So finster die Nacht - John A. Lindqvist


  • Dem kann ich mich nur anschließen.


    Die Horrorszenen, die hier einige so ecklig fanden haben mich überhaupt nicht gestört. Ich fand die haben das Buch noch ein bißchen interessante gemacht.


    Dass das Ende offen ist hat mich auch nicht wirklich gestört.


    Im großen und ganzen fand ich das Buch ganz gut und ich vergebe 8 Punkte

  • Ich hab das Buch gestern Abend beendet und ja auch in der Leserunde schon geschrieben, wie positiv überrascht ich doch insgesamt war.


    1981, Blackeberg (ein westlicher Vorort von Stockholm):
    Der 12-Jährige Oskar ist wohl als Hauptfigur des Buches zu bezeichnen. Er wird von einigen seiner Klassenkameraden aufs übelste gemobbt und gequält, die anderen schauen stumm zu und unternehmen nichts. Freunde hat er eigentlich keine. Der erfindungsreiche Junge lenkt sein Interesse auf die grausamen Serienmörder aus der Zeitung und möchte so sein wie sie. In seiner Fantasie wird er selbst zum Mörder, der die erlittenen Demütigungen auf brutale Weise rächt.


    Eines Abends trifft er auf dem Spielplatz vor seinem Haus ein vermeintliches Mädchen namens Eli die ihn nicht mehr loslässt, obwohl sie ihm gleich zu beginn sagt, dass eine Freundschaft ausgeschlossen ist. Nach und nach entwickelt sich aber doch ein zartes Band zwischen den beiden. Oskar weiß zwar nicht, warum Eli immer nur nach Sonnenuntergang raus kann und auf alles was er ihr zu naschen anbietet "allergisch" ist, aber er vertraut Eli. Wenn sie sagt, dass es so ist, ist es so. Merkwürdig dagegen kommt ihm Elis "Vater" Håkan vor, den man manchmal aus der gegenüberliegenden Wohnung schreien hört.


    In der Umgebung um Blackeberg ereignen sich seltsame Morde, die allen Anwohnern Schauer über den Rücken jagen. Das erste Opfer ist ein Junge in Oskars Alter, der am Fuß an einem Baum aufgehängt und dem die Halsschlagader durchtrennt wurde, offenbar um sein Blut aufzufangen...



    Dieses Buch ist ziemlich harter Tobak. Die Umgebung in der die Geschichte sich abspielt ist trostlos, praktisch alle Figuren kämpfen mit ihrer Einsamkeit und sind auf der Suche nach Liebe, die meisten jedoch erfolglos. Die Figur des pädophilen Håkan spaltet die Leser bereits im ersten Teil des Buches und schreckt sicher auch einige ab. Nichts wird beschönigt, die geschilderte Darstellung wirkt geradezu schmerzhaft realistisch. Auch die Horrorelemente zum Schluß des Buches hin, sind sicher nicht für zarte Gemüter geeignet, der Ekelfaktor ist schon recht hoch.


    Insgesamt ist es schwer das Buch einem Genre zuzuordnen. Beginnt es noch wie ein Thriller, entwickelt es sich Stück für Stück zu einer Horrorgeschichte mit Fantasyelementen und sogar so etwas wie einer unterschwelligen Liebesgeschichte.


    Als Tipp für zukünftige Leser: Es macht wirklich Sinn sich die Namen der auftauchenden Figuren aufzuschreiben, da gerade zu Beginn einige erscheinen, die man noch gar nicht zuordnen kann bzw. von denen man nicht ahnt welche Rolle sie noch spielen werden, zudem gibt es Namensähnlichkeiten die verwirren können (Tomas und Tommy, zwei unterschiedliche Leute). Als visuelle Stütze poste ich hier noch den GoogleMaps-Link zum Ausschnitt Blackeberg: [URL=http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&q=Blackeberg,+Stockholm&sll=59.345095,17.822914&sspn=0.005186,0.020084&ie=UTF8&ll=59.350001,17.880474&spn=0.002593,0.010042&t=h&z=17&om=0]Blackeberg, Stockholm[/URL].


    FAZIT
    Ich bin so positiv von diesem Buch überrascht worden, wie ich es nicht geglaubt hätte. Sowohl die Atmosphäre als auch die Sprache und Erzählweise haben mir absolut gelegen. Die Geschichte war genau mein Ding. Würden die Horrorelemente im letzten Teil des Buches nicht über meine Schmerzgrenze hinausgehen, würde ich dem Buch glatte 10 Punkte geben, so werden es eben "nur" 9. Das nächste Buch von Lindqvist werde ich aber trotzdem nicht lesen, denn es waren eben die "Zombie"-Elemente die mir hier gar nicht gefielen und ein ganzes Buch über Zombies muss ich echt nicht lesen.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Guten Morgen zusammen :wave


    Danke Jenks für die schöne Rezi und auch danke an die andeen Rezis! :grin


    Hm, aber ich bin froh, dass ich mir das Buch nicht gekauft habe, denn es ist echt nichts für mich.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • Im Rahmen der Leserunde habe ich diesen "Nichtthriller" gelesen.


    Sprachlich schafft es Lindqvist sehr gut ein realistisches bedrückendes Bild der Umgebung zu schaffen, in der die Protagonisten leben. Ein sozialer Brennpunkt!
    In dieser Umgebung erwartet man fast Trinker, Pädophile und Kindsmörder! In diese Situation hinein eine Vampirgeschichte zu konstruieren ist Horror pur!


    Mir hat dieses Buch gut gefallen, allerdings schlägt es mit seiner Düsternis und Brutalität einem aufs Gemüt! Deshalb nur 7 von 10 Punkten!

  • Eins vorweg, die Einordnung dieses Buches als Thriller ist meiner Meinung nach ein wenig unglücklich, Horror wäre zutreffender. Denn als Thriller verkleidet ist hier ein Vampirroman mit einem hohen Ekelfaktor. Ich war vorgewarnt, und obgleich Horror und Fantasy eigentlich nicht so mein Ding sind, habe ich es mit diesem Buch versucht, und wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten zeitweise positiv überrascht. Die Atmosphäre in Blackeburg ist düster, beklemmend. Die dort lebenenden Personen haben eines gemeinsam: Einsamkeit. Die Schilderung des tristen Vorstadtlebens ist dem Autor wirklich gut gelungen, ebenso die Charakterzeichnungen. Doch dann gewannen die Horrorelemente die Oberhand, der Ekelfaktor stieg. Und das ist einfach nicht mein Genre. Das ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck, ich kann natürlich nicht beurteilen, wie das Buch jemandem gefällt, der den Horrorelementen aufgeschlossenenr gegenübersteht als ich. Meinen kleinen Ausflug in die Horrorwelt werde ich jedenfalls so schnell nicht wiederholen.


    edit: Positiv lässt sich noch anmerken, dass mich das Buch zeitweise dennoch so gefesselt hat, dass ich nie mit dem Gedanken gespielt habe, es abzubrechen.


    5 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Danke milla, da ist es wirklich besser aufgehoben (auch wenn der Verlag auf dem Titelbild was anderes behauptet). :wave


    :write Was den Verlag dazu bewogen hat, das als Thriller zu verkaufen, würde mich mal interessieren. Es gibt ja doch, auch bei amazon, viele Negativkritiken, die vermutlich hauptsächlich darauf beruhen, dass das Buch die falsche Leserschaft erreicht. Denn lesen ließ es sich wirklich gut. Ich glaube nicht, dass der Verlag sich mit der Einordnung einen Gefallen getan hat, zumal das mit den Vampiren nichtmal aus dem Klappentext hervorging, ich häte jedenfalls trotz der Anspielung auf blutleere Leichen nicht an Vampire gedacht, sondern, wie der Klappentext auch nahelegt, an einen grausamen Ritualmöder.


    Der nächste Roman ist ja wieder als Thriller bezeichnet, aber zumindest scheint der Klappentext besser gewählt:


    klick

  • Zitat

    Stockholm im Hochsommer: Ein elektrisches Feld legt sich über die Stadt und lässt Verstorbene zum Leben erwachen...


    Wenn man ein wenig hinter diesen Worten liest, könnte man auf Zombies kommen. Aber ich verstehe die Einteilung "Thriller" dann erst recht nicht. Zombies gehören für mich in den Horrorbereich. Eindeutig.


    Ich weiß auf welches Buch ich nicht wartet. Kein Buch für mich :nono

  • Oh, gut dass erwähnt wurde, dass es um Vampire geht. Ich werd es gleich von meiner Wunschliste löschen :-) Mit Vampiren hab ich es nicht so.


    Danke schön. :wave

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Mich würde wirklich mal interessieren, was den Verlag dazu bewegt, diese Bücher als Thriller zu bezeichnen?


    Letztlich haben die Bücher dadurch weniger Erfolg, da es einfach die falschen Leser kaufen.
    Pennt derjenige, der dafür zuständig ist :gruebel?

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Also ich hab es im Zuge der Leserunde angefangen und seit gestern bin ich fertig.


    Zuerst war der Schreibstil nichts für mich, dann war mir die Beschreibung zu düster usw.
    Aber irgendwann... war ich einfach so drin, dass ich das nicht mehr gemerkt habe.
    Eigentlich hatte ich sogar den Eindruck, dass sich der Autor am Anfang noch Mühe gegeben hat, seinen Roman möglichst düster und in kurzen abgehackten Sätzen zuschreiben, aber dann einfach "normal" weitergemacht hat.


    Einerseits gibt es abnorme Stellen, bei denen ich am Liebsten aufgehört hätte, weil sie so genau beschrieben werden (z.B.:

    .
    Andererseits sind da auch die einigermaßen "normalen" Szenen
    zwischen Oskar und Eli, die im krassen Gegensatz zum oben genannten stehen.


    Insgesamt finde ich das Buch gut bis sehr gut.
    Vielleicht sogar gerade wegen der Gegensätze. ;-)
    Ich gebe zu, dass man bei diesem Buch einen gewissen Hang zur Vampirliteratur haben, oder sich zumindest für Vampire interessieren sollte. Ansonsten, denke ich, wird es für den Einen oder Anderen nicht so toll sein.


    lg,

    yali


    Ich lese gerade:
    Eric Walz~ Die Glasmalerin

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  • Dieses Buch werde ich nicht kaufen :nono


    Naja außer es gibt eine tolle Rezi zu dem Buch. Aber dann auch nur vielleicht. :gruebel. Vor Zombies hab ich Angst :kreuz