Homo-Ehe: Ja oder nein?

  • also ich hab überhaupt nichts gegen eine homo-ehe. sollen sie doch. ich hab nichts davon. also ist es mir gleich.
    das sie die vorteile von erben und steuern haben ist doch nichts schlimmes dabei. soll doch der eine sein geld dann den anderem vererben. oder steuervorteile haben.
    nur weil sie homosexuell sind, sind sie keine schlechte menschen oder der gleichen. auch das mit kinderapotiren find ich einen schmarn...

  • Hallo, His.


    Zitat

    Zu Kirche und Homosexualität möchte ich sagen, dass es eine Statistik gibt, die belegt, dass ca. 30 % der Geistlichen in der Römisch Katholischen Kirche homosexuell sind.


    Diese Statistik würde ich gerne sehen! :grin


    Zitat

    Meines Erachtens, nichts schlimmes, aber sie verleugnen es und das ist das eigentliche Dilemma.


    Ich verstehe nicht, wen es warum interessieren sollte, welche sexuelle Neigung diese Leute haben. Das Zölibat ist eine "aus religiösen Gründen geforderte Ehelosigkeit und geschlechtliche Enthaltsamkeit von Priestern und Mönchen, in der römisch-katholischen Kirche heute von allen Klerikern mit höheren Weihen verlangt". Nicht mehr, nicht weniger. Und es spielt keine Rolle, ob homo- oder heterosexuell.

  • Zitat

    Die ältere Generation, die Abends den Musikantenstadel ansieht, findet ja einen Patrick Lindner soo toll. Der ideale Schwiegersohn! Und was ist der gute? Schwul! Denken die Menschen dann, na so schlimm können die doch dann gar nicht sein, der ist ja ganz nett, oder verdrängen sie die Tatsache?


    Meine Großmutter, eine liebenswerte Person, aber ein hoffnungsloser Musikantenverblödungsstadelfan, verdränt diese Tatsache. Sie ist halt ein Mensch vom alten Schlag (90 Jahre alt), nicht weltoffen, und schimpft gerne auf Schwule.


    Aber gegen den Patrick Lindner lässt sie nichts kommen! Und dass der schwul ist, glaubt sie mir und den Medien nicht, denn so ein stattlicher Mensch kann nicht schwul sein ... :-)


    mfg

  • Hallo,


    nach dem Lesen der diversen Beiträge verstärkt sich bei mir eher noch die Meinung, daß es absolut müßig ist, über das Thema Homo-Ehe überhaupt zu diskutieren.


    Genau wie Demosthenes bin ich der Meinung, daß viele vieles völlig dabei durcheinanderwürfeln und ganze Argumentationsketten, z.B. die von Tom ausgeführte über die Ehe an sich irgendwo aus dem Mittelalter zu kommen scheinen.


    *kopfschüttel*


    Wir leben im Jahre 2004!


    Gruß
    Baumbart

  • Hi Tom,


    Zitat

    Diese Statistik würde ich gerne sehen!


    Du kennst die Statistik nicht? Schade, die wird in seriösen Zeitungen immer wieder aufgeführt.


    Zitat

    Ich verstehe nicht, wen es warum interessieren sollte, welche sexuelle Neigung diese Leute haben.


    Es geht doch darum, wie die Kirche auf ihre schwulen Priester reagiert. Das gleiche kann man auf die Gesellschaft ummünzen ...


    Sie wissen, dass sich nicht gerade wenig schwule Menschen in der Kirche aufhalten, aber sie bezeichnen dies als "krank", und wenn dann etwas in die Öffentlichkeit kommt, wird dies irgendwie versucht zu vertuschen, und als Enzelfall dargestellt, Homosexualität wird somit immer mehr in den Dreck gezogen als etwas schmutziges usw.


    Genau das gleiche passiert in unserer Gesellschaft.


    mfg

  • Hi Baumbart,


    Zitat

    *kopfschüttel* Wir leben im Jahre 2004!


    Du, und vielleicht wir, aber nicht die gesamte Gesellschaft. Deshalb müssen wir darüber diskutieren. ;-)


    Wir leben im Jahre 2004 - das ist ein scheinheiliger Spruch, den ich jedesmal höre. Wenn man die Ansichten mancher Mitmenschen hört, dann ist der moderne Lifestyle nur einer Farce. ;-)


    mfg

  • Zitat

    Original von Historikus
    ich frage, warum man aus jeder Aussage Pauschalierungen lesen muss? ;-)


    Vielleicht deshalb?

    Zitat


    Die Katholische Kirche hat ein Problem mit Sexualität: Wer das nicht zugeben will, ist meines Erachtens realitätsfremd.


    Die Kirche besteht nämlich wie ein Staat aus vielen Einzelnen. Und ich kenne viele Einzelne, die damit kein Problem haben, die offen und ehrlich sind. Die auch mal solche Dinge wie in dem Seminar in Österreich ansprechen und verurteilen.

    Zitat


    Und wo ich allgemein gegen den Klerus gewettert habe, möchte ich sehen. Ich bin ein starker Kritiker der Kirche, aber ohne Argumente wettere ich nicht.


    oft genug, mein Bester, oft genug. Es gibt da einen Thread, in dem...... aber das führt zuweit. Übrigens, darüber, was man unter einem Argument versteht, kann man ohne weiteres auch streiten. Aber ich bin ja kein Jesuit. :grin

    Zitat


    Es gibt auch viel Gutes in der Kirche, auch einige Pfarrer, die ihren Job gut machen.


    Schön, daß du das auch anerkennst.

    Zitat


    Zu Kirche und Homosexualität möchte ich sagen, dass es eine Statistik gibt, die belegt, dass ca. 30 % der Geistlichen in der Römisch Katholischen Kirche homosexuell sind.


    Ahja, Statistik. Wers glaubt.... :grin


    Zitat


    Die Katholische Kirche ist nichts anderes als ein Beispiel, wie scheinheilig mit Nächsenliebe, Toleranz und Sexualität in unserer Gesellschaft umgegangen wird.


    Wie war das mit dem Nichtpauschalisieren? :lache

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hallo, His.


    Zitat

    Du kennst die Statistik nicht? Schade, die wird in seriösen Zeitungen immer wieder aufgeführt.


    Dann wirst Du mir ja auch ganz rasch einen Link reichen können, gelle? :grin


    Zitat

    Sie wissen, dass sich nicht gerade wenig schwule Menschen in der Kirche aufhalten, aber sie bezeichnen dies als "krank"


    WER bezeichnet Homosexualität WO als "krank"?

  • Zitat

    Original von Demosthenes


    Wie war das mit dem Nichtpauschalisieren? :lache


    Genau, His... :grin


    Zitat

    Original von Historikus


    Du, und vielleicht wir, aber nicht die gesamte Gesellschaft. Deshalb müssen wir darüber diskutieren.


    Möglich, aber dann kann ich, wie gesagt, kaum mitdiskutieren. Weil bei mir jeder nach seiner Facon seelig werden kann. Als Lehrer sehe ich mich innerhalb einer Diskussion eher weniger...;-)


    Zitat

    Wir leben im Jahre 2004 - das ist ein scheinheiliger Spruch, den ich jedesmal höre. Wenn man die Ansichten mancher Mitmenschen hört, dann ist der moderne Lifestyle nur einer Farce.


    His, siehe oben...komm mal wieder runter, Du Pauschal-Tourist... :knuddel1



    Gruß
    Baumbart

  • Hallo, His.


    Zitat

    Wenn man die Ansichten mancher Mitmenschen hört, dann ist der moderne Lifestyle nur einer Farce.


    Wenn man so liest, was manch einer so für Schlüsse zieht - und auf welcher argumentativen Basis -, könnte man meinen, die humanistische Bildung wäre eine Farce. :grin


    Moderner Lifestyle? Was hat das bitteschön mit dem Thema zu tun? Willst Du sagen, Homosexualität wäre eine Frage des Lifestyles? :lache


    baumbart : Die Ehe gibt es - in verschiedenen Formen - schon seit Ewigkeiten; in überwiegend römisch-katholischen Gemeinschaften (und wir reden hier über Österreich, richtig?) gilt sie nach wie vor als Sakrament. Aber auch in nichtreligiösen Gesellschaften hat sich ein Teil der dieserart formulierten ehelichen Werte (z.B. Treue) erhalten. Will sagen: Sie hat eine Bedeutung über die gesetzlichen Regelungen hinaus. Nichts anderes wollte ich sagen/erklären.

  • baumbart
    Also ich unterschreibe weitgehend alles, was Tom da oben gepostet hat. Er ist wenigstens so ehrlich und sieht den Unterschied zwischen dem tieferen Sinn der Institution und einer Pseudoehe.
    Die Ehe hat sich über Jahrtausende hinweg aus einer Zweckgemeinschaft mit emotionalen HIntergründen entwickelt. Die Jahreszahl 2004 hat damit überhaupt nichts zu tun. Das heutige weitverbreitete Eheverständnis ist lediglich ein Modetrend, der morgen schon wieder ganz anders aussehen kann. Ich jedenfalls gehöre noch zu einer Generation, die einen solchen Zusammenschluß mit Bedacht, aber dann für immer eingehen. Nicht umsonst haben meine Frau und ich heute schon 32 Jährchen zusammen auf dem Buckel. Wenn ich dafür als unmodern, ja antiquiert und nicht uptodate in meinen Ansichten angesehen werde, damit kann ich leben. Denn meines Erachtens zeigt sich die wahre Toleranz darin, daß man es ein Leben lang mit einem anderen Menschen aushält und seine Eigenheiten akzeptiert, ohne gleich zum Scheidungsrichter zu rennen.
    Eine Homo-Lebensgemeinschaft als Ehe zu bezeichnen, käme mir deshalb nie in den Sinn. Da muß ich Tom völlig Recht geben. Es gehört schon ein wenig mehr zu einer wirklichen Ehe.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hi Tom,


    Zitat

    Dann wirst Du mir ja auch ganz rasch einen Link reichen können, gelle?


    Laut Kinsey sind 25-40% aller geistlichen homosexuell.


    In einem dieser Artikel habe ich etwas ähnliches gelesen, leider finde ich den genauen Abschnitt nicht.


    http://derstandard.at/?ressort=Chronikneu1


    Zitat

    WER bezeichnet Homosexualität WO als "krank"?


    Das tun heutzutage mehr Menschen, als du glaubst. Leider.


    mfg

  • Zitat

    Original von Tom


    baumbart : Die Ehe gibt es - in verschiedenen Formen - schon seit Ewigkeiten; in überwiegend römisch-katholischen Gemeinschaften (und wir reden hier über Österreich, richtig?) gilt sie nach wie vor als Sakrament. Aber auch in nichtreligiösen Gesellschaften hat sich ein Teil der dieserart formulierten ehelichen Werte (z.B. Treue) erhalten. Will sagen: Sie hat eine Bedeutung über die gesetzlichen Regelungen hinaus. Nichts anderes wollte ich sagen/erklären.


    Tom , hatte ich schon verstanden...las sich bloß so antiquiert, weil niemand, den ich kenne, ein Zusammenleben, ob nun in Form der schriftlich fixierten Ehe oder anderer Formen da überhaupt noch Gedanken drüber macht.


    Es geht, zumindest den Homos und Lesben, die ich kenne und mit denen wir befreundet sind, jedenfalls nur um eine gesetzliche Gleichstellung. Mag daran liegen, daß hier im Norden auf die kirchlichen und überlieferten, alten Vorstellung von Ehe eh nicht solcher Wert beibemessen wird, wie im Süden vielleicht...oder die ganze Angelegenheit in großen Ballungszentren eh anders behandelt wird. Eher als Formalie sozusagen, die eben schon längst überfällig ist, was ich ebenfalls so sehe.


    Nehmen wir München als Ballungszentrum mal aus... :grin


    Gruß
    Baumbart

  • Zitat

    Moderner Lifestyle? Was hat das bitteschön mit dem Thema zu tun? Willst Du sagen, Homosexualität wäre eine Frage des Lifestyles?


    Blödsinn. :-)


    Ich meinte den allgemeinen neuartigen Lebensstil. (Also wie sich unsere Gesellschaft heute gibt, neuartige Famile, neue Ansichten etc.)


    mfg

  • Hallo, His.


    Es gibt keine Statistiken, wenn ich das richtig sehe, höchstens "realistische Schwätzungen, die bei 20% beginnen."


    Zitat

    Das tun heutzutage mehr Menschen, als du glaubst. Leider.


    Du hast gesagt, die katholische Kirche würde die Homosexualität als "Krankheit" bezeichnen. Das hat sie zweifelsfrei irgendwann mal getan, auch als "Perversion" oder als "therapierbare Abartikeit", dafür gibt es sogar Belege - aber die sind (glücklicherweise) ziemlich alt.

  • Hallo, His.


    Zitat

    Ich meinte den allgemeinen neuartigen Lebensstil.


    Das ist ein vergängliches, höchst bewegliches Gut. Was heute noch für richtig und "wertvoll" gehalten wird, kann morgen schon keinen Bestand mehr haben.


    Ich frage mich allerdings nach wie vor, was katholische Priester mit der Befürwortung oder Ablehnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften zu tun haben. :gruebel

  • Zitat

    Ich frage mich allerdings nach wie vor, was katholische Priester mit der Befürwortung oder Ablehnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften zu tun haben.


    Sie war eben nur ein Beispiel, wie fadenscheinig oft mit Homosexualität umgegangen wird. In der gesamten Gesellschaft zieht es ja durch, natürlich ist die Kirche nur ein Mosaikstein davon.


    mfg

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Eine Homo-Lebensgemeinschaft als Ehe zu bezeichnen, käme mir deshalb nie in den Sinn. Da muß ich Tom völlig Recht geben. Es gehört schon ein wenig mehr zu einer wirklichen Ehe.


    Viele Lesben (Schwule kenne ich zu wenige) sprechen nicht von "Ehe", aber durchaus von "Heiraten", "Hochzeit", "Verloben", "Heiratsantrag", "Trauzeugen", "meiner Frau" und was sonst noch dazugehört. Für uns hat das im Lebens-Lauf wohl den gleichen Stellenwert wie für Heterosexuelle.


    Ich bestehe für homosexuelle Lebensgemeinschaften nicht auf dem Wort "Ehe". Gleiche Rechte und gleiche Pflichten wären schon eine ganze Menge. Doch die Tatsache, dass uns dieses Wort "Ehe" von vielen so eifersüchtig verwehrt wird, lässt mich befürchten, dass die Toleranz, die uns da zugesichert wird, doch eher ein Lippenbekenntnis ist.


    Demosthenes


    Kannst du erklären, was das "ein wenig mehr" ist, das für dich zu einer wirklichen Ehe gehört? Ist es "nur" (ohne das geringschätzen zu wollen!) die Tatsache, dass Mann und Frau gemeinsam leibliche Kinder zeugen?

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Tom


    Du hast gesagt, die katholische Kirche würde die Homosexualität als "Krankheit" bezeichnen. Das hat sie zweifelsfrei irgendwann mal getan, auch als "Perversion" oder als "therapierbare Abartikeit", dafür gibt es sogar Belege - aber die sind (glücklicherweise) ziemlich alt.


    Tom, meiner Erfahrung nach gehört diese Einstellung der katholischen Kirche keineswegs der Vergangenheit an; mir ist sie selbst bei einem Priester begegnet, den ich ansonsten in vielerlei Hinsicht als progressiv einschätzen würde.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Historikus


    Sie war eben nur ein Beispiel, wie fadenscheinig oft mit Homosexualität umgegangen wird. In der gesamten Gesellschaft zieht es ja durch, natürlich ist die Kirche nur ein Mosaikstein davon.


    Nein, das ist es auch nicht. Wie ihr wißt, ist die Kirche in Veränderungen sehr, sehr langsam. Wenn man bedenkt, daß noch vor 60 Jahren Schwule in einem KZ landeten, und die Kirche in wesentlich längeren Zeiträumen denkt, dann verwundert die ablehnende Haltung des Klerus nicht mehr. In dieser Frage bin ich mir auch nicht sicher, ob sie daran nicht gut tut. Denn die derzeitige Situation scheint mir doch mehr eine Modeerscheinung zu sein. Wer weiß, wie die Gesellschaft schon in 10 oder 20 Jahren darüber denkt. Da erscheint mir ein gepflegtes Abwarten wirklich angebracht.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.