Die Welt der Kelten - Arnulf Krause

  • 272 Seiten, Format ca. 17,3 x 25,0 cm, zahlreiche Abbildungen, kartoniert. Mit Landkarte, ausführlichem Glossar, Zeittafel, „Auf den Spuren der Kelten“ - Orte und Museen in Europa, Literaturverzeichnis und Register
    Verlag: Campus Verlag, Frankfurt/Main, 2. Auflage 2007
    ISBN-10: 3-593-38279-2
    ISBN-13: 978-3-593-38279-1



    Kurzinhalt / Klappentext


    Sie gelten als antikes Kernvolk Europas, sie siedelten von Spanien bis Anatolien und von Italien bis Irland: die Kelten. Die keltische Kultur und ihre Mythen faszinieren uns noch heute, sensationelle Funde fördern immer neue Überraschungen zutage. Von den Römern als Barbaren gefürchtet,waren keltische Stämme jahrhundertelang die bedeutendsten Bewohner Europas. Sie waren kampflustig und tapfer, aber auch begabte Kunsthandwerker und Händler. Für das moderne Keltenbild gilt es,Mythos und Wahrheit zu trennen. Wie lebten die Kelten wirklich? Woran glaubten und wohin wanderten sie?


    Arnulf Krause zeichnet spannend und kenntnisreich die Spuren eins großen Volkes nach und folgt ihnen in sensationellen Funden, in Mythen und Sagen sowie in Buch und Film bis in die Gegenwart.



    Über den Autor (Quelle: Campus Verlag)


    Prof. Dr. Arnulf Krause ist promovierter Germanist und Skandinavist, erfolgreicher Sachbuchautor und Experte für germanische Heldensagen und die Dichtung der Edda. Er lehrt als Honorarprofessor am Institut für Germanistik, vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Bonn.


    Ansonsten habe ich recht wenig über ihn gefunden, hier zwei Weblinks:
    - < Klick > Übersichtsseite beim Campus-Verlag
    - < Klick > Institut für Germanistik, Uni Bonn




    Meine Meinung


    Nachdem ich mehrere Romane, die in der Welt der Kelten spielen, gelesen habe, wollte ich nun mehr sachliche Informationen. Als erstes umfangreicheres Buch habe ich mich für dieses entschieden, weil es im Vergleich zu “Die Kelten“ - Dorothee Ade/Andreas Willmy (das ich auch schon bereit stehen habe) weniger Bilder und mehr Text enthält. Ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden. :-)


    Gut lesbar, überhaupt nicht trocken, bietet der Autor die Geschichte der Kelten von der Frühzeit (wo kommen sie eigentlich her?) bis zu deren Untergang, der nicht so spurlos ist, wie man vielleicht oftmals annehmen möchte. Das "Wo kommen sie her?" ist übrigens oft gar nicht so einfach zu beantworten. Es scheint, daß in manchen Gegenden die schon dort lebenden Menschen sich selbst "keltisiert", also die keltische Kultur und Sprache, übernommen haben. Die Kelten standen wohl an der Schwelle zur Hochkultur, welche durch die Unterwerfung ihrer Stämme durch die Römer verhindert wurde.


    Neben der historischen Seite kommt auch die mythologische nicht zu kurz. Also nicht, daß Arnulf Krause jetzt Abhandlungen über Druidenwissen schreibt. Das kann er gar nicht, weil man davon (wie er ausführt) praktisch nichts weiß. Die Druiden gaben ihr Wissen nur mündlich weiter, und so ist es mit ihrem Orden untergegangen. Nein, er geht beispielsweise ausführlich auf die berühmteste keltische Sage ein, die wir kennen: die um König Arthur, aber auch die Elfen und die Anderwelt kommen nicht zu kurz.


    Ein Schwerpunkt liegt natürlich auf der Entwicklung in Gallien und Britannien mit Darstellung der wichtigsten Ereignisse. Daß auch die „Randkelten“ etwa in Anatolien Erwähnung finden, sei nur am Rande vermerkt. Und erst durch dieses Buch wurde mir bewußt, daß der „Brief an die Galater“ eigentlich „Brief an die Kelten“ heißt, weil Galater eine damals übliche Bezeichnung für Kelten war.


    In den Text sind (farblich abgegrenzt) immer wieder Exkurse eingestreut, z. B. über „Häuser, Siedlung, Alltagsleben“, „Die Götterwelt der Kelten“ oder „Die Krieger und ihre Welt“. So bietet das Buch einen recht umfassenden Überblick über die Geschichte dieses Volke, das einst weite Teile Europas bis hin nach Asien bewohnte, Rom eroberte (357 v. Chr. und damit ein römisches Trauma verursachte; der Brennerpaß ist übrigens nach dem damaligen keltischen Heerführer Brennus benannt), um dann letztlich aber im römischen Reich und der römischen Kultur weitgehend unterzugehen.


    Gehalten hat sich das keltische bis heute teilweise in Irland, Wales oder Schottland, erinnert sei an die irische Sprache oder auch das Gälische. Übrigens waren es irische Mönche, die viel vom alten keltischen Sagengut vor dem Vergessen bewahrten, weil sie es in ihren Scriptorien aufschrieben. Zwar etliche Jahrhunderte nach dem Untergang der Kelten und teilweise um heidnischen Elemente „bereinigt“, doch sind dies oft unsere einzigen „Originalquellen“. Wenn man dann noch liest, wie sehr das Christentum in Irland keltische Elemente aufgenommen und christianisiert hat, wird die teilweise rasche Ausbreitung des Neuen Glaubens eher verständlich. Und wer weiß, vielleicht ist heute noch mehr keltisches Gedankengut lebendig, als uns das normalerweise bewußt ist.


    Abschließend wirft Arnulf Krause noch einen Blick auf die „moderne Keltomanie“, um es mal so auszudrücken. J. R. R. Tolkien hat für seinen „Herrn der Ringe“ kräftig aus keltischem Gedankengut geschöpft, teilweise wohl auch bewußt. So ist diesem Buch auch ein eigenes Kapitel gewidmet. Und schließlich und endlich dürfen natürlich auch „Die Nebel von Avalon“ nicht fehlen, die eine kurze Würdigung und Einordnung erfahren.



    Kurzfassung:


    Eine umfassende und gut lesbare Einführung in Geschichte und Mythos eines europäischen Volkes. Von den Anfängen bis in unsere Tage.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ist auch gleich auf meine Wunschliste gewandert, danke.

    In der Schule fragten die Lehrer mich, was ich später werden wolle. Ich antwortete: Glücklich. Die Lehrer sagten, ich verstünde die Frage nicht. Ich sagte, sie verstünden das Leben nicht.


    John Lennon




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