'Der schwarze Kelch' - Seiten 0737 - 0859

  • Prolog


    Yeza ist nun also allein unterwegs, bis sie auf die sardischen Pferdehirten trifft, die Enzio treu ergeben sind und ihr helfen wollen. Was allerdings nicht so ganz klappt, da sie in Bologna dann doch gefangen wird. Was Pallavicini genau plant, ist mir nicht klar. Aber offenbar soll sie Enzios Gefangenschaft teilen.

  • Kapitel 1


    Enzio wirkt, was nicht überrascht, ziemlich melancholisch und wohl auch etwas schrullig. Interessant finde ich, was er über den Schwarzen Stein erzählt. Daß ihn die Templer unter dem Tempel Salomons gefunden und nach Rhedae gebracht haben, aber in erster Linie, um den Schwarzen Kelch zu finden. Der ist von dieser Welt, der Gral aber nicht, was der Fehler der Gralssucher ist, die deshalb scheitern? Hm. Ich werde wohl auch diesmal nicht wirklich schlau daraus werden.


    (Stimmt. :grin)


    Und wir erfahren nun, wie es zu Yezas Zeugung gekommen ist, eine gezielte Aktion Johns, ausgerechnet der Ketzerin Esclarmonde ein Kind des Kaisers zu verschaffen. Ich hatte die „Kinder“ immer für ein Nebenprodukt gehalten, bis hierhin. Das hat mich rückblickend auch darüber zum Nachdenken gebracht, ob Roc’ Zeugung nicht auch geplant war. Welchen besseren Vater hätte sich die Grande Maitresse für das Kind ihrer Tochter suchen können, als den (zumindest hier) letzten Trencavel? Eigentlich nur, wie damals schon spekuliert, noch Raymond VII von Toulouse. Wer weiß. Zufall war es aber wohl wirklich nicht.


    Wirft rückblickend allerdings auch ein extrem schiefes Licht auf den ewigen Verschwörer John Turnbull, den ich eigentlich immer mochte. Doch was er Esclarmonde da angetan hat, ist unverzeihlich, obwohl auch Friedrich II natürlich nicht unschuldig ist. Wir erinnern uns, sein schlechtes Gewissen fand Ausdruck im Ritterschlag für Konstanz, der auch in Esclarmonde verliebt war.


    Wir erfahren nun, was aus Simon geworden ist, Komtur vom Felseneiland Linosa. Nicht gerade eine beneidenswerte Stellung. Und die Verschwörer sind unterwegs bzw. mit dem Taxiarchos schon eingelangt.
    Wäre Berling nicht selbst Deutscher, würde ich ihm die allzu klischeehafte Darstellung des Recken Dietrich ankreiden, aber, er darf. :grin


    Letzten Endes ist es Simons gutes Herz, dass ihn in die tückische Falle gehen lässt. Und Roc geht tatsächlich auf die Triere, statt auf die Atalanta. Warum der Taxiarchos die Okzitanier nicht mehr bei sich haben will, habe ich nicht herausgelesen. Vielleicht sind sie ihm zu unberechenbar.


    Dann das zu erwartende, Yeza ist in Bologna in Gefahr. Woher William das weiß? Und wo ist er überhaupt? Und Roc ist bereits zu weit fort, um gewarnt zu werden. Also muß die Atalanta offenbar einen Umweg machen, um sie zu retten. Inkl. Mitnahme Benis, Simons und seiner verbliebenen Templer.

  • Kapitel 2


    Yezas etwas undurchdachter Versuch, Enzio zu befreien, schlägt also fehl und Sutor, ihr erster Liebhaber nach Roc, muß dafür büßen. Sie selber wird befreit, dank Sigbert und dem Taxiarchos. Und unfreiwilligerweise von Pallavicini.


    Wie der Taxiarchos gleich zweimal buchstäblich im Vorübergehen Kleinholz aus der Flotte des Anjou vor Otranto macht, gehört zu den Szenen, die mich an diesem Buch am meisten entzücken. Ich finde das schlichtweg köstlich, jetzt mal ganz abgesehen von meiner subjektiven Abneigung gegen Charles d'Anjou.


    Problematisch für den liebestollen Taxiarchos scheint das Interesse Yezas an Simon, auch wenn der tapfer Widerstand leistet.


    Auf Otranto lernen wir Clarions erstaunlich schüchterne Tochter kennen, die sich offenbar in Baibars’ Sohn Mahmoud verliebt hat. Und Roc wirbt komplett erfolglos um Shirat. Sehr geschickt, wie die ihn einlullt nach seinem Kampf mit Dietrich und ihn dann noch dazu zwingt, sich zu verpflichten, ihr Hamo zurückzubringen.
    Viel bringen die Recken auf Otranto nicht zustande, denn ohne die Atalanta wäre es wohl gefallen. Jetzt schon gefallen.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Prolog


    Yeza ist nun also allein unterwegs, bis sie auf die sardischen Pferdehirten trifft, die Enzio treu ergeben sind und ihr helfen wollen. Was allerdings nicht so ganz klappt, da sie in Bologna dann doch gefangen wird. Was Pallavicini genau plant, ist mir nicht klar. Aber offenbar soll sie Enzios Gefangenschaft teilen.


    Irgendwie wirkt sie hier zerbrechlicher, verletzlicher und - tja, wie soll ich sagen, wärmer? Jedenfalls nicht so fürchterlich cool wie sonst immer. Manchmal hab ich das Gefühl, daß sie viel schauspielert und nach außen kommuniziert, was Innen ganz anders aussieht.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Grisel
    Kapitel 1


    Enzio wirkt, was nicht überrascht, ziemlich melancholisch und wohl auch etwas schrullig. Interessant finde ich, was er über den Schwarzen Stein erzählt. Daß ihn die Templer unter dem Tempel Salomons gefunden und nach Rhedae gebracht haben, aber in erster Linie, um den Schwarzen Kelch zu finden. Der ist von dieser Welt, der Gral aber nicht, was der Fehler der Gralssucher ist, die deshalb scheitern? Hm. Ich werde wohl auch diesmal nicht wirklich schlau daraus werden.


    :write


    Zitat

    Original von Grisel
    Und wir erfahren nun, wie es zu Yezas Zeugung gekommen ist, eine gezielte Aktion Johns, ausgerechnet der Ketzerin Esclarmonde ein Kind des Kaisers zu verschaffen. Ich hatte die „Kinder“ immer für ein Nebenprodukt gehalten, bis hierhin. Das hat mich rückblickend auch darüber zum Nachdenken gebracht, ob Roc’ Zeugung nicht auch geplant war. Welchen besseren Vater hätte sich die Grande Maitresse für das Kind ihrer Tochter suchen können, als den (zumindest hier) letzten Trencavel? Eigentlich nur, wie damals schon spekuliert, noch Raymond VII von Toulouse. Wer weiß. Zufall war es aber wohl wirklich nicht.


    Also wenn ich mal so ganz ehrlich bin, für Zufall hab ich das nicht gehalten, es erinnert mich entfernt an die Bene Gesserit aus Frank Herberts Dune, dort wird ja auch "gezüchtet", was das Zeug hält.


    Zitat

    Original von Grisel
    Wirft rückblickend allerdings auch ein extrem schiefes Licht auf den ewigen Verschwörer John Turnbull, den ich eigentlich immer mochte.


    Den fand ich nie so prickelnd, seinen Sohn schon eher, aber den... Nö, alter verwirrter Knacker :lache :lache


    Zitat

    Original von Grisel
    Wir erfahren nun, was aus Simon geworden ist, Komtur vom Felseneiland Linosa. Nicht gerade eine beneidenswerte Stellung. Und die Verschwörer sind unterwegs bzw. mit dem Taxiarchos schon eingelangt.


    Diese ganze Verschwörung zur Erlangung der benötigten Schiffe hat mich mehr als amüsiert, ich fand es göttlich, wer da wen wieso und warum zu welcher Tat angestiftet hat...


    Zitat

    Original von Grisel
    Warum der Taxiarchos die Okzitanier nicht mehr bei sich haben will, habe ich nicht herausgelesen. Vielleicht sind sie ihm zu unberechenbar.


    Ich weiß es auch nicht, warum, aber ich hätte sie auch nicht haben wollen, die sind mir zu aufmüpfig...


    Zitat

    Original von Grisel
    Dann das zu erwartende, Yeza ist in Bologna in Gefahr. Woher William das weiß? Und wo ist er überhaupt?


    Ich hoffe ja, daß sich das im weiteren Verlauf noch klärt, William fehlt mir sehr.


    BTW, kann mich mal jemand aufklären, wann uns Laurence abgegangen ist? Irgendwie vermisse ich sie, kann mich aber nicht an ihren Abgang erinnern.


    Irgendwie nimmt das Buch zwar an Fahrt auf, aber weil ich mich doch arg gequält habe, kommt es mir immer noch schrecklich langatmig vor - obwohl ich die 800 Seiten Marke schon überlesen habe! Ich hoffe ja, daß es gegen Ende besser fluppt.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Caia
    Also wenn ich mal so ganz ehrlich bin, für Zufall hab ich das nicht gehalten, es erinnert mich entfernt an die Bene Gesserit aus Frank Herberts Dune, dort wird ja auch "gezüchtet", was das Zeug hält.


    Nur, daß die damit schon viel früher begonnen haben. Hier scheint es ja darum zu gehen, staufisches mit okzitanischem Blut zu mischen und das gleich zweimal. Also entweder als "Herrscherpaar" und/oder Eltern des zukünftigen "Messias" oder als Alternative, falls einem Kind was zustößt.


    Zitat

    Den fand ich nie so prickelnd, seinen Sohn schon eher, aber den... Nö, alter verwirrter Knacker :lache :lache


    Fast bin ich froh, daß mein lieber Crean das Zeitliche gesegnet hat, da muß ich nicht mehr ständig um ihn kämpfen. :grin


    Zitat

    Diese ganze Verschwörung zur Erlangung der benötigten Schiffe hat mich mehr als amüsiert, ich fand es göttlich, wer da wen wieso und warum zu welcher Tat angestiftet hat...


    Berling in Reinkultur. :-]


    Zitat

    Ich weiß es auch nicht, warum, aber ich hätte sie auch nicht haben wollen, die sind mir zu aufmüpfig...


    Zumindest Raoul habe ich im Lauf der Zeit durchaus liebgewonnen, er hat nur ein unglückliches Händchen in der Auswahl seiner Freunde, der eine verschlagen, der andere dumm.


    Zitat

    BTW, kann mich mal jemand aufklären, wann uns Laurence abgegangen ist? Irgendwie vermisse ich sie, kann mich aber nicht an ihren Abgang erinnern.


    Sie nimmt sich gegen Ende des zweiten Bandes das Leben, indem sie von ihrer Triere aus ins Wasser geht, als sie erfährt, daß Clarion An-Nasir eine Tochter geboren hat und sie sie für immer verloren hat.
    Trauriges Ende, für so eine Frau.


    Zitat

    Irgendwie nimmt das Buch zwar an Fahrt auf, aber weil ich mich doch arg gequält habe, kommt es mir immer noch schrecklich langatmig vor - obwohl ich die 800 Seiten Marke schon überlesen habe! Ich hoffe ja, daß es gegen Ende besser fluppt.


    Bist ja recht flott unterwegs zur Zeit. Nur weiter so! :anfeuer

  • Zitat

    Original von Grisel
    Kapitel 2


    Yezas etwas undurchdachter Versuch, Enzio zu befreien, schlägt also fehl und Sutor, ihr erster Liebhaber nach Roc, muß dafür büßen. Sie selber wird befreit, dank Sigbert und dem Taxiarchos. Und unfreiwilligerweise von Pallavicini.


    Tja, unverhofft kommt oft...


    Zitat

    Original von Grisel
    Wie der Taxiarchos gleich zweimal buchstäblich im Vorübergehen Kleinholz aus der Flotte des Anjou vor Otranto macht, gehört zu den Szenen, die mich an diesem Buch am meisten entzücken. Ich finde das schlichtweg köstlich, jetzt mal ganz abgesehen von meiner subjektiven Abneigung gegen Charles d'Anjou.


    Ich kann den Anjou auch nicht leiden und der Taxiarchos macht sich irgendwie, zu Anfang war er ja eher noch ein Kleinganove im großen Stil, aber so langsam... beginnt er richtig sympahtisch zu werden.


    Zitat

    Original von Grisel
    Problematisch für den liebestollen Taxiarchos scheint das Interesse Yezas an Simon, auch wenn der tapfer Widerstand leistet.


    Und die Geheimhaltungstaktik, daß niemand Yeza erzählt, daß Roc auf Otranto festsitzt, da sind sie sich aber doch auf einmal beide einig *feix*


    Zitat

    Original von Grisel
    Und Roc wirbt komplett erfolglos um Shirat. Sehr geschickt, wie die ihn einlullt nach seinem Kampf mit Dietrich und ihn dann noch dazu zwingt, sich zu verpflichten, ihr Hamo zurückzubringen.


    Irgendwie finde ich, macht sich Roc langsam aber sicher ziemlich zum Trottel, der kriegt ja von alleine quasi nichts auf die Kette...


    Zitat

    Original von Grisel
    Viel bringen die Recken auf Otranto nicht zustande, denn ohne die Atalanta wäre es wohl gefallen.


    Das "Jetzt schon gefallen" hab ich mal geflissentlich überlesen... :-]


    Der Endspurt naht. Bin mal gespannt, wohin mich diese Geschichte noch führen wird, ich vermute ja, daß mich ein finale furioso in Jerusalem erwartet, aber ich laß mich überraschen. Jetzt geh ich fix ein wenig Putzen und dann weiterlesen, damit ich dieses Buch endlich ad acta legen kann. Es ist nämlich arg schädlich für meinen SuB, ich lese und lese und lese immer noch das eine, während der SuB quasi selbstvermehrend immer höhere Dimensionen erklimmt...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Caia
    Irgendwie finde ich, macht sich Roc langsam aber sicher ziemlich zum Trottel, der kriegt ja von alleine quasi nichts auf die Kette...


    Irgendwie verliert Roc nach und nach ziemlich. Bin jetzt schon gespannt, wie es mir bei einem zweiten Durchgang beim "Kelim" mit ihm gehen wird.


    Zitat


    Das "Jetzt schon gefallen" hab ich mal geflissentlich überlesen... :-]


    Ich weiß gar nicht, was aus Otranto geworden ist. Aber ich vermute, daß es irgendwann an d'Anjou gefallen ist.


    Zitat

    Jetzt geh ich fix ein wenig Putzen und dann weiterlesen, damit ich dieses Buch endlich ad acta legen kann. Es ist nämlich arg schädlich für meinen SuB, ich lese und lese und lese immer noch das eine, während der SuB quasi selbstvermehrend immer höhere Dimensionen erklimmt...


    Finde ich aber toll, daß Du nach wie vor durchhältst! Den Rest scheinen wir ja doch verloren zu haben?

  • Zitat

    Original von Grisel
    Finde ich aber toll, daß Du nach wie vor durchhältst! Den Rest scheinen wir ja doch verloren zu haben?


    Naja, erstens hab ich es nun mal angeleiert, zweitens mag ich das Buch, drittens kann ich es verstehen, wenn es dauert, Berling ist nun mal schwere Kost, und viertens glaube ich, daß Buttercup noch hinterherkommt... Sie ist nur nicht so schnell.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es noch jemand schafft. Ich verstehe ja auch gut, daß das nicht so einfach ist.
    Immerhin hatte ich selber Probleme mit dem Buch, beim Erstlesen. Aber auch diesmal, weil es doch ein gewaltiges Ding ist, inhaltlich und umfangmäßig und es neben der Arbeit anstrengend ist.


    Aber, ich bin mächtig gespannt darauf, wie andere das Ende dieses Buches sehen.