SweetMouse heiratet

  • Ich kann Sweetmouse sehr gut verstehen (auch wenn ich zum Heiraten nicht bis nach Dänemark kutschen würde), auch wir haben "heimlich" geheiratet (ok, die Kinder waren dabei, auch unsere besten Freunde, weil Doppelhochzeit :lache), aber auch wenn uns so jede Menge Hochzeitsgeschenke rausgingen (immerhin hat meine Mutter uns nachträglich einen innovativen Schneebesen geschenkt :yikes), war es ein wunderschöner Tag.


    Zitat

    völlig klar, das "eigentliche" wird unter vier augen geklärt, aber dazu braucht es keine Zettel und keine Zeugen und rein gar nix


    Auch heute noch ist "dieser Zettel" ungeheuer hilfreich. Das fängt beim Testament an (ja, wir sind auch nicht mehr die Jüngsten) und hört noch lange nicht auf, falls dem Partner mal was zustoßen sollte (da haben nämlich dessen Eltern im Falle eines Falles das Sagen). Nachdem wir angefangen haben, diese Dinge notariell klären zu wollen, haben wir uns dann doch entschlossen, uns für 18 Euro diesen "Zettel" zu besorgen. War eindeutig billiger :grin


    @ Sweetmouse:
    Im Zweifelsfall würde ich zuhause heiraten: eine Nachbarin hat in Las Vegas geheiratet, und ist nun mit dem Nachnamen ihres Mannes geschlagen, weil die Information, dass sie ihren eigenen Namen behalten möchte, auf dem Amtsweg von USA nach D verloren gegangen ist.
    Eine andere, die auf einem Kreuzfahrtschiff heiratete, musste den ganzen Schrumms zuhause wiederholen, weil das doch nicht so richtig anerkannt wurde und plötzlich hatte sie doch eine Riesenfeier an der Backe.
    Aber da es ja nach Dk einen gewissen Hochzeitstourismus gibt, ist es dort sicherlich komplikationsloser :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • zum einen eine kirchliche feier möchten wir beide nicht (auch wenn wir fleißig unsere kirchensteuern zahlen).


    uns geht es nur zum teil um das öffentliche zueinander. sicherlich kann man sich auch ohne trauschein zugehörig fühlen. aber wir möchten es dann schon ganz und nicht nur halb und das soll nur für uns sein. es soll einfach UNSER tag sein. ein tag nur für uns den wir so verbringen können wie wir wollen ohne stress und zwänge.


    um unsere freunde mache ich mir da keine gedanken, es ist nicht so das wir gar nicht mit ihnen feiern. es wird nur etwas später sein und auch nur eine gemütliche runde. das gleiche gilt für die engsten verwandten.
    es wird niemand enttäuscht sein, meine freunde und familie kennen meinen wunsch seit jahren. das es wirklich so kommt wird sie überraschen aber ganz sicher nicht enttäuschen.

  • Aaaalso... ich habe alles durchgemacht, am eigenen Leibe:
    1.) Die große kirchliche Familienhochzeit mit Dutzenden von mir völlig Unbekannten, die plötzlich Tante Erna und Onkel Kurt genannt werden und mich küssen wollten - Stress pur, auch für meine Verwandten (Eltern), die alles organisiert hatten. Die einzige Zeit, in der wir zur Ruhe kamen, war die Zeit der wirklich schönen Predigt in der Kirche. Leider hat der Pfarrer gleich im Anschluss, noch an der Kirchentür, 85 D-Mark von uns haben wollen für die Familienbibel, die wir gar nicht bestellt hatten. Sorry, ist so! - Überraschung meiner Eltern war ein Hammondorgelspieler, der uns beim anschließenden Galadinner den Rest gab. Mein Angetrauter bekam in der Hochzeitsnacht eine Fieberattacke vor lauter Stress. Die Ehe hielt eineinhalb Jahre.


    Hochzeit Nummer zwei - da war ich als Katholikin natürlich von den Sakramenten (nicht vom Kirchgeldzahlen) ausgeschlossen und konnte nur noch standesamtlich heiraten. Riesenbrimborium im Rathaus mit Freunden und Kollegen, Zeitung und Society einer mittleren Kleinstadt. Wir haben vollkommen den Überblick verloren und können nur uns anhand der Bilder an das Ereignis erinnern. Die Ehe war am 5. Hochzeitstag am Ende.


    Hochzeit Nummer drei: Nur wir zwei bei einem Sheriff einer amerikanischen Kleinstadt, den wir vom Zahnarztstuhl runterholten. Er hatte es verständlicherweise eilig und fragte nur knapp:"Kurz - mittel - oder lang?" Da Ringe getauscht wurden, entschieden wir uns für "mittel" und mussten so lange Liebesschwüre aufsagen, bis wir vor Rührung heulten. Anschließend sind wir Golf spielen gegangen und haben dann die Verwandten verständigt. Mit Abstand war dies die besinnlichste, intimste, schönste Eheschließung, weil wir uns nur auf uns konzentrieren konnten und uns nicht um Befindlichkeiten anderer kümmern mussten. Weder vorher, noch während, noch nach der Zeremonie. Es ist genau die Ehe geworden, die auch Licht glücklich machen würde.


    Mein Tipp an alle Hochzeitswilligen: Überlegt euch bitte, einen Ehevertrag abzuschließen, denn es gibt es keine Garantie, dass Liebe ewig hält.


    Ach ja, heute Abend treffe ich mit jemandem, der Trauzeuge bei einer Hochzeitszeremonie in Dänemark war. Dann komme ich wieder aufs Topic zurück.

  • Zitat

    Original von Rita
    Es ist genau die Ehe geworden, die auch Licht glücklich machen würde.


    echt???? woher weisst Du, was mich glücklich macht??? bitte schreib mir das ganz genau auf, damit ich an Deinem Wissen profitieren kann!


    edit:
    ich hab jetzt eine Weile nachgedacht, was ich von diesem Deinem Satz halten soll.
    Er ärgert mich massiv! Ich habe den Eindruck etwas unterstellt zu bekommen. Du kennst mich nicht und ich kenne Deine Ehe nicht.
    Mich machen sehr viele Formen des Zusammenlebens "glücklich", mich da auf etwas bestimmtes festlegen zu wollen, halte ich schlicht für unverschämt.

  • Rita : da hast du ja schon so einiges durchgemacht. es wäre toll wenn du den tauzeugen ein bisschen ausquetschen könntest :-)


    in dänemark werden, sofern keine eigenen trauzeugen vorhanden sind, zwei vom standesamt gestellt.


    das man in deutschland keine trauzeugen mehr braucht wusste ich auch noch nicht.

  • Zitat

    Original von licht
    Mich machen sehr viele Formen des Zusammenlebens "glücklich", mich da auf etwas bestimmtes festlegen zu wollen, halte ich schlicht für unverschämt.


    Wenn ich Rita richtig verstanden habe, denke ich, dass du sie völlig missverstanden hast. Ich glaube, dass es ihr schlicht und einfach darum ging, dass sich diese dritte Ehe als tragfähig und von der Liebe gehalten erwisen hat, unabhängig davon, dass sie in einer sehr überschaubaren Öffentlichkeit geschlossen wurde. Und eine solche von der Liebe getragene Ehe, so meint sie, würde auch dich (und mich und jeden anderen) glücklich machen. so habe ich Rita jedenfalls verstanden :-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Ach in Deutschland braucht man gar keine mehr? Ist ja interessant :gruebel


    Wenn man will darf man, aber müssen muß man nicht.


    Auch das Aufgebot wird nicht mehr ausgehängt. Das wurde nur noch von Werbefuzzis mißbraucht, die Adressen abschreiben. Bigamie wird heute effizienter verhindert.

  • Für unromantische Gemüter wir mich ist Heiraten einfach ein juristischer Akt, irgendwann mal angebracht, weil man nicht alles zufriedenstellend einzelvertraglich beim Notar regeln kann ... das Erbgedöns und so. Kein Grund, die ganze Mischpoche aus 5 Ländern anreisen zu lassen.


    Einander zugehörig kann man sich auch wunderbar ohne Trauschein fühlen.


    Wer mit der Familie feiern will, soll das machen, wer nicht, kann auch gern im Ausland heiraten oder mal eben kurz aufs Standesamt latschen. Da ist in meinen Augen alles okay, was die Leute glücklich macht.


    Was Rita anspricht, ist auch überlegenswert: Die Sache mit dem Ehevertrag. Mögen die Ehen auch im Himmel geschlossen werden, den Schlimmassel kannste dann auf Erden ausbaden, wenn's je schief geht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam
    Kein Grund, die ganze Mischpoche aus 5 Ländern anreisen zu lassen.


    :rofl da stimme ich dir voll und ganz zu.


    und wie gesagt ganz ohne feiern wird das auch nicht aber in einer kleinen gemütlichen runde ohne viel tamtam.


    in bezug auf einen ehevertrag werde ich mich auch noch beraten lassen. meine beste freundin wurde letztes jahr nach 8 jahren ehe geschieden. ok sie hat keinen verlust dabei gemacht, aber sicher ist sicher. :-)

  • Den Rat nach einem (notariellen) Ehevertrag kann ich nur unterstützen; wir haben vor der Hochzeit im gegenseitigen Einvernehmen auch einen geschlossen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich glaub, das neue Unterhaltsrecht ist nicht ganz ohne. Da sollte der Partner, der die Kinder erzieht, gucken, dass er/sie nicht nach der Kindererziehungsphase allein und im kurzen Hemd dasteht. Muss man sich beraten lassen.


    Ich hab auch schon mords die Dramen miterlebt, wenn von einer Familienseite die Kohle zugebuttert wurde (Immobilien!) und nix schriftlich vorlag. Nach ein paar Jahren verpieselte sich dann der Partner unter Mitnahme des halben Vermögens, das aus der elterlichen Family des anderen stammte.


    Muss alles nicht sein, aber aus der Welt isses leider auch nicht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Vandam ()

  • Hallo SweetMouse,


    das Paar, um das es in meinem Fall ging, war gemischt-national, und ich glaube, in diesem Fall ist es tatsächlich einfacher, in Dänemark zu heiraten, weil man kein "Ehetauglichkeitszeugnis" (oder so ähnlich heißt das) vorweisen muss. Sie haben sich ein Standesamt in der Nähe von Flensburg herausgesucht und gemäß den Anforderungen auf dessen Website die beglaubigten und übersetzten Kopien des Personalausweises und der Geburtsurkunde vier bis sechs Wochen vor dem Termin eingeschickt. Geheiratet wird in dem Ort nur Donnerstagnachmittags und Freitagmorgens. Das Rathaus ist dann voll mit heiratswilligen Pärchen, die Zeremonie ist mehr als schlicht, und dann ist man wieder draußen. Es werden zwei Trauzeugen benötigt, die ihren Ausweis vorlegen müssen. Insgesamt soll das eine sehr unromantische Prozedur sein, im Cafe nebenan saßen die Pärchen anschließend stumm beim Milchkaffee, weil es noch nicht mal Sekt gab. In Deutschland mussten sie dann trotzdem noch zum Rathaus und die Pässe ändern lassen und sich auf einen gemeinsamen Ehenamen einigen.


    Fazit der Trauzeugin: Überall in Deutschland kann man erheblich schöner und genauso unproblematisch, sogar ohne Zeugen, heiraten. Schau dir doch mal das Standesamt Baden-Baden an ;-) Ihr könnt euch hier sogar im romantischen Spiegelsaal des Theaters das Ja-Wort geben. Und ich mach von euch ein Eulenfoto :-], wenn ihr anschließend mit der Pferdekutsche davonfahrt. :wave

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ich glaub, das neue Unterhaltsrecht ist nicht ganz ohne. Da sollte der Partner, der die Kinder erzieht, gucken, dass er/sie nicht nach der Kindererziehungsphase allein und im kurzen Hemd dasteht. Muss man sich beraten lassen.


    Ich hab auch schon mords die Dramen miterlebt, wenn von einer Familienseite die Kohle zugebuttert wurde (Immobilien!) und nix schriftlich vorlag. Nach ein paar Jahren verpieselte sich dann der Partner unter Mitnahme des halben Vermögens, das aus der elterlichen Family des anderen stammte.


    Muss alles nicht sein, aber aus der Welt isses leider auch nicht.


    ?( ?( Aber mit deutschem Recht hat so was nichts zu tun.

  • Dann war's deutsches Unrecht. Ich hab den Ärger mit der zugeschossenen Kohle von den Eltern mehrfach miterlebt. Wenn keiner mehr nachvollziehen kann, wo das Geld herkam, weil nix Schriftliches existiert, ist es doch Zugewinn. Und der wird geteilt. Ich denk aber, das führt in diesem Fred zu weit, ich schick dir ne PN.


    Das mit dem neuen Unterhaltsrecht ist eine laienhafte Vermutung von mir. Wenn Ehegatten kein Unterhalt mehr zusteht, sondern sie ihr Geld selber verdienen sollen, sobald die Kids aus dem Gröbsten raus sind - was ja gerecht und vernünftig ist - was wird dann aus den Partnern, die eins, drei viele, viele Kids aufgezogen haben und dann zu lange raus sind aus dem Beruf, um dort wieder Anschluss zu finden? Ein Sozialfall? Damit das nicht passiert, dachte ich, müsste man was vereinbaren.


    So hab ich das jedenfalls verstanden. Aber, wie gesagt, ich bin juristischer Laie, es mag ein Mistverständnis sein.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Das wir uns nicht mißverstehen vereinbaren ist immer das beste- wenn dann aber richtig. Nicht in Liebe zu einem Notar und irgendwas unterschreiben, sondern Notar aufsuchen, Vertragesentwurf machen lassen, damit geht jeder Partenr zu einem anderen Anwalt und lässt sich genau beraten was den das für ihn bedeutet, dann wird gegebenenfalls nachverhandelt und wenn dann beim Notar unterschreiben wird, weiß auch jeder was er da macht (das ist den meisten Paaren zu teuer), aber Vorbeugen ist immer besser als bohren!