Ustinov - Der alte Mann und Mr. Smith

  • Hallo!


    Also, ich weiß nicht, ob jemand von euch das Buch schon kennt. Historikus, nachdem du von Ustinovs begeistert bist, kann ichs dir ganz besonders ans Haerz legen.


    Amazon schreibt drüber:
    "Die Geschichte zweier skurriler Reisender, die in einem Washigtoner Hotel absteigen. Der Alte Mann, der seinen Namen hartnäckig mit G-O-T-T buchstabiert und der leicht reizbare Mr. Smith geben sich die Ehre - um alsbald verhaftet zu werden, weil sie mit ihrem plumpen Falschgeld allzu verschenderisch umgehen. Ein köstlicher Geniestreich von einem der größten Künstler unserer Zeit."


    Also ich hab selten bei einem Buch so gelacht wie bei diesem. Ustinov ist ein großer Zyniker, der das, was er sagen will, in einer umwerfend poinitierten Art auf den Punkt bringt, finde ich. Ganz einmalig!

  • Jaaaa, dieses Buch ist ganz großer Sport! :grin
    Nicht nur die allzu menschlichen Situationen, in die die beiden geraten, auch ihre Dialoge sind einfach nur köstlich!!


    Absolut empfehlenswert!!


    Liebe Grüße,
    milla


    P.S.: Wo sind denn die Fidschi-Inseln??? Hehe...

  • Obwohl mich einige autobiografische Sachen von Ustinov enttäuscht haben - er konnte so spritzig und flott erzählen, aber manche geschriebene Sachen sind sehr langatmig - bin ich von diesem Buch absolut begeistert.


    Es steht bei meinen Lieblingsbüchern.


    Jorinde

  • Ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen! Sehr amüsante und beschwingte Lektüre für ein ruhiges Wochenende!


    Schon der Anfang gefiel mir gut:


    G-O-T-T (ohne Vornamen und - ja tatsächlich, mit "tt") checkt in Washington in einem Hotel ein. Wenig später folgt ein Mann, der sich Mr. Smith nennt und leere Koffer mit sich trägt. Nach einigen Diskussionen erhalten die beiden ein Zimmer und der Leser erfährt, dass Gott und der Teufel sich 1989 treffen, um die Entwicklung der Schöpfung zu betrachten.


    Da jedoch Gott dem Empfangschef 5000 Dollar Trinkgeld gibt, das als Falschgeld entlarvt wird, folgt ihnen von Anfang an das FBI. Die Behörde bleibt den beiden auf ihren Etappen in New York, Arkansas, England, Deutschland, Russland, Israel, China, Japan und Indien auf den Fersen und vermutet, dass es sich entweder um Außerirdische oder russische Agenten handelt. An die angegebene Identität will kaum jemand glauben und so werden sie zunehmend suspekter. Zum Glück besitzen beide besondere Kräfte und so lavieren sie sich aus jeder noch so absurden Situation heraus.


    Es passiert vieles, immer dazu angetan, ethische Diskussionen zwischen Gott und Teufel zu forcieren. Sie betrachten sich als zueinandergehörend, wenngleich sie unterschiedliche Moralvorstellungen verfolgen. Doch immer dann, wenn Gott eine Unternehmung auf ehrliche Art angeht, geraten beide in Schwierigkeiten. Die Ironie, die darin steckt, macht Ustinov schön sichtbar, ohne diese platt zu präsentieren.


    Besonders gut hat mir die Episode in Russland gefallen, aber auch ihr Auftritt vor einem religiösen Gericht in Israel. Doch auch so kleine Begebenheiten wie ihre Landung auf einem Golfplatz hat viel Witz in sich.


    Lediglich das Ende erschien mir etwas vage. Insgesamt haben mir der "Alte Mann und Mr. Smith" aber ein schönes Wochenende bereitet! :grin