Tom Clancy "Der Kardinal im Kreml"

  • Erschreckt stellen die Amerikaner bei der Auswertung ihrer Satellitenbilder fest, daß die Sowjets eine hochmoderne Laserwaffe errichtet haben, die Objekte im All beschießen kann. Clancys Dauerheld Jack Ryan von der CIA wird mit Nachforschungen betraut und erkennt, daß die Russen schon sehr weit fortgeschritten sind mit ihrem Programm -- viel weiter als die Amerikaner selbst. Zudem ist die sowjetische Waffe nicht nur gegen Satelliten gerichtet, was schon schlimm genug wäre, sie kann auch anfliegende Atomraketen zerstören. Und damit wird der Laser zu einer echten Bedrohung für die USA, denn er könnte das empfindliche Gleichgewicht des Schreckens außer Kraft setzen und den Sowjets den entscheidenden Vorteil liefern. Schnelles Handeln ist also gefordert.
    Glücklicherweise hat die CIA den hochrangigen Top-Spion "Kardinal" in Moskau sitzen. Dieser wird darauf angesetzt, näheres über die Laseranlage zu erfahren. Vom ganzen KGB verfolgt bedeutet dies für den Kardinal allerdings höchste Gefahr.
    Ein Geflecht aus mehreren zunächst unabhängig erscheinenden Ereignissen in Washington, Moskau und sogar Afghanistan führt Clancy schlußendlich zu einer Geschichte zusammen, die etwas langatmig wirkt und nicht die beste aller Ryan-Stories ist, aber dennoch gute Unterhaltung bietet. Mehr als die anderen Clancys ist dieser Roman eher eine Spionagegeschichte denn ein Militärthriller -- womit sich CIA-Mann Ryan hier eigentlich im angestammten Milieu bewegt.


    In der Tat bewegt sich Clancy hier in der Agentenszene, die er überraschend gut meistert. Ich war jedenfalls begeistert und das Buch kann man erst aus der Hand legen, wenn man durch ist. Es ist der fünfte Band der Ryan-Serie.


    ASIN/ISBN: 3453436741

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

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  • Die Handlung des dritten Romans spielt etwa ein Jahr nach "Jagd auf Roter Oktober". Auch Kapitän Marko Ramius hat einige Gastauftritte. Hauptsächlich geht es allerdings um Jack Ryans Reise nach Russland, um in Sachen eines lasergestützten Raketenabwehrsystems zu vermitteln. Parallel dazu versuchen er und weitere CIA-Leute, den KGB-Chef zum Überlaufen zu überreden. Doch auch die Russen sind nicht untätig und starten derweil eine Undercover-Aktion im amerikanischen Inland. Als wäre das nicht genug, begleiten wir einen Terroristen, der nur als „der Bogenschütze“ bekannt ist, bei seinem blutigen Kampf gegen die russischen Besetzer in Afghanistan.

    Es gibt also deutlich mehr Handlung als in den Romanen davor. Dazu kommen einige interessante geopolitische und militärische Erklärungen vor. Dennoch ließ mich die Geschichte ziemlich kalt und konnte mich eigentlich zu keiner Zeit richtig packen. Ich hatte auch nie das Gefühl, mitfiebern zu müssen. Es war mir relativ egal, was zum Beispiel "der Bogenschütze" in Afghanistan trieb oder wie es den russischen Spionen in den USA erging. Ein Highlight war vermutlich schon der erste Auftritt von John Clarke, auch wenn das erste Aufeinandertreffen mit Jack Ryan noch auf sich warten ließ. Deshalb bin ich mal gespannt, ob mich der ellenlange "Schattenkrieg" als Nachfolgeband mehr überzeugen kann oder ob Clancy vielleicht generell nichts (mehr) für mich ist.