Patrick Ness: New World - Die Flucht

  • Ich habe keine Rezi über dieses Buch gefunden....falls ich sie übersehen habe sollte, bitte ich schon mal um Entschuldigung!



    Klappentext:



    "Aaron liegt da.
    Und ich habe ein Messer. Ich hebe die Hand mit dem Messer. Wieder einmal. Ich könnte es tun. Aber ein Messer ist nicht einfach ein Gegenstand. Es stellt einen vor die Wahl, es ist etwas, mit dem man Dinge tut. Ein Messer stößt zu oder nicht, gibt den Tod oder nicht. Ein Messer führt deine Entscheidung aus, trägt sie in die Welt, sodass sie nie mehr rückgängig gemacht werden kann.
    Aaron wird sterben."


    In der Kolonie von New World lässt ein Name die Menschen vor Furcht erzittern: Prentisstown. Denn Prentisstown ist keine gewöhnliche Stadt. In Prentisstown kann jeder die Gedanken des anderen hören. In Prentisstown ist es niemals still. Nichts bleibt im Verborgenen. Doch seine Bewohner hüten ein grauenhaftes, unmenschliches Geheimnis. Prentisstown ist die Stadt der Verdammten. Als Todd, der jüngste Bewohner, hinter dieses Geheimnis kommt, hat er nur eine Wahl: die Flucht. Todd läuft um sein Leben.



    Über den Autor:


    Patrick Ness wuchs in den USA auf und lebt seit 1999 in London. Der vielfach ausgezeichnete Literaturkritiker und Radio-Autor hat bereits zwei erfolgreiche Romane für Erwachsene verfasst und unterrichtet Kreatives Schreiben an der Universität von Oxford. "Die Flucht" ist sein erstes Jugendbuch.
    Für "Die Flucht" wurde Patrick Ness mit dem Guardian Children´s Fiction Prize ausgezeichnet. Der Guardian Award ist ein Literaturpreis, der seit 1967 von der Zeitung The Guardian an britische Autoren von Kinder- und Jugendbüchern verliehen wird.


    Meine Meinung:

    Ein tolles, faszinierendes Buch. Eine fesselnde und aufregende Geschichte. Sehr gut geschrieben, schöner Schreibstil. Für ein Jugendbuch geht es zum Teil schon heftig zu in der Geschichte. Aber mir hat es sehr gefallen!! Ich feue mich schon auf die Nachfolgebände!


    LG Nimmersatt

  • Ich hab es jetzt zu Ende gelesen. Ich finde es sehr spannend und mysteriös. Habe jede freie Minute genutzt um es zu lesen. Patrick Ness schreibt sehr flüssig, obwohl das Buch 538 Seiten enthält wird es nie langweilig oder zieht sich in die länge. Teilweise finde ich manchen Passagen von dem Buch schon zu hart für ein Jugendbuch, was mir aber eher gefallen hat.


    Die Charaktere sind sehr gut, und man lernt sie nach und nach lieben oder hassen.
    Manchmal kann man gar nicht glauben das es sich dabei um einen 12 Jahre alten Jungen handelt. Allerdings ist die Hauptfigur nicht unbesiegbar und wird ihren 12 Jahren im Verhalten gerecht.


    Interessant ist auch die Idee und die Beschreibung des Gedankenlesens.


    Ein Buch was sich auf jeden Fall lohnt, auch für nicht Sci Fi Fans. :fingerhoch


    Ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

  • So, habe das Buch soeben durchgelesen und muss direkt meinen Eindruck zum Besten geben.
    Das Buch war unglaublich gut, wenn nicht sogar eines der besten Bücher, die ich bisher überhaupt gelesen habe.
    Ich konnte darin für mich alles finden, was ich an einem Buch zu schätzen weiß. Es gab Spannung, Humor, traurige Abschnitte (ja die waren ziemlich traurig ;-(), sehr glaubwürdige Charaktere und die Geschichte hinter dem ganzen ist wirklich einzigartig!!!



    Und dann dieser gemeine Cliffhanger am Ende. Die nächsten Teile stehen schon auf meiner Leseliste!!!! :wave

  • Meine Meinung


    Mit „Die Flucht“ startet die „New World“-Trilogie mit dem Ich-Erzähler Todd in der Hauptrolle. Die Geschichte spielt nicht auf der Erde sondern auf einen nicht näher benannten Planeten, auf dem vor vielen Jahren eine Gruppe von Siedlern eine neue Heimat gefunden hat. Die Gedanken der Männer und der Tiere können von allen „gelesen“ werden, dadurch gibt es keine Geheimnisse. Wahrgenommen werden die Gedanken als Lärm, als nicht geordnete Gedankenfetzen.


    Todd, dessen Eltern zu den Siedlern gehörten, ist der Jüngste in seinem Dorf, in dem es keine Frauen gibt. Angeblich sind diese schon vor Jahren gestorben, so wurde es Todd seit er denken kann erzählt. Kurz vor Todds 14. Geburtstag, an dem er zum „Mann wird“ und damit erwachsen, entdeckt er, dass es doch Frauen gibt. Dieses Wissen bringt ihn in Gefahr, so dass er die Flucht ergreift und in der größten Stadt des Planeten mit seinen Hund und einen fremden Mädchen Schutz suchen muss. Dort sollen sie sicher sein, es soll auch ein Gegenmittel gegen den Lärm geben. Aber Todd hat auch Feinde, die nicht wollen, dass er die ferne Stadt erreicht.


    Todd ist ein 13jähriger, der plötzlich Verantwortung übernehmen muss, nicht nur für sich, sondern auch für andere. Oft wirkt er unentschlossen und bemüht, das richtige zu tun, was ich jedoch in seiner Lage für realistisch halte. Seine Flucht ist nicht einfach und scheint oft erfolglos zu sein. Es gibt lustige, aber auch traurige, hoffnungsvolle und hoffnungslose Momente. Die Spannungskurve steigt vielmals am Ende des Kapitels an, so dass ich oft gezwungen war, weiter zu lesen, obwohl ich eigentlich aufhören wollte. Dadurch ist es schnell zu lesen und spannend bis zum Schluss. Das Cover und auch der Titel sind sehr passend und passen zu der Geschichte.

  • Dieses Buch konnte ich Gestern beenden. Und ich bin immer noch beeindruckt.


    Die Idee, dass Gedanken unkontrolliert als Lärm ausstrahlen ist mal etwas Neues. Die Umsetzung ist auch mehr als gelungen. Besonders die Handlung muss ich ausdrücklich loben. Das Tempo ist hoch und die Geschichte mit zahlreichen Wendungen versehen. Ein Cliffhanger jagt den nächsten und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Erstaunlich, wie es dem Autor trotzdem gelingt, seinen Figuren Leben einzuhauchen. Emotionen und Moral gehen im hohen Tempo nie unter. Einzig die Bösewichter sind etwas flach, wobei ich da in den beiden Nachfolgern noch etwas mehr erwarte.


    Für ein Jugendbuch geht es hier recht hart zur Sache. Es wird gekämpft und gestorben. Zudem hat das Buch mehr als einen hoffnungslosen Moment, der den Leser ziemlich runterziehen kann. Das ist keine in Watte gepackte Geschichte, sondern im positiven Sinne der Ernst des Lebens. Im Angesicht dieser Schrecken bringt der Autor so manchen moralischen Punkt unter und kommt dabei ohne Holzhammer aus.


    Der Spannungsbogen ist gut gelungen und steuert auf ein tolles Ende zu, an dem alle Fäden zusammenlaufen und ein Cliffhanger gesetzt wird, welcher natürlich dazu animieren soll, das nächste Buch zu lesen. Das mache ich in diesem Fall gerne. Es ist mir ein Rätsel, warum diese Trilogie damals nicht einschlug, wie eine Bombe. Aber so ist das wohl in der Welt der Bücher. Gute Geschichten setzten sich nicht immer durch.