Kann man sich jemals richtig sicher fühlen?

  • Hallo!


    Ich habe zurzeit irgendwie einen kleinen Durchhänger. Ich bin fürs Studium angenommen worden und werde dann wohl an meiner Wunschuni studieren. Aber ich frage mich in letzter Zeit des Öfteren, wozu das alles eigentlich gut ist. Ein Studium ist auch keine Garantie für einen Job, der Arbeitsmarkt ist fast in allen Branchen heiß umkämpft und außerdem bleibt heutzutage fast niemand sein ganzes Leben bei einem Arbeitgeber angestellt. Der Generationenvertrag wird wohl zusammenbrechen, die Arbeitszeiten werden immer länger und ich mache mir echt Sorgen, wohin das führt; unter was für Bedingungen ich wohl eines Tages arbeiten werde. Dazu kommen dann noch Aspekte wie Gesundheit, Familie oder Partnerschaft. Das kann alles so schnell vorbei sein (ist bei mir jetzt Gott sei Dank nicht der Fall).


    Wahrscheinlich ist meine Sichtweise sehr dramatisch. Klar kann immer was passieren. Das ist mir auch schon seit Langem bekannt. Aber gerade jetzt, wo ich aus der Schule raus bin, fällt es mir zusehends schwerer, mit solchen Gedanken umzugehen. Vor drei Jahren schien die Berufsplanung noch so weit entfernt und jetzt bin ich mittendrin. Die Schule hat mir eigentlich schon mehr Orientierung gegeben, als jetzt die Uni bzw. die Planung des Studiums.


    Hattet ihr auch schon mal so ein Tief? Geht das wieder vorbei oder hält die Unsicherheit an, sobald man allein für sich verantwortlich ist? Ich hoffe ja, dass das wieder aufhört, wenn ich erst mal in mein Studium reingefunden habe. Für mich ist es im Moment eben eine Umbruchphase. Aber so "geführt" wie in der Schule werde ich ja wahrscheinlich nie wieder; nicht an der Uni und auch nicht im Berufsleben. Das hat ja auch sein Gutes, aber im Moment macht es mir eher Angst.


    Eddie

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Was ist im Leben schon sicher? Nichts, noch nicht einmal das Leben. Beunruhigend? Ja. Aber auch spannend.


    Wie öde wäre es, wenn man von jetzt bis ans Lebensende schon alles fest verplant und abgesichert hätte. Wo bliebe das Abenteuer?


    Laß Dich nicht ängstigen vor den Unwägbarkeiten. Nicht alles, was passiert ist gut. Aber so ist das Leben nun mal....

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Eddie Poe : Das kenne ich leider auch und hatte das auch während des Studiums einige Male. Ich würde heute wirklich dazu raten, dass zu tun, was du gerne möchtest, egal ob es ein Studium oder eine Ausbildung einschließt. Leider ist ein Studium heute nämlich wirklich keine Garantie mehr für einen Job.
    Aber die Unsicherheiten gehen vorbei. Spätenstens, wenn du dich endlich für dich entschieden und dich darauf eingestellt hast, wird das wieder. Also Kopf hoch! ;)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Was ist im Leben schon sicher? Nichts, noch nicht einmal das Leben. Beunruhigend? Ja. Aber auch spannend.


    Wie öde wäre es, wenn man von jetzt bis ans Lebensende schon alles fest verplant und abgesichert hätte. Wo bliebe das Abenteuer?


    Laß Dich nicht ängstigen vor den Unwägbarkeiten. Nicht alles, was passiert ist gut. Aber so ist das Leben nun mal....


    Ja, so ungefähr habe ich meine Unsicherheit auch eingeschätzt. Aber das hilft im Moment leider nicht viel :-(. Mir laufen zurzeit ziemlich viele Studenten über den Weg, die ein paar Mal das Fach gewechselt haben oder schon im 30. Semester sind. Zwar nicht alle, aber viele. So will ich nun absolut nicht enden. Ich hoffe ja, dass sich meine Unsicherheit im Studium wieder verflüchtigt; wenn ich so richtig überzeugt davon bin, dass es das Richtige ist. Aber das weiß ich ja jetzt alles noch nicht.


    Eddie

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Eddie,


    ich glaube, so eine Phase, wie Du sie im Moment durchmachst, machen viele in Deinem Alter durch. Das gehört wohl zum "richtigen Erwachsenwerden" dazu - sich Gedanken über die Zukunft zu machen, sich darum zu sorgen, was aus einem wird und all das.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @Eddie: Ich kann aus Erfahrung sagen, dass diese Studenten nur aus Spaß rumstudieren, weil sie kein Ziel haben und meistens auch keine Lust wirklich zu arbeiten. Wenn man ein Ziel hat und das verfolgt, dann kommt man gar nicht in Versuchung so lange ziellos man dies und mal das zu studieren. Es kann zwar mal passieren, dass man n bisserl länger macht, aber das ist heutzutage normal und in den meisten Studiengängen auch kaum zu umgehen.


    Weißt du denn schon wofür du studieren willst? Also mit welchem Ziel?

  • Für das Leben bekommt man keinen Garantieschein...


    daher auch mein Motto.... s.U.


    Edit... aber ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, wobei es mir bei jeder erneuten Absage so geht.
    Und da ich Speditionskauffrau bin.. Benzinpeise, Mautgebühren... uvm.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Muffelinchen ()

  • @ LilStar: Meine Fächer sind Anglistik und Sinologie (Chinesisch). Und dann will ich bei einem Verlag oder einer Zeitung angfangen. Wahrscheinlich werde ich dann über eine Ausbildung einsteigen müssen.


    Eddie


    Edit: @ Muffelinchen: Kannst du dein Motto vielleicht mal übersetzten? Ich habe nie Latein gehabt; es gab immer ein Fach, das mich mehr interessiert hat :grin.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Eddie Poe ()

  • Zitat

    Original von Muffelinchen
    Für Dich


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)


    :lache


    Dankeschön :knuddel1. Mit Latein lag ich ja wenigstens richtig :grin.

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  • Hey Eddie! Ich habe nach der Schule erstmal zwei Jahre lang mal hier, mal da gejobbt, und bin dann, weil das eh irgendwann sein mußte, zum Bund. Den Rest der Geschichte kennst Du. Ich habe lange Zeit Überhaupt kein Ziel gehabt, doch heute kann ich sagen, das Rückblickend alles irgendwie einen Sinn ergibt. Und alleine für sich und sein Leben verantwortlich sein - frei sein - ist das tollste überhaupt! Es bedeutet natürlich auch Verantwortung, aber vor allem, so war das bei mir, seinen eigenen Weg zu gehen. Manchmal biegt man falsch ab, aber was solls, so lernt man wenigstens die Gegend kennen. Ein Glas kann beim selben Inhalt halbvoll, oder halblehr sein. Halbvoll ist besser! :wave

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Meine Fächer sind Anglistik und Sinologie (Chinesisch). Und dann will ich bei einem Verlag oder einer Zeitung angfangen. Wahrscheinlich werde ich dann über eine Ausbildung einsteigen müssen.


    Chinesisch klingt ganz schön exotisch, was kann man denn damit so machen, wenn man das studiert? Mir fällt da gerade nur Übersetzer ein, ist das die Richtung, in die Du willst?


    Und zur Ausgangsfrage: Sicher ist nur der Tod; der kommt irgendwann unweigerlich. Und bis dahin lässt man sich halt überraschen. :-)

  • Zitat

    Original von Oryx
    @Eddie: Mit Sprachen alleine kommst Du nicht weit. Da muss zumindest noch ein Publizistikstudium dazu.


    Das geht bei meinem Studienmodell aber nicht mehr :-(. Ich weiß auch gar nicht, ob es das an meiner Uni gibt. Ginge zur Not auch eine Gesellschaftswissenschaft? Geschichte oder Sozialwissenschaften könnte ich mir gut vorstellen.


    Eddie


    P.S.: Die Professorin auf der Infoveranstaltung hat gesagt, dass viele ihrer ehemaligen Studenten im Verlagswesen arbeiten. Die haben aber auch kein Publizistikstudium absolviert. Geht es nicht vielleicht auch mit meinem Studium wie beschrieben und einer Ausbildung zur Verlagskauffrau im Anschluss? Ich wüsste echt nicht, welches der beiden Fächer ich kippen sollte :help.

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  • Zitat

    Original von Leserättin
    @Eddie: Was genau willst Du denn bei einem Verlag dann machen? Germanistik ist aber in Sachen Verlage immer eine gute Idee.


    Ich möchte gern ins Lektorat. Anglistik habe ich ausgesucht, weil ich vorher im englischsprachigen Ausland ein Praktikum machen möchte.

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  • Zitat

    Original von Eddie Poe


    Ich möchte gern ins Lektorat. Anglistik habe ich ausgesucht, weil ich vorher im englischsprachigen Ausland ein Praktikum machen möchte.


    Dann nimm Germanistik dazu, das ist gerade im Lektorat nützlich.
    Chinesisch wird Dir da kaum was nützen, außer, Du übersetzt Texte aus China, aber so wirklich viele dürfte es davon wohl nicht geben.

  • Macht es denn einen Unterschied, ob man Germanistik im Haupt- oder im Nebenfach hatte? Anglistik will ich auf jeden Fall als Hauptfach machen. Bei Chinesisch bin ich mir ehrlich gesagt auch nicht so sicher. Ich habe sicherheitshalber noch eine Bewerbung für Germanistik laufen. Ich dachte nur, Chinesisch hat nicht jeder und deshalb sei es ganz nützlich.

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  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Macht es denn einen Unterschied, ob man Germanistik im Haupt- oder im Nebenfach hatte? Anglistik will ich auf jeden Fall als Hauptfach machen. Bei Chinesisch bin ich mir ehrlich gesagt auch nicht so sicher. Ich habe sicherheitshalber noch eine Bewerbung für Germanistik laufen. Ich dachte nur, Chinesisch hat nicht jeder und deshalb sei es ganz nützlich.


    Daher meine Frage: Was kannst Du mit Chinesisch anfangen?
    Sicher, Sprachen zu können ist immer gut, aber was nützt Dir ausgerechnet Chinesisch für Deinen Berufswunsch?

  • Zitat

    Original von Bodo
    Hey Eddie! Ich habe nach der Schule erstmal zwei Jahre lang mal hier, mal da gejobbt, und bin dann, weil das eh irgendwann sein mußte, zum Bund. Den Rest der Geschichte kennst Du. Ich habe lange Zeit Überhaupt kein Ziel gehabt, doch heute kann ich sagen, das Rückblickend alles irgendwie einen Sinn ergibt. Und alleine für sich und sein Leben verantwortlich sein - frei sein - ist das tollste überhaupt! Es bedeutet natürlich auch Verantwortung, aber vor allem, so war das bei mir, seinen eigenen Weg zu gehen. Manchmal biegt man falsch ab, aber was solls, so lernt man wenigstens die Gegend kennen. Ein Glas kann beim selben Inhalt halbvoll, oder halblehr sein. Halbvoll ist besser! :wave


    Ich hoffe wirklich inständig, dass ich irgendwann auch so auf meine berufliche Laufbahn zurückblicken kann. Nur auf den Teil, in dem ich meine Bücher in einem Spind vor einem Feldwebel verstecken muss, verzichte ich lieber :grin. Diese Armeefritzen sind mir zu eingebildet mit ihrem Autoritätsgehabe. Und was gibt ihnen das Recht dazu? Schranksaufen und durch den Matsch kriechen, obwohl wir keinen Krieg haben :pille. Nichts für ungut.


    Eddie

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.