Pseudonym und Vita - Wo liegen die Grenzen?



  • :rofl :rofl :rofl


    Das sehe ich genauso, solange man offen mit den Pseudonymen umgeht. (Was sich Frau Lark/Gohl da geleistet hat, ist natürlich der Oberhammer. Das wird sie erst noch zu spüren bekommen.)


    Ohne Deinen Post , liebe Nicole, wäre mir da ja etwas entgangen :yikes Leider habe ich im Februar-Katalog nichts gefunden :-( Hoffentlich ist das Buch im März dabei *hibbel*

  • @ ricki


    Nene, verschweigen oder eine komplette Zweitexistenz waren nie geplant :lache


    Eigentlich hätte ich das schon längst erzählen wollen - nämlich letzten Sommer, kurz vor Erscheinen der Verlagsausgabe. Das Ganze wurde aber kurzfristig auf dieses Jahr verschoben, ohne dass ich zunächst Genaueres zu den Terminen wusste, und es ist ja auch blöd zu sagen: "da kommt noch was von mir, aber was das wann und wie angeht, habe ich keinen Plan."


    Und dann war ja auch noch diese andere Pseudonym-Affaire - und bevor ich just zu dieser Zeit auch noch mit sowas rausrücke und in der erhitzten Stimmung Haue beziehe :grin , habe ich mich brav auf meine Fingerchen gesetzt und gewartet, bis der Erscheinungstermin greifbar vor der Tür steht, was ja jetzt auch der Fall ist.


    Nein, im Februar-Katalog isses leider noch nicht, hab's auch gesehen - es muss dann im März sein. Hoffe ich - ich will mein Buch jetzt nämlich auch endlich in den Händen halten :cry

  • Zitat

    Original von ricki
    Ohne Deinen Post , liebe Nicole, wäre mir da ja etwas entgangen :yikes Leider habe ich im Februar-Katalog nichts gefunden :-( Hoffentlich ist das Buch im März dabei *hibbel*


    Laß dir Zeit mit dem Kauf, wir werden mit der fredeboldundfischer Ausgabe eine gemeinsame Leserune mit Nicole haben. (Leider ist nicht jeder im Club, darum haben wir beschlossen auf den Spätsommer zu warten.) :wave

  • Pseudonyme finde ich völlig in Ordnung.


    Es ist allenfalls schade für die Leserschaft, wenn sie ihren Lieblingsautor nicht auf Anhieb ausfindig machen kann.


    Was ich dagegen grundsätzlich überflüssig finde, sind diese Vierzeiler von Lebenslauf im Klappentext bzw. auf Seite 4 (?) unten.
    Wenn mich ein Autor interessiert, sind mir die paar Angaben über Geburtort, Ausbildung, Kinderanzahl und weshalb er/sie sich zum ersten oder letzten Mal zum Schreiben berufen fühlt, definitiv zu wenig. Interessiert mich der Verfasser nicht, werfe ich auch keinen Blick auf die Mini-Bio.


    Wenn es diese Vierzeiler nicht gäbe, müßte auch niemand bei Annahme eines weiteren Pseudonyms einen neuen Lebenslauf erfinden.
    Solche Fantasie-Lebensläufe sind dann in der Tat irgendwie lächerlich und ohne Zweck.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Es gibt hier interne Zwänge, die ein Außenstehender weder erkennen noch bewerten kann. Uns ist es mit dem Club ebenso ergangen wie Nicole. Auch wir mussten ein anderes Pseudonym wählen und so ist völlig überflüssigerweise Eric Maron entstanden. Die Vita war jedoch mit anderen Worten geschrieben und etwas mehr auf mich als auf Iny bezogen aber ansonsten die gleiche wie bei Iny Lorentz.


    Gheron :wave

  • @ Tom


    Darüber hatte ich mir anfangs auch Gedanken gemacht, nachdem ich mir (auf etwas verschlungen-kreativen Weg) das Pseudonym gebastelt hatte. Aber ich denke, da besteht trotzdem keine Assoziations- oder Verwechslungsgefahr zwischen Charlotte Wolf mit einem "f" und derjenigen mit zwei, da ist schon allein das Genre vor.


    Ein gutes Pseudonym, mit dem man sich wohlfühlt, ist gar nicht so leicht zu finden, habe ich festgestellt :grin


    @ Gheron


    tschuldige, kleiner Widerspruch meinerseits :wave : der Club hat in meinem Fall nicht auf dem Pseudonym bestanden, sondern hätte das Buch glaube ich auch gerne unter meinem "richtigen" genommen. Das wollten wir aber eben aus den schon genannten Gründen nicht - aber die Lösung mit dem "transparenten Pseudonym" fanden wir dann alle gut.


    Das mit den "internen Zwängen", die Du ansprichst - oder dass es manchmal ein diplomatisches Fingerspitzengefühl braucht, um die verschiedenen Interessen rings um Buch, Verlag und Autor auszubalancieren - das halte ich für einen sehr wichtigen Aspekt in dieser Diskussion. :-)

  • Zitat

    Zitat von Nicole:
    tschuldige, kleiner Widerspruch meinerseits : der Club hat in meinem Fall nicht auf dem Pseudonym bestanden, sondern hätte das Buch glaube ich auch gerne unter meinem "richtigen" genommen. Das wollten wir aber eben aus den schon genannten Gründen nicht - aber die Lösung mit dem "transparenten Pseudonym" fanden wir dann alle gut.


    Bei uns hat man auf ein anderes Pseudonym bestanden und ich bin intern auch ziemlich zusammengefaltet worden, als ich in einem Forum zugegeben habe, dass wir auch Eric Maron sind.


    Aus dem Wissen um die Hintergründe reagiere ich auch etwas empfindlich, wenn Leute, die mit der Materie nicht vertraut sind, sich zu Richtern aufschwingen wollen.


    Allerdings hat man mir hier in der Büchereule auch schon mal sehr deutlich erklärt, dass ich nichts vom Verlagswesen verstände.


    Gheron :wave

  • Zitat

    Original von Gheron
    Bei uns hat man auf ein anderes Pseudonym bestanden und ich bin intern auch ziemlich zusammengefaltet worden, als ich in einem Forum zugegeben habe, dass wir auch Eric Maron sind


    Das kann ich mir vorstellen; Pseudonyme sind einfach eine heikle Angelegenheit.


    Zitat

    Original von Gheron
    Allerdings hat man mir hier in der Büchereule auch schon mal sehr deutlich erklärt, dass ich nichts vom Verlagswesen verstände.


    Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass es für Autoren DAS Verlagswesen sowieso nicht gibt. Je länger ich in diesem Beruf arbeite, je mehr ich von Kollegen mitbekomme, wie es bei denen so zugeht - desto bunter und uneinheitlicher wird das Bild; je nach Autor und Verlag scheint mir das sehr individuell zu sein.


    Im Rückblick finde ich es erschreckend, wie wenig ich anfangs über Hintergründe, Prozedere usw. wusste (woher auch?), und ich merke, dass ich jedes Jahr eine Menge Neues dazulerne.

  • Zitat

    Zitat von Nicole:
    Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass es für Autoren DAS Verlagswesen sowieso nicht gibt. Je länger ich in diesem Beruf arbeite, je mehr ich von Kollegen mitbekomme, wie es bei denen so zugeht - desto bunter und uneinheitlicher wird das Bild; je nach Autor und Verlag scheint mir das sehr individuell zu sein.


    Wir veröffentlichen seit 1981 und haben dabei etliche Verlage kennen gelernt. Außerdem haben wir Freunde, die das Verlagswesen seit mehr 35 Jahren in- und auswendig kennen. Da sollte man doch meinen, dass wir wissen, von was wir reden. Doch Wesen der Gattung Rana catesbeiana gibt es nun einmal überall. Auch die Büchereule ist davon nicht gefeit.


    Gheron :wave

  • um bei dem beispiel iny lorentz zu bleiben: ich finde, dass das ein paradebeispiel dafür ist, dass pseudonyme sinn ergeben.
    angenommen, ein wanderhurenfan erzählt einer freundin, dass sie inys romane mag. die sucht jetzt ein geburtstagsgeschenk und greift nach einem fantasyroman. die enttäuschung könnte bei der beschenkten sehr groß sein, wenn ihr dieses genre nun gar nicht liegt. was ich aber sinnvoll finden würde, wäre, dass in der vita zB bei den historischen büchern so eine art querverweis erscheint à la: iny lorentz hat unter dem pseudonym xy auch fantasy geschrieben und ist auch als autorin von heimatromanen unter dem pseudonym yz gern gelesen.
    :wave

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

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  • ...schön, dass es diesen Thread gibt. In Zukunft werde ich zumindest keine einzige Vita mehr lesen, weil ich mich als Leser verarscht fühle!...


    Sorry, aber jeder normale Mensch muß, wenn er sich irgendwo bewirbt, einen Lebenslauf abgeben, der auf jeden Fall eines ist: die Wahrheit.


    Und für alle anderen gilt dann die sogenannte künstlerische Freiheit?


    Nope, das muß und kann ich nicht verstehen...und bin enttäuscht!


    So...und jetzt dürft ihr mich Naivchen-Leserin kreuzigen!

  • Liebes Drehbuch,


    leider dürfen die Verlage, in denen Gheron und ich unsere 'anderen' Bücher schreiben, keine Werbung mit dem Namen Iny Lorentz machen und daher auch nicht auf das U4-Cover schreiben: Nicola Marni schreibt auch als Iny Lorentz historische Romane. Knaur beansprucht den Namen Iny Lorentz exklusiv für sich allein.


    Was unsere Viten je Pseudonym betrifft: Wir bleiben immer bei der Wahrheit, wählen aber einen anderen Schwerpunkt, da wir nicht daran interessiert sind, unsere Pseudonyme zu verschweigen. D.h. wir erfinden nichts. Allerdings haben wir bei Anni Lechner (Heimatromane) Elmars bäuerliche Vergangenheit auf Frau trimmen müssen.


    Pseudonyme auf Buchcovern sind nicht mehr die Bezeichnung einer Person, sondern ein Marketingprodukt, das zusammen mit dem Titel ein Buch identifiziert. Dabei ist die Einführung eines neuen Namens, sprich einer neuen Marke immer ein Neuanfang, ganz gleich, ob der Autor tatsächlich das erste Buch auf dem Markt hat oder nur ein neues Pseudonym.


    Gruß Sysai

  • Warum soll jemand, der ein fiktionales Werk schreibt, mit dem er oder sie in erster Linie Leute unterhalten will und das für sich selbst spricht (!), seine Lebensgeschichte offenbaren? In mehr als 99 Prozent der Fälle wird dies wahrscheinlich ja auch (sehr auszugsweise) getan, aber eigentlich ist es doch völlig unerheblich. Wir sprechen hier von belletristischer Literatur, also von gedruckter Lüge. Niemand "bewirbt" sich hier für irgendwas, und man kauft auch keine Mogelpackung, also ein Abonnement auf das vermeintliche Leben des Autors. Der Text ist so, wie er ist. Man bekommt auch den Text, den man kauft. Ob sich der Autor mit einer Vita schmückt, die eine wilde Aufzählung von originellen Berufen enthält oder sich schlicht "Hausfrau/-mann" nennt, spielt doch überhaupt keine Rolle. Nicht wenige Autoren verraten überhaupt nichts über sich selbst. Der Text ist relevant, alles andere ist unerheblich und bestenfalls für Leute wesentlich, die sich (vergeblich) darum bemühen, eine Verbindung zwischen Text und Autor herzustellen.

  • liebe sysai!
    danke für die interessante stellungnahme! :anbet


    Zitat

    Original von Sysai
    Liebes Drehbuch,


    leider dürfen die Verlage, in denen Gheron und ich unsere 'anderen' Bücher schreiben, keine Werbung mit dem Namen Iny Lorentz machen und daher auch nicht auf das U4-Cover schreiben: Nicola Marni schreibt auch als Iny Lorentz historische Romane. Knaur beansprucht den Namen Iny Lorentz exklusiv für sich allein.


    das ist ja wirklich, wenn auch aus verlagssicht natürlich auch in gewissem rahmen nachvollziehbar
    (in gewissem rahmen, weil ein bestimmter geldbetrag ja schließlich nur EINMAL augegeben werden kann, und das soll natürlich vorzugsweise für ein buch des eigenen verlages geschehen, andererseits verzichtet man dabei aber gleichzeitig auch auf die werbung zb bei lechnerbüchern für iny)
    eine ganz schöne knebelung! interessant!


    Zitat

    Original von Sysai
    Was unsere Viten je Pseudonym betrifft: Wir bleiben immer bei der Wahrheit, wählen aber einen anderen Schwerpunkt, da wir nicht daran interessiert sind, unsere Pseudonyme zu verschweigen. D.h. wir erfinden nichts. Allerdings haben wir bei Anni Lechner (Heimatromane) Elmars bäuerliche Vergangenheit auf Frau trimmen müssen.


    eine gute lösung!


    Zitat

    Original von Sysai
    Pseudonyme auf Buchcovern sind nicht mehr die Bezeichnung einer Person, sondern ein Marketingprodukt, das zusammen mit dem Titel ein Buch identifiziert. Dabei ist die Einführung eines neuen Namens, sprich einer neuen Marke immer ein Neuanfang, ganz gleich, ob der Autor tatsächlich das erste Buch auf dem Markt hat oder nur ein neues Pseudonym.


    Gruß Sysai


    da macht man sich als leser meist keine vorstellung von...
    gruß zurück :-) :wave


    edit:
    "Warum soll jemand, der ein fiktionales Werk schreibt, mit dem er oder sie in erster Linie Leute unterhalten will und das für sich selbst spricht (!), seine Lebensgeschichte offenbaren?" tom


    soll/muss er nicht!
    TUT er es aber, sollte sie, so finde ich zumindest, stimmen.
    denn das "ausdenken" beziehe/bezog ich bisher nur auf den inhalt des romans...

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

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