaubte der junge Sohn des Stauferkaisers Friedrich Barbarossa seine Bestimmung gefunden zu haben, als er sich der Familienräson beugen musste. Auch Irene, die Kaisertochter aus Byzanz, geriet schon in frühester Jugend zum Spielball weltpolitischer Ränkespiele: Im Alter von 14 Jahren nach Sizilien verheiratet, wurde sie wenig später zur Geisel der staufischen Eroberer. Gefangen auf einer Burg in Schwaben lernte sie dort Philipp kennen und lieben. Ein friedvolles glückliches Leben erhofften sich die beiden, doch das Schicksal wollte es anders. Gegen seinen Willen wurde Philipp nach dem Tod seines Bruders, Kaiser Heinrich VI., von den Edlen des Reiches zum deutschen König gewählt. Eine Wahl, die einen blutigen, zehn Jahre währenden Bürgerkrieg zwischen Staufern und Welfen entfachte. Nachdem sich im Jahr 1208 das Blatt endgültig zugunsten Philipps gewendet hatte, entließ der König in einer spektakulären Aktion sein gesamtes Heer als Zeichen seines uneingeschränkten Willens zu Frieden und Versöhnung. Doch nur einen Tag später wurde er in Bamberg heimtückisch ermordet. Der erste Königsmord in der deutschen Geschichte! In panischem Entsetzen floh die hochschwangere Irene auf den Hohenstaufen, wo sie zwei Monate später bei der Geburt ihres Kindes starb. Als einzige staufische Königin wurde „das hellste Licht des Hohen Mittelalters“ im Kloster Lorch begraben


    Über den Autor
    Gunter Haug ist Autor zahlreicher Romane, Sachbücher und Bildbände. Im Südwestfernsehen ist er einer großen Zuschauermenge als Moderator landeskundlicher Sendungen bekannt geworden.


    Meine Meinung
    Der Klappentext klingt toll, wie genau das richtige für mich. Seid fast 2 Jahren wollte ich das Buch haben. Nun endlich hielt ich es in Händen. Ich freute mich auf ein Wiedersehen mit dem jungen Herrscherpaar, das Viola Alvarez etwas respektlos in ihrem Buch über Walther von der Vogelweide auftreten ließ.
    Aber leider entpuppte es sich als nicht das, was ich erwartet hatte.


    Leider konnte sich der Autor nicht entscheiden, ob er ein Geschichtsbuch oder einen Roman schreiben will. Auf großen Strecken beschreibt er Irenes Leben wie in einer Biografie. Hin und wieder fällt ihm ein, das es ja ein Roman ist, den er da schreibt, und setzt ein paar Sätze in wörtlicher Rede ein.
    Mit einer Biografie könnte ich auch gut leben, wenn sie nicht so schwülstig geschrieben daher käme wie in diesem Fall. Ständige Wiederholungen erschweren ebenfalls den Lesefluss. Der Autor scheint uns Lesern nicht zuzutrauen, das wir 2 Seiten lang behalten, das z.B. Phillip Herzog von Schwaben ist und Heinrichs Bruder, jener Heinrich, der ja Kaiser ist und zudem Barbarossas Enkel. Ständig werden diese eingefügten Titel und Erklärungen mit eingeschoben. Auch Gedankengänge und Überlegungen werden in einem Absatz mehrfach gedreht und gewendet.


    Insgesamt fand ich das Buch auf Grund seiner etwas aufgeplusterten Schreibweise mühsam zu lesen. Auch hat mich gestört, das die Zeit zwischen Irenes 14 und 17 Lebensjahr, bis sie Phillip heiratet, 200 Seiten einnimmt, während die nachfolgenden 11 Jahre, die bestimmt nicht minder interessant waren, auf den verbleibenden 76 Seiten abgehandelt werden. Vielleicht hätte man zu Anfang etwas weniger detailliert auf Kaiser Heinrichs VI Grausamkeiten schauen und in Irenes Leiden schwelgen sollen.


    Das Buch selbst ist nett gemacht. Mir gefällt es, wenn der Einband unter dem Schutzumschlag genau so aussieht wie der Umschlag. Auch gibt es eine Karte, die Irenes Weg von Byzanz bis zum schwäbischen Hof zeigt. Irgendwie hat mich nur die Schrift gestört. Die verwendete Antiqua-Schrift ist ein Tick anders und für mich entwas schwerer zu lesen gewesen als die sonst üblichen.

  • Zitat

    Original von Darcy
    [Der Autor scheint uns Lesern nicht zuzutrauen, das wir 2 Seiten lang behalten, das z.B. Phillip Herzog von Schwaben ist und Heinrichs Bruder, jener Heinrich, der ja Kaiser ist und zudem Barbarossas Enkel.


    Tja, dann war es wohl offenbar doch nicht oft genug, war Heinrich ja doch der Sohn und nicht der Enkel Barbarossas ... :grin

  • Zitat

    Original von Grisel


    Tja, dann war es wohl offenbar doch nicht oft genug, war Heinrich ja doch der Sohn und nicht der Enkel Barbarossas ... :grin



    Tja, dann hat der Autor wohl recht gehabt, das wir Leser wirklich nicht behalten, was er da schreibt. Ich bin wohl wiederholungsresistent :grin


    [SIZE=7]Peinlicher Fehler, natürlich weiß ich, wenn ich mich nicht gerade in Rage schreibe, das er der Sohn war[/SIZE]