• Zugegeben - die Geschichte habe ich schon mal in einem Forum gepostet, das es leider nicht mehr gibt. Darum bin ich auf der Suche nach einer neuen Heimat ;-)


    Bin ehrlichgesagt gespannt und aufgeregt, wie meine Geschichte in einer Community, die mir noch fremd ist und für die ich noch fremd bin, ankommt. Über Feedback würde ich mich jedenfalls sehr freuen^^


    ********


    Stumm berührte er in seiner Erinnerung ihren schlanken Körper, fuhr mit schwarzen Fingern über seidigzarte Haut. Soviel Licht, geboren aus der Finsternis totaler Blindheit. Milde lächelte sie ihn an, drückte seine kalte, sterbende Hand ohne Furcht an ihr warmes, pulsierendes Herz. Wärme. Er spürte soviel Wärme. Zumindest glaubte er das.


    Starr wie die Zinken einer Harke schrammten seine tauben Fingerspitzen über ihre Brust, unfähig, den weichen Rundungen zu folgen. Entschlossen nahm sie seine Finger in die Hand, drückte die Knöchel, bis sich die Glieder mit leisen Knacken aus ihrer Erstarrung lösten. Wie Perlen an einer Schnur ließ sie seine Finger über ihren nackten Körper fließen. Wortlos ließ er es geschehen. Starr, regungslos, unfähig, auch nur einen kleinsten Muskel zu bewegen. Aus leeren, glasigen Pupillen blickte er sie an, blickte in gütige, tiefbraune Augen.


    Liebe. Zwischen ihnen war soviel Liebe. Wie hatte er sie nur so einfach wegwerfen können? Wegwerfen, für einen sinnlosen Traum, der sein Alptraum geworden war. Würde sie ihm jemals verzeihen können? Würde sie je darüber hinwegkommen? Wie hatte er ihr das nur antun können? Sie hatten doch noch soviel vor. Er hätte geweint, wären seine Tränen nicht längst gefroren.


    Mit einem Ruck zog sie ihn an sich. Warme, bronzene Haut kroch über blauschwarze Erfrierungen, ein Kontrast, der nicht größer hätte sein können. Gemeinsam folgten ihre Blicke der Spur ihrer Finger auf seinem verfallenden Körper. Dort, wo die Kälte die Haut noch nicht verbrannt hatte, kräuselte sie sich zu einer sanften Hügellandschaft, ließ die Haare hoch stehen wie einen kleinen, lichten Wald. Unwillkürlich musste sie lachen. Ein befreiendes, erlösendes Lachen. Langsam, schüchtern fast, näherte sich ihr Mund seinem eisigen, zur Maske erstarrten Gesicht. Zärtlich legte sie ihre Hände auf seine eingefallenen Wangen, schob mit den Daumen das Gestrüpp seines verfilzten Bartes, in dem noch glitzernde Eiskristalle baumelten, bei Seite. Dann küsste sie ihn. Küsste ohne Zögern seine rauen, blutleeren Lippen. Glücklich schloss er die Augen. Fühlte ihren Kuss. Schmeckte ihn. Kostete ihn aus. Genoss die Erinnerung an diesen letzten Moment des Beisammenseins.


    Er fürchtete sich nicht mehr. Er hatte seinen Frieden geschlossen. Mit ihr - und mit seinem Schicksal. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er spürte nichts. Gar nichts mehr. Ihm war nicht mal mehr kalt. Dann schlief er ein.

    Das Heulen und Jaulen des Sturmes legte sich, als die ersten Sonnenstrahlen über den Gipfel krochen. Glitzernd begannen die Schneekristalle zu schmelzen. Langsam kam zum Vorschein, was der Sturm der letzten Nacht verweht hatte. Wie ein Mahnmal für alle Nachfolgenden ragte sie aus der blütenweißen Schneedecke. Eine Hand. Seine schwarze, tote Hand.


    Jahr für Jahr sterben Menschen bei dem Versuch, den Everest zu bezwingen. Bis zum Jahr 2005 waren bereits 186 Todesopfer zu beklagen – und ihre Zahl steigt weiter an.

  • Zitat

    Original von Warin
    Zugegeben - die Geschichte habe ich schon mal in einem Forum gepostet, das es leider nicht mehr gibt. Darum bin ich auf der Suche nach einer neuen Heimat ;-)


    Bin ehrlichgesagt gespannt und aufgeregt, wie meine Geschichte in einer Community, die mir noch fremd ist und für die ich noch fremd bin, ankommt. Über Feedback würde ich mich jedenfalls sehr freuen^^


    Hi, Warin.


    Wie Du es bereits selbst bemerkt hast, sind wir Dir, und vorallem Du uns, noch fremd. Wenn Du ganz neu in eine Kneipe voll von Stammpublikum reinkommst, was tust Du da wohl? Bestimmt nicht Dich auf einen Stuhl stellen und als erstes einen Text vortragen und um Rückmeldung bitten, oder? ;-)


    Du bist auf der Suche nach einer neuen Heimat. Die Eulen könnten eine werden, aber wie Du vielleicht bemerkt hast, ist das hier ein Bücherforum - kein Schreibforum. Es wäre also keine schlechte Idee, sich zuerst ein bisschen umzugucken, sich bei Bücherthemen zu beteiligen und Dich mit den Gepflogenheiten hier vertraut zu machen. Damit machst Du es uns und Dir wesentlich einfacher.


    Dann gucke ich mir auch Deinen Text näher an.


    Und über Dein positives Feedback würde ich mich jedenfalls auch sehr freuen. ;-)


    Gruss,


    Doc


  • Sorry, nur als Backup. Man weiß ja nie.
    Wenn Du mal länger hier bist, dann verstehst Du das. :-)


    Gruss,


    Doc

  • Hallo Warin


    mir gefällt der Text sehr gut.....er fesselt und er berührt.


    Nur eines bleibt mir verschlossen. Wie kommt es zu dieser grossen Diskrepanz des körperlichen Zustandes dieser zwei Personen. Er ist dem Erfrierungstod nahe, sie ist voller Energie und Leben....
    ....sind sie denn nicht zusammen hochgestiegen auf diesen Gipfel? Sind sie nicht beide in diesen Sturm geraten?
    Mir kommt es vor, als wäre sie per Helikopter hinaufgebracht worden zu ihrem sterbenden Freund. Aber dann hätte sie ihn ja auch nicht einfach so liegen gelassen dort oben...... :gruebel


    Sorry....Edit meint, dass das wohl eine Fata Morgana ist, die er da erlebt .....Du schreibst ja "....in seiner Erinnerung...."

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Hallo Warin


    Erstmals herzlich willkommen bei den Büchereulen und viel Spass im


    Eulennest !


    Wie schon gesagt sollst du dich erstmal in Ruhe hier in diesem Forum


    gründlich umschauen und sich dann auch persönlich vorzustellen ( im


    Forum : Vorstellung der Eulen )


    Zu deiner Geschichte , die mir persönlich ganz gut gefiel , muss du noch


    ein bisschen überarbeiten ( aber für den Anfang schon okay !


    L.G. teufelchen

  • Hallo Warin, auch von mir erstmal herzlich willkommen.
    Was Doc geschrieben hat, solltest Du Dir wirklich zu Herzen nehmen.


    Aber trotzdem: danke, dass Du den Mut gefunden hast, Deinen Text hier vorzustellen.
    Sicherheitshalber stelle ich Dir aber diese Frage: möchtest Du wirklich eine ernsthafte Auseinadersetzung mit dem Text - also auch kritische Anfragen, oder interessiert dich nur, ob der Text gefallen hat oder nicht?

  • Hallo Warin, :wave


    ich hatte vorgestern Nacht schon meinen Senf zu Deiner Geschichte verfasst, aber da t-com der Meinung war, 2.22 Uhr sei eine prima Zeit, Wartungsarbeiten an meiner Internetverbindung vorzunehmen und selbige Verbindung just bei Abschicken des Beitrages gekappt wurde, war alles futschikato! :fetch


    Aaaalsoooo...


    ganz ehrlich?


    Ich find die Geschichte klasse. :-]
    Das Hin- und Herschwingen zwischen Realität und Vision ist gekonnt, irritiert zuerst auf interessante Weise. Du bringst Sinneswahrnehmungen, Gefühle, visuelle Eindrücke vorstellbar und präzise rüber und hast einen schönen Stil.
    Fein!


    Ein winzige Sache, die aber rein subjektiv ist:
    "seidigzarte Haut" und "gütige, tiefbraune Augen" - das ist mir gemessen an der Qualität des anderen Textes ein wenig zu konventionell und abgenutzt. Da hätte ich mir etwas Freieres, Neueres gewünscht - ist aber gewiss Geschmackssache... :-)


    Wirklich gestört hat mich allerdings Dein kursiv gesetzter Nachklapp.
    Bei mir lief in Gedanken und Gefühlen etwa Folgendes ab, als ich ihn las:


    Jahr für Jahr sterben Menschen - Erschrecken, Neugierde - was ist da los? Ungutes Gefühl im Bauch
    bei dem Versuch, den Everest zu bezwingen. - ahso - ja und?
    Bis zum Jahr 2005 waren bereits 186 Todesopfer zu beklagen - selbst tzschuld!
    – und ihre Zahl steigt weiter an. - Gleichgültigkeit und inneres Abschalten meinerseits.


    Wer dort hinaufsteigt, weiß, was er tut (sollte er zumindest). Und die Zahl der "Opfer" (ich tue mich schwer damit, sie als solche zu bezeichnen) lässt mich deshalb völlig kalt.
    Mit diesem Text (der mich irgendwie an eine Aufklärungskampagne erinnert) verpufft für mich die berührende Wirkung der Erzählung. Ich habe kein Mitgefühl mit einer dreistelligen Zahl. Ich habe Mitgefühl mit Deinem Prota.


    Dreistellige Zahlen interessieren mich nicht. Dein Prota interessiert mich! Und zwar so sehr, dass ich mehr über ihn lesen möchte - wer ist/war er? wo kommt er her? was trieb ihn dort hinauf? was ist passiert? wer ist die Frau?


    Ich finde, Deine Erzählung braucht den Anhang nicht.
    Sie wirkt alleine besser und stärker.
    Und das verdammt gut! :-)

  • Hallo Warin,


    Ich finde es wirklich immer mutig, eigene Texte der Öffentlichkeit preiszugeben. Nun also dazu die von Dir gewünschte Rückmeldung.
    Du schreibst in Deiner Vorstellung, dass Du wenig liest, dafür mehr schreibst: Ändere das schnellst möglich, wenn Du weiter schreiben willst.


    Mit Deinem Text hier komme ich gar nicht klar. Er stimmt für mich weder vorn noch hinten. Ich frage mich, was erzählt werden soll! Geht es um Nekrophilie? Geht es um absurde Phantasie eines Bergsteigers, dem der Sauerstoff fehlt?
    Um verstehen zu können brauche ich in einer Geschichte einen Anfang, eine Scene oder irgendetwas, was verdeutlich wer wo warum was tut.
    Ich lese hier vor allem die Beschreibung einer recht unappetitlichen erotischen Szene mit dem Ettiket "große Liebe" ...
    Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, was hier geschieht: Sie ist warm und er ist kalt und steif, dennoch bewegt er sich und streichelt sie mit der Zärtlichkeit eines normalen Menschen. Das funktioniert erzählerisch nicht, auch wenn es als Phantsie eines Sterbenden gemeint sein sollte.
    Bitte bedenke, dass kein Leser in Deinen Kopf schauen kann. Niemand kann ahnen, welch großartige Dinge Du meinst. Als Leser kann ich ausschließlich das wahrnehmen, was in Form von Buchstaben und Satzzeichen als Text vorgestellt wird.


    Nochmals meine Empfehlung: Viel lesen und schauen, wie andere Leute Kurzgeschichten schreiben!
    Dieser Text ist nach meinem Dafürhalten handwerklich mehr als mangelhaft.


    Nein, ich mag ganz und gar nicht in den Chor der Lobenden einstimmen, aber mich reizt der Tod und die Reue davor nicht zu Mitleid und schon gar nicht, wenn handwerklich einfach so viel an einem Text fehlt.


    Grüße
    Licht

  • Zunächst einmal allen herzlichen Dank fürs Feedback geben.


    Ich handhabe es mit Feedback so, dass ich mich dafür bedanke, es wirken lasse und sofern etwas unklar ist, nachfrage.


    Zum Hintergrund der Geschichte: Sie war ein Wettbewerbsbeitrag zum Thema "Gänsehaut" (2. Platz übrigens). Die Geschichte schöpft das Wortmaximum aus. Inspiriert war sie von Jon Krakauers "In eisige Höhen".


    Dir, Licht, danke ich besonders für deine offene Meinung. Ich hatte schon lange den schleichenden Verdacht, dass in meinem alten Forum die Feedback-Geber zu mir als Moderator des Autorenforums nicht mehr ganz ehrlich warenXDD


    Das Pauschalurteil "handwerklich mehr als mangelhaft" vermag ich allerdings nicht nachzuvollziehen. Ich bitte dich daher, mir näher zu erläutern, welche handwerklichen Mängel du erkannt hast. Für mich wären dies Unzulänglichkeiten in Beschreibungen, im Satzbau, im Spannungsaufbau oder in der Logik, aber derartiges kann ich bei meiner Geschichte nicht festellen.


    Du schreibst, du könntest den Inhalt nicht verstehen, gibst ihn dann jedoch genau richtig wieder: Die Phantasie eines Sterbenden. Dass dir meine Geschichte inhaltlich nicht gefällt, kann ich akzeptieren. Ich weiß aus bisherigen Feedbacks, dass ich ein wenig zu Kitsch neige und (wenn auch nicht beabsichtigt) in erster Linie Teenies der Altersgruppe 14+ anspreche, obgleich ich mehr als doppelt so alt bin. Grundsätzlich wird auch mir das Thema "Tod" durch den ganzen Emo-Trend viel zu breit getreten.


    Aber handwerklich mangelhaft? Da will ich jetzt mehr wissen *penetrantbleib* :grin

  • handwerklich nicht gelungen:
    es fehlt mir (wie gesagt) jede Szenerie,
    es fehlt mir jede Art von Spannungsbogen.
    Es bleibt die eigentliche Handlung bis zum Schluß verborgen.
    Wer warum wie handelt, oder ob alles Phantasie ist, muss irgendwie erschlossen werden - hier wäre eine entsprechende Interpunktion sehr hilfreich!
    Und grundsätzlich: eine erotische Phantasie eines Sterbenden ist in sich unlogisch und nicht stimmig, dass er sich dabei aber auch als solchen sterbenden wahrnimmt, entbehrt für mich jeder Logik (schon allein physiologischen Gründen). Wenn schon, dann wäre zu erwarten, dass er sich gesund und lüstern fühlt.


    edit: es stimmt wirklich, dass lese- und schreibkompetenz sehr eng miteinander verbunden sind!! Lesen lohnt für das Schreiben immens!

  • Hallo Warin,


    ich kann mit Deinem Text nichts anfangen, hab die ersten Sätze gelesen und dann nur noch überflogen. Es spricht mich nichts daran an. Mag am Genre liegen, das von meinem üblichen Schreib- und Lese-Bereich weit entfernt ist, aber ganz sicher auch sehr am handwerklichen.


    Zitat

    Stumm berührte er in seiner Erinnerung ihren schlanken Körper, fuhr mit schwarzen Fingern über seidigzarte Haut.


    Vier Adjektive in einem Satz, von denen mindestens die Hälfte überflüssig ist. Du zeigst nicht, lässt den Leser nicht teilhaben, außerdem holpert es an etlichen Stellen.
    Sätze müssen einen Rhythmus haben, wie eine Melodie, sich zu einem "runden" Text bilden. Sonst reißt es aus dem Lesefluss.


    Deine Leseabneigung solltest Du noch mal überdenken. Gerade durchs Lesen verbessert sich der Schreibstil.

  • Hmm .. hätte Warin seine Haltung zum Lesen nicht erwähnt, wäre bestimmt nie gesagt worden: man merkt, dass du wenig liest. Insofern finde ich es unnötig, darauf herumzureiten, zumal die verwendete Sprache - auf mich - nicht leselos wirkt. ;-)


    Die Geschichte spricht mich - allerdings vom Inhalt her - dennoch nicht an, da ich, genau wie licht, die Phantasie nicht nachvollziehen kann, plausibler erschienen wäre mir ein Gespinst aus Vergangenheit, Leben, nicht eine Vorstellung, in der der Erzähler bereits halbtot ist. Das passt einfach nicht. Und zugegeben, den ersten Satz (und manch anderes) fand ich abstoßend.


    Die Verbindung von Realität und Einbildungskraft finde ich trotzdem schön .. der Wechsel ist gelungen .. nicht in sich stimmig sind allerdings Sätze wie: "Genoss die Erinnerung an diesen letzten Moment des Beisammenseins." Es kann nicht die Erinnerung an den letzten gemeinsamen Moment sein, da sie sonst mit ihm auf den Berg sein müsste, was, wie ich glaube, nicht der Fall ist.


    Der Stil ist adjektivüberladen, aber was soll's, (wer stört sich schon an Adjektiven? :grin), ich mag ihn trotzdem, die Sprache ist schön. Die Handlung lässt mich wie erwähnt unzufrieden zurück, ich würde gerne mal etwas anderes von dir lesen, über ein anderes Thema. (Das Fazit am Ende ist übrigens wirklich beispielhaft für die zahlreichen Werbefilme, die wir in der Fahrschule gezeigt bekommen, man muss nur die passenden Stellen mit "Autounfälle" und so weiter ersetzen. Das hätte ich weggelassen.)


    Übrigens, auch wenn die Leselücke sich nicht in dem Geschriebenen spiegelt, du verpasst trotzdem was. ;-)

  • Zitat

    Original von Warin
    Ich hatte schon lange den schleichenden Verdacht, dass in meinem alten Forum die Feedback-Geber zu mir als Moderator des Autorenforums nicht mehr ganz ehrlich warenXDD


    Denkfehler, lieber Warin ;-)


    Niemand außer mir wusste, dass du der Autor warst, bis du dich zu erkennen gegeben hast. Und die gute Bewertung gabs schon vorher. Aber vielleicht waren die FFler nur nicht so kompetent wie die Eulen :schaf

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Hallo Warin,


    ich persönlich hätte die Geschichte nicht verstanden, wenn Du nicht am Schluss den Kursivtext dazu gesetzt hättest. das stört mich aber sehr, ich kann es nämlich überhaupt nicht leiden, wenn mir jemand einen Text erst noch erklären muss.


    auch sonst wirkt der Text nicht stimmig - das fängt schon im ersten Satz an mit
    "Stumm berührte er in seiner Erinnerung"
    das Adjektiv stumm passt meiner Meinung nach nicht wirklich zum Verb berühren - wie auch sonst?


    Außerdem ist mir der Text insgesamt zu pathetisch - "gütige Augen", "seidenzarte Haut" "blütenweiße Schneedecke" brrrrr

  • Ich weiß nicht, was ihr habt.
    Wer meint, aus einem Text so zielsicher herauslesen zu können, wieviel der Autor liest, nachdem dieser öffentlich eine Angabe dazu gemacht hat, beweist hier eher eine petitio principii als detektivisches Gespür. Aber je nun. Kann ja nicht jeder gleich Freud sein, versuchen wir es also vielleicht erstmal mit jung und fromm.


    Zum Text:
    Es wird, zumindest für mich, vollkommen deutlich, worum es in dem Text geht. Vom Aufbau her ist es nicht unsinnig und gut gelöst, die Auflösung der Hinweise ist nicht überstrapziert (Heißt, du vermeidest sehr angenehmn ein: Schaut, was ich im Text eigentlich versteckt habe, da wärt ihr nie drauf gekommen! - nachdem man bereits die Pointe erkannt hat). Nur das Kursivgesetzte - ist zu viel, zu direkt und unnötig.
    Sprachlich ist es lediglich an einigen Stellen nicht ganz so mein Ding (Adjektivauswahl und Anhäufung).

  • Nein, mit dem nicht-lesen hat meine kritik nichts zu tun; ich hätte das gleiche geschrieben, wenn Warin keine Angaben zu seinem Leseverhalten gemacht hätte.


    Für mich kommt sein "nicht-lesen" außerdem sehr arrogant rüber. Er ist hier in einem Bücherforum, was erwartet er? Dass sein unausgereifter Text bejubelt wird? Würde er mal lesen, würde er merken, dass andere besser schreiben als er - vielleicht ist das ja sein Grund; kennt er die Konkurrenz nicht, kann er sich einreden, besser zu sein. :grin

  • Seit wann ist Ehrlichkeit arrogant? ?(


    Und ich glaube nicht, dass es schmeichelhaft, geschweige denn angemessen ist, in der dritten Person in dieser Weise über den Autor zu sprechen. Vor allem, da ja nun auch kein Anlass dazu besteht.
    Ist schon wieder Vollmond?