'Die Bücherdiebin' - Seiten 493 - Ende

  • Hab schon einige Seiten gelesen (bisher immer als Schullektüre in den Freistunden), bin aber leider noch nicht so weit gekommen, als dass ich groß etwas dazu sagen könnte.


    Vom ersten Eindruck her kommt es aber noch nicht an die Bücherdienbin heran.
    Dafür ist zu viel "Klimbim" rundherum...


    Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Buch hestia, werde nach meinem Urlaub mal schauen ob schon eine Rezi von dir da ist. :-)

  • Zitat

    Original von Aqualady


    In einem der vorderen Abschnitte wurde erwähnt, dass die Frau des Bürgermeisters auf irgendetwas hinarbeitet. Habe ich die Auslösung überlesen oder die Stelle falsch verstanden?
    Ich habe auf diese Frage nämlich keine Antwort gefunden.


    Das hab ich mich auch gefragt. Hat jemand eine Idee wie das zu verstehen war?

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Hallo!


    Zitat

    Original von Aqualady:
    In einem der vorderen Abschnitte wurde erwähnt, dass die Frau des Bürgermeisters auf irgendetwas hinarbeitet. Habe ich die Auslösung überlesen oder die Stelle falsch verstanden?
    Ich habe auf diese Frage nämlich keine Antwort gefunden.


    Ihr meint wahrscheinlich diese Stelle:


    Die Frau des Bürgermeisters hatte alles genau mitangesehen.
    Sie wartete nur auf den richtigen Zeitpunkt.


    Das ist sozusagen eine "falsche Fährte". Natürlich hat die Frau des Bürgermeisters alles mitangesehen, aber sie nimmt das nicht zum Anlass, Liesel zu verraten - wie man es vordergründig verstehen könnte - sondern eben ihr die Bibliothek zu zeigen, ihre eigene Leidenschaft für Bücher mit Liesel zu teilen.


    Gruß! - Mariechen

  • Mariechen,


    ich hab jetzt nicht mehr das Buch hier liegen, aber die Stelle hoerte sich fuer mich schon eher negativ an, wenn der Tod sowas sagt wie "dampen your euphoria" - deshalb hab ich nicht das Zeigen der Bibliothek damit in Verbindung gebracht, was ja doch eher freudig waere.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Was für ein emotionales Ende. Ich hätte Liesel ein glücklicheres Ende gewünscht, aber das hätte nicht zu dem Buch gepasst, denn so ist es nunmal, der Krieg bringt kein Glück, sondern unendliches Leid. Wie schrecklich muss es sein, seine Familie (denn das waren Hans und Rosa letztlich für sie, auch wenn sie eigentlich nur die Pflegeeltern waren) und seinen besten Freund zu verlieren. Und dennoch hat Liesel trotz allen Leids ein wenig Glück, dass d8e Frau des Bürgermeisters sie aufnimmt


    Zitat

    Original von hestia2312


    Die Tränen standen in den Augen. Besonders als sie den toten Rudi küsste. Das was Rudi sich zu Lebzeiten gewünscht hat, bekam es erst nach dem er gestorben war. Sein letzter Wunsch. Traurig. :-(


    :write Diese Stelle hat mich sehr berührt.


    Insgesamt hat mich dieses Buch begeistert. Ich hätte nie gedacht, dass man den Tod symphatisch darstellen kann, aber es ist dem Autor gelungen. Wie im Buch schon anklang, nicht der Tod ist der Böse, es sind die Menschen selbst, die sich so unsägliches Leid antun.

  • Ich weiß nicht, ob ich zu diesem Buch etwas im Rezifred shreibe- es gibt Bücher zu denen fällt einen am Ende dann doch nicht mehr viel ein. Wenn ich dazu was schreben könnte, könnte ich selber Bücher schreiben, so emotional aufwühlend wie dieses.


    Kein deutscher Schriftsteller kann ein solches Buch schreiben, das kann nur jemand der gleichzeitig (über seine Familiengeschichte) die größtmögliche Nähe und dann (als Australier im Wortsinn) die größtmögliche Distanz zu Deutschland hat.

  • Zitat

    Original von Mariechen
    Beatrix : Tja, da bist du dem Erzähler auf den Leim gegangen ... :-)


    tjaaaa, so seh ich das ja auch. Geschieht mir ja dauernd, auch in Krimis. Aber hier hat es mich eher geaergert, weil der Tod einerseits ja dauernd durchs Vorwegnehmen die Spannung wegnimmt, andererseits dann kuenstlich "falsche" Spannung erzeugt.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Liebe Beatrix, ich habe das Gefühl, dieses Buch zwickt dich wie ein Floh ...


    Das kommt vermutlich daher, dass der Roman ungeheuer emotional ist, und nicht jede/r hat die gleichen Empfindungen (ist ja auch gut so). Nehmen wir mal das "Vorwegnehmen". Du empfindest dieses Stilmittel als Spannungsverlust, ich dagegen war extrem geschockt, als der Tod z. B. vorweg verriet, dass Rudi sterben wird. Von da an war ich bei jedem intimen Moment zwischen Rudi und Liesel sehr aufgewühlt (ich erinnere mich an die Situation in der Schneiderei von Rudis Vater, als sich die beiden sehr nahekamen) und ich habe bis zuletzt gehofft, dass Rudi seinen Kuss noch im Leben bekommen darf. Hätte der Tod mir nicht verraten, was mit Rudi passiert, wären diese ganzen Passagen bei mir nie so tief gegangen.
    Die Spannung lag in diesem Augenblick nicht im Nichtwissen, sondern im Wissen. Erst da wurde - bereits während des Buches und nicht, wie üblich, zum Schluss! - die ganze Tragik spürbar.


    Viele Grüße!
    Mariechen

  • Zitat

    Original von Mariechen
    Liebe Beatrix, ich habe das Gefühl, dieses Buch zwickt dich wie ein Floh ...


    Das hast du wohl Recht, Mariechen. Nur wenn ich versuche den Finger drauf zu legen, woran es liegt, wird es schwierig ... dabei fand ich das Buch ja eigentlich ok, aber mehr eben nicht, und schon gar nicht so ueberragend und emotional wie fuer die meisten anderen hier.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Beatrix, das kenne ich von anderen Büchern auch. Ich finde einfach keinen Zugang dazu, und andere Leute sind hin und weg - und ich kann's nicht begreifen. Das geht mir derzeit mit der Trilogie von Waltraud Lewin so, "Drei Zeichen sind ...", ebenfalls zum Thema Judenverfolgung. Da gibt es Sätze, die einen einfach umhauen und völlig atemlos zurücklassen, aber insgesamt ... Es geht einfach nicht an mich. Das ist vermutlich bei dir und der "Bücherdiebin" auch so. Das Buch liegt einfach nicht auf deiner Wellenlänge.
    Schöne Grüße! :wave

  • Ach ja, bevor ich es vergesse- bei Mariechen möchte ich mich natürlich noch herzlich für die Begleitung der Leserunde bedanken und dafür, dass sie sich spontan bereit erklärt hat die LR hier mitzumachen, als sie auf der Buchmesse so einfach "überfallen" wurde.

  • Danke beowulf für die schöne LR. Sie hat mir wirklich sehr viel "Spass" gemacht.


    Mariechen danke auch für deine Antworten und die Blicke "Hinter die Kulissen". Das war sehr spannend.


    Ich wiederhole mich aber ich hab schon im März mein Highlight des Jahres gefunden und bin jetzt immer noch davon überzeugt.
    Dieses Buch zeigt, dass der Krieg einfach nur übel ist und ich gebe Tabasco mit ihren Zeilen recht. Sie hat die richtigen Worte gefunden, um dieses Buch zu beschreiben.


    Schlußendlich war das Ende - der Tod von Liesel - auch was Schönes, sie durfte "Die Bücherdiebin" wieder in die Hand nehmen. Sie hat trotz ihres Schicksals ein hoffentlich schönes und erfülltes Leben geführt. Das unterstreicht wieder den Satz: "Das Leben geht weiter".

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Ich Schussel hätte jetzt das Wichtigste vergessen:


    Liebes Mariechen, vielen Dank für das Begleiten der Leserunde. Es hat wirklich viel Spaß gemacht mit dir zusammen dieses Buch zu lesen (auch wenn du schon in und auswendig kennst). Dieses Buch wird einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Mit Leserunde sehr tief eingebrannt. Dankeschön. :blume

  • Ich habe im Moment leider eine sehr langsame Internetverbindung, werde mich am Wochenende, wenn ich wieder zuhause bin, noch in dem ein oder anderen Thread äußern.


    Wahrscheinlich ernte ich jetzt völliges Unverständnis, wenn ich hier schreibe, dass dieses Buch nicht meines war. Ich weiß nicht, woran es lag, aber es hat mich emotional nicht angesprochen. Am ehesten Nahe gekommen sind mir Papa und Max. Die anderen Protagonisten habe ich mehr aus der Distanz gesehen und konnte mich nicht in sie einfühlen.


    Ich fand den Schreibstil und die Erzählung aus der Sicht des Todes schon interessant, habe für das Buch auch nur einen Tag gebraucht, aber es hat mich nicht wirklich gepackt. An meiner Stimmung hat es nicht gelegen, denn die war passend für eine solche Geschichte.

  • Alle Menschen, die für Liesel von besonderer Bedeutung sind, sterben. Sie verliert zum 2. mal in ihrem Leben ihre Familie und Freunde. Um jeden Einzelnen habe ich gestern geweint.


    Der Tod, als dienstbarer Geist, verleiht den Toten Würde, er begleitet sie mit Achtung, er nimmt sie an. Seine Worte lassen die Geschehnisse der damaligen Zeit von einer anderen Seite sehen und machen deutlich, das er nicht unser Feind ist, sondern eher ein Freund!


    Vielen Dank an Mariechen für die Begleitung der Leserunde!

  • Vor etwa einer Stunde habe ich die Bücherdiebin beendet.


    Definitiv eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe, aber gerade auf den letzten 100 Seiten hatte ich das Gefühl, mich dem Schicksal der Anwohner der Himmelstrasse nicht mehr stellen zu wollen, einfach nicht wissen zu wollen, wie es weitergeht.
    Im Moment fühle ich mich leer und niedergeschlagen wie noch nie nach einem Buch. Ja, sie ist ein Buch über die Liebe, aber mindesens genauso stand für mich der Aspekt des Verlusts im Vordergrund - und darüber konnte mich auch Max' Überleben nicht wirklich hinwegtrösten. Und so werde ich jetzt wohl erst mal ein paar Tage brauchen, um das Buch verarbeiten zu können.


    Was mich angeht war die Bücherdiebin das letzte Buch, das ich zu diesem Thema gelesen habe.

  • Zitat

    Original von Tabasco
    "Die Bücherdiebin" gibt vor, ein Buch über eine Jugend im Krieg und im dritten Reich zu sein, aber das täuscht. Egal wie schrecklich die Geschichte drumherum ist, es ist trotzdem nur die Rahmenhandlung.
    "Die Bücherdiebin" ist eine Geschichte über die Liebe.


    :write Ich mochte die Seiten eigentlich schon gar nicht mehr umdrehen und weiterlesen, als es gleich damit losging, dass alle Menschen in der Himmstraße sterben würden - alle außer Liesel. Und als ich dann auch noch die Szene mit Max vor Augen hatte, hab ich Rotz und Wasser geheult, weil ich dachte, dass er nun sicherlich das Konzentrationslager auch nicht überleben wird.
    Am Ende glaube ich aber, dass Max und Liesel zusammen ausgewandert sind, was hätten sie noch in Deutschland gesollt, beide heimatlos und ohne Familie. Ich stelle mir gerade vor, dass sie ein wunderbares Leben zusammen mit ihre neu gegründeten Familie in Australien hatten.
    Dass der Tod am Ende Liesel das Buch wieder in die Hand gibt, war unendlich schön...


    Die Gedanken zum Buch muss ich erstmal in Ruhe sacken lassen und bin in Gedanken froh, dass die nächste Leserunde erst in 3 Tagen losgeht und ich bis dahin gedanklich mit diesem Buch in Ruhe abschließen kann, um mich dann auf etwas anderes einzulassen ohne Vergleiche anstellen zu wollen.