'Zeit der Freundinnen' - Kapitel 20 - 26

  • Wow, was für ein Thanksgiving. :rolleyes
    Endlich erfahren wir auch, was mit Ben los ist. Sehr bewegend. Das erklärt auch Helens übervorsichtiges Verhalten, als Ben Kopfschmerzen hatte.


    Trudy kommt in diesem Abschnitt deutlich symphatischer rüber als vorher. Stimmt es, was sie Helen über Charlotte erzählt? Irgentwas muss da noch mit Charlotte sein... :gruebel
    Die beiden scheinen echt arge Probleme miteinander zu haben.


    Jodie wird mir immer unsymphatischer. Auch die Sache mit ihrer Tochter und ihrer Mutter rechtfertigen ihr unmögliches Verhalten nicht. Vor allem das gegenüber der armen Isabelle.
    Warum schmeißt sie sich so an Helens Große ran? Will sie von ihr genauso angebetet werden wie von den Männern? :pille
    Ihr Nochehemann scheint von der gleichen Paranoia befallen zu sein.
    Mal sehn, wie sich die beiden im weiteren Verlauf entwickeln.

  • Kein dolles Thanksgiving. Lachen musste ich aber trotzdem, als sich Todd und das Trichotillomanische Mädchen so begeistert über ihre -rosen unterhielten. Jodie scheint zu merken, dass ihr Einfluss auf Helen immer geringer wird und so versucht sie nun immer mehr, Cathy für sich zu gewinnen. Was genau will sie kompensieren? :gruebel

  • Ich glaube, jetzt hab ich endlich geschnallt, warum Helen Jodie nicht zum Teufel jagt - sie hofft, über Jodie wieder Zugang zu ihrer Tochter zu bekommen, ja? Cathy wird ja zunehmend umgänglicher, seit sie mit Jodie befreudet ist und Helen bekommt das mit. Ihr ist sicher bewusst, dass das ein zweischneidiges Schwert ist, und eigentlich wollte sie ja den Kontakt zu Jodie einschlafen lassen. Das kann sie nun vergessen. Wenn sie den Kontakt abbricht, kommt Jodie trotzdem durch Catherine wieder ins Haus. Schönes Dilemma! :rolleyes


    Ja, das Thanksgiving war der Hammer! Ich würde Helen wirklich aus vollem Herzen wünschen, dass sie an ihren freien Tagen zur Abwechslung auch mal richtig entspannen kann!

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Ich glaube, jetzt hab ich endlich geschnallt, warum Helen Jodie nicht zum Teufel jagt - sie hofft, über Jodie wieder Zugang zu ihrer Tochter zu bekommen, ja? Cathy wird ja zunehmend umgänglicher, seit sie mit Jodie befreudet ist und Helen bekommt das mit. Ihr ist sicher bewusst, dass das ein zweischneidiges Schwert ist, und eigentlich wollte sie ja den Kontakt zu Jodie einschlafen lassen. Das kann sie nun vergessen. Wenn sie den Kontakt abbricht, kommt Jodie trotzdem durch Catherine wieder ins Haus. Schönes Dilemma! :rolleyes


    Ja, das Thanksgiving war der Hammer! Ich würde Helen wirklich aus vollem Herzen wünschen, dass sie an ihren freien Tagen zur Abwechslung auch mal richtig entspannen kann!



    Froschi
    Mir war wirklich völlig entfallen, dass sich das mit Bens Krankheit noch klärt. Ich fürchte, da ich im letzten halben Jahr drei Bücher von Bea Hellmann gelesen habe (nämlich die drei letzten), purzeln die ganzen Infos in meinem Kopf durcheinander. Ben ähnelt auch Noah aus den anderen beiden Büchern sehr - logischerweise. ;-)



    edit: Verdammt, jetzt bin ich statt auf "edit" auf "antworten" gegangen. :rolleyes
    Falls hier mal ein Mod vorbeistolpert, könnte er/sie den vorigen Beitrag von mir bitte, bitte mal löschen? :anbet

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  • Ich schon wieder. ;-)


    Bin mit diesem Abschnitt jetzt auch durch.
    Dass Jodie ein Problem mit Kindern hat, hat sich ja schon lange angedeutet. Jetzt erfahren wir endlich, was dahinter steckt. Und auch hinter ihrem unerklärlichen Helfersyndrom Charlotte gegenüber. Ich frage mich nur, ob dieses traumatische Erlebnis der Grund für ihre psychische Krankheit war, oder ob die Wurzeln noch tiefer liegen und der Unfall ihres Kindes nur als Auslöser fungierte.


    Die Schilderung des Silvesterdienstes hat mich tief beeindruckt. Bergwerk ist nichts dagegen!
    Ist Dr. Kidders Medaillenverleihung nach den Schizoschichten eigentlich der Realität entnommen? Und wenn ja, hat es inzwischen schon mal jemand geschafft, die Plakette für die goldene Schizo-Schicht zu erringen?
    (Kleiner Tipp: Man könnte vielleicht ein bisschen schummeln und sich vor der Schicht einen Spickzettel schreiben. :grin )

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  • Ja, es hat inzwischen einer gewonnen, leider ich. Am 01. Januar 2009 habe ich statt Plakette eine Zwei-Pfund-Schachtel Godiva-Pralinen bekommen, auf die ich liebend gern verzichtet hätte.
    Wir hatten das typische Grauen in der Sylvesternacht, Schuss-Oper, Verkehrsunfälle, häusliche Gewalt mit Todesfolge, etc. Und dann wurde eine meiner engsten Freundinnen eingeliefert, seit dreißig Jahren glücklich verheiratete Mutter von zwei erwachsenen, wohl geratenen Kindern, die versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Ohne ein Wort. Ohne einen Abschiedsbrief. Ohne, dass es irgend einen "Anlass" dafür gegeben hätte. Und sie hat es geschafft.
    Normalerweise hätten wir in einem solchen Fall einen Kollegen geholt, aber da Sylvester war, klappte das nicht. Das war eine der schlimmsten Nächte meines bisherigen Arbeitslebens. Es wußte hinterher auch irgendwie keiner, dazu was zu sagen, und so meinte unser Chef, ich sollte mich jetzt einfach zu Hause mit der "Plakette" ins Bett legen und so viel Zucker in mich reinhauen, dass mir die Endorphine aus den Ohren kämen.

  • Zitat

    Original von dbhellmann
    Ja, es hat inzwischen einer gewonnen, leider ich. Am 01. Januar 2009 ... Und dann wurde eine meiner engsten Freundinnen eingeliefert, seit dreißig Jahren glücklich verheiratete Mutter von zwei erwachsenen, wohl geratenen Kindern, die versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Ohne ein Wort. Ohne einen Abschiedsbrief. Ohne, dass es irgend einen "Anlass" dafür gegeben hätte. Und sie hat es geschafft.


    Ich kann meine Unfassbarkeit auch nicht in Worte fassen ... Was muss da nur in ihr gewesen sein in jener Nacht ...

  • Sie fühlte sich von keinem ernst genommen, nicht von ihrer Familie, nicht von ihren Freunden. Keiner von uns hatte Lust darauf bzw. Verständnis dafür, dass sie so überhaupt nicht damit zurechtkam, älter zu werden. Botox, Facelifts, Liposuction, gebleichte Haare, immer einen Spiegel und einen Lippenstift in der Hand. Sie war 56. Das Ganze erschien uns lächerlich, mackig, nicht krank. Nicht einmal mein Mann ist auf die Idee gekommen, dass es krankhaft war. Genau das war es aber. Sie muß so zornig gewesen sein über den fortschreitenden Alterungsprozess, dass sie dem ein Ende gemacht hat.

  • Zitat

    Original von dbhellmann
    Sie fühlte sich von keinem ernst genommen, nicht von ihrer Familie, nicht von ihren Freunden. Keiner von uns hatte Lust darauf bzw. Verständnis dafür, dass sie so überhaupt nicht damit zurechtkam, älter zu werden. Botox, Facelifts, Liposuction, gebleichte Haare, immer einen Spiegel und einen Lippenstift in der Hand. Sie war 56. Das Ganze erschien uns lächerlich, mackig, nicht krank. Nicht einmal mein Mann ist auf die Idee gekommen, dass es krankhaft war. Genau das war es aber. Sie muß so zornig gewesen sein über den fortschreitenden Alterungsprozess, dass sie dem ein Ende gemacht hat.


    Oje, ich hatte sonstwas Schlimmes oder Schmerzliches vermutet, aber der fortschreitende Alterungsprozess, das ist doch nun wirklich gar kein Grund, um eher aus dem Leben zu scheiden. Ganz traurig, dass jemand auf diese Weise so krank sein kann.


    Es gibt ja viele Menschen, die den Freitod an sich furchtbar verurteilen, aber dazu gehöre ich nicht. Für mich gibt es durchaus Gründe, bei denen ich vollstes Verständnis dafür habe, wenn jemand einfach nicht mehr leben möchte, vor allem nicht mehr leiden möchte.


    Aber so ein krasses Beispiel hab ich bisher noch nie gehört. Das finde ich einfach nur unfassbar, na ja, krank eben ...

  • Es ist für uns alle ausgesprochen schwierig, das zu verdauen. Es hat "ihre Macken" wie gesagt keiner ernst genommen. Altersbedingte Dysmorphophobie nennt man das, was sie hatte. Was wir in ihrem Gesicht als Fältchen wahrnahmen, sah sie im Spiegel als Verunstaltungen, mit denen sie nicht mehr unter die Menschen gehen konnte. In den letzten zwei Jahren fand sie in Los Angeles keinen Schönheitschirurgen mehr, der ihr weiterhin Botox spritzen oder die Lippen aufpumpen wollte. Keiner von uns wußte, dass sie seither immer nach Mexiko rüberfuhr, um es in Tihuana machen zu lassen. Auch ihr Mann hat das nicht gewußt. Wenige Wochen vor ihrem Tod war ich abends zum Essen mit ihr verabredet, und da war sie angezogen wie ein Kind, mit Rüschenrock und Ringelshirt und pinkfarbenen Lacksandaletten mit Stilettoabsätzen. Die Leute im Restaurant haben sich fast in die Hose gemacht vor Lachen, und ich habe mich nicht getraut, ihr zu sagen, was ich von ihrem Aufzug hielt - was ich im Nachhinein natürlich bereue.

  • Meinen Sie, es wäre wirklich gut für Ihre Freundin gewesen, wenn Sie ihr ehrlich gesagt hätten, wie sie ausschaut? Meinen Sie, es hätte irgendetwas Gutes bewirken können? Ich fürchte eher, es hätte sie nur tief verletzt, sie hätte sich noch unverstandener und einsamer mit ihrem Problem gefühlt. Ich glaube nicht, dass Sie bereuen müssen, nichts gesagt zu haben. Vielleicht sogar im Gegenteil, stellen Sie sich nur vor, sie hätte sich schon wenige Tage nach diesem Abendessen das Leben genommen, dann würden Sie sich womöglich unendlich schuldig fühlen und befürchten, dass ihr Ihre Worte so weh getan haben könnten, dass ...


    Aber ich kann zutiefst nachvollziehen, wie schwer es für Sie alle sein muss, das zu verdauen. Bestimmt macht es einem besonders zu schaffen, wenn man immer wieder denkt, hätten wir doch "ihre Macken" nur etwas ernster genommen, aber hätten wir dann das Problem in seiner Schwere wirklich erkennen können?

  • Sie haben ganz Recht mit dem, was Sie schreiben, und ich habe auch kein schlechtes Gewissen. Es tut mir nur unendlich Leid, dass keiner von uns rechtzeitig erkannt hat, dass wir es nicht mit einer Macke oder einem Problem oder den Wechseljahren zu tun hatten, sondern mit einer massiven psychischen Störung, die stationär hätte betreut werden müssen.
    Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mit dieser Freundin ein Gespräch geführt über das Altern und dabei platt vermerkt: "Meine Liebe, wer nicht alt werden will, muß früh sterben, eine andere Wahl hat man nicht."
    Das ist die Wahrheit. Ich stehe voll dazu. Sie wußte wohl auch, dass es die Wahrheit ist. Und sie hat für sich persönlich die Konsequenzen gezogen.

  • Das mit deiner Freundin tut mir so leid - am schlimmsten ist es wohl, dass man es nicht ahnen konnte. Viel sagen kann ich dazu nicht - nur: :knuddel


    Ich bewundere übrigens die Art von Arbeit. Ich kann mich zwar auch gut in Leute reinversetzen und bilde mir auch ein, dass ich gut zuhören kann und Leuten helfen kann - aber das würde echt sehr an meinen Nerven zerren. Mir reicht es schon, wenn es einer Freundin von mir schlecht geht. Wenn es am Tag zig Fremde wären, wäre das glaub ich noch viel viel schlimmer, weil es geballt auftreten würde.


    Ich möchte aber trotzdem noch ein paar Worte zum Buch verlieren:
    Jodie find ich unglaublich - sie beachtet Bellie nicht, weil sie selbst ein Kind im dem Alter hatte, dass sie verloren hat. Das ist total schlimm, ja, aber warum geht man dann nicht in Therapie? Ist es wirklich so, dass manche Menschen glauben, sowas hilft nicht? Jodie hat doch wohl auch Freundinnen, die ihr helfen und zuhören. Mir kommt es vor, als wenn sie nie über ihren Verlust gesprochen hätte.


    Ihr Mann ist auch ein total komischer Typ - er wartet tagelang vor ihrer Wohnungstür - wie krank ist das denn? Das hängt doch bestimmt auch mit dem Tod der Tochter zusammen.


    Jetzt verstehe ich auch, warum Jodie sich so an Cathy hängt. Sie will einfach nicht erwachsen werden und weiterhin ihr unbeschwertes Leben weiterleben, dass sie wohl auch mal irgendwann hatte. Das lenkt sie von ihren Problemen ab. Irgendwie schon verständlich. Allerdings find ich die Konstellation sehr seltsam.


    Helen hat jetzt einen besseren Zugang zu Cathy. Wie Jodie das macht, verstehe ich allerdings nicht. Allerdings glaube ich, dass Jugendliche in Cathys Alter sehr oft so sind wie sie. Man interessiert sich irgendwann einfach nur noch für Jungs und Mode (na gut, ich hab mich nie für Mode interessiert ;-)). Sie muss wohl erst mal austesten, wie andere sie sehen und wie sie am besten ankommt. Und ist total beeindruckt von Jodie.


    Wie es mit Charlotte weitergeht muss ich auch dringend wissen. Bei ihr ist auch alles mehr als seltsam. Ich werde jetzt mal weiterlesen.... Vielleicht hab ich bald die Erleuchtung ;-)

  • Auch diesen Teil habe ich in einem Rutsch durchgelesen und bin schon beim 29. Kapitel.


    Seite 306f, das Gespräch zwischen Todd und Jodie. Ich muß zugeben, daß der „Kanonenschuß“, den Jodie vor den Bug bekommen hat, auch mir als Leser gut tat. Das war mal nötig.


    Seite 309ff. Jodie und Cathy werden ja fast so was wie ein Herz und eine Seele. Das läßt für die Zukunft nichts Gutes erhoffen. Erschreckend ist auch, daß Cathy anscheinend so gar kein Unrechtsbewußtsein hat. Angst vor Strafe schon, aber kein Unrechtsbewußtsein. Jodie schaltet sich in die Diskussion auf m. E. unmögliche Weise und mit unmöglichen Argumenten ein. Die hat wirklich „nicht mehr alle Tassen im Schrank“.


    Ich versuche mich schon dauernd daran zu erinnern, wie es war, als ich in dem Alter war. Gut, ich war ein Junge. Aber trotzdem. Auch nach dem, was die letzten Tage hier so als „typisches Anzeichen“ für Amokläufer durch die Presse ging, hätte ich eigentlich dringend einer werden müssen. Denn etliches davon hat in dem Alter auf mich zugetroffen. (Außer Computerspielen, die gab es damals noch nicht.) Bin ich aber nicht. Aber ich fürchte, manches kommt auf uns als Eltern noch zu.


    Seite 317. Danke für die Erklärung zu Thanksgiving. Endlich blicke ich da durch. Ich kenne das aus vielen Filmen, habe das aber nie so recht verstanden, auch den Rummel darum nicht. Jetzt schon. :-)


    Seite 358f. Das ist ja ein Hammer. Marvin ist also Jodies Ehemann! Ich gebe zu, daran überhaupt nicht gedacht zu haben. Da bin ich ihr auch voll auf den Leim gegangen. Und um ein paar Seiten vorzugreifen, dann kommt der Oberhammer (es muß ja eine Steigerungsform zum eben Gesagten geben): Jodie hatte also ein Kind und dieses durch tragische Umstände verloren. Dann wird manches verständlicher. Da hat sie, in dem Zustand, in welchem sie sich befindet, aber noch einen sehr weiten Weg zurückzulegen, bis sie in so etwas wie Normalität wieder angelangt ist. Meine Güte, was für eine Verkettung von Umständen. Ich habe die Stelle (S. 372) jetzt nochmals nachgelesen, was für eine Tragik. Als es bei uns damals um das Thema „Kind/er“ ging, haben wir unser Leben dann bewußt so eingerichtet, daß ich mein Büro zu Hause dabei habe, und wir (zeitlich) abwechselnd arbeiten, so daß einer von uns immer da war. Ob die Großeltern sich auch als solche verhalten würden, wußten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, und haben deshalb erst mal so geplant, daß wir alles alleine schaffen. Daß es im Leben bisweilen anders kommt, als man plant, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber wenn ich so etwas lese, bin ich erst Recht davon überzeugt, daß wir das damals richtig angepackt haben.


    Seite 369, das mit der Heizung. Dann könnte sie in unserem Haus auch nicht schlafen. Die Heizung geht zwar auf Nachtabsenkung, für das heiße Wasser und bei entsprechend kühlen Außentemperaturen springt sie nachts jedoch immer mal an. Das ist hier ein altes Fachwerkhaus, da hört man den Brenner - wenn rundherum alles ruhig ist - schon mal beim Anspringen und es vibriert bei genauem Aufpassen ein wenig. Also nix für Jodie - keine Gefahr im Verzug bei uns. :chen


    Seite 380. Man konnte sich nur um das Wohlergehen eines Menschen sorgen, der noch eine Chance hatte, dass es ihm wohl erging.
    Da ist was dran.


    Ansonsten hats in diesem Abschnitt mehr an Schicksalen, als sonst in manchem ganzen Buch. Ich stelle immer wieder fest, daß Krankenhaus als Arbeitsplatz auf jeden Fall nichts für mich wäre.


    Was mir da einfällt: früher im Buch hieß es, daß Helen ihre Arbeit ehrenamtlich macht. An anderer Stelle sagt sie, daß sie damit Geld verdient. Das paßt für mich nicht zusammen, weil ehrenamtlich doch unbezahlt ist. Zumindest hier in Deutschland. Wie ist das: habe ich da etwas überlesen oder falsch verstanden oder ist das amerikanische System auch in dieser Hinsicht anders, daß Helen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bezahlt wird?


    Jetzt lese ich erst mal die früheren Posts.





    Edit bzw. Ergänzung nach dem Lesen der vorherigen Posts


    Zitat

    Original von Froschi
    Endlich erfahren wir auch, was mit Ben los ist.
    (...)
    Trudy kommt in diesem Abschnitt deutlich symphatischer rüber als vorher. Stimmt es, was sie Helen über Charlotte erzählt?


    Stimmt, Ben hatte ich ganz vergessen. Endlich weiß ich, was mit ihm los ist bzw. war.


    Trudy - Charlotte. Ein schwieriges Verhältnis. Von Trudy erzählt, klingt das alles ganz anders. Ich fürchte, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Allerdings nach meiner persönlichen Einschätzung eher bei Charlotte denn bei Trudy.



    Zitat

    Original von Britt
    Ich glaube, jetzt hab ich endlich geschnallt, warum Helen Jodie nicht zum Teufel jagt - sie hofft, über Jodie wieder Zugang zu ihrer Tochter zu bekommen, ja?


    Ja, genau so ist es. Und damit ein Teufelskreis, aus dem es im Moment kaum ein entrinnen gibt.



    Zitat

    Original von Booklooker
    Ihr Mann ist auch ein total komischer Typ - er wartet tagelang vor ihrer Wohnungstür - wie krank ist das denn?


    Krank würde ich das nicht nennen. Eher die einzige Chance, zu einem Gespräch zu kommen. Vielleicht weiß er ja, daß Jodie krank ist, und will ihr helfen. Dazu muß er aber mit ihr erst mal reden. Wir kennen bisher nur und ausschließlich ihre Version der Geschichte. Aber ob die die richtige bzw. vollständige ist, ob sie ihren Mann richtig beschrieben hat - das wissen wir (noch) nicht.



    Zitat

    Original von dbhellmann
    "Meine Liebe, wer nicht alt werden will, muß früh sterben, eine andere Wahl hat man nicht."


    Da ist viel Wahres dran. Tut mir leid mit der Freundin, da würde ich auch noch ewig dran „kauen“. Ich selbst kann mir für mich durchaus ein „Ausstiegsszenario“ aus diesem Leben vorstellen, egal was Politiker, irgendwelche „Lebensexperten“ oder Geistliche sagen. Die müssen das Leben ja nicht leben. Und helfen tut einem im Zweifel auch niemand. Ob ich am Ende den Mut dazu hätte, steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von dbhellmann
    Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich mit dieser Freundin ein Gespräch geführt über das Altern und dabei platt vermerkt: "Meine Liebe, wer nicht alt werden will, muß früh sterben, eine andere Wahl hat man nicht."
    Das ist die Wahrheit. Ich stehe voll dazu. Sie wußte wohl auch, dass es die Wahrheit ist. Und sie hat für sich persönlich die Konsequenzen gezogen.


    Es ist exakt die Wahrheit, ich hätte das garantiert an der Stelle auch gesagt, hab´ ich schon öfter, wenn Leute über das Älterwerden klagen. Nur dass das jemand so konsequent in die Realität umsetzt, daran denkt man ja im Leben nicht. Es ist einfach tragisch, dass es solch eine psychische Störung überhaupt gibt, das wusste ich nicht. Es tut mir unendlich leid für Sie.

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Was mir da einfällt: früher im Buch hieß es, daß Helen ihre Arbeit ehrenamtlich macht. An anderer Stelle sagt sie, daß sie damit Geld verdient. Das paßt für mich nicht zusammen, weil ehrenamtlich doch unbezahlt ist. Zumindest hier in Deutschland. Wie ist das: habe ich da etwas überlesen oder falsch verstanden oder ist das amerikanische System auch in dieser Hinsicht anders, daß Helen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bezahlt wird?


    Ich glaube, du verwechselst da was. Du hast ja vorab den Thread "Fragen an die Autorin" gelesen, und dort hat sie geschrieben, dass sie selbst ehrenamtlich in einem Traumacenter arbeitet.
    Helen im Buch macht das als bezahlten Job, von ehrenamtlicher Arbeit war darin glaub ich nie die Rede.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Britt


    Ich glaube, du verwechselst da was. Du hast ja vorab den Thread "Fragen an die Autorin" gelesen, und dort hat sie geschrieben, dass sie selbst ehrenamtlich in einem Traumacenter arbeitet.
    Helen im Buch macht das als bezahlten Job, von ehrenamtlicher Arbeit war darin glaub ich nie die Rede.


    Genau, im Buch ist nur insofern die Rede davon, dass Helen der Jodie bei dem Treffen in dem französischen Bistro erklärt, wie sie zu ihrer heute bezahlten Tätigkeit im Traumacenter kam, nämlich über ihre zuvor jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit in einem Hospiz.

  • In den USA ist ehrenamtliche Arbeit für jede Familie etwas, was zum Leben dazugehört. Die Kinder werden schon sehr früh dazu angehalten. Für jede ehrenamtliche Tätigkeit durchläuft man hier eine Ausbildung - und die ist teilweise erstaunlich umfangreich, im Krankenhaus- und Hospizbereich allemal. Und ich habe zwei Kollegen, die über eine solche Ausbildung, weil sie einfach gut waren, in eine bezahlte Tätigkeit gerutscht sind. Karrieren sind das zwar nicht, aber schlecht bezahlte, allerdings auch krisenfeste Jobs - wie das halt so ist im Gesundheitswesen.