Körperretusche

  • Da ich es selbst nicht kann - kein Bildbearbeitungsprogramm auf diesem PC - hatte ich mich kürzlich sehr gefreut, dass bei einem Autorenfoto der Grafiker des Verlages so nett war, mich etwas aufzuhübschen und den Pickel am Kinn entfernte. :grin


    Wirklich große Veränderungen - also andere Augenfarbe, andere Nase, große Brüste, etc. würde ich aber nicht wollen. Wenn ich irgendwo ein Foto hingebe, dann ja mit dem Zweck, dass derjenige mich auch so erkennen könnte, wie ich wirklich aussehe.
    Und wenn man sich dann mal in real trifft, möchte ich nicht hören "Wo haben Sie denn Ihre Brüste gelassen?" oder "Hatten Sie diese Nase etwa schon immer?"

  • Einem geschätzten Kollegen verpassense für offizielle Anlässe via Photoshop immer eine ansehnliche Frisur."Dann hat er wenigstens auf den Bildern eine", lästerte eine Kollegin mal.


    Virtuelles Entstrubbeln, sozusagen.


    Wo ich immer die Krise krieg: Bei den Titelfotos der Zeitschrift "TV Spielfilm". Abgesehen davon, dass ich die Weibsen darauf meist eh nicht kenne, weil sie nix machen, das mir des Ansehens Wert scheint: Ich muss immer erst nach den Namen gucken um zu wissen, wer denn das sein soll. Da erkenne ich vor lauter Bildbearbeitung selbst die Künstlerinnen nicht wieder, die mir sehr wohl ein Begriff sind. Da können sie sie ja gleich selber malen.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • So ... hat ein bissi gedauert, bis ich dazu kam, aber ich hab in der Tat das Link wiedergefunden zu den Bildbearbeitungs-Mätzchen:


    http://www.glennferon.com/portfolio1/index.html


    Bildchen anklicken, mit der Maus drüberfahren - und dann sieht man, wie das Foto beim Fotografieren aussah ... und nach der Bearbeitung. Da fällt man streckenweise vom Glauben ab - an die Fotos, die man tagtäglich in den Medien sieht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Vandam,


    ich habe mir die Bilder mal angesehen. Mich wundert nix mehr. Aber wenn ich ehrlich bin: Für die Werbung mag das OK sein, Werbung gaukelt nun mal den nicht existenten Perfektionismus vor.


    Aber ansonsten würde ich nie und nimmer dermaßen getunte Bilder wollen. Wie bereits gesagt: Es spricht nichts dagegen, beim Bewerbungsbild ein vorwitziges Krähenfüßchen oder den Pickel an prominenter Stelle zu korrigieren. Mehr aber auch nicht.


    Die hier gezeigten Bilder sind so aufgepimpt, daß sie nicht mehr menschlich, sondern einfach nur noch steril, silikonhaft und wie aus der Retorte wirken. Solche Bilder wollte ich nie von mir haben. Dann lieber eines, auf dem meine vorwitzigen drei grauen Haare und die kleinen Lachfältchen um die Augen zu sehen sind. Die gehören zu mir und folglich auch aufs Bild!


    [SIZE=7]Eventuelle Pickel dagegen sind böswillige Aliens und dürfen entfernt werden![/SIZE] :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nichts ist unmööööööööööööööööööglich! *träller*


    Wozu teure Models bezahlen, wenn wir auch aus der übergewichtigen Lieschen Müller ein prima Pin Up zaubern können?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Wozu teure Models bezahlen, wenn wir auch aus der übergewichtigen Lieschen Müller ein prima Pin Up zaubern können?


    Weil der Stundensatz von einem Profi-Bildbearbeitungskasper vermutlich mehr reinhaut als ds Honorar für ein 0815-Model aus der Agentur. Ich red jetzt natürrrlich nicht von Heidi Klum.


    Also bucht man nett anzusehende Personen und hilft allenfalls ein bissi mit der Bildbearbeitung nach.


    Gut, kommt auch drauf an, was man haben will. Wir wollen keine so sterilen Fotos, dass man denkt, die sind eh alle digital generiert worden. Normal und natürlich sollen die Personen auf den Bildern sein, attraktiv und keine 20 mehr.


    Aus Jux und Dollerei würd ich schon mal gern sehen, was rauskommt, wenn die Profis ein Foto von mir aufpolieren, so richtig die volle Möhre, nicht nur ein wenig nachhelfen wie die Kollegin damals.


    Aber für den Alltag bin ich mir auch gut genug. :grin Wenn man nicht so schrecklich viel Schönheit zu verlieren hat, altert es sich auch relativ entspannt.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner