Lavendelblues von Petra van Cronenburg

  • Kurzbeschreibung
    Die verträumte Leichtigkeit des Südens - ein Essen, das das Leben aller verändert - der verführerische Zauber von Lebenslust und Musik, die bis in die Sprache nachklingt... Die Ingredienzien dieses Romans versprechen Überraschungen mit Genuss und Unterhaltung mit Tiefgang. "Lavendelblues" ist ein Roman über die Macht von Lebensfreude und Kreativität, über Mut und Neuanfänge.


    Inhalt: Alle reden von Krise, aber die Freundinnen Dahlia und Estelle wagen trotzdem zu träumen. Dabei sind die Widerstände groß: Dahlia will ihren geliebten, aber unrentablen Romantikladen retten. Und Jazzsängerin Estelle möchte endlich wieder mit Seele singen statt auf zweifelhaften Firmen-Events. Die beiden brauchen eine Auszeit. Als sie ihre Freundin Bruni in Südfrankreich überraschen, sind sie allerdings enttäuscht. Das Paradies, von dem ihnen die Aussteigerin stets vorgeschwärmt hat, ist Klischee, die Wirklichkeit ernüchternd.


    Einen Abend lang wollen sich die Freundinnen in einem französischen Restaurant in Verzweiflung üben. Aber sie werden angesteckt von der sprühenden Lebensfreude und dem Savoir Vivre der Menschen dort und erleben ihr blaues Wunder: den Aufstand eines verlorenen Dorfes, das um sein Überleben kämpft. Es ist eine ansteckende Rebellion der sanften Art, die die Frauen in ihr kleines Europa im Grenzland zwischen Frankreich und Deutschland exportieren.


    Über den Autor
    Petra van Cronenburg wurde nach dem Studium der Theologie und Judaistik Redakteurin und freie Journalistin. Von 1993 bis 1997 lebte sie in Warschau, wo sie eine eigene Medienagentur gründete und Beiträge über Frauen und Kultur in englischer und polnischer Sprache veröffentlichte.


    Heute lebt die Publizistin und Buchautorin im "Elsass, wo der Zander am liebsten im Riesling schwimmt", so der Titel ihrer 2004 erschienenen Hommage an ihre Wahlheimat Frankreich. 2005 erschien bei BLT ihr Roman "Stechapfel und Belladonna. Rezepte einer glücklichen Trennung", über den die Kritik schrieb: "Witzig und poetisch. Eine absolute Neuentdeckung, diese Autorin. Bitte mehr!"



    Im Rahmen der Leserunde habe ich das Buch gelesen. Zu Beginn hatte ich ein paar Anlaufschwierigkeiten, aber so nach und nach fand ich in das Buch und habe es dann regelrecht verschlungen. Es ist ein sehr farbiges Buch und als Frankreichfan habe ich es sehr genossen.
    Alle drei Frauen in dem Buch haben ihre Probleme und die Autorin zeigt Wege aus, die positiv inspiriert aus diesen Krisen rausführen. Sehr gefallen hat mir in diesem Zusammenhang die Zeit in dem kleinen Dörfchen.
    Als Frauenroman würde ich das Buch nach wie vor nicht bezeichnen. Auch Liebesschnulze passt nicht. Daher habe ich es bei Zeitgenössisches angesiedelt.
    Es ist kein Buch für zwischendurch, sondern eins, bei dem man sich Zeit nehmen sollte, um es richtig zu genießen :-]

  • Ein sprachlich wunderschönes Buch über drei Freundinnen, die sich in einer Krise befinden und gemeinsam ihr Leben verändern bzw. ihm neue Impulse geben.


    Das Buch lebt von den herrlichen Beschreibungen der Landschaften, der Gefühle, der Küche Frankreichs. Man kann sich richtig hineindenken- und fühlen und möchte dieses alles gerne selbst erleben. Das ist wirklich klasse gemacht. :anbet


    Die Geschichte an sich ist eine "Mut-mach-Geschichte", alles geht, wenn man es nur will. Hier bleibt es jedem selbst überlassen, inwieweit er dieses für sich annehmen kann.
    Schliesslich kann nicht jeder singen oder einen Laden eröffnen oder überhaupt selbstständig sein ( das wurde mir hier ein wenig als Lösung der Probleme dargestellt ). Es muss ja auch noch die "kleinen Arbeiter" z.B. bei der Müllabfuhr usw. geben. Und ob diese in ihrem Beruf immer eine Berufung sehen können ist wahrscheinlich fraglich.
    Vielleicht gehen meine Gedanken hier aber auch in die falsche Richtung und ich interpretiere das Buch falsch.


    Auf jeden Fall ein schön zu lesendes Buch von einer Autorin, die schreiben kann. :anbet


    Das Buch bekommt von mir 7 Punkte.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ein sprachlich wunderschönes Buch über drei Freundinnen, die sich in einer Krise befinden und gemeinsam ihr Leben verändern bzw. ihm neue Impulse geben.


    :write


    Zitat

    Original von Rosenstolz
    Die Geschichte an sich ist eine "Mut-mach-Geschichte", alles geht, wenn man es nur will. Hier bleibt es jedem selbst überlassen, inwieweit er dieses für sich annehmen kann.


    :write


    Es ist auch für mich kein Frauenroman, wie ich dieses Buch einordnen würde, wenn ich Buchhändlerin wäre, gute Frage. Wahrscheinlich würde ich es in das Fach der "Geheimtipps" stellen :grin
    Für Frankreichliebhaber eine tolle Geschenkidee, für Menschen die Mut und Hoffnung brauchen, ebenso geeignet. Die Frankreichliebe der Autorin ist auf jeden Fall ansteckend und überall im Buch erkennbar!


    Ich bin auf jeden Fall auf ein weiteres Buch der Autorin gespannt, da sie wirklich toll mit Sprache umgehen kann.


    bibi

  • Klappentext
    Estelle liebt den Falschen, Dahlia kann sich nicht trennen – von ihrem tollen, aber unrentablen Romantikladen – und Bruni in Südfrankreich ist auch kein Trost.


    Als die Freundinnen ihre Verzweiflung in einem guten Restaurant auskosten wollen, lassen sie sich von der französischen Lebenslust anstecken. Entschlossen verscheuchen sie den Lavendelblues, um das Leben neu anzupacken.


    Meine Meinung
    Ich gebe es zu – das Buch hatte einen etwas schwierigeren Einstand bei mir. Der Erstling, Stechapfel und Belladonna, hatte mir ja leider nicht so besonders gefallen – aber ich hatte bereits seinerzeit in meiner Rezi (von der ich im übrigen stets gehofft habe, die Autorin würde sie niemals lesen ;-)) geschrieben, dass ich der Autorin eine zweite Chance geben würde. Jetzt also war es soweit. Skeptisch begann ich zu lesen, aber im Gegensatz zum Erstling haben wir hier keinen esoterischen Brimborium und keine seltsamen Frauen um uns, sondern ein durchaus sympathisches Dreiergespann:


    Dahlia, die Deutsche, die eine kuschelig-romantische Geschenkboutique im Elsaß betreibt. Estelle, ihre französische Freundin, die in Baden-Baden als Jazzsängerin arbeitet und lebt und Bruni, die im ersten Teil des Buches nur „brieflich“ erscheint und der Liebe ihres Lebens nach Südfrankreich gefolgt ist.


    Wir erleben mit, wie Dahlias Laden, an dem ihr Herz hängt, schlechte Zeiten erlebt und auch Estelles Karriere macht einen Knick: ihre Engagements werden seltener und schlechter bezahlt. Darüber hinaus konfrontiert sie ihr Partner auch noch mit der Nachricht, dass sein Sohn aus einer früheren Beziehung eine Zeitlang bei ihnen leben müsste – und das, wo Estelle niemals Kinder haben wollte. Auch bei Bruni, der dritten im Bunde, scheint alles nur auf den ersten Blick idyllisch zu sein. Probleme sind also vorprogrammiert – aber lest selbst, ob und wie es den drei Freundinnen gelingt, alles in ihren Leben wieder zum Guten zu wenden.


    Im Gegensatz zum ersten Buch hat mir dieses Buch gut gefallen, ich hatte es auch innerhalb von drei Tagen gelesen. Manchmal wendet die Autorin eine ...hm... opulente, aber fast schon schwülstige Schreibweise an, die mir nicht gefällt (um nur ein Beispielt zu nennen: die Szene, in der Estelle sich „freisingt“). Solche Szenen mag ich nicht – aber es kamen glücklicherweise nur wenige dieser Momente im Buch vor. Genug, um mich für einen kurzen Moment zu nerven – aber nicht so viele, um den Gesamteindruck des Buches zunichte zu machen. Und der war alles in allem gut.


    Einige Szenen und Personen waren auch wirklich ganz wunderbar beschrieben wie z.B. Mme Frédéric oder Dahlias Laden, so dass die „anderen Momente“, die nicht so mein Ding waren, dadurch auf jeden Fall wieder wettgemacht wurden.


    Ein schönes Buch in einer sehr schönen Aufmachung, bei dem mir das Lesen bis auf ein paar kleine Abstriche großen Spaß gemacht hat. Ich würde auch zum nächsten Buch der Autorin greifen. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Logischerweise musste ich natürlich sofort die Batcat-Rezi zu Belladonna und Stechapfel nachlesen. :grin Sooo schlimm ist die ja nun nicht - ehrlich aber ok.


    Zum Lavendelblues:
    Ich werde langsam neugierig und beobachte weiter