Blutportale - Markus Heitz

  • Falls ich dieses Buch mit einem einzigen Adjektiv beschreiben sollte, so lautete dies: blutig!
    Die Geschichte um Will und Saskia wird temporeich und mit viel Action erzählt - und mit viel Blut. Kein Buch für Zimperliche also. Leider blieb dabei manchmal die Logik etwas auf der Strecke und einige Figuren waren mir einfach nicht gut genug ausgearbeitet, wie zum Beispiel der Maître oder der Sir. Dafür ist es spannend und manchmal witzig, besonders die französische Werwölfin Justine brachte immer wieder gekonnt einen lockeren Spruch.
    "Blutportale" ist spannend und ein wenig aberwitzig, dabei verschachtelt durch die verschiedenen Fraktionen, die aus unterschiedlichen Gründen Interesse am Blutportal haben. Mit etwas weniger Tempo und etwas mehr Logik hätte es mir allerdings besser gefallen.
    Übrigens finden sich in diesem Buch lockere Verbindungen zu den Romanen "Sanctum" und "Kinder des Judas" des Autors. Das der Roman genau 666 Seiten hat, ist eine nette Kleinigkeit am Rande. :grin

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nell ()

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ich habe jetzt die ersten 150 Seiten hinter mir und zwinge mich zum Weiterlesen.
    Entweder nicht die richtige Zeit für das Buch oder überhaupt das falsche Buch für mich. :-(


    Mir geht es genau so, ich habe es nach knapp 150 Seiten auch erst mal an Seite gelegt, bzw. erst mal verliehen, weil's mich nicht recht gepackt hat. Mir sind die Figuren einfach noch zu egal, und ich kann nicht einmal bestimmen, woran es liegt.
    Komischerweise war es bei "Kinder des Judas" genau so, das wartet ab Seite 150 ebenso darauf, weitergelesen zu werden.
    Irgendwie ist Heitz nicht meines, dabei finde ich ihn so tierisch sympathisch. Menno, das ärgert mich richtig!

  • Ich glaube ich habe ein anderes Buch als ihr, denn ich lese es grade (bin fast durch) und finde es langweilig.


    Ich quäle mich von Seite zu Seite in der Hoffnung das doch noch etwas passiert, und es passiert ja auch einiges, aber ich finde es trotzdem langweilig. Die Suche nach den Artefakten ist für mich nur "interessant" durch die Visionen von Will. Die kämpfe enden zwar für andere meist tödlich, jedoch finde ich das auch eher öde.


    Das einzig gute an dem Buch sind die Verzierungen, die Visionen und leider wars das. Von 10 Punkten würde ich nur 3 geben. :-(


    (Dabei klang es so gut).

  • Ich bin ein wenig zwiegespalten was meine Meinung zu "Blutportale" von Markus Heitz angeht, mein erstes Buch dieses Autors. Einerseits liest es sich sehr spannend und wird von dem Versuch geprägt, die Spannungskurve durchgängig hoch zu halten, andererseits hatte ich stellenweise nicht das Bedürfnis weiter zu lesen um zu erfahren wie es weiter geht. Außerdem beginnt es zwar mysteriös und blutig und schon nach den ersten Seiten kommt der Verdacht auf, dass sich diese Motive durch das gesamte Buch ziehen würden, allerdings habe ich gut 200 Seiten und den Auftritt von Justine gebraucht bis ich wirklich in der Geschichte drin war, was nicht zuletzt an den Beschreibungen des Fechtkampfs lag, auch wenn dieser für das Buch von entscheidender Wichtigkeit war.


    Auch mit den Charakteren bin ich erst spät warm geworden, allerdings sind diese gut ausgearbeitet und besonders Justine ist mit ihrer sarkastischen und zynischen Ader und ihrer absoluten Coolness eine eindeutige Bereicherung der Geschichte. Spannend und gut erdacht waren auch Wills Visionen, besonders die aus der Vergangenheit, die für mich jedesmal ein Highlight waren. Einzig mit Saskia konnte ich als Figur nichts anfangen, was aber, dank anderer, sympathischerer Figuren okay war.


    Die Handlung fand ich zum Großteil gut erdacht, stellenweise war sie allerdings etwas wirr, nicht alle Fragen konnten mir befriedigend beantwortet werden, insbesondere was die Person des Professors angeht.


    Insgesamt hat mir das Buch zwar schon gefallen, wegen der langen Anlaufzeit, die mir persönlich eindeutig zu lang war,sodass ich das Buch fast abgebrochen hätte, gibt es von mir 6,5 von 10 Punkte.

  • Inhalt - in eigenen Worten
    Als die junge Saskia Lange bei einem Fechtkampf der Geheimorganisation "unios des lames" gegen den Maître antritt, ahnt sie nicht, dass sich damit ihr Leben bald verändern wird. Denn der Titelverteidiger, der den Namen Levantin trägt, hat bereits über 5700 Jahre auf Saskia gewartet, um eine Gabe in ihr zu wecken. Während des Fechtkampfs verletzt der Maître die hervorragende Fechterin schwer und sie bricht den Kampf ab. Danach gerät Saskia´s Welt aus den Fugen: Auf der Party des Floristen Will Gul (die in einer alten Villa stattfindet, die der Florist für den "Sir" in dessen Abwesenheit hütet) öffnet Saskia eine Tür mit geheimnisvollen Zeichen. Kurz darauf werden alle Partygäste auf schreckliche Art ermordet, nur Will und Saskia überleben diesen Anschlag auf wundersame Weise. Wie konnte dieser Massenmord geschehen? Die Beiden sind ratlos und niemand glaubt die Geschichte... Auf der Flucht vor der Polizei treffen sie auf die Wandlerin Justine Chassard, die Saskia durch das Öffnen der rätselhaften Tür aus der Hölle befreit hat. Denn die Werwölfin Justine erklärt der Fechterin, dass sie von Levantin durch den Kampf gezeichnet wurde und damit übernatürliche Kräfte erhalten hat. Saskia ist nun eine Médiatrice - eine Vermittlerin zwischen beiden Welten, die z.B. Gegenstände oder Portale öffnen und schließen kann. Und Levantin möchte sie benutzen, um in seine alte Heimat Damaskus zurückzukehren...



    Meine Meinung
    Nachdem ich "Kinder des Judas" gelesen hatte, war ich so begeistert von der Geschichte, dass ich ein weiteres Buch von Markus Heitz lesen wollte und so fiel die Wahl auf "Blutportale". Allerdings hat mich die stattliche Seitenanzahl immer wieder vom Lesen abgehalten...


    "Blutportale" wird in I. Buch "En Garde", II. Buch "Touché" und III. Buch "Revanche" unterteilt und umspannt den Zeitraum vom 31. Oktober bis 22. November. Das I. Buch führt uns nach Hamburg, das II. Buch spielt sich vorwiegend in Russland und Irland ab und das III. Buch spielt größtenteils in Syrien. Hin und wieder driftet die Geschichte kurz in die bewegte Vergangenheit ab.


    Saskia Lange ist Inhaberin und Köchin des Gourmetrestaurants "Bon Goût". Seit der Kindheit gehört ihre Leidenschaft dem Fechten und die 26-jährige zählt dank ihres Talents zu einer der Besten in der Geheimgesellschaft "union des lames". Außerdem hat die ehrgeizige Gastronomin eine Vorliebe für bunte Klamotten. Dagegen liebt es der Halbinder Will Gul ästhetisch, was sich in den Blumenarrangements des Floristen niederschlägt. Neben seiner Liebe zu Blumen betreibt Will die indische Kampfsportart Kalarippayat. Das ungleiche Trio komplettiert sich durch die Wandlerin Justine Chassard, die halb Mensch/halb Werwölfin ist. Die Französin Justine raucht wie ein Schlot und flucht, was das Zeug hält. Außerdem wird sie schnell mal gewalttätig und hilft Will & Saskia aus der Patsche. Die unterschiedlichen Protagonisten wurden hervorragend ausgearbeitet und ihre kleinen Eigenheiten & Macken runden das Erscheinungsbild gut ab. Obwohl die dauernde Qualmerei von Justine leicht genervt hat... *Hier* findet ihr mehr Infos zu den Hauptpersonen. Wer "Ritus", "Sanctum" und die Judas-Trilogie gelesen hat, wird auf einige altbekannte Nebencharaktere treffen. Ich hatte so manches Aha-Erlebnis...


    Nach dem Prolog war ich etwas verwirrt, doch je mehr man in die Geschichte eintaucht, desto schneller versteht man die Zusammenhänge. Die Grundidee rund um einen uralten Dämon und eine Tür a´la Büchse der Pandora wurde großartig umgesetzt. Trotz kleiner Logikfehler und allzu vielen Kampfszenen lässt sich die Story, die mit rasanten Verfolgungsjagden, brutalen Passagen und viel Blut gespickt ist, mühelos lesen. Immer wieder schickt Markus Heitz seine Leser auf falsche Fährten und lässt sie überraschende Wendungen miterleben.


    Erzählt werden die nervenaufreibenden, gut recherchierten Geschehnisse vorwiegend aus der Sicht von Saskia, Justine und Will, zwischendurch schildern auch verschiedene Nebenpersonen die Ereignisse aus ihrer eigenen Perspektive. Der Autor beherrscht sein Handwerk und nennt einen rasanten Schreibstil sein Eigen, der den Leser unweigerlich in seinen Bann zieht.



    Fazit
    "Blutportale" ist -wie schon der Name verrät- nichts für zarte Gemüter & schwache Nerven. Wer allerdings gern Dark Fantasy mit viel Spannung, Action und Blut liest, ist hier richtig und wird die gekonnte Mischung aus Horror und Fantasy-Elementen lieben. Deshalb erhält "Blutportale" von mir 8 Punkte.

  • Saskia Lange, leidenschaftliche Köchin und Restaurantbesitzerin, hat ein seltenes Hobby. Sie geht dem Fechten nach, aber nicht ganz offiziell, sondern innerhalb einer geheimen Vereinigung. Die Fechtduelle finden weltweit in unterschiedlichen Räumlichkeiten statt. Diesmal trifft Saskia als Nr. 2 der Vereinigung, der union, auf den Ranglisten Ersten, den maitre. Im Kampf verletzt der maitre Saskia und sie gibt auf. Die Verletzungen stellen sich als viel mehr als nur bloße Wunden heraus. Saskia wurde gezeichnet. Sie besitzt nun ganz besondere Kräfte.


    Gemeinsam mit Ihrem Freund und Koch Patrick besucht Saskia kurz darauf eine Party Ihres Floristen Will, eines Halbinders. Auf dieser Party kommt es zu merkwürdigen Vorfällen. Saskia gelingt es im Keller des Hauses eine hinter einem Teppich verborgene Tür zu öffnen und entlässt einen Schutzgeist in seine Freiheit. Viele Menschen lassen ihr Leben, darunter auch Patrick.


    Dies ist der Beginn von sonderbaren Ereignissen. Die unterschiedlichsten Gestalten begegnen uns nun im weiteren Verlauf des Buches. Saskia begibt sich gemeinsam mit Will und später mit einer neu gewonnen Freundin, einem Wesen halb Mensch halb Wolf, auf die Suche nach Artefakten und auf die Suche nach der Lösung des Rätsels was überhaupt in der Villa geschehen ist. Die Handlung wechselt in die unterschiedlichsten Gegenden. Der Leser wird sogar auf eine Art Zeitreise geschickt.


    Neben dem maitre lernen wir noch Vampire, Gestaltwandler und verschiedene Dämonen kennen, sowie unterschiedliche Menschen, die über besondere Gaben verfügen.


    Will hat bei der Flucht des Schutzgeistes aus der Villa eine Verletzung davongetragen, die ihm zunehmend zuschaffen macht und auch Saskia muss lernen mit ihren „neuen“ Eigenschaften umzugehen.


    Das Buch ist alles in allem nicht ganz so blutrünstig wie ich es mir zunächst vorgestellt habe. Es ist spannend von der ersten Seite an und lässt den Leser nicht mehr los. Auch wenn es zeitweise schwer fällt alle Seiten immer richtig zu beurteilen und einzuschätzen - wer weiß schließlich genau wer oder was hier gut oder böse ist – wird es auf den insgesamt 666 Seiten nie langweilig. Leider werden auch einige Punkte meines Erachtens nach nicht hundertprozentig aufgeklärt oder aber auch einfach offen gelassen. Das lässt aber auch die Option auf eine Art Fortsetzung offen und die wird die Leserschaft vermutlich wieder genauso in den Bann ziehen wie dieses Buch.


    Schön gelingt es dem Autor die unterschiedlichen Handlungsstränge, von denen man anfänglich nicht wirklich weiß wie sie zusammenhängen, zusammenzuführen und das Ende des Buches ist dann wirklich der absolute Höhepunkt. Ein Ende, mit dem sicherlich nicht jeder Leser gerechnet hat……………