'Die Tulpenkönigin' - Kapitel 06 - 13

  • Im sechsten Kapitel sieht man, wie weit Antonius unter den Misshandlungen seines Vaters leidet. Er tut mir Leid, aber ich befürchte, er könnte Mareikje mit in den Abgrund ziehen. Fast hätte das schon bei seinem Selbstmordversuch geschafft. Immerhin beeindruckend, wie sie ihn rettet. Diese Szenen sind sehr stark geschrieben. Die Verzweiflung ist sehr deutlich spürbar.



    Kap.8 zeigt überdeutlich welch übler Typ Gerad van Halder ist.
    Seine Mißhandlung von Antonius ist noch einmal verstärkt, da sie vor Antonius potentieller Verlobten geschieht und dadurch der Demütigungsfaktor noch vielfach zunimmt.
    Und wie van Halder dann fröhlich pfeifend mit dem Beißholz zu seiner Frau hochgeht, da wird einem Übel. Im Wirtshaus hat van Halder schon geprahlt, wie er seine Familie beherrscht. Um Max Liebermann zu zitieren: "Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte", wenn ich an van Halder denke.


    Auch Mareijke gegenüber wird er sicherlich noch zugreiflich. Ich hoffe nur, sie erkennt das rechtzeitig und lässt sich nicht weiter mit der Familie ein.


    Obwohl ich ihre Idee, Mäzein von Wim Straaten gut finde, hoffe ich doch, dass sie am Schluß zusammenfinden.
    Noch ist Wim Straaten vorbelastet durch seine erste Ehe mit einer kranken Frau (im 7. Kapitel ausführlich und glaubhaft beschrieben), dass er bei dem Altersunterschied und seiner schlechten finanziellen Lage sich als für nicht gut genug für Mareijke einstuft, kann ich sogar verstehen.,aber ich glaube, er überwindet das noch.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Im sechsten Kapitel sieht man, wie weit Antonius unter den Misshandlungen seines Vaters leidet. Er tut mir Leid, aber ich befürchte, er könnte Mareikje mit in den Abgrund ziehen. Fast hätte das schon bei seinem Selbstmordversuch geschafft. Immerhin beeindruckend, wie sie ihn rettet. Diese Szenen sind sehr stark geschrieben. Die Verzweiflung ist sehr deutlich spürbar.



    Kap.8 zeigt überdeutlich welch übler Typ Gerad van Halder ist.
    Seine Mißhandlung von Antonius ist noch einmal verstärkt, da sie vor Antonius potentieller Verlobten geschieht und dadurch der Demütigungsfaktor noch vielfach zunimmt.
    Und wie van Halder dann fröhlich pfeifend mit dem Beißholz zu seiner Frau hochgeht, da wird einem Übel. Im Wirtshaus hat van Halder schon geprahlt, wie er seine Familie beherrscht. Um Max Liebermann zu zitieren: "Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte", wenn ich an van Halder denke.


    kann mich hier Herrn Palomar nur anschließen.


    Zitat

    Auch Mareijke gegenüber wird er sicherlich noch zugreiflich. Ich hoffe nur, sie erkennt das rechtzeitig und lässt sich nicht weiter mit der Familie ein.


    Da sagt mir mein Gefühl eher, dass sie wahrscheinlich doch Antonius heiraten wird.


    Zitat

    Obwohl ich ihre Idee, Mäzein von Wim Straaten gut finde, hoffe ich doch, dass sie am Schluß zusammenfinden.
    Noch ist Wim Straaten vorbelastet durch seine erste Ehe mit einer kranken Frau (im 7. Kapitel ausführlich und glaubhaft beschrieben), dass er bei dem Altersunterschied und seiner schlechten finanziellen Lage sich als für nicht gut genug für Mareijke einstuft, kann ich sogar verstehen.,aber ich glaube, er überwindet das noch.


    naja, wünschen würde ich es Mareikje auch, aber Wunsch und Realität passen nicht immer, obwohl die Hoffnung stirbt zuletzt, oder?


    Ich bin jetzt erst einmal auf die Famileinfeier gespannt. Vielleicht wissen wir dann mehr.

  • Van Halder senior ist wirklich ein richtiger Ekeltyp, und dann noch das Beißholz! :-( Nein danke...............
    Wie lange seine Frau wohl noch so mit sich umspringen lässt? Und Junior?
    Er wird ganz schön gedemütigt von seinem Vater.


    Mareikje und Antonius? Ich weiss nicht.............. :gruebel Das geht bestimmt nicht gut.


    Und auf Seite 104 erkennt sie dies ja auch ziemlich gut: "Weg von diesem Mann, der ihr eine Bürde aufzulasten versuchte, die sie nicht tragen wollte."

  • Den Meinungen über den alten van Halder kann ich mich nur anschließen - der weckt solche Aggressionen in mir... brrrr! :fetch


    Ohne seinen Vater wäre Antonius sicher ein angenehmerer Mensch, aber ob er diese weinerliche Art voller Selbstmitleid ablegen könnte? Hm.


    Wim Straaten verstehe ich nur oberflächlich - ist ja gut und schön, wie selbstlos er an Mareikje denkt, aber dass eine solche Selbstlosigkeit niemanden glücklich macht, ist ja allgemein bekannt *g* Und er scheint sich ja schon fast selbst darüber zu ärgern, als er merkt, wie sehr er Mareikje vermisst, als sie in Gouda ist. Was sie wohl sagen wird, wenn sie heimkommt und er ist nicht mehr da? :-(


    Apropos: Das bunte Treiben in Goudas Straßen ist wunderbar beschrieben, man spürt förmlich die geschäftige Marktatmosphäre :-]


    Aber habe ich richtig gelesen??? Das Ende von Kapitel 13 wirft bei mir doch einige Fragen auf... Wenn ich es richtig deute, kann ich Mareikjes Verhalten absolut nicht nachvollziehen, auf S. 178 rechtfertigt sie (die mir bislang immer als sehr "tugendhaft und sittsam" vorkam) ihr Handeln noch damit, dass sie ja sowieso bald Antonius heiraten wird - und dann?? Tztztz... Na wenn das die ganze Geschichte nicht noch komplizierter macht ;-) Oder ist es doch nur ein Traum? :gruebel

  • Mittlerweile bin ich bis Kapitel 11 gekommen.


    Besonders gefallen mir immer die Teile mit den Tulpen. Einfach nett, wie Rieke langsam dahinter kommt, dass die vermeintlichen Speisezwiebeln gar keine sind. :grin


    Die Beschreibungen in Gouda fand ich auch toll. Im Moment deutet ja wirklich alles auf eine Hochzeit von Mareikje mit Antonius hin. Bin sehr gespannt, ob die beiden wirklich heiraten. Oder wie Mareikje aus der Sache wieder rauskommt!

  • Zitat

    Original von milla
    Ohne seinen Vater wäre Antonius sicher ein angenehmerer Mensch, aber ob er diese weinerliche Art voller Selbstmitleid ablegen könnte? Hm.


    Ich glaube Antonius kann sich ohne Therapie nur sehr schwer noch ändern.
    Wer lebenslang Prügel bezogen hat, der wird wahrscheinlich für den Rest des Lebens mit eingezogenen Kopf herumlaufen.
    Da zu der Zeit die Psychoanalyse noch nicht erfunden war, hat Antonius meiner Meinung nach nur eine Chance sich zu ändern, wenn er eine Frau trifft, die sich in ihn verliebt (und das ist bei Mareikje ja leider nicht der Fall, vielleicht gibt es eine andere, die noch auftauchen wird?) und zusätzlich durch Unterstützung durch Familie und Freunde. Damit sieht es auch schlecht aus, da seine Mutter selbst geschlagen wurde und ein Freund wie der hinterhältige Pitt kaum hilfreich ist.
    Deshalb bin ich sehr pessimistisch was das Schicksal von Antonius angeht.
    Schade, denn er scheint kein schlechter Kerl zu sein.
    Hier könnten nur noch die Autoren aus Gründen der Humanität eingreifen!
    Aber unrealistische Happy Endings wollen die Leser ja auch nicht.


    Zitat

    Original von milla
    Aber habe ich richtig gelesen??? Das Ende von Kapitel 13 wirft bei mir doch einige Fragen auf... Wenn ich es richtig deute, kann ich Mareikjes Verhalten absolut nicht nachvollziehen, auf S. 178 rechtfertigt sie (die mir bislang immer als sehr "tugendhaft und sittsam" vorkam) ihr Handeln noch damit, dass sie ja sowieso bald Antonius heiraten wird - und dann?? Tztztz... Na wenn das die ganze Geschichte nicht noch komplizierter macht ;-) Oder ist es doch nur ein Traum? :gruebel


    Es war ja schon in den ersten Kapiteln angedeutet, dass Mareikje ein deutliches sexuelles Verlangen spürte, wenn sie mit Pitt zusammentraf, dass die Sittsamkeit und tugendhaftigkeit übertroffen hätte, wenn Pitt netter wäre.


    Als Traum habe ich die Szene nicht verstanden!


    Immerhin könnte diese Szene auch für Klarheit sorgen:
    Antonius kommt jetzt nicht mehr in Frage, Pitt schon garnicht und Wim ist weit weg. Durch den Tulpenreichtum könnte Mareikje vielleicht auch alleine klarkommen.

  • Ohje, der Tulpenwahn beginnt in Mareikjes Garten und sie bekommt nichts davon mit, da sie sich auf der Reise nach Gouda befindet. Schön, dass wenigstens Wim von dem Aufblühen der Tulpen profitieren kann und sich durch seine neuen Bilder eine Verbesserung seiner Situation ermöglichen kann.


    In Gouda scheint alles auf eine Verlobung zwischen Mareikje und Antonius hinauszulaufen und die einzige Gefahr lauert seitens des zukünftigen Schwiegervaters. Doch das Ende des 13.Kapitels wirft meine Überlegungen ein wenig über den Haufen.


    Es bleibt spannend, wie sich alles weiter entwickeln wird.

  • Schön zu lesen, dass ihr emotional so dabei seid. Ja, van Halder ist ein Ekelpaket, und das war gar nicht so geplant ... Es hat sich beim Schreiben so entwickelt. Wohin das dann geführt hat, erzähle ich im nächsten Ordner.


    Zitat

    Original von Herr Palomar


    Hier könnten nur noch die Autoren aus Gründen der Humanität eingreifen!
    Aber unrealistische Happy Endings wollen die Leser ja auch nicht.


    Und genau diesen Eingriff gab es auch! ;-) Ich bin gespannt, ob ihr mit unserer Lösung für den gebeutelten Antonius einverstanden seid, auch wenn sie zunächst nur angedeutet wird ...


    Liebe Grüße


    Tina

  • Zitat

    Original von Tina
    Ich bin gespannt, ob ihr mit unserer Lösung für den gebeutelten Antonius einverstanden seid, auch wenn sie zunächst nur angedeutet wird ...


    Liebe Grüße


    Tina


    Ich bin schon ein bisschen weiter mit Lesen und mit eurer "Lösung für Antonius" sehr einverstanden. Clever gemacht. :wave

  • Hallo,


    gerade die Emotionalität der Charaktere hat mir auch sehr gut gefallen; ich mag es, wenn man in Romanen richtig mit-leiden und -fühlen kann. Dazu gehört für mich auch, wenn eine Figur so richtig als "Kotzbrocken" rüberkommt, so wie hier der alte van Halder. Man brennt förmlich drauf, dass der irgendwann sein Fett wegkriegt.


    Dass Mareikje nicht als hundertprozentig tugendreine Heldin dargestellt wird, gefällt mir ebenfalls sehr gut. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und authentischem Charakter, das macht sie zusätzlich liebenswert.


    Antonius möchte man am liebsten packen und ein bisschen schütteln; er tut einem Leid, aber man ahnt auch, dass Mareikje vielleicht nicht sonderlich gut beraten ist, wenn sie sich mit ihm zusammentut.


    Wim ist ein interessanter Charakter, und man ist in diesen Kapiteln neugierig, in welchem Zusammenhang er noch in Erscheinung treten wird.


    Herzlich,
    Charlotte T.


  • Dem kann ich mich absolut anschließen, ich mag es auch, wenn die Personen so gut gezeichnet sind, dass sie Sympathien und Antipathien wecken, eventuell sogar beides in einem.


    Mareikje hat sich nun für Antonius entschieden, ich hätte mir schon gewünscht, dass sie sich ein wenig mehr Zeit lässt, aber anscheinend fühlte sie sich auch ein wenig unter Druck gesetzt und mit dem Vorhaben, Wim zu unterstützen, bleibt ihr auch keine andere Wahl.


    Dieser Abschnitt endet ja wirklich mit einem Knall, Pitt ist so ein Ekel, der alte van Halder hätte seine Freude an ihm gehabt.

  • Mittlerweile bin ich auch im sechsten Kapitel angekommen (wahrscheinlich als Letzte).
    Auch dieser Abschnitt wird sicher wieder sehr spannend werden. So bald ich diesen Abschnitt gelesen habe, werde ich näheres schreiben. Da ich mitten im Klausurenstress stecke, kann es noch ein bisschen dauern.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Beim Lesen dieses Abschnittes dachte ich immerzu, dass so ein Weichei wie Antonius wirklich nicht zu Mareikje passt. Ihn aus dem eisigen Fluss zu retten, war reine Menschlichkeit. Sie hätte das bestimmt für jeden Einwohner des Dorfes getan, selbst für Pitt.
    Auch der potentielle Schwiegervater ändert bestimmt noch sein bisher noch nettes Verhalten ihr gegenüber.

  • Zitat

    Original von milla
    Oder ist es doch nur ein Traum? :gruebel


    Nee, nee, ich fürchte mal nicht... :cry


    Zitat

    Original von geli73
    Dem kann ich mich absolut anschließen, ich mag es auch, wenn die Personen so gut gezeichnet sind, dass sie Sympathien und Antipathien wecken, eventuell sogar beides in einem.


    :write Geht mir auch so. So finde ich Mareikje ziemlich überzeugend, einfach weil sie auch mal Dinge tut, die einen überraschen. Aber was sie an dem widerlichen Pitt so toll findet, kann ich einfach nicht verstehen - aber auch das hat was realistisches, im wirklichen Leben wundern mich manche Beziehungen genauso... :lache

  • Zitat

    Original von chiclana


    :write Geht mir auch so. So finde ich Mareikje ziemlich überzeugend, einfach weil sie auch mal Dinge tut, die einen überraschen. Aber was sie an dem widerlichen Pitt so toll findet, kann ich einfach nicht verstehen - aber auch das hat was realistisches, im wirklichen Leben wundern mich manche Beziehungen genauso... :lache


    dem kann ich auch nur zustimmen

  • Ich will mich dem auch anschliessen.
    Mareikje ist eine rundum gelungene Romanprotagonistin, weil sie so schnell keine mehr ist, sondern jemand, den man zu kennen glaubt. Sie ist eine komplette Figur, einschliesslich so mancher Widersprueche. Ideal fuer eine Serie, finde ich - ueber den Werdegang dieser greifbaren, lebendigen jungen Frau moechte man gern viel lesen.
    Zur Glaubwuerdigkeit und zum Vergnuegen tragen fuer mich sehr die Dialoge bei, die den Autoren meiner Ansicht nach besonders gelungen sind. Hier haben Figuren viel eigenes, ihre Gespraeche kommen zum Punkt, sind spritzig, scheinen aber trotzdem im Ton gut in die Zeit zu passen. Es gibt keine Haenger, da hoert man Leute sprechen, hoert sogar ihre Stimmlagen - hoechst unterhaltsam!


    Herzliche Gruesse von Charlie.

  • Zitat

    Original von chiclana


    :write Geht mir auch so. So finde ich Mareikje ziemlich überzeugend, einfach weil sie auch mal Dinge tut, die einen überraschen. Aber was sie an dem widerlichen Pitt so toll findet, kann ich einfach nicht verstehen - aber auch das hat was realistisches, im wirklichen Leben wundern mich manche Beziehungen genauso... :lache


    Es freut mich sehr, wenn ihr genau diesen Aspekt an Mareikjes Charakter nachvollziehbar findet. Mir war es wichtig, sie nicht zu glatt und edel zu zeichnen, und trotzdem - oder gerade deswegen? - soll sie faszinieren und in den Bann ziehen ...


    LG,


    Tina

  • Zitat

    Original von Charlie


    Zur Glaubwuerdigkeit und zum Vergnuegen tragen fuer mich sehr die Dialoge bei, die den Autoren meiner Ansicht nach besonders gelungen sind.


    Vielen Dank für dieses originelle Lob, Charlie. Die Gestaltung der Dialoge ist uns tatsächlich ein besonderes Vergnügen gewesen. An manchen Stellen haben wir lange gefeilt - schön, wenn man die Mühe nicht merkt und es sich nun flüssig liest.


    LG,


    Tina