"Der Imam rät, seine Frau so zu schlagen, dass die Ungläubigen die Folgen nicht sehen"

  • Dieser Strang wurde motiviert durch den aktuellen Titelartikel des Magazins der Spiegel dieser Woche.


    Der Anlass des Artikels ist das Skandalurteil einer deutschen Richterin , die in einem Ehestreit entschied, dass die Schläge des Ehemanns aufgrund der religiösen Tradition des Züchtigungsrecht in der Ehe kein Härtefall seien, die eine schnelle Scheidung durch die Ehefrau zu berechtigen.


    Der Artikel beschreibt ausführlich die Schwierigkeiten der deutschen Justiz, die Auswüchse islamischer Traditionen mit dem richtigen Maß an Toleranz zu begegnen.
    Es werden einige haarsträubende Gerichtsurteile angesprochen, Beispiele wie jenes einer Muslimin, die sich nur 81km vom Elternhaus entfernen darf, weil sie außerhalb dieser Entfernung, die etwa der Tagesattrappe einer Kamelkarawane entspricht (kein Witz!), eine Vergewaltigung zu befürchten hätte.


    Es ist von deutschen Großstadt-Lehrerinnen die Rede, die sich regelmäßig von den Brüdern der so absurd eingeschränkten muslimischen Frauen als „Nutte“ beschimpfen lassen dürfen und „jeden Tag froh sind, zu überleben“.


    Es ist von Imamen die Rede, die empfehlen, Frauen so zu schlagen, dass die Ungläubigen die Folgen nicht sehen.


    Als Wink zum parallel laufenden Strang „Verallgemeinerung“ hier: Kann man das hier wirklich noch entsprechend abtun? Oder ist es wirklich an der Zeit, der hilflosen Appeasement gegenüber den Auswüchsen der Gegensätze des modernen mitteleuropäischen Verständnisses vom Zusammenleben und dem teils erzkonservativen und chauvinistischen Traditionsvorstellungen eines in Deutschland merklich erstarkenden Islam entgegenzuwirken?


    (erstarkender Islam: Muslime in D:2005 3,3 Mio, 4%; Prognose 2030: 7 Mio, ca. 10%; Quelle: ebenfalls dieser Spiegel-Artikel)


    Der Aufruhr, den das Urteil der Richterin aktuell verursacht hat, legt den Anschein nahe! Viele dachten schon längst, was nun immer öfter ausgesprochen wird:


    Allzu viele Urteile spielen Islam-Fundamentalisten in die Hände!


    Unser Verständnis von Gleichberechtigung aller Religionen (und Atheismus), der Respekt gegenüber den zugehörigen Traditionen, darf nicht dazu führen, dass unsere anderen wertvollen Grundrechte konterkariert werden können.
    Dazu zitiere ich noch einmal aus dem Spiegel-Artikel, eine Aussage des Bundesverfassungsrichters Udo diFabio:


    „Die Religionsfreiheit ist nur ein Grundrecht unter anderen. Sie ist kein Grundrecht de luxe.“

    Wer viel schmeißt hat bald nichts mehr!

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  • Über dem Grundgesetz steht ein Grundsatz, der gilt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Punkt. Mehr muss man dazu nicht sagen, nicht denen, die meinen, wir hätten hier zu viele von denen oder jenen Mitbürgern, nicht denen, die meinen im Namen ihres Glaubens allen möglichen Scheiss machen zu sollen, nicht denen, die immer wieder vorschnell empört aufschreien, wenn uns die Medien ein Thema aufnötigen.


    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wenn dies hier im Lande tatsächlich der Grundsatz allen Handelns wäre, wäre sehr sehr viel gewonnen!

  • hi Leute....


    ich weiß nicht, was dieses Thema hier soll...
    Ich war fast vierzig Jahre im Ausland und habe gelernt, dass mich andere Leutes Sitten besser nichts angehen.
    Natürlich suchen die "Blätter" immer wieder einen Aufhänger um die Auflage einem bestimmten Publikum "schmackhaft" zu machen.


    Aber es ist nicht die Platform eines Bücherforums uns auch noch um die Sitten anderer Volksgruppen zu kümmern.
    Lasst sie einfach. Es ist besser sie stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen...ihr seht doch, was dieses Missionsgehabe der Amis bereits angerichtet hat.


    euer hef buthe

  • Zitat

    Es ist besser sie stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen...


    Bei gewissen Dingen weigere ich mich einfach, sie stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen....


    Ich kenne den Spiegelartikel nicht und verspüre auch grad keine große Lust ihn rauszusuchen.
    Zu vermerken ist aber, daß es tatsächlich eine große Unsicherheit im Umgang mit "Andersgläubigen" gibt. Allerdings weniger an der Basis, die ja ständig mit den Damen und Herren zu tun hat, als mehr dort, wo ein theoretischeres Denken vorherrscht.


    Die oben genannten Urteile sind jedoch, denke ich unschöne Ausnahmen, aber wie sie halt leider in Zeiten der Veränderung und des Umbruchs vorkommen. Wir müssen uns anpassen, aufeinander einspielen und vorallem viel Verständnis für gewisse Dinge aufbringen.
    Zur Zeit scheinen mir da aber beide Seiten wenig bereit zu....



    Zum Thema Lehrerinnen-Beleidigungen:
    Was mußte ich mir letztlich hochrichterlich anhören?
    "Die Bezeichnung Nutte ist keineswegs eine Beleidigung, sondern eine allgemein übliche Bezeichnung eines niederen Berufstandes. Wenn sie jemand Bäcker nennt, würden sie sich ja auch nicht beleidigt fühlen, oder?"

  • @BJ: Auch wenn ich mit Hefebakterien zu tun habe: Ich wäre bei der Bezeichnung Bäcker beleidigt. :gruebel


    hef : Ich sage nur: When in Rome...


    Ansonsten: Resistance is futile.
    Ich finde nämlich schon, dass man sich als Ausländer an die Gepflogenheiten seines Gastlandes anpassen muss, sonst soll man bitteschön daheimbleiben. Und glücklicherweise handeln manche Länder auch so, dass sie ihre Bürger zu allererst schützen und dann man nach den Gastarbeitern sehen, ob die auch brav ihre Arbeitserlaubnis haben, den Leuten keinen Job wegnehmen und zudem noch Steuern zahlen. Wenn dem nicht so ist, fliegen sie in hohem Bogen vor die Haustüre und die Kosten dafür müssen sie auch zahlen.

  • hi Oryx....


    mal grundsätzlich zu der Frage...wer darf was...?
    Ich war fast vierzig Jahre Gast (als Journalist und Kriegsberichterstatter) in allen Kulturen der Welt.
    Jede Kultur hat ihre Eigenheit.
    Nur unsere sog. christliche, hat auch ihre Eigenheit...nämlich immer andere Kulturen bekehren zu wollen...
    Findest du das richtig?
    Es gibt nur einen Glauben...von dem noch nie Krieg ausgegangen ist...dem Buddhismus....
    Gibt das zu Denken?


    euer hef buthe

  • hef : Die christliche Kultur ist eigentlich nicht die meine, aber ich fühle mich nicht missioniert oder verfolgt und habe keine Probleme mit ihr.


    Allerdings, weil ich die europäische Aufklärung als erstrebenswertes Ideal begreife und da wohl etwas zuviel französischen Chauvinismus vererbt bekommen habe, halte ich es mit der Gleichheit und der Freiheit der Individuen. Kein Bürger darf vor dem Gesetz bevorzugt werden, das gilt auch für Minderheiten. Es dürfen Minderheiten keine keine Sonderrechte oder -regelungen erlaubt werden, sie sollen vollwertige Bürger eines Staates sein - mit allen Rechten und Pflichten


    Ich habe auch in vielen verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet, darunter in laizistischen, budhistischen, moslemischen und christlichen, in Demokratien, Königreichen und Diktaturen. Es ist in Ordnung, wenn die Leute stolz auf ihr kulturelles Erbe sind und auf die Einhaltung ihrer Regeln pochen. Wenn ich einen budhistischen Tempel besuche, ziehe ich selbstverständlich meine Schuhe aus und ich werde mich hüten in Saudi Arabien fremde Frauen anzusprechen und sei es nur, um nach dem Weg zu fragen. Wie gesagt: When in Rome, do as the Romans do.

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Zum Thema Lehrerinnen-Beleidigungen:
    Was mußte ich mir letztlich hochrichterlich anhören?
    "Die Bezeichnung Nutte ist keineswegs eine Beleidigung, sondern eine allgemein übliche Bezeichnung eines niederen Berufstandes. Wenn sie jemand Bäcker nennt, würden sie sich ja auch nicht beleidigt fühlen, oder?"


    Solche Richter sollte man mal darüber entscheiden lassen, was es bedeutet wenn ein Polizist als "Du Richter" bezeichnet wird. Die richtige Antwort wäre gewesen: Aber ja doch, mit Bäcker werden in der Drogenszene schliesslich die Dealer bezeichnet, die Stoff verschneiden und mich als Drogendealer zu bezeichnen ist eine Herabsetzung meiner Person.


    Im übrigen: Ich habe schon mal eine Prostituierte erlebt, die eine Strafanzeige wegen Beleidigung durchgezogen hat. Die Berufsbezeichnung heißt Prostituierte, Nutte enthält generell ein Unwerturteil, so war damals die Urteilsbegründung, das ist über 10 Jahre her, da war der Beruf der Prostituierten noch völlig ungeschützt. Aber welche Erhebung hat der Richter zur Behauptung "allgemein üblich" unternommen? Oder ist es einfach sein eigener Sprachgebrauch?


    Eigentlich gehört so etwas zum Thema Verrohung der Sprache und Gewalt im Alltag.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • hef - wenn du im ausland bist, solltest du immer die gesetze/gebräuche dort respektieren.


    genau das sollten aber auch alle tun, die in deutschland leben - die hiesigen gesetze und gebräuche respektieren. vor allem gesetze.


    jemanden zu schlagen, verstößt gegen das gesetz. punkt.


    bo


    PS: übrigens wurde die richterin ja noch vom verfahren abgezogen - ergo: das korrektiv funktioniert...noch.

  • Niemand soll das Recht haben einen Menschen zu schlagen, zu demütigen, zu unterwerfen. Wenn es eine Religion gibt die soetwas bewilligt, ist es keine Religion. Dieses bigotte Gehabe der Menschen die meinen im Namen der Religion alles tun zu dürfen, geht mir gewaltig gegen mein Gerechtigkeitsempfinden.
    Und dass man zu allem immer Schweigen soll nur dem sog. "Frieden" zuliebe ist auch so ein übler Spruch.
    Entschuldigung, aber solche Themen bringen mich auf die Palme.


    Ich wünsche allen einen friedlichen, liebevollen Tag. BronteSisters


  • :write

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Dass man (seine Kinder) tunlichst so vertrimmt, dass keine sofort sichtbaren Spuren bleiben, das wusste unsere Mutter schon vor mehr als 40 Jahren. Ich wollte, das hätte damals jemanden interessiert. Hat aber noch verdammt lange gedauert, bis das Kinderverprügeln als Misshandlung angesehen wurde.


    Vielleicht kommen andere Kulturen eines fernen Tages auch noch dahinter, dass Prügesltrafe nichts bringt. Zumindest nichts Gutes.


    Ansonsten denke ich, wer hier lebt, hat sich nach unseren Gesetzen zu richten. Wer nach den Regeln seines Heimatlandes spielen will, kann dies gerne tun ... aber dort.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Oryx


    Ich sage nur: When in Rome...


    Das zum einen!


    Und zum anderen:


    Ich meine, dass es gewisse Grundrechte gibt, die weltweit gelten sollten.


    Menschenrechte.


    Und das Recht, seine Frau zu schlagen, ist imho nicht darunter!


    Das lässt sich nicht mit dem Schein-Argument: "Das ist eben dort so Sitte ..." entkräften.


  • Brontesisters, ich stimme euch hier in allem zu 100% zu! :wave


    Btw: Ich sagte "euch", weil ich alle Schwestern damit meine! ;-)

  • Zitat

    Original von hef
    Ich war fast vierzig Jahre im Ausland und habe gelernt, dass mich andere Leutes Sitten besser nichts angehen.
    Natürlich suchen die "Blätter" immer wieder einen Aufhänger um die Auflage einem bestimmten Publikum "schmackhaft" zu machen.


    Aber es ist nicht die Platform eines Bücherforums uns auch noch um die Sitten anderer Volksgruppen zu kümmern.
    Lasst sie einfach. Es ist besser sie stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen...ihr seht doch, was dieses Missionsgehabe der Amis bereits angerichtet hat.


    euer hef buthe


    Das Schlagen von Frauen, egal ob nach außen hin sichtbar oder nicht, ist eine Verletzung des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit, auch wenn es offenbar Länder gibt, in denen die Frage noch nicht abschließend geklärt ist, ob auch Frauen Menschen sind (z.B.Saudi Arabien)
    Der im SPIEGEL erwähnte Fall betrifft eine nach deutschem Recht geschlossene Ehe, deshalb ist es ein Skandal, dass die Richterin, die meiner Meinung nach aus dem Verkehr gezogen gehört, der Frau keine Scheidung gewähren will.

  • hm...womit wir wieder beim Thema Nachrichten sind.
    Eigentlich ganz clever gelöst von der Frau Richterin, hätte sie uneingeschränkt der Härtefallscheidung zugesprochen würde NIE darüber berichtet werden, so wird darüber geredet, was in einigen Kulturen noch so "üblich" ist

  • Zitat

    Original von Alexx61
    hm...womit wir wieder beim Thema Nachrichten sind.
    Eigentlich ganz clever gelöst von der Frau Richterin, hätte sie uneingeschränkt der Härtefallscheidung zugesprochen würde NIE darüber berichtet werden, so wird darüber geredet, was in einigen Kulturen noch so "üblich" ist


    Du meinst sie hat es beabsichtigt? Dafür hat sie aber nen hohen Preis zahlen müssen. ;-)

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • oder sie war es leid, da die Frauen schon wissen auf was sie sich einlassen
    Nee, wird schon keine gedankliche Absicht dahinter gewesen sein, ich kann die Frau aber irgendwie verstehen, also die Richterin, jetzt werde ich gesteinigt

  • Zitat

    Original von Alexx61
    oder sie war es leid, da die Frauen schon wissen auf was sie sich einlassen
    Nee, wird schon keine gedankliche Absicht dahinter gewesen sein, ich kann die Frau aber irgendwie verstehen, also die Richterin, jetzt werde ich gesteinigt


    Ein wenig schon, aber das darf sie dienstlich natürlich nicht sagen. ;-)

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