'Das Paradies der Assassinen' - Seiten 348 - Ende

  • So, ich bin nun auch gerade zum Ende gekommen und muß das erstmal "sacken" lassen.


    Eines kann ich gleich schon sagen, es hat mir richtig gut gefallen und Spaß gemacht. Es gab zwar auch einige Punkte - wie die verschwommenen Zeitangaben (sofern überhaupt vorhanden) - die mir nicht so gefallen haben, aber insgesamt hat es meine Erwartungen erfüllt.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Kapitel "Die Liebenden" S. 374-376


    Das finde ich schön und zugleich ärgerlich. :grin


    Schön, weil Sayf nun endlich mit seiner Geliebten zusammen sein darf,
    ärgerlich, weil man es mit Loyalität dem Freund Viktor gegenüber auch übertreiben kann.


    Ärgerlich auch, weil Melou auch inzestöse Gedanken gegenüber ihrem Bruder hegt und auch gegen ein Dreigespann nichts einzuwenden hätte. Das halte ich für unglaubwürdig.


    Schön, weil Melou zum ersten Mal selbständig agiert, sie zum ersten Mal als denkende und handelnde Person auftritt. Sich Gedanken über den Gehalt von Sayfs Liebe macht. Ob er in ihr nur die Schwester seines besten Freundes sieht....


    Ärgerlich, weil Sayf sich vor Victor nicht zu Melou bekennen möchte (obwohl der es eigentlich bereits wissen müßte....)


    Schön, weil Melou Haltung zeigt und Konsequenzen aus Sayfs Verhalten zieht, die Liason beendet, bevor sie richtig begonnen hat.


    Ärgerlich, weil Sayf kampflos aufgibt. Motiv unklar. Da hätte ich ein wenig mehr Einsatz erwartet.


    Ja, was denn nun? :gruebel


    Eben eine typische Berling-Szene. :grin

  • Ich würde sagen, von allem ein bißchen. So ging es zumindest mir.


    Die Hoffnung, dass dieses Hin und Her endlich ein Ende hätte, hatte ich sowieso nicht, aber dass Sayf so kampflos aufgegeben hat... das hätte ich mir auch etwas anders gewünscht.


    Zitat

    Original von Friderike
    Kapitel "Die Liebenden" S. 374-376
    Ärgerlich auch, weil Melou auch inzestöse Gedanken gegenüber ihrem Bruder hegt und auch gegen ein Dreigespann nichts einzuwenden hätte. Das halte ich für unglaubwürdig.


    Unglaubwürdig würde ich nicht sagen. Oder nur deshalb, weil es für einen selbst nicht in Frage käme? ;-)

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich fand es interessant, daß dieses Kapitel nicht so endet, wie man erwartet, die beiden füreinander bestimmten endlich vereint. Denn, sind sie es?
    Sayf erscheint zwar selbst als der selbstloser liebende, aber vielleicht kann er das deshalb, weil er "gefühlloser" liebt als El-Mansur, der jeden Angriff auf Melusine als persönliche (und eben egoistischerweise) Beleidigung betrachtet. Vielleicht liebt der "ehrlicher".


    Ich glaube, das entscheidende bei Sayf ist aber, was er selbst schon davor erkannt hat und später noch mal wiederholt, er liebt Melusine, aber El-Mansur liebt er mehr. Insofern kann er wohl gar nicht anders, als in ihren Armen ständig von ihm zu sprechen und sich gar nicht zu sehr zu grämen, daß er sie nicht halten konnte. Denn, wie hätte er das El-Mansur erklären sollen, dem er ja offenbar auch nicht wehtun will?

  • Zitat

    Original von Shirat


    Unglaubwürdig würde ich nicht sagen. Oder nur deshalb, weil es für einen selbst nicht in Frage käme? ;-)


    Dazu kann ich nur sagen, dass ich keinen Bruder habe. :grin
    Auf mich wirkt dieses Ansinnen von Melou zu dick aufgetragen, so wie
    (Grisel, bitte nicht lesen. :grin )

  • Ich bin noch nicht komplett durch, tummel mich noch auf Seite 400 herum...


    Von den Phantasien aus Friderikes Spoiler kamen mir diesmal ein paar zu viele vor.
    Den Vogel hat er mit Shirin auf dem Hanfhaufen abgeschossen, das war einfach zu viel des Guten. Gut geschriebene Liebes oder gar Sexszenen lese ich gerne und empfinde sie als anregend. Hier hatte mir aber so manche szene einen zu derben und pornographischen Beigeschmack, der mir so gar nicht mundete. Zumal ich gerade bei solchen Szenen und sehr jungen Frauen immer ein wenig genervt reagiere.
    In der Häufigkeit, wie sie in diesem Buch vorkommen und mit der Gleichgültigkeit, mit der sie geschildert werden, finde ich sie mehr als bedenklich.


    Aber gut zurück zum Inhalt:
    Leicht irritiert war ich bereits von dem Bild zu Beginn dieses Abschnitts, ein Drachenflieger.... hm.... ob, er sich da nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt hat?
    Erscheint mir, mal wieder absurd und für das Weiterkommen der Geschichte erstmal als unnütz.
    Mal abwarten.


    Melou und Sayfs Liebesgeschichte bleibt mir von Anfang an zu blaß und farblos. Sie berührt mich nicht, leider.


    Im Großen und Ganzen wirkt es immer mehr so, als wollte Berling möglichst viel unter einen Hut bringen und verliert dabei das Ziel aus den Augen... ob er es wieder findet, ich bin gespannt.



    EDIT:
    Noch etwas, das ich nicht verstehe...
    aus den Huriat und speziell aus Melou wird ein riesiges Geheimnis gemacht und dann beim Besuch von König Guido hockt sie für alle sichtbar in der Masse der Zuschauer.
    Versteh ich nicht, kann mir den Sinn wer erklären? Oder dient das mal wieder nur dazu, ihre Sonderstellung im Paradies aufzuzeigen?


    Der rote Adler ist ja dann auch geflogen, wobei ich den zu dem Zeitpunkt schon fast wieder vergessen hatte.
    Passiert mir in dem Buch oft, etwas wird erzählt, dann wird es nicht mehr erwähnt, ich schiebe es gedanklich beiseite und dann taucht es wieder auf.
    Hin und wieder ist das ganz unterhaltsam und erfrischend, manchmal stört es mich aber auch.


    Den Exkurs mit Titus de la Porta kann ich auch noch nicht ganz einordnen. Er wird für mich immer mehr zur Witzfigur, was ich schade finde, da so dem ganzen Mysterium des geheimen Priorats der Zauber genommen wird.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Der rote Adler ist ja dann auch geflogen, wobei ich den zu dem Zeitpunkt schon fast wieder vergessen hatte.


    Was er damit eigentlich vorhatte, weiß ich immer noch nicht. Vielleicht war es einfach nur sein Hang zu technischen Spielereien? Ich habe mir das Ding wie eine Art Segelflieger vorgestellt.


    Wozu es mir u.a. diente, war erneut den Charakter von El-Mansur und Sayf einander gegenüber zu stellen. Der eine, der im Vordergrund sein will, und der andere, der sich damit begnügt, zu steuern, im Hintergrund zu bleiben.


    Zitat

    Den Exkurs mit Titus de la Porta kann ich auch noch nicht ganz einordnen. Er wird für mich immer mehr zur Witzfigur, was ich schade finde, da so dem ganzen Mysterium des geheimen Priorats der Zauber genommen wird.


    Für mich war der Orden eigentlich von Anfang an eine Art Zerrbild der Prieuré de Sion. Oder der gescheiterte Erstversuch? Denn hier wird ja nie mit einer Zunge gesprochen, nicht mal so getan eigentlich.

  • Zitat

    Original von Friderike


    Dazu kann ich nur sagen, dass ich keinen Bruder habe. :grin
    Auf mich wirkt dieses Ansinnen von Melou zu dick aufgetragen, so wie
    (Grisel, bitte nicht lesen. :grin )


    Ich verstehe schon, was Du meinst. Aber ich persönlich denke nicht, dass immer alles, was ein Autor in einem Roman schreibt, auch seine Persönlichkeit wiedergibt.
    Einem Krimiautor, der einen Mord bis ins kleinste Detail beschreibt, unterstelle ich ja auch nicht, dass er Spaß oder Lust am Morden oder gar Zerstückeln einer Leiche hat.


    Das gilt genauso für das schon angesprochene "merkwürdige Frauenbild" von Berling. Vielleicht ist es in der Realität so, aber ich kann das nicht aus dem, was ich im Roman lese, zwangsläufig auf ihn übertragen.


    Würde ich die angesprochenen Szenen in seiner Biografie lesen, hätte ich auch arges Bauchgrummeln.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Original von Shirat
    Aber ich persönlich denke nicht, dass immer alles, was ein Autor in einem Roman schreibt, auch seine Persönlichkeit wiedergibt.
    Einem Krimiautor, der einen Mord bis ins kleinste Detail beschreibt, unterstelle ich ja auch nicht, dass er Spaß oder Lust am Morden oder gar Zerstückeln einer Leiche hat.


    Das gilt genauso für das schon angesprochene "merkwürdige Frauenbild" von Berling. Vielleicht ist es in der Realität so, aber ich kann das nicht aus dem, was ich im Roman lese, zwangsläufig auf ihn übertragen.


    Würde ich die angesprochenen Szenen in seiner Biografie lesen, hätte ich auch arges Bauchgrummeln.


    Shirat, Dein Posting hat mich eben sehr nachdenklich gemacht.
    Du hat recht, ich ziehe mir die Jacke schon an. :-)


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    Ich möchte Herrn Berling nichts unterstellen, aber wir haben häufig schon im Zusammenhang mit Berling-Büchern über die Sexszenen und deren Ausschmückung gesprochen. Er hat da schon eine andere als die übliche Darstellung, gerade was das zumeist sehr jugendliche Alter der Teilnehmer angeht.


    Das ist eine Berling-Besonderheit, die ich nicht sehr schätze.


    Und ich frage mich natürlich, warum sich Szenen dieser Art in "Berlings" wiederholen. Eine Erklärung ist für mich, dass er einfach von Kindern/Jugendlichen und deren altersgerechter sexueller Entwicklung keine Ahnung hat. Oder sich irgendwann mal darauf festgelegt hat. Oder vielleicht auch vorsätzlich eine Art Tabubruch begeht. Obwohl es da sicher viel "schlimmere" gibt. :augenroll


    Ich denke ein Berling könnte auch ohne so etwas auskommen, aber das ist wieder meine individuelle Meinung.


    PS, den Spoiler für Grisel habe ich nur gesetzt, weil ihr Berlings Alter ein wenig Bedenken bereitet.

  • Zitat

    Original von Friderike
    PS, den Spoiler für Grisel habe ich nur gesetzt, weil ihr Berlings Alter ein wenig Bedenken bereitet.


    Und ich dachte, wegen der Kritik an ihm. :lache


    Mir ist bisher nie so richtig aufgefallen, daß jugendlicher oder gar kindlicher Sex bei Berling so eine Rolle spielen soll. Klar, Roc und Yeza sind ein Thema für sich, aber bei ihnen kam es mir nie wirklich so eigenartig vor, weil die beiden sowieso eigenartige Kinder waren. Ihre Spiele untereinander waren auch eher im Sinne von "Doktorspielen". Eigen wurde es erst, als die tatsächliche sexuelle Reife etwas gar früh eingesetzt hat, bei beiden. Wobei ich hier aber eher vermutet habe, daß ihm ihr Alter etwas entglitten ist und sie beim Schreiben älter wurden.


    Hm, worauf wollte ich eigentlich hinaus? Genau, das "zumeist sehr jugendliche Alter". Sehe ich eigentlich nicht, wenn ich jetzt niemanden übersehe, denn mir fallen da eben nur Roc und Yeza ein.
    In den Gralsbüchern sind die sexuell aktiven eigentlich, wenn ich niemanden vergesse habe, alle im geschlechtsreifen Alter.

  • Also ich habe auf jeden Fall noch eine Szene in der "Ketzerin" im Kopf, wo es um so eine Art Faschingsspektakel ging, das sich alljährlich wiederholt.
    Ich hab den Namen vergessen, aber der "Täter" war Laurence de Belgraves große Liebe, der der angeblich impotent war. :gruebel


    Dann noch die Szenen mit Madulain und Roc in "Die Kinder des Grals", da war Roc m. E. auch noch zu jung.


    Hier in den Assassinen die allgemein sexualisierten Verhaltensweisen der Kinder, gerade als die da'wa verkündet wird. Die schreiten hier zwar nicht gleich zur Tat, aber ich bin froh, dass Berling in der Szene mit den Zwillingen und Malou noch rechtzeitig Aziza mit dem Wassereimer erscheinen läßt.
    Und Victor hegt sehr früh sexuelle Phantasien seiner Schwester betreffend, wie die Szene beim Baden im See verdeutlicht.


    Vielleicht bin ich auch ein wenig übersensibel, aber ich nehme das schon sehr genau zur Kenntnis.


    :wave

  • Ich bin nun auch durch und fand diesen Teil immerhin besser zu lesen, als den mittleren vor allem gegen Ende des Buches.
    Insgesamt bin ich aber enttäuscht, ich hatte mir echt mehr erhofft.
    Aber ich habe ja noch zwei Teile vom Gralszyklus vor mir :-]


    Die einzige Figur, die mir wirklich gefallen hat ist Jaluddin, der Meister der Meister.

  • Zitat

    Original von Friderike
    Und ich frage mich natürlich, warum sich Szenen dieser Art in "Berlings" wiederholen. Eine Erklärung ist für mich, dass er einfach von Kindern/Jugendlichen und deren altersgerechter sexueller Entwicklung keine Ahnung hat. Oder sich irgendwann mal darauf festgelegt hat. Oder vielleicht auch vorsätzlich eine Art Tabubruch begeht. Obwohl es da sicher viel "schlimmere" gibt. :augenroll


    Hallo Friderike, was die altersgerechte Entwicklung angeht - nicht nur die körperliche Entwicklung - denke ich auch immer wieder daran, dass die Mädchen auch schon im Alter von 12-13 Jahren verheiratet wurden. Und das nicht nur bei Berling. Das finde ich aus heutiger Sicht auch nicht altersgerecht.
    Sicher hast Du recht und er könnte ohne auskommen, meine Lieblingsszenen sind es auch nicht gerade. Aber es gehört bei ihm halt nun einfach dazu.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Jeder liest sowas anders, keine Frage. Aber ich möchte noch mal ausdrücklich festhalten, daß zwar der "leichtfertige" Sex bei Berling etwas normales bei ihm für mich ist, aber nicht die sexuellen Handlungen von Kindern.
    Ich möchte einfach nicht, daß jetzt der Eindruck entsteht, daß sowas bei ihm gang und gäbe ist, was es meiner Meinung nach eben nicht ist.
    Ich glaube eher, daß er sich da, vor allem bei Roc und Yeza einst, hier aber auch, im Alter vertan hat.

  • Grisel, Deine Meinung ist natürlich akzeptiert.
    Ich sehe es ein wenig anders und schätze Berling trotzdem.


    Ich bin gerade etwas verwirrt, weil der zweite Thread bei Seite 374 aufhört und der dritte bei Seite 324 anfängt und ich jetzt was zum "Roten Adler" und Jaluddin schreiben wollte, aber nicht weiß wo. :help