Wie bereitet Ihr Euch auf Lesungen vor?

  • Hallo,


    aus aktuellen Anlass habe ich eine kleine Frage (mit hunderten kleinen Teilfragen):
    Wie geht ihr mit Lesungen um?


    Macht ihr welche?
    Wie bereitet ihr Euch dafür vor?
    Habt Ihr Lampenfieber? Wie bekämpft ihr es?
    Habt Ihr bei Lesungen immer ein paar Exemplare dabei? Wieviele ungefähr?
    Organisiert ihr Eure Lesungen selbst oder lasst ihr organisieren?
    Wie lange lest ihr (Zeit)?
    Lieber kleinere Abschnitte oder ein großer?
    Unterstützung durch Musik? Als Lückenfüller? Oder auch als leise Untermalung während ihr lest? Eventuell auch andere mediale Unterstützung?
    Wo lest ihr bevorzugt?
    Wasser oder Wein :lache


    Ok, das wärs erst einmal!


    Vielen Dank für Eure Antworten
    Treogen

  • Hallo Torsten,


    kleine Gegenfrage meinerseits: Wie organisiert Du die Lesungen, sprich wie kommst Du an Termine?
    Wo machst Du die?


    Ich habe gerade meinen ersten Roman veröffentlicht, aber dummerweise bin ich puncto Eigenmarketing eine echte Null.
    Vielleicht kann man sich da mal gegenseitig 'befruchten'.


    Meine Website ist: www.sabineklaus.com - darüber kannst Du auch am besten Kontakt zu mir aufnehmen.


    VG
    BronteSister

  • Hallo Sabine


    ich habe bisher noch keine Lesungen organisiert. Bin in dieser Sache total unbeleckt.


    Daher sind meine Erfahrungen gleich Null. Und anscheinend stehe ich da ja nicht als einziger Unwissender da.


    Also, wer von den gestandenen Autoren kann uns ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg geben?


    LG
    Treogen

  • In der April/Mai-Ausgabe der Federwelt gibt es einen recht nützlichen Artikel zum Thema Lesungen. Online könnt ihr den Artikel anlesen.
    Die Zeitschrift gibt es in besser sortierten Buchhandlungen bzw. Zeitschriftenhandlungen. Oder direkt beim Verlag.



    Mein Exemplar habe ich leider schon weitergegeben.


    :wave

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zur Positionierung vorweg: Ich bin ein Hobbyautor. Ich habe keinen großen Verlag, ich bin unbekannt und meine Bücher sind etwas für einen speziellen Interessentenkreis. Dementsprechend waren meine Lesungen immer recht klein (die 20-Leute-Liga) und oft auch mit anderen Autorinnen oder Autoren zusammen. Zudem waren es nicht viele, etwa 10, je nachdem, was man so zählt. Ich lese für gewöhnlich im Rahmenprogramm einer größeren Veranstaltung oder als "Main Act" bei kleineren (winzigen) Events.
    Möglicher Weise ist meine bescheidene Erfahrung dennoch für Dich interessant, weil Du vielleicht auch auf diesem Niveau einsteigst.


    Wie kommt man ran?
    Hier in Köln und vermutlich auch in anderen Städten gibt es Cafés, die Lesungen für Amateurautoren anbieten. Man bekommt kein Geld dafür, braucht aber auch nichts bezahlen und bekommt meistens ein oder zwei Freigetränke raus. In der Regel muss man sich nicht anmelden, sondern geht einfach mit seinem Text hin und der Moderator weist einem einen Zeitabschnitt von etwa 10 Minuten Länge zu. Jetzt kann man (= ich) Glück haben und jemand sitzt im Publikum, der Lesungen organisiert. Er hat vielleicht einen Rollenspieleladen und macht da eine Lesungsreihe, er sucht noch einen Autoren für einen unbesetzten Termin und ihm gefällt, was Du vorträgst. Dann spricht er Dich an und Ihr macht einen Termin.
    Umgekehrt ist es allerdings erfolgversprechender: Du gehst zu einer Veranstaltung einer Lesereihe, hörst Dir an, was dort geboten wird, und wenn Du Dir denkst: "Das kann ich auch", gehst Du zum Veranstalter und fragst, ob er Interesse hat. Oder Du erfährst von einem größeren Event, bei dem Du ins Rahmenprogramm passt, schreibst dort die Veranstalter an (per eMail natürlich) und bekommst dann eine Zu- oder Absage.
    Wenn Du erstmal ein paar Lesungen gemacht hast, hast Du dann wieder den Effekt, dass jemand im Publikum gesessen haben könnte, der ...
    Manchmal ruft mich der Verlag auch an und hat eine Lesung "aufgerissen", das war bei mir zweimal der Fall. Bei größeren Verlagen ist die Gewichtung vermutlich deutlich anders.


    Vorbereitung:
    Ich spreche mit den Veranstaltern ab, was sie sich vorstellen. Dabei ist für mich vor allem der zeitliche Rahmen wichtig. Ist eine Diskussion mit dem Publikum üblich? Gibt es Pausen? Gibt es eine Moderation? Falls es eine Moderation gibt, schicke ich vorher auf jeden Fall ein paar kurze (lange liest man nämlich nicht!) Infotexte über mein Buch und über mich, damit in der Anmoderation kein Quatsch erzählt wird.
    Falls räumlich möglich, schaue ich mir den Ort an, an dem die Lesung stattfindet. Wenn angebracht, mache ich Vorschläge dazu, wie man die Bestuhlung vornehmen kann. Im Zweifelsfall helfe ich dort auch gern selbst mit, komme also etwas früher und helfe beim Aufbauen - "Wenn Du willst, dass etwas klappt, mach es selbst."
    Als ich im Radio gelesen habe, habe ich mich völlig in die Hände der Redakteurin gegeben, die schon x Lesungen mit Interview gemacht hatte. Die hat mir vorher erklärt, wie die Sendung ablaufen sollte. Das war vollkommen stressfrei, weil es eine Aufzeichnung war, wenn ich etwas verhaspelt hatte, konnte ich also neu ansetzen und es wurde hinterher passend zusammengeschnitten.


    Basierend auf dem zeitlichen Rahmen und dem Vorgespräch suche ich die Textstelle aus, die ich lesen möchte. Der wichtigste Teil der Vorbereitung ist dann für mich, den Text mehrmals (!) laut (!) zu lesen und dabei die Zeit zu stoppen. Dabei markiere ich mir im Text die Betonungen und die Pausen, die ich setzen möchte.
    Dann überlege ich mir noch, was ich das Publikum fragen möchte. Da scheine ich allerdings speziell zu sein, normalerweise ist das eine Einbahnstraße, Publikum fragt, Autor antwortet. Ich drehe den Spieß gern mal um.


    Am Abend der Lesung kann es sein, dass ich Bücher zum Verkaufen mitbringe. Das hängt davon ab, wo die Lesung stattfindet. Wenn es bei einem Händler ist, hat derjenige meine Bücher ja schon, dann brauche ich also auch nichts mitbringen - logisch. Bei einem Kulturevent ist das anders.
    Falls angebracht, bringe ich auch noch etwas Deko mit.
    Ein Glas Wasser ohne Kohlensäure brauche ich dann noch - und fertig.


    Lampenfieber habe ich nicht. Wenn man dazu neigt, sollte man wohl auch dagegen noch etwas tun, denke ich.


    Zum Abschluss sei nochmal betont: Ich bin Hobbyautor. Bei den Profis mag das alles ganz anders aussehen.

  • Hallo,


    ich habe bisher zwei Bücher (historische Krimis, Berlin 20er Jahre) veröffentlicht und etwa 20-25 Lesungen gehabt, sehr unterschiedliche übrigens. Ich habe allein und mit anderen gelesen, mit und ohne Musik, in einem Kellerlokal, zwei Burgen, Restaurants, einem Altenheim, einer umgebauten Fabrik, demnächst kommt ein Bauernhof dran. Buchhandlungen waren natürlich auch darunter.


    Meist kommen die Leute auf mich oder den Verlag zu, ich habe aber auch schon selbst angefragt. Ist aber eher selten.


    Wie bereite ich mich vor? Da ich meist allein lese, suche ich mir Passagen aus, die zum Thema passen. In einer Krimibuchhandlung oder bei einem Krimifestival lege ich mehr Wert auf Passagen mit Krimielement, bei einer Lesung zum Thema "Kunstkrimi" suche ich mir Stellen, bei denen der Aspekt Kunst zum Tragen kommt.


    Ich bin kein so guter Entertainer, d.h. ich konzentriere mich hauptsächlich auf den Text, erzähle aber auch etwas drum herum, lade ein, danach Fragen zu stellen.


    Und bei Lesungen in der Nähe habe ich oft zwei großformatige Fotos vom alten Berliner Polizeipräsidium dabei, damit sich die Zuhörer den Ort des Geschehens besser vorstellen können.


    Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.


    Gruß,
    Bücherfrau :-)

  • Hallo, Treogen.


    Zitat

    Macht ihr welche?


    Ja.


    Zitat

    Wie bereitet ihr Euch dafür vor?


    Auswahl der vorzutragenden Kapitel (in Zusammenarbeit mit dem Lektor). Probelesen mit Zeitnahme und idealerweise verfügbarem Testpublikum. Notizensammlung zu den Einleitungs- und Zwischentexten.


    Zitat

    Habt Ihr Lampenfieber? Wie bekämpft ihr es?


    1. Ja. 2. Überhaupt nicht.


    Zitat

    Habt Ihr bei Lesungen immer ein paar Exemplare dabei? Wieviele ungefähr?


    Bei Lesungen in Buchhandlungen organisieren die Händler einen Büchertisch. Aber zehn, zwanzig Exemplare habe ich immer dabei. Allerdings mag ich das nicht, meine eigenen Bücher zu verkaufen, Wechselgeld rauszugeben und diese Sachen.


    Zitat

    Organisiert ihr Eure Lesungen selbst oder lasst ihr organisieren?


    Meine Buchpremieren organisiere ich selbst, ansonsten finden Lesungen auf Anfrage beim Verlag statt. Da geht man quasi nur noch hin, liest, kaspert ein bißchen mit den Leuten und dann geht man wieder weg.


    Wie lange lest ihr (Zeit)?


    Maximal 40 Minuten netto. Redezeit ist besser als Lesezeit. Und unterhaltsamer.


    Zitat

    Lieber kleinere Abschnitte oder ein großer?


    Kurze und in sich verständliche Kapitel.


    Zitat

    Unterstützung durch Musik? Als Lückenfüller? Oder auch als leise Untermalung während ihr lest? Eventuell auch andere mediale Unterstützung?


    Nope.


    Zitat

    Wo lest ihr bevorzugt?


    Im Bett. :grin


    Bisher haben mir die kleinen, feinen, engagierten Buchhandlungen am meisten Spaß gemacht. Aber die Lesung im Park Rauischholzhausen (oder so) war auch schön.


    Zitat

    Wasser oder Wein


    Bier.

  • Hallo!
    Susanne: tolle Homepage! Fängt schon beim Intro super an!
    Zu den Fragen betreffs Lesungen:
    Macht ihr welche?
    Ja.
    Wie bereitet ihr Euch dafür vor?
    Ich wähle die zum Anlass passenden Kapitel und Passagen aus - bei den ersten Lesungen zu einem Buch lese ich zu Hause mehrfach für mich selbst, übe schwierige Textpassagen (und verfluche mich selbst wegen der Schachtelsätze und Zungenstolpersteine :lache) und dann nehme ich auch die Zeit, wie lange welcher Teil dauert. So kann ich das "Programm" abstimmen, auch zeitlich.
    Habt Ihr Lampenfieber? Wie bekämpft ihr es?
    LampenFIEBER? Eher die LampenPEST. Lesung in Sicht? Drei Tage vorher wird jedes Klo massiv frequentiert. Zittern allüberall, Schweißausbrüche...die komplette Palette. Was ich dagegen tue? Atemübungen, Tai Chi, Qi Gong.
    Habt Ihr bei Lesungen immer ein paar Exemplare dabei? Wieviele ungefähr?
    Das sollte eigentlich Sache einer Buchhandlung sein, die einen Büchertisch organisiert. Was leider nicht immer klappt. Also habe ich Bücher dabei, auch jene, aus denen ich nicht lese. Immer ein bisschen mehr, als vermutlich verkauft wird, es sieht einfach schöner aus. Ich erkundige mich beim Veranstalter, wie viele Leute geschätzt kommen werden und rechne dann so, dass etwa jeder zweite ein Buch mitnehmen wird (soll!!!)
    Organisiert ihr Eure Lesungen selbst oder lasst ihr organisieren?
    Teils, teils. Anfangs habe ich nur selbst organisierte Lesungen gehabt, wobei ich daraufgeachtet habe, dass die Veranstalter (also die armen Tröpfe, denen ich mich aufs Auge gedrückt habe...) die Werbung wie Plakate oder Flyer geregelt haben. Ist eine Zeit- und Kostenfrage. Mittlerweile sind die Lesungen ein bisschen zum Selbstläufer geworden (was aber am Thema der Bücher liegt), aber es könnte natürlich immer mehr sein.
    Wie lange lest ihr (Zeit)?
    Bei der Buchpremiere von Gottes Weber habe ich insgesamt anderthalb Stunden gelesen, da wars angemessen udn zwischen den Leseteilen hat ein Gospelchor passende Stücke gesungen. Bei "normalen" Lesungen ist die Lesezeit etwa eine Stunde, mit einer Pause in der Mitte. Mehr schafft man stimmlich kaum und die Leute können auch nicht viel länger konzentriert zuhören. Auf Wunsch biete ich eine Fragerunde an, was je nach Thema sehr gut angenommen wird.
    Lieber kleinere Abschnitte oder ein großer?
    Ich lese kleinere Abschnitte, denn für mich ist eine Lesung aus Sicht der Zuhörer ein Appetitmacher auf das Buch.
    Unterstützung durch Musik? Als Lückenfüller? Oder auch als leise Untermalung während ihr lest? Eventuell auch andere mediale Unterstützung?
    Musik ist immer gut - allerdings nicht als Hintergrundgedudel, denn das lenkt vom Text ab. In den Pausen oder zwischen den Textteilen ja, ich spreche mich mit den Musikern meist ab, was ich lese und sie suchen dann thematisch passende Stücke aus ihrem Repertoire aus. So wird das ein runder Abend.
    Wo lest ihr bevorzugt?
    WO ich lese ist mir völlig egal. Jeder Ort kann spannend sein! Wenn Du allerdings meinst, ob im Stehen oder Sitzen: im Sitzen an einem Tischchen.
    Wasser oder Wein
    Für mich oder fürs Publikum? :lache
    Fürs Publikum gerne Wein, für mich erst NACH der Lesung, da ich - anders als Tom L. aus B. - mit Alkohol im Blut einen sehr starken Zungenschlag entwickle :lache
    Liebe Grüße - und wenn Du eine Lesung hast: her mit dem Termin!
    Silke :wave
    @ Tom: Rauischholzhausen war wirklich wunderschön - auch wegen der vielen durch den Park flatternden Eulen :knuddel1

  • Hallo treogen!


    Ich habe vor zwei Jahren bei einer Lesung verschiedener Hobbyautoren mitgemacht, es ging um eine Eröffnung einer Schreibwerkstatt.


    Ich habe mich sehr darauf gefreut, meine emotionalste Kurzgeschichte eingepackt und bin relativ unvorbereitet (ich dachte, meine eigene Geschichte werde ich ja wohl kennen und vortragen können) da hineinspaziert. Es war auch alles ok, bis ich dann da vorne saß...
    Nach dem ersten Absatz musste ich mich ständig räuspern, meine Stimme flatterte und ich hatte so eine Art Schnappatmung... :wow
    Es wurde eigentlich mit jeder Zeile schlimmer, und ich immer schneller.


    Aber als es dann "vorbei" war, war es doch ein total tolles Gefühl, weil ganz viele Leute zu mir kamen, Fragen gestellt und gesagt haben, dass ihnen die Story sehr gefallen hat. Das war echt total schön, eine tolle Bestätigung, mit der ich nach dem Auftriitt gar nicht gerechnet hatte.


    Was ich damit sagen will: Die Vorbereitung ist echt alles, man muss seine Story in- und auswendig kennen und vor allem völlig dahinter stehen, dann muss man den Zuhörern auch nicht das ganze Wasser wegtrinken... :wave

  • [Macht ihr welche?
    Wie bereitet ihr Euch dafür vor?
    Habt Ihr Lampenfieber? Wie bekämpft ihr es?
    Habt Ihr bei Lesungen immer ein paar Exemplare dabei? Wieviele ungefähr?
    Organisiert ihr Eure Lesungen selbst oder lasst ihr organisieren?
    Wie lange lest ihr (Zeit)?
    Lieber kleinere Abschnitte oder ein großer?
    Unterstützung durch Musik? Als Lückenfüller? Oder auch als leise Untermalung während ihr lest? Eventuell auch andere mediale Unterstützung?
    Wo lest ihr bevorzugt?
    Wasser oder Wein :lache]


    Ich mache jedes Jahr zwischen dreißig und vierzig Lesungen, die ich von einer Agentur, die sich eigens damit beschäftigt, organisieren lasse. Die Agentur bucht für mich in Buchhandlungen, Bibliotheken usw, verhandelt das Honorar und kümmert sich um die begleitende Pressearbeit.


    Vorbereiten kann man sich auf sehr viele Arten; ich glaube, da spielt viel Persönliches eine Rolle dabei. Ich habe über ein halbes Jahr lang Sprecherziehungsunterricht beim Hessischen Rundfunk genommen und dort sehr viel über Textvorbereitung, Leseransprache bis hin zu Entspannungsübungen für Kiefer und Zunge usw. vor der Lesung gelernt.
    Eigene Bücher habe ich bei Lesungen NIE dabei, denn in meinen Verlagsverträgen ist ausdrücklich vermerkt, dass ich keine Bücher verkaufen darf. Lese ich an Orten, die selbst keine Bücher verkaufen, beautragt meine Agentur einen ortsansässigen Buchhändler mit dem Verkauf.


    Ich lese drei größere Abschnitte und rede zwischen den Abschnitten viel mit den Zuhörern. Ich lese ungefähr 40 Minuten, die Restzeit ist für Unterhaltungen, Fragen usw. bestimmt.


    Musikalische Untermalung oder Begleitung mag ich nicht. Lampenfieber habe ich auch nicht. Und das ist nicht immer von Vorteil, denn es verführt dazu, die ganze Veranstaltung weniger ernst zu nehmen.


    Ich lese gern in Buchhandlungen, Bibliotheken, bei Festivals, in Hotels und Kunstvereinen. Nicht so gern lese ich in Krankenhäusern und Altenheimen.


    Wasser OHNE Kohlensäure während der Lesung, sehr gern Wein danach.


    Gruß Ines

  • Hi alle bei einander,


    ist wirklich interessant, mal zu hören und zu lesen wie Kollegen/innen "Lesen"
    Im Prinzip mache ich es genauso. Was ich so an Buchhandlungen um meinen Wohnort kenne, da mache ich ne Lesung. Wird vorher in der "kostenfreien" Presse angekündigt.
    Aber...es ist im Prinzip nur eine Image-show.
    Ganz wichtige Kundenbindung, nenn man das glaube ich.


    Aber...ich habe letzten Monat mal eine ganz andere Variante kennengelernt.
    Mein "Heimat-Verlag Lübbe" geht da eine ganz clevere Linie....
    Da, wo es mit dem Verkauf hapert, werden die Buchhändler aus der gesamten Region eingeladen und die Autoren lesen denen vor und stehen Rede und Antwort.
    Sozusagen, der Autor/in zum Anfassen.
    Erspart einem viel Arbeit...und danach gibts das, was jeder trinken will.
    Die Strategie bleibt hängen, zumal der Verlag ...mals so nebenbei...sein neues Programm vorstellt.


    hef buthe

  • Ines, das mit der Agentur hört sich paradiesisch an. Ich habe dir eine Mail geschickt.


    Lampenfieber? Überhaupt nicht. Ich liebe Lesungen, am liebsten vor gänzlich fremden Menschen in einer fremden Stadt. Das hätte ich nie für möglich gehalten, bis ich zum ersten Mal vor Publikum stand. Ich freue mich darauf, den Menschen einen richtig vergnüglichen Abend bereiten zu können.


    Ich biete auf meinen Lesungen eine 90-Minuten-Show, bei der viel gelacht werden darf, nehme mich selbst auf den Arm, erzähle aus meinem Leben, den Qualen einsamer Autorenarbeit, über die Suche nach dem perfekten Mord, Anekdoten bei der Recherche...


    In der Regel bilde ich drei bis vier Blöcke, länger als fünfzehn Minuten lese ich nicht am Stück, eher nur zehn Minuten. Auch stutze ich mir den Text manchmal für das menschliche Ohr zurecht.


    Das mit der Musik habe ich mir mal überlegt, weil mein Kommissar Saxophon spielt. Aber ich wüsste nicht, wie ich es einbauen könnte.


    Dafür hat es sich bewährt, vor der eigentlichen Lesung eine Viertelstunde mit den Teilnehmern zusammenzustehen und sie mit einem Glas Sekt (für mich Wasser) aufzulockern. Irgendwie sehen viele eine Lesung immer noch als ein ernstes Ereignis an. Wichtig ist es, im Falle eines Sekt-Empfangs anschließend für Kühlung im Raum zu sorgen! :lache Das berede ich im Vorfeld mit den Veranstaltern. Auch möchte ich, dass das Licht im Raum gedimmt wird, damit eine gemütliche Atmosphäre entsteht.


    Stehpult oder Tischchen? Am liebsten lese ich am Stehpult, weil ich gern mit Händen und Füßen rede und die Leute mich müheloser sehen können.


    Vorbereitung: Ich nehme mir einen Tag Zeit dafür, plane jede Lesung individuell, schreibe mir Karteikarten, recherchiere über den Veranstalter oder den Ort der Lesung, um gleich einen Bezug zu den Zuhörern zu bekommen. Auch wähle ich die Lesestellen gezielt aus beziehungsweise variiere im Laufe des Jahres, weil sich andere Stellen als packender herausstellen.


    Einmal habe ich meine Bücher - in Absprache mit dem Verlag - selbst verkaufen müssen, weil ich in einer Stadtbibliothek gelesen habe und die Buchhandlung am Ort kein Interesse an einem Büchertisch hatte. Also, das mache ich nie wieder!


    Geärgert habe ich mich, als ich einmal in die Lesung eines "Kollegen" fremdging. Elf Euro Eintritt, und dann setzte der sich - für mich nicht sichtbar - an ein Tischchen und verkündete, sein zweites Kapitel vorzulesen. Nach 20 Minuten klappte er das Buch zu, und alles war vorbei.

  • hi treogen...
    warum gebt ihr euch immer so komplizierte Namen?


    Eine Lesung ist wirklich nicht vorbereitbar (schreckliches Wort)
    Entspanne dich vorher. Frage den Buchhändler, oder wo du gedenst zu lesen, nach dem Umfeld.
    Der Rest ergibt sich von alleine. Wichtig ist nur eins....sei dir deines Werkes sicher.
    Am besten kannst du es auswendig. Du hast es ja geschrieben.


    hef buthe

  • Zitat

    Original von hef
    hi treogen...
    warum gebt ihr euch immer so komplizierte Namen?


    ähm - ist ne lange Geschichte. Hab den Namen vor 12 Jahren in einem Perry Rhodan Fanzine "verpasst bekommen". Und als ich im Inet aktiv wurde, habe ich ihn beibehalten.


    Danke und Grüße
    Treogen