'Solange du da bist' - Kapitel 06 - 08

  • Die Stelle ist mir aufgefallen, Seite 85:
    “Glauben Sie an Gott?“
    „Eigentlich nicht, aber in meiner Lage neigt man dazu, das, was man glaubt und was man nicht glaubt, noch einmal zu überdenken. (...)“


    Seite 91: Zwei Tage und zwei Nächte, um zu dem Schluß zu kommen, daß das Koma noch für einige Jahre und eine stattliche Zahl von Wissenschaftlern ein weitgehend unerforschter Zustand bleiben würde, in dem der Betroffene nicht tot, sein Körper aber von dem Geist, der ihn belebte und beseelte, getrennt war.
    Würde das in einem Sachbuch stehen, gäbe das einen wohl gar trefflichen Anlaß für Streitdiskussionen, aber so ist es ja „nur“ ein Roman ... ;-)


    Seite 102: (...) ich lese ein Buch, weil es mich interessiert, und nicht, weil ich es „unbedingt gelesen haben muß“, so halte ich es mit allem.(...)
    Hm, das kommt mir irgendwie sehr bekannt vor. Das habe ich schon in meiner Schulzeit auch so gehalten. Wenns in der Schulbibliothek hieß „muß jeder lesen“, dann las das auch jeder. Fast jeder. Ratet mal, wer nicht?! :grin


    Auf Seite 104 eine sehr eindringliche Beschreibung jeder „lauten Stille“, die mir in ähnlichen Situationen auch schon begegnet ist. Selten habe ich diese eigenartige Stimmung so zutreffend beschrieben gefunden wie hier.


    Zur Hälfte des Buches ist dann klar, was in der zweiten passiert: die „Entführung“ der im Koma liegenden Lauren. Wie Arthur die Vorbereitungen eiskalt durchzieht, erstaunt mich immer wieder, und hat mir manchen lauten Lacher entlockt. :-)


    Endlich wissen wir auch, warum er das alles tut: weil er das Gefühl hat, etwas wirklich Wichtiges zu tun. Etwas, was heute weitgehend verloren gegangen ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mir is erst ab Seite 100 aufgefallen das es das Buch zu einem meiner Lieblingsfilme is :anbet


    Ich bin nie auf die Idee gekommen das der Film zu nem Buch gehört.



    Die Stelle auf Seite 102 hab ich mir auch gleich aufgeschrieben^^ Die war so passend

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

  • Zuerst einmal, wer weiss wie viele "Komagespenster" so rumlaufen, es gibt ja genug Menschen die stetig Selbstgespräche führen, obwohl ich Arthurs Taktik mit dem Handy gut finde.


    Zum nachdenken bringt einen Laurens Aussage "Die Leute mögen es nicht, wenn jemand anders ist als sie; es stört sie......." Ja....., traurig aber wahr, Recht hat sie.


    Ich denke die beiden haben sich schon ineinander verliebt zumindestens Arthur in Lauren, da er beschreibt das er in der Liebe kompromißlos sei, na ja das ist er ja in Bezug auf Lauren.


    Der Entführungs- oder Befreiungsplan scheint wirklich gelungen zu sein....schade das Arthur Laurens Mutter nicht überzeugen konnte, aber wer würde schon auf einen völlig Fremden in so einer schmerzhaften Situ hören.


    Ich freue mich schon auf den nächsten Abschnitt, das Buch liest sich recht flüssig.

  • Zitat

    Original von Amber144
    Mir is erst ab Seite 100 aufgefallen das es das Buch zu einem meiner Lieblingsfilme is :anbet


    Der Film ist aber sehr anders als das Buch!
    Im Film wurde sehr viel ausgelassen, dh. finde ich das Buch besser!
    Aber der Film ist natürlich auch toll :-)

  • Der Film muß sehr viele Abweichungen vom Buch haben, bis hin zu völlig anderen Charakterisierungen der Protagonisten. Deshalb habe ich ihn weder gesehen noch habe ich es vor. Denn das Buch gefällt mir zu gut, als daß ich bereit bin, solche Veränderungen zu akzeptieren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Den Film kenne ich nicht und ich schließe mich SiColliers Haltung an. Auch ich würde ihn mir lieber nicht ansehen, um mir das Buch nicht "kaputt zu machen".


    Das Buch liest sich immer flüssiger und zieht mich regelrecht in einen Sog. Gut gefällt mir, dass Paul so ein guter Freund für Arthur ist. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn mir eine Freundin so eine haarsträubende Geschichte erzählen und mit einem Geist reden würde.


    .

  • Ja ich finde auch das Paul ein toller Freund ist und ich finde man merkt auch jetzt schon das Arthur sehr sehr viel für Lauren empfindet ich meine er macht sich ja strafbar für sie.
    Mir gefällt das Buch wirklich sehr :-)
    Aber der Film hat es wirklich etwas "zerstört" :pille

  • Im Klappentext ganz vorn im Buch steht, dass Levy das Buch geschrieben hat, um seinem Sohn von einem Mann zu erzählen, der sich in den Inhalt eines Menschen verliebt und nicht in seine Verpackung. Gut, Arthur kann Lauren nicht anfassen, nicht spüren. Aber ihr attraktives Äußeres sieht er doch. Ich denke mal, dass er sich da auch in ihre "Verpackung" verliebt hat, oder? :gruebel

  • Ich denke auch das er sich AUCH in das Äußere verliebt hat.
    Arthur meint ja auch, als er Paul von Lauren erzählt hat das sie ein sehr hübsches Gespenst ist :-)
    Aber natürlich hat er sich auch in ihren Charakter verliebt :grin

  • Ich auch nicht, dh. gibt es wahrscheinlich auch einen 2. Band :-)
    Da mache ich dann auch bei der LR mit :-)
    :lache
    Aber das was Arthur macht ist schon etwas Krass (Also Lauren's Komaleiche zu entführen) Ich denke das kann nicht gut gehen :yikes

  • Ja, krass finde ich das auf jeden Fall auch. Ich glaube, dass ich an seiner Stelle eher noch ein bisschen mehr ihre Mutter "bearbeitet" oder die Ärzte irgendwie unter Druck gesetzt hätte.


    Ein zweiter Band lässt ja trotzdem beide Möglichkeiten offen: Entweder eine Form von happy end (sie erwacht aus dem Koma) und der zweite Band berichtet, was aus ihnen weiter wird oder sie stirbt und der zweite Band beschreibt, was aus Arthur weiter wird.


    In jedem Fall bin ich sehr gespannt.

  • Ja aber Arthur konnte doch als Fremder für die Mutter und Nichtangehöriger für die Ärzte nichts machen. Der Versuch mit der Mutter zu reden ging ja mal völlig den Bach runter und das KH Personal hätte ihm doch nicht mal zugehört. :-(

  • Den Versuch mit der Mutter fand ich relativ halbherzig. Und beim Krankenhauspersonal dachte ich, dass Lauren ihm vielleicht ein paar brisante Inerna verraten könnte und er dann damit drohen könnte, das publik zu machen. Oder so etwas in der Art. Eine Komapatientin zu entführen ist da doch noch erheblich aufwändiger und abgefahrener.

  • Die Geschichte mit der Mutter schien ja von Anfang an zum Scheitern verurteilt, wie sich ja später laut Lauren rausstellt. Sie wusste ja, was für einen Dickkopf ihre Mutter hat. Aber ein Versuch war es wert. Ich fand, es war eine interessante Situation.


    Ich finde schön, dass es gleich eine gewisse Art der Vertrautheit zwischen Lauren und Arthur gibt.


    Arthurs Einstellung gefällt mir.
    Zitat: "... Ich habe nichts zu verbergen, keine dunklen Seiten, keinen geheimen Garten, kein Trauma. Ich bin wie ich bin, mit allen möglichen Fehlern" "Er tut, wozu er Lust hat, ohne sich tausend Fragen nach dem Wie und Warum zu stellen..."
    In diese Passage fließt auch das rein, was Du gesagt hast, SiCollier, mit dem Bücherlesen: er ließt nur, was er wirklich möchte, nicht was die anderen sagen, was man gelesen haben muss!


    Schön, wie die beiden am Strand waren un er ihr Bewusstesein für Dinge öffnet, die uns in unserem Alltagsleben und Stress oft verborgen bleiben. Schöne Passage!

    :lesend Ich lese: "Weit übers Meer" von Dörthe Binkert


    - Beständigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg -

  • Zitat

    taki32
    Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn mir eine Freundin so eine haarsträubende Geschichte erzählen und mit einem Geist reden würde.


    Das habe ich mich auch schon gefragt.




    Zitat

    taki32
    Ich bin ja schon sehr gespannt, ob es ein Happy End gibt.
    (...)
    Ein zweiter Band lässt ja trotzdem beide Möglichkeiten offen: Entweder eine Form von happy end (sie erwacht aus dem Koma) und der zweite Band berichtet, was aus ihnen weiter wird oder sie stirbt und der zweite Band beschreibt, was aus Arthur weiter wird.


    Ich sitze ganz fest auf meinen Fingern, auch wenn’s furchtbar schwer fällt (ich habe beide Bücher ja schon mal gelesen und weiß, wie es ausgeht). :grin


    Nur eines: es gibt einen Folgeband, der da heißt „Zurück zu Dir“, und (hier) geht es zum ersten Beitrag des Anmeldefreds zur Leserunde ab 4. Mai, also praktisch gleich nach diesem Buch. Vorsicht: Der Klappentext zu „Zurück zu Dir“ verrät das Ende dieses Buches hier. Daher ist < Hier > der Link zum (derzeit) letzten Beitrag des Freds, womit man den Klappentext umgangen hat.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke, SiCollier, dass du dir die Mühe gemacht hast, auch deine letzte Seite des Anmeldethreads wegen des Klapentextes zu verlinken! Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband!


    Wenn man weiß, wie es ausgeht, dann sind unsere wilden Spekulationen hier sicherlich ganz lustig.

  • Es wird zunehmend romantischer, der Witz vom ersten Teil hat sich größtenteils verflüchtigt. Manchmal fand ich's zu kitschig. Aber die Spannung wird immer größer... Auch wenn man das Ende schon kennt. ;) (Buchvortrag im Deutschunterricht gehört)


    Ebenfalls bei der Buchvorstellung habe ich Ausschnitte aus dem Film gesehen und möchte ihn mir doch mal ganz ansehen, aus Interesse.


    Das mit dem Klappentext und dem Äußeren von Lauren fand ich auch recht gegensätzlich... Er sieht ja ihre ganze Gestalt, sie ist ja nicht nur eine Wolke oder so...


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?