Zeiten des Aufruhrs

  • Kurzbeschreibung
    Frank und April, ein Paar, das zu allen Hoffnungen Anlaß gibt, talentiert, jung, gutaussehend, er hat einen Job in der City, sie, eine erfolgreiche Schauspielschülerin, widmet sich zunächst noch den eigenen Kindern – in Erwartung des bevorstehenden gesellschaftlichen Aufstiegs. Doch das Leben hält anderes bereit: Frank verstrickt sich in eine Affäre, April erstickt im Vorstadtmuff, und ihre Träume werden immer verstiegener. Wie lange werden sie die Illusion aufrechterhalten können? Alles steuert auf eine Katastrophe zu. Mit psychologischer Genauigkeit und literarischer Finesse beschreibt Richard Yates die Zerstörung eines Traumes, der von Anfang an Selbstbetrug war.
    (abgekupfert bei den Rezis:https://www.buechereule.de/wbb/thread/29827)


    Ich war gestern in dem Film und er hat mir gut gefallen :-)
    Kate Winslet und Leonardo di Caprio spielen fantastisch.
    Der Film hält sich ziemlich an die Vorlage -bis auf ein paar kleine Änderungen.
    Sam Mendes inszeniert ruhig und sensibel.
    Wunderbar ist es ihm auch gelungen, die Eintönigkeit in Franks Arbeitsleben "rüberzubringen": wie Frank aus dem Zug steigt, sind alle Leute grau in grau.


    Es gibt schon ein paar kleine Änderungen, aber das verlangt wohl die Dramaturgie -den Sinn des Films verändert es nicht.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Mach das, Rosenstolz :-)


    Es wäre schön, wenn Richard Yates durch den Film in Deutschland bekannter würde.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Hab den Film vor zwei Tagen gesehen und ich fand ihn sehr gut. Es is natürlich einer der langsamen Filme aber sowas hat mich nie gestört. Kate und Leonardo waren einfach hervorragend!




    Edit: Deutsche Sprache, schwere Sprache :rolleyes

    » close your eyes and keep your mind wide open ...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maylicia ()

  • Ich will ihn auch auf jeden Fall sehen. Entweder am WE oder nächste Woche, freu mich schon total :-)


    Kate Winslet hat ja auch schon den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin abgestaubt :grin

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  • Ich komme gerade aus dem Kino. :-]


    Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Allerdings glaube ich, dass viele, die das Buch nicht kennen sich zu Beginn langweilen weil ja doch nicht wirklich viel passiert. Ich jedoch habe die Atmosphäre in mich aufgesogen und mich darüber gefreut die eigenen Vorstellungen der Zeit und der Atmosphäre des Buches im Film wiederzufinden.


    Wirklich überragend ist Michael Shannon als John Giving. Ich hatte befürchtet, dass dieser Figur im Film bestenfalls eine kleine aber feine Nebenrolle erfüllen darf, schlimmstenfalls eine unbedeutende kleine Nebenrolle, aber weit gefehlt. Er tritt nur zweimal in Szene, aber sehr beeindruckend! Wirklich genial! Völlig verrückt und grotesk sind die Besuche der Givings bei den Wheelers - 1:1 aus dem Buch übernommen.


    Höhepunkt ist natürlich das Filmende, das dem Buch in fast nichts nachsteht.


    Alles in allem ein sehr guter Film, mit überragenden Schauspielern (Leonardo DiCaprio hat wider Erwarten meine Erwartungen an seine Rolle mehr als erfüllt) und beeindruckender Atmosphäre. Aber wie so oft, lohnt es, dass Buch zum Film zu kennen. Denn diese sich aufbauende Spannung, diese Monotonie und depressive Grundstimmung des Buches ist bei der Verfilmung lange nicht so zu spüren - man könnte es stellenweise sogar als langatmig bezeichnen beim Film, besonders wenn man nicht weiß, worauf es hinausläuft. Ausserdem finde ich, kommt Frank Wheeler besser weg als im Buch. Er schien mir zu "vernünftig" im Film, wenn jemand versteht was ich meine... :grin

  • Schön, dass der Film dir gefallen hat, SueTown :-)


    und so schön ausführlich dein Bericht - weit ausführlicher als meiner :grin


    :wave

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    Virginia Woolf

  • Danke für den ausführlichen Bericht, SueTown. Jetzt überleg ich wieder, erst das Buch zu lesen :gruebel

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  • Ich habe den Film gestern auch gesehen und war begeistert, das Buch werde ich jetzt auch noch lesen, mal gucken ob es genauso gut ist.

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

  • sehr feiner Film.
    Begeistert hat mich die Kameraführung und auch die Art und Weise, wie die Scenen gestaltet wurden. Die Geschichte wurde ruhig und einfühlsam erzählt. Ich kenne das Buch nicht (weiß auch nicht, ob ichs lesen mag), empfinde das aber keineswegs als Verlust für den Film.
    Ich wurde nicht einfach nur unterhalten, das auch, aber ich wurde auch auf sehr angenehme Weise zum Nachdenken angeregt.


    Ein Besuch lohnt in jedem Fall, sofern man ruhige Bilder mag.

  • Amber :
    Das Buch ist genauso gut, wenn nicht sogar besser :-)
    Im Buch kommt so manche Nuance besser raus .
    Es lohnt sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen.(Ich habe es schon zweimal gelesen :grin)


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Interessant zu lesen, daß auch Leute, die das Buch nicht vorher gelesen haben den Film auch toll fanden.


    Ich hatte da so meine Bedenken. Ich fand den Film natürlich total gut, aber war mir nicht sicher, ob man alles so gut nachvollziehen kann, wenn man das Buch nicht gelesen hat.


    Obwohl der Film sehr gut umgesetzt war, fehlten z. B. manchmal die Gedankengänge der beiden Protagonisten.
    Frank denkt z. B., daß er jetzt dies und jenes sagen sollte, sagt aber in Wirklichkeit etwas ganz anderes. Solche Dinge fehlten natürlich in der filmischen Umsetzung.


    Trotzdem aber eine sehr gute Buchverfilmung.

  • keine Ahnung, ob ich "alles" so gut nachvollziehen kann, ich weiß ja nicht, was da fehlen könnte. Aber ich habe eine toll erzählte Geschichte gesehen.


  • Das ist doch in vielen Filmen, die ne Romanvorlage haben, so. Es kommt oft nicht nur auf das Buch an (die "Menge" der Gedanken im Vergleich zu den Handlungen), sondern auch zum großen Teil darauf, wie gut man die Gedanken, die man eben nicht zeigen kann, im Verhalten und Ausdruck der Figur umsetzt. Dazu gehört sicher ein gutes Drehbuch, aber auch überzeugende Schauspieler.


    Ich werde den Film am Freitag anschauen und freu mich schon. Das Buch lese ich vorher nicht mehr. Eventuell danach, mal sehen.

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  • Hallo,


    ich habe das Buch nicht gelesen und habe am Wochenende den Film gesehen.


    Sorry, aber mir hat der Film nicht gut gefallen... :-(


    Die schauspielerische Leistung war zwar grandios.... aber irgendwie konnte ich die Gedankengänge der Personen nicht so nachvollziehen........


    Wir waren mit insgesamt 5 Frauen in dem Film und ich muss gestehen, dass wir alle sehr enttäuscht waren.....


    Naja, vielleicht hätten wir das Buch vorher lesen sollen!!!!


    Gut, dass die Geschmäcker verschieden sind und ich hinter meinem laptop sitze.... dann könnt ihr mich nicht steinigen :grin

  • Ich finde, in diesem Fall ist es nur gut wenn man das Buch schon gelesen hat. Umso mehr kann man die Umsetzung als Film genießen.
    Meist ist es ja so, dass man sich über die Verfilmung ärgert, wenn man die Buchvorlagen kennt. In diesem Fall, meiner bescheidenen Meinung nach, ist es ein noch größeres Erlebnis, wenn man das Buch vorher kennt.
    Es ist definitiv gute Arbeit geleistet worden beim Film, aber noch besser kann diese gewürdigt werden mit den vertieften Kenntnissen des Buches.


    Allein der Anfang schon, der zwar auch im Film bei dem verpatzten Theaterstück beginnt, bei dem allerdings diese sich anbahnende Katastrophenstimmung mit der so super gelungenen Generalprobe und Yates vernichtenden Worten fehlt, die auf das Scheitern des Stückes hinweisen.

  • Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, fand den Film trotzdem phantastisch, wenn auch sehr bedrückend. Die schauspielerische Leistung war wirklich gut, es hat sich so viel auf den Gesichtern der beiden abgespielt, ich kann mir vorstellen, dass das die Gedanken der beiden, die man im Buch erfährt, zum Teil ganz gut ersetzt hat.
    Sehr gut gemacht, fand ich das Groteske, diese Mischung aus Grauen und Lächerlichkeit.

  • Also ich war gestern in einer Miteule im Kino (in der "Kindervorstellung" mittags um 17 Uhr!) und ich muß vorneweg auch sagen, daß ich das Buch nicht gelesen habe, aber ich fande den Film phantastisch.
    Allen voran Kate und Leonardo, die -finde ich- sowieso ein schönes Paar abgeben, haben wunderbar gespielt. Ich wußte immer genau, welche Stimmung die Schauspieler ausdrücken wollten, ich fand die ganze Situation immer sehr einfühlsam. Sie haben beide wunderbar gespielt.
    Bei mir ist immer ein gutes Zeichen, wenn ich während des Film überhaupt nicht ans gehen denke, oder auf die Uhr schaue. Irgendwann habe ich das bei fast jedem Film, daß ich merke, ich kann nicht mehr sitzen und so weiter. Hier war das gar nicht so! Ich war so gefesselt von der Geschichte, die in Teilen sicherlich jeder irgendwie schon mal am eigenen Leib erfahren hat.
    Ich kann es jedem nur empfehlen- allerdings muß man sich darauf einstellen, daß es, wie schon gesagt, ein ruhiger Film ist, ohne, daß die Handlung in allzu großen Schritten voran schreitet.

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend