Vorstellungsgespräch

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Aber die Personalfrau meine auch direkt, dass ich gucken soll, dass ich mich besser ausdrücke, was meine Arbeit angeht. Das Problem ist, dass ich es nicht besser ausdrücken kann... Weil ich bei uns zwar die Sachen mache, aber wir ganz oft keine Hintergründe kennen... Das konnten die gar nicht verstehen... Ich kann ja schlecht sagen, dass meine Firma total ätzend ist und wir ganz viel auf Zuruf machen müssen :-(
    Das glaubt einem ja keiner...


    Wie jetzt, "besser ausdrücke"? :gruebel
    Es kommt sicher besser an, wenn du nicht nur "auf Zuruf" arbeiten kannst, sondern auch zeigst, dass du mitdenkst und verstehst, was du da machst. Könntest du das vielleicht so drehen, dass du sagst, du hast im Moment wenig Gelegenheit für xy, weil das bei euch halt meistens so und so organisiert ist, aber wenn du - hypothetisch - freie Hand hättest, würdest du dir das so und so vorstellen, und in einem kleinen Rahmen hast du das auch schon gezeigt (Beispiel erzählen, sei es aus deinem Job oder aus der Ausbildung)?


    Das ist jetzt ein bisschen ins Blaue formuliert, weil ich von deiner Arbeit null Ahnung habe (und Buchhaltung auch nicht mit der Zange anfassen würde :wow )... aber vielleicht kannst du etwas damit anfangen?

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich drück dir auch mal fest die Daumen, Booklooker!
    Das Spielchen "Guter Chef - böser Oberchef* oder umgekehrt, hatte ich auch schon oft. Anscheinend machen die das wie im TV bei den Krimi-Verhören... :lache


    Tipp: Nie aus dem Nähkästchen der alten Firma plaudern. Irgendwie muss man die Miseren da umschreiben..., so , dass es sich keinesfalls negativ anhört.
    Die neuen Chefs denken dann: Wenn die bei uns aufhört, redet die über uns genauso...



    Ich kann dir nur sagen, sei nicht traurig, wenns nicht klappt. Manchmal ist es wirklich besser, wenns nicht geklappt hat... :wave


    MaryRead
    Interessante Ausführungen über die Beweggründe warum man private Infos entlockt! Obwohl ich mir das teilweise auch schon zusammen gereimt hab.
    Ein Grund fiel mir auch noch ein: Antwortet der Bewerber ohne zu zucken, ist es ein eher offener Mensch. - Wenn nicht: Ist er verschlossen, oder hat er etwas zu verbergen.....?
    Was wäre einem potenziellen AG da lieber ? *ggg*

  • Zitat

    Original von MaryRead


    Wie jetzt, "besser ausdrücke"? :gruebel
    Es kommt sicher besser an, wenn du nicht nur "auf Zuruf" arbeiten kannst, sondern auch zeigst, dass du mitdenkst und verstehst, was du da machst. Könntest du das vielleicht so drehen, dass du sagst, du hast im Moment wenig Gelegenheit für xy, weil das bei euch halt meistens so und so organisiert ist, aber wenn du - hypothetisch - freie Hand hättest, würdest du dir das so und so vorstellen, und in einem kleinen Rahmen hast du das auch schon gezeigt (Beispiel erzählen, sei es aus deinem Job oder aus der Ausbildung)?


    Das ist jetzt ein bisschen ins Blaue formuliert, weil ich von deiner Arbeit null Ahnung habe (und Buchhaltung auch nicht mit der Zange anfassen würde :wow )... aber vielleicht kannst du etwas damit anfangen?


    Wie drück ich das jetzt aus???
    Das Problem ist eben, dass ich in ner Dienstleistungsgesellschaft arbeite und die Firma, in der ich mich heute vorgestellt hab ein Handelsunternehmen ist.
    Dienstleister haben z. B. keine Waren... Da scheitert es schon bei Erklärungen.


    Ich sollte z. B. erklären, wie ich vorgehe, wenn ich eine Rechnung habe, die mir komisch vorkommt - von der Höhe her. Bei uns such ich mir die Rechnung raus und ruf dann evtl die Firma an und frag nach was das ist und frag dann den Chef, ob das ok ist. Eben weil bei uns alles geheim gehalten wird und man hinter allen Infos herrennen muss... Der eine meinte sofort, dass ich immer die Chefs fragen würde. Ich meinte, dass es bei uns daran liegt, dass wir oft die Hintergründe nicht kennen... Konnte er glaub ich nicht nachvollziehen... Könnte ich auch nicht.... Aber es ist so bei uns... Da heisst es dann, man soll das einfach so hinnehmen. Das ist für mich mit ein Grund da weg zu kommen.... Ich will wissen, warum ich was mache...


    Na ja und weil ich eben keine Ahnung habe, wie was in Handelsunternehmen läuft, konnte ich denen nur sagen, wie bei uns manche Sachen gehandhabt werden - was aber widerrum völlig anders ist als bei denen... Daher soll ich lernen, besser zu formulieren, was ich mache... Wie ich das anstelle, weiss ich noch nicht... Ich hatte mir ja auch nen Zettel gemacht mit meinen Arbeitsbereichen. Hab der Personalfrau das auch gesagt und sie meinte, ich soll den raus holen. Da war es aber schon zu spät... Befasst hab ich mich mit den Sachen schon. Aber ich hab eben nicht damit gerechnet, dass ich denen im Detail sagen muss, wie ich was mache... Denn das ist ja auch immer anders... In dem einen Fall entscheidet man so, beim anderen anders....
    Total ätzend...


  • Danke - das mit dem Spielchen hat mein Freund auch gesagt ;-)


    Na ja - ein wenig musste ich ja sagen - z. B. dass ich seit Monaten nicht wirklich anspruchsvolle Arbeit mache - oder dass ich mich bemüht habe, in unserer Firma andere Sachen zu machen, aber das nicht gewollt ist - sonst würd ich ja andere Sachen machen. Oder dass wir auf Zuruf arbeiten müssen... Sonst kann ich ja nicht erklären, warum ich den Chef wegen jedem Mist frage....
    Hab mich bemüht so wenig wie möglich zu sagen - negatives mein ich...


    Ich glaube total an Bestimmung, dass es für irgendwas gut ist, wenn man das Gewünschte nicht erreicht. Und bisher hat sich das auch immer als wahr erwiesen....

  • Booklooker
    Meine Standardfragen zielen auch darauf ab, dass die BewerberInnen erzählen müssen, wie sie in konkreten Situationen gehandelt haben. Teilfragen jeweils: Was war das Problem? Wie haben Sie es gelöst? Wie waren Sie damit zufrieden? Wie waren die anderen Beteiligten damit zufrieden?
    Die gefragten Situationen können je nach Job unterschiedlich sein: schwieriger Kunde, Problem mit Kollegen, Projekt mit hohem Zeitdruck, mehrere Deadlines gleichzeitig, Einbringen einer neuen Idee etc. Vielleicht kannst du dir ein paar solcher Situationen überlegen (die für den neuen Job relevant sind und/oder besonders gut erklären, warum du zwar noch nicht viel Erfahrung als Bilanzbuchhalterin hast, aber ganz sicher gut darin wärst) und sie mit diesen Teilfragen zu beschreiben versuchen.


    Aber hey, erst mal hoffen wir ja, dass es geklappt hat und du vorerst keine guten Tipps mehr brauchst! ;-)

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  • Danke noch mal für den Tip.
    Ich wusste nicht, dass die so detailliert fragen.
    Wie gesagt, mein erstes Gespräch war direkt bei meiner Firma und zwar als Azubi. Da fragen die sowas ja nicht.
    Und ich hab zwar vorher im Internet mal gestöbert, ob ich was darüber finde... Aber bei der Masse ist das auch nicht so einfach...


    Ich werde mir mal Gedanken darüber machen.
    Wenn ich zu nem zweiten Gespräch eingeladen werde, muss ich sowas ja bestimmt eh noch mal erzählen....


    Übrigens hatte ich bis auf zwei Situationen nicht das Gefühl, dass ich ausgefragt werde. Es war schon ne richtige Unterhaltung... Das macht mir doch etwas Mut... Vielleicht ist es ja auch von Vorteil, dass sie wissen, dass es das erste "richtige" Gespräch ist...


    Jetzt kann ich eh nix mehr ändern....

  • Ich glaub genauso durcheinander komm ich morgen von meinem Gespräch wieder... ich hab nämlich noch null Informationen, was die Stelle an sich betrifft, da es eine Vermittlung über die Zeitarbeit ist (für eine Festanstellung allerdings) und die gute Frau meinte, ich bekomme meinen Aufgabenbereich dort genannt. Kann mich also nicht wirklich sonderlich gut vorbereiten.

  • Zitat

    Original von Sisi
    Ein Grund fiel mir auch noch ein: Antwortet der Bewerber ohne zu zucken, ist es ein eher offener Mensch. - Wenn nicht: Ist er verschlossen, oder hat er etwas zu verbergen.....?
    Was wäre einem potenziellen AG da lieber ? *ggg*


    In dem Zusammenhang fällt mir die Frage ein: Wenn man sich zu sehr ausgehorcht vorkommt, wie reagiert man da am besten?


    Am Donnerstag hatte ich ein Zwangsgespräch mit einem Privaten Arbeitsvermittler, ich musste vom Amt aus bei einem vorsprechen :rolleyes
    Der Herr war mir nicht ganz koscher, der fragte mich über meine Marketingstrategien und -konzepte aus meiner Selbständigkeit aus und da schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken, weil er selbst ja auch immer neue Anregungen für die Neukundenaquise braucht und ich bin nicht bereit über solche (meiner Meinung nach) firmeninterne Dinge zu sprechen. Es hat sich ja auch nicht um stellenrelevante Dinge gehandelt, da es nur ein Infogespräch war. Ich hab dann gesagt, meine kleinen Berufsgeheimnisse möchte ich nicht verrraten, woraufhin er mich sehr unkooperativ fand und mir bei meinem Verhalten schlechte Karten bei einem potenziellen Arbeitgeber einräumte :bonk


    Weiß nicht, ob meine Antwort, wäre das Gerspräch bei einem richtigen Chef gewesen, korrekt war?

  • Iceangel , ich kann verstehen, dass du da nicht in die Details gehen wolltest. Das Stichwort "firmenintern" ist da schon gut. Das mit den "kleinen Berufsgeheimnissen" klingt allerdings für mich in einem (Vor-)Vorstellungsgespräch nicht so gut, ich kann nicht ganz beschreiben, was mich daran stört.


    Könntest du ein oder zwei Standardbeispiele "opfern", die du schildern kannst, und ansonsten sagen "wenn ich angestellt gewesen wäre, würde das unter Firmengeheimnis fallen, deswegen möchte ich darüber jetzt auch nicht mehr sagen"?

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  • Ich hätte wahrscheinlich gesagt, von meinen Kenntnissen und Erfahrungen könnten er und seine Firma umfassend profitieren, sobald er mich eingestellt hat.


    Was vermutlich auch nicht schlau gewesen wäre, aber so Zeug schießt mir spontan durch den Kopf und leider sage ich es dann auch.


    Von mir wollte man öfter mal bestimmte Zahlenwerte aus meinem Arbeitsbereich hören. Ich weiß, dass diese Zahlen die Mitbewerber in in den Tod rein interessieren, aber sorry, das-werden-Sie-sicher-verstehen: Über vertrauliche Daten meiner Arbeitgeber rede ich niemals.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam
    Von mir wollte man öfter mal bestimmte Zahlenwerte aus meinem Arbeitsbereich hören. Ich weiß, dass diese Zahlen die Mitbewerber in in den Tod rein interessieren, aber sorry, das-werden-Sie-sicher-verstehen: Über vertrauliche Daten meiner Arbeitgeber rede ich niemals.


    Ich denke mal, die wissen genau, dass es eine Unverschämtheit ist, danach überhaupt zu fragen...

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  • Zitat

    Original von MaryRead
    Könntest du ein oder zwei Standardbeispiele "opfern", die du schildern kannst,


    Ich hatte ihm gesagt, mit welchen Werbemedien ich welche Erfahrungen hab, mit welchen mehr, mit welchen weniger, aber ins Detail wollte ich halt nicht gehen. "Richtigen" Arbeitgebern hat das bislang auch gereicht, die wollten da keine genaue Konzeption oder auch kein konkretes Beispiel wissen.


    Zitat

    Original von MaryRead
    und ansonsten sagen "wenn ich angestellt gewesen wäre, würde das unter Firmengeheimnis fallen, deswegen möchte ich darüber jetzt auch nicht mehr sagen"?


    Zitat

    Original von Vandam
    Ich hätte wahrscheinlich gesagt, von meinen Kenntnissen und Erfahrungen könnten er und seine Firma umfassend profitieren, sobald er mich eingestellt hat.


    Die beiden Sätze gefallen mir, die werd ich mir merken, dankeschön :-)

  • Zitat

    Original von MaryRead


    Ich denke mal, die wissen genau, dass es eine Unverschämtheit ist, danach überhaupt zu fragen...


    Zum Teil war das sicher platte Neugier - zum anderen vielleicht ein Loyalitätstest. Die Antwort hätten sie gerne genommen, ich weiß, wie ich mich freuen täte, wenn ich die entsprechenden Zahlen der Konkurrenz hätte. Denjenigen, der solche Geheimnisse verrät, will man dann aber nicht in den eigenen Reihen haben, denn der trägt die Daten *dieser* Firma wohl auch ohne mit der Wimper zu zucken zur Konkurrenz.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Oryx
    Wenn ich ein schlechtes Gefühl habe, d.h. wenn ich Worst Case Scenarios durchspiele, dann geht es eigentlich immer gut.
    Meistens auch dann, wenn mir etwas absolut egal ist.


    Ja, wenn es einem egal ist, klappt das meistens...
    Aber das war der Job, den ich unbedingt haben will - ich hab die Anzeige gesehen und dachte, dass ich GENAU DAS machen will...

  • Zitat

    Original von Oryx
    Booklooker : Ja. Jetzt musst Du Dich aber hervorragend vorbereiten und vielleicht kann Mary noch ein paar gute Tips geben.


    Ich weiss, aber das schaff ich schon. Werd meine alten Englisch-Sachen (Wirtschaftsschule) rausholen und mal ein bischen telefonieren üben... ;-)
    Wer weiss, ob die auf einmal Englisch mit mir sprechen möchten...


    Ja, Mary - hast du noch Tips?
    Das wäre total super :-)

  • Hey, Booklooker, toll! Dann sind jetzt garantiert nicht mehr viele übrig, und du hast eine richtig gute Chance!


    Tipps... :gruebel


    Sei dir bewusst, dass sie schon mal finden, dass du gut bist! Kein Grund mehr also, nervös und unerfahren aus der Wäsche zu gucken. ;-) Das, was du zu bieten hast, ist auf jeden Fall gut genug für diese Stelle, sonst hätten sie dich nicht noch mal eingeladen.


    Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit dieser "zweiten Einladung" keine Erfahrung habe, sowas habe ich noch nie gemacht. Bei uns gibt's allenfalls ein Telefoninterview und dann ein Vorstellungsgespräch.


    Ich könnte mir vorstellen, dass sie jetzt von dir deine Gehaltswünsche wissen wollen. Da solltest du eine gute, souveräne Antwort parat haben. Und hast du eine Ahnung, ob es diesmal dieselben Leute sein werden, mit denen du sprichst, oder noch andere? (Wer?)


    Falls sie dich zum Mittagessen einladen, dich zum Smalltalk mit den potenziellen neuen Kollegen durch die Abteilung führen o.ä. - sei dir bewusst, dass du auch in scheinbar lockeren Situationen auf dem Prüfstand stehst.


    Englischüben ist eine gute Idee, falls das relevant ist. Dazu bietet sich auch an, Filme/TV zu gucken, Bücher zu lesen etc., um besser in der Sprache drin zu sein.


    Was noch...? :gruebel

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  • Booklooker : Ich drücke Dir auf jeden Fall gaaaaaaaaaaaanz fest die Daumen!!!Und ich schicke Dir mal einen netten Helfer(sollst ja mal wieder Arbeit haben, die nicht nur nervt...und wie schwer die Suche ist weiß ich auch nur zu gut!)...sollte dieser Kamerad versagen,kannst Du ihn ruhig an die Katze vefüttern... :lache

    Nimm das Leben nicht so ernst-Du kommst eh nicht lebend raus!


    :lesend "Die Mumie"-Anne Rice
    Fastenzeit-SUB:30
    SUB-Abbau:6