Das kupferne Zeichen - Katia Fox

  • Klappentext:


    "Eines Tages werde ich ein Schwert für den König schmieden!" Ellen wunderte sich, wie selbstverständlich ihr die Worte über die Lippen gekommen waren. Doch nachdem sie es ausgesprochen hatte, wusste sie, dass genau das ihr Ziel war. ...


    England, 12. Jahrhundert. Die junge Ellen fühlt sich nirgends so wohl wie in der Schmiede ihres Vaters. Ihr größter Traum ist es, eines Tages Schwertschmiedin zu werden. Doch das ist für Mädchen unmöglich. Allen Schwierigkeiten zum Trotz folgt sie ihrer Berufung. Als Junge verkleidet taucht sie ein in die Welt der Ritter und des Königshofs. Denn sie will ein Zeichen setzen, mit einem Schwert, das unvergleichlich ist und vollkommen. Aber die lüge, auf der sie ihr Leben aufgebaut hat, wird ihr zum Verhängnis, als sie sich in einen jungen Ritter verliebt. Zu spät erkennt Ellen, wem sie vertrauen darf - und dass sie bei Hofe einen Feind hat, der zu allem bereit ist ...



    Über die Autorin:


    Katia Fox, geboren 1964, hat sowohl in Deutschland als auch in Frankreich eine Ausbildung als Dolmetscherin und Übersetzerin absolviert. Anschließend hat sie zunächst als Angestellte in diversen Unternehmen gearbeitet und sich dann selbstständig gemacht. Katia Fox lebt mit ihrer Familie in einer idyllischen Kurstadt in Hessen und verbringt mehrere Monate des Jahres in der provence. "Das kupferne Zeichen" ist der erste Roman der Autorin.



    Meine Meinung:


    Ich habe mir dieses Buch beim Buchclub als eines meiner ersten Mitglieds-Bücher gekauft. Einmal war ich im Kaufrausch, und zum anderen hat mich dieses wunderschöne Cover der Buchclub-Ausgabe fasziniert, welches die "Nackenbeisser-Ankündigung" auf der Rückseite vergessen ließ. Ursprünglich als Lückenfüller gedacht, wenn ich mal wieder längere Wartezeiten überbrücken muss, zog ich es heraus, als ich Mitte der Woche nicht schlafen konnte. Und ich muss gestehen, die Autorin hat mich beeindruckt.


    Aufgrund des Klappentextes klang es für mich so, als ob es der übliche 08/15 Kram wäre - Frau will sich gegen die Männerwelt stellen, geht verkleidet an den Hof und becirct und beeindruckt alle. Aber ich wurde zum großen Teil (positiv) enttäuscht.


    Die Autorin nimmt einen mit in die Welt der Hammerklänge, des Funkenfluges und der rauhen Arbeitswelt der Schmiede. Die kleine Ellen lebt von kleinauf dafür, ihrem Vater Osmond in der Schmiede zur Hand zu gehen. Ihre Mutter kann das gar nicht verstehen, lehnt sie doch zum einen die harte Schmiedearbeit sowie den Dreck und ihren Mann ab. Ellenweore macht eines Tages eine Entdeckung, die dazu führt, dass sie umgehend das Dorf und ihre geliebte Schmiede verlassen muss. Bei Nacht und Nebel flüchtet sie in der Kleidung ihres Jugendfreundes ins Ungewisse. Aufgrund ihrer Vorkenntnisse schafft sie es, bei einem Schmied als Lehrling aufgenommen zu werden. Als dieser merkt, dass er ihr nichts mehr beibringen kann, schickt er sie zu seinem alten Meister weiter, der sie - ebenfalls in Unkenntnis über ihr Geschlecht - zu einem wahren Meister in der Schwertschmiedekunst ausbildet.


    Ich glaube, jetzt mehr zu verraten wäre unfair. Denn das Buch ist sehr spannend, obwohl es mit etwas weniger Verstrickungen und Zufälle ausgekommen wäre. Es gibt einige Punkte, an denen der Roman durchaus vorbei hätte sein können, aber die Autorin findet immer wieder den nächsten spannenden Punkt an dem es weitergeht. Der letzte Teil scheint mir vom Verlgag her (?) stark gekürzt worden zu sein, denn da befand sich genug Potential, die Geschichte nochmal mit noch mehr Spannung hochzupuschen. Der befürchtete historische Nackenbeisser war es auf jeden Fall nicht.


    Gruß


    Telefonhexe



  • Ich habe dain der Filiale schon mal reingelesen- auch deine Rezi macht neugierig, nachdem der Amazonlink auf ein im Sommer erscheinendes TB hinweist- verrätst du uns noch was du für dein HC bezahlt hast und ein bischen was über die Ausstattung, damit ich überlegen kann aufs TB zu warten oder in die Fiiale zu marschieren?

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich habe dain der Filiale schon mal reingelesen- auch deine Rezi macht neugierig, nachdem der Amazonlink auf ein im Sommer erscheinendes TB hinweist- verrätst du uns noch was du für dein HC bezahlt hast und ein bischen was über die Ausstattung, damit ich überlegen kann aufs TB zu warten oder in die Fiiale zu marschieren?


    Also - die Hardcover-Ausgabe liegt bei 18,95 Euronen. Die Ausstattung: Schutzumschlag, Lesebändchen, die Bindung hat eine sehr ordentliche Qualität. Außerdem ist das Schwert des Schutzumschlages auf den ersten und letzten beiden Innenseiten (haben die nicht einen bestimmten Namen??) abgebildet. Jeder der drei Abschnitte, in die das Buch unterteilt ist, hat eine Vorsatzzeichnung - aber leider immer die gleiche.


    Ich persönlich finde für mich, dass sich die Ausgabe gelohnt hat.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Hallo,


    Ich hab das Buch auch als Treuetitel bekommen.


    Aber ichh abs noch nicht gelesen, mal schaun ob ichs auf dem SUB etwas weiter hochschiebe.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich habe dain der Filiale schon mal reingelesen- auch deine Rezi macht neugierig, nachdem der Amazonlink auf ein im Sommer erscheinendes TB hinweist- verrätst du uns noch was du für dein HC bezahlt hast und ein bischen was über die Ausstattung, damit ich überlegen kann aufs TB zu warten oder in die Fiiale zu marschieren?


    Hallo beowulf,
    wir werden das Buch im Sommer in einer gemeinsamen Leserunde mit Katja Fox lesen, klick :wave

  • Habe das Buch gestern Nacht beendet und fand es toll! :-)


    Meine Meinung


    "Das kupferne Zeichen" ist der erste Roman von Katia Fox und ist ihr wirklich sehr gut gelungen, das gleich vorweg. Gleich von Beginn an hatte mich die Geschichte um Ellen gepackt und bis zum Schluß nicht mehr losgelassen. Wenn ein Buch den Begriff "Page-Turner" verdient, dann dieses. Die Seiten flogen nur so dahin und den Roman weglegen war nahezu unmöglich.


    Vor allem mag es daran liegen, dass die Autorin auf kleinstem Raum Unmengen an Ereignissen untergebracht hat. Auf 640 Seiten erzählt Katia Fox 22 Jahre aus Ellens Leben, und das ist wirklich sehr ereignisreich. Leider ist das nicht ausschließlich positiv. Einige Seiten mehr hätten der Geschichte sicherlich gut getan, hätten ihr an manchen Stellen mehr Tiefe und Flair verliehen. Daher kann ich dem Buch auch nicht die Höchstwertung geben. Dennoch ist der gesamte Roman in sich schlüssig und auch Logikfehler habe ich keine gefunden, so dass "Das kupferne Zeichen" doch sehr rund geworden.


    Das Buch ist stilistisch und sprachlich einfach umwerfend. Katia Fox hat sehr darauf geachtet, dass moderne Begriffe keinen Platz in ihrem Roman einnehmen und die Sprache mittelalterlich, aber nicht schwulstig wirkt. Ganz klar, ich habe mich in ihren Stil verliebt. Rebecca Gablé-Leser werden hier ihre wahre Freude haben, erinnert Aufbau, Sprache und Stil doch ein wenig an sie.


    Bei den Charakteren hat sich die Autorin außerordentlich viel Mühe gegeben. Selbst die Nebenfiguren sind wunderbar ausgearbeitet und voller Facetten und strahlen unheimlich viel Leben aus. Die Figur der Ellen ist sagenhaft geworden. Bei ihr ist es Katia Fox gelungen, Erfahrungen des Lebens, Schicksalsschläge, wachsende Reife und das Älterwerden auch in ihrem Charakter sichtbar zu machen. Ellen ist nicht starr in ihrem Wesen geblieben, sondern den Wandel ihres Charakters konnte man wunderbar in Roman beobachten. Dank der phantastischen Figuren hat man immer mitgefiebert, gehofft und gebangt, sich gefreut, wenn alte Bekannte wieder einen Platz in der Geschichte gefunden haben und getrauert, wenn eine sympathsiche Figur gestorben ist.


    Das Ende des Romans ist für den Leser sehr befriedigend, bleiben doch keine Fragen offen und lässt Ellen und ihre Lieben gerne ziehen. Aber es ist auch so geschaffen, dass man vielleicht mit einer Fortsetzung rechnen kann.


    Ich habe das Buch sehr genossen und werde auf jeden Fall das nächste Buch von Katia Fox lesen und hoffe, dass sie sich traut, ihrem nächsten Werk etwas mehr Länge zuzugestehen. Sie ist für mich definitiv die Neuentdeckung 2006 im Bereich der historischen Romane.


    Meine Bewertung


  • Ich habe mir das Buch am Samstag gekauft und in einem Rutsch durchgelesen.


    Wie Cait hat mir besonders gefallen, dass Katia Fox auch die Nebenfiguren mit viel Leben erfüllt. Nicht nur Ellen entwickelt sich im Laufe des Buches weiter , sondern auch Familie, Freunde und Feinde. Keiner ist nur gut oder nur schlecht, echt menschlich eben.
    Spannende Ereignisse wechseln sich ab mit interessanten Schilderungen der Lebensbedingungen im 12. Jahrhundert.
    Neu für mich war, wie arbeitsteilig dass Handwerk zu dieser Zeit schon gearbeitet hat: der Schmied schuf das Schwert, der Schwertfeger polierte es, der Goldschmied verzierte es und ein anderes Handwerk ( :-(Namen vergessen) fertigte die Schwertscheide.


    Der Vergleich mit Gablé passt, ähnlicher Stil und ähnlich praller Köcher von Personen und Ereignissen.


    Ich konnte es nicht aus der Hand legen und habe so meine geplanten Wochenendaktivitäten vernachlässigt: Wohnung putzen und Weihnachtsbriefe schreiben.


    So muß das nächste Buch auf dem SUB wohl bis zur Langen Zugfahrt am Freitag warten.

  • Also das Cover der Clubausgabe ist ja wirklich wunderschön. Da musste ich doch direkt 2 mal hinsehen. Und natürlich die Rezi lesen.


    Ich werds mir auf jeden Fall merken. Und da der Vergleich mit R. Gable scheinbar berechtigt ist, kann es ja nur gut sein.

  • Dieses Buch als Erstlingswerk schraubt nach der Lektüre die Ansprüche sehr sehr hoch und ich bin auf weitere Lektüre von Katia Fox mehr als gespannt. Das Buch klingt laut Klappentext nach gängigem "Frau in Hosen-Roman", aber Katia Fox gelingt es hervorragend, dieses Klischee zu umgehen. Der Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und durch die vielen Wendungen und Veränderungen fällt es sehr schwer, das Buch beiseite zu legen.
    Man erfährt viel über die Zeit des 12. Jahrhunderts und noch mehr über die Schmiedekunst, hier hat Fox wirklich grandios recherchiert. Stilistisch kann man an diesem Buch so gar nix mäkeln...auch wenn ich kein Fan von Vergleichen bin, musste ich beim Lesen immer an Iny Lorentz und Rebecca Gable denken - wer die Bücher dieser AutorInnen mag, wird Katia Fox lieben!


    Ein wirklich wunderschöner historischer Roman, den ich jedem nur wärmstens empfehlen kann!

  • Hi!
    Habe das Buch als Club-Ausgabe zugeschickt bekommen! Wolte es eigentlich garnicht haben. Da es aber nunmal da war und ich nichts anderes zu lesen hatte, laß ich es!...Und ich bereu es nicht!Ist wirklich eine tolle Geschichte, die einen fesseln kann! Der Stil erinnert wirklich an Rebecca Gable. Wobei bei den Büchern von Gable die personen mir noch mehr ans Herz gewchsen sind als hier. Auf jedem Fall ist das Buch wirklich emphelenswert ud sieht toll aus!

    Lesen ist ein kreativer, selbstgewählter, einsamer, herrlicher Prozess, durch nichts zu ersetzten. (Günther Grass)

  • Meine persönliche Favoritin bei den Neuentdeckungen im historischen Bereich :-).


    Selten hat mich ein Buch von Beginn an so gefesselt, war der Schreibstil für meine Begriffe so perfekt, waren die Figuren so detailliert und liebevoll dargestellt... Keine langweiligen Passagen über irgendwelche Kriege *schwärm*...
    Dazu die genauen Beschreibungen über die Vorgänge beim Schmieden - mich hat das wahnsinnig interessiert und auch fasziniert!! Wobei ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass sich die Autorin darüber ausgiebig informiert hat.


    Ich hasse Bücher mit mehr als 500 Seiten, aber bei diesem hätten mich auch weitere 300 Seiten nicht gestört, ganz im Gegenteil ;-). Herrlich!! Ich möchte gerne mehr davon lesen!!


    Das einzige, was mir Sorgen bereitet ist, ob es die Autorin wohl schafft noch mal so ein sagenhaft gutes Buch zu schreiben, oder ob ich dann meine Erwartungen so hoch geschraubt habe, dass sie in meinen Augen nur kläglich versagen kann :-(... ich hoffe nicht...

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

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