Der Beutegänger - Silvia Roth

  • Klappentext
    Die Blüte streifte ihr linkes Knie, sie begann zu schreien.
    Seine Opfer sind allesamt Frauen. Die Leichen dekoriert er mit Chrysanthemen und Mohnsamen. Er tut es für sie: seine einzige, seine unerfüllte Liebe...


    Im Stadtwald wird eine Frauenleiche gefunden. Die Tote ist schrecklich zugerichtet – in ihrer offenen Bauchhöhle steckt eine Chrysantheme, eine Totenblume. Es ist der erste gemeinsame Fall für Kommissar Hendrik Verhoeven und seine neue Kollegin Winnie Heller, die ziemliche Mühe haben, miteinander warm zu werden. Noch ahnen sie nicht, dass die Leiche ein Geschenk ist: das Brautgeschenk für die große Liebe. Eine Morgengabe, der weitere folgen werden...


    Zur Autorin
    Silvia Roth studierte Literaturwissenschaft, Anglistik und Philosophie und arbeitete einige Jahre in unterschiedlichen Berufen, bevor sie mit dem Schreiben begann. 2007 erschien bei Hoffmann und Campe Der Beutegänger, der hoch gelobte erste Auftritt für Kommissar Hendrik Verhoeven und seine Kollegin Winnie Heller. Silvia Roth lebt mit ihrer Familie in Deutschland und Italien.


    Meine Meinung
    Die Autorin hat einen sehr raffinierten und spannenden Krimi geschrieben. Sie erzählt die Geschichte aus drei Blickwinkel - Täter, Opfer und Ermittler. Eigentlich weiß der Leser alles und doch nichts. Man tappt lange Zeit genauso im Dunkeln wie die Ermittler. Erst ab dem letzten Drittel kommt man der Identität des Täters auf die Spur und es wartet noch ein kleine Überraschung, wodurch alles ins Wanken gerät – richtig Klasse gemacht.


    Und die Ermittler sind ein besonderes Gespann. Winnie Heller für die sich ein Traum erfüllt, als sie zur Mordkommission kommt und Hendrik Verhoeven, der noch unter dem Verlust seines Partners, Mentors und Freundes leidet. Beide haben ihr Päckchen zu tragen und Silvia Roth gelingt es sehr gut das Privatleben der Beiden in den Erzählstrang einzubinden.


    Was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, die Geschichte lebt auch von der Phantasie des Lesers. Wie es in einer Rezi bei Amazon auch steht: Die Gewaltszenen werden nicht ausgeschmückt bzw. nur angeschnitten.


    Für mich ein gelungenes Buch und ein fesselnder Krimi: 9 von 10 Punkten

  • Bei mir subbt es noch....


    Aber diese Rezi haben es im Stapel ein gutes Stück nach oben wandern lassen.


    Der 2. Teil - Querschläger übrigens auch... :knuddel1

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Meine Meinung :write
    Hendrik Verhoeven, Kriminalkommissar, verheiratet und Vater einer 4-jährigen Tochter verliert seinen Mentor und Leitwolf: Karl Grovius, war mehr als sein Partner und Vorbild, er war auch eine Art Vaterersatz.
    Kurz nach der Beerdigung wird ihm „die Neue“, Winnie Heller, zur Seite gestellt. Und nun soll er der Leitwolf sein, das Alphatier das die Richtung angibt.
    Verhoeven und Heller haben nicht den besten Start, sie mögen sich nicht auf Anhieb, werden aber direkt ins kalte Wasser geschmissen, denn ein Serienmörder tritt auf die Bildfläche.


    Der Täter - der das KK 11-Team zu lange im Dunkeln tappen lässt, weil die Polizei erst zu spät eine Verbindung zwischen den Opfern herstellen kann – verfolgt seine „einzig wahre Liebe“, wie er sie selbst nennt. Um nicht in Vergessenheit zu geraten tötet er seine Opfer nach Vorlage eines Gedichtes, welches er Marianne Siemssen geschrieben hat und das sie niemals vergessen wird, Zeile für Zeile hat sich ihr in den Kopf gebrannt.


    Dass er ihr immer näher kommt, weiß sie, als sie eines Tages Chrysanthemen geschickt bekommt – Totenblumen.


    „Der Beutegänger“ ist ein toller deutscher Krimi und zugleich Auftakt einer Serie.


    Silvia Roth hat ihren Krimi in drei Erzählperspektiven: Täter, Opfer, Ermittler, geschrieben und dadurch ist der Leser total gefesselt und „mittendrin“. Man kann die Gedanken und Empfindungen aller Beteiligten lesen, ist viel näher an der Story und fiebert dadurch automatisch mit.


    Einen Einblick in das Privatleben des Ermittlerteams bekommt man ebenfalls: Winnie Heller besucht regelmäßig ihre Schwester in der Klinik, die nach einem Autounfall, den ihr Vater verursacht hat, im Koma liegt. Die einzige Konstante in ihrem Leben ist neben diesen regelmäßigen Besuchen ihr Job.
    Hendrik Verhoeven leidet unter dem Verlust seines Mentors, er hätte – seiner Meinung nach – noch viel von ihm lernen können und fühlt sich in der plötzlichen, neuen Rolle des Alphatieres nicht wohl. Er weiß nicht so recht, wie er diesen Fall angehen soll und durch die Sorge um das Wohl seiner Tochter, bekommt auch sein einziger Rückhaltpunkt: seine Familie, Risse.


    Silvia Roth hat mit „Der Beutegänger“ einen tollen Auftakt zu einer vielversprechenden Krimiserie begonnen. Die Ermittler sind authentisch, haben Ecken und Kanten und machen neugierig auf „mehr“.
    Der Plot war grandios, natürlich wurde das Rad nicht neu erfunden, aber die Umsetzung war spannend, realistisch und irgendwie auch nachvollziehbar, schnell und ohne „Anfangsschwierigkeiten“.


    Im zweiten Teil „Querschläger“ treffen wir ebenfalls wieder auf das Ermittlerteam Verhoeven und Heller. Der dritte Teil „Schattenriss“ wird im Oktober erscheinen.
    Und ich bin so neugierig geworden, dass ich wissen muss, wie es nun weitergeht ....


    Von mir ganz klar 10 Punkte!!


    Habe dazu auch eine Video-Rezi gedreht, wer lieber hören statt lesen möchte! ;-) * Videorezension *

  • Ich hab ihn auch Heute fertig gelesen.


    Die Sichtweise der Akteure war Anfangs ein wenig verwirrend, aber das hat sich schnell gelegt. Alle, selbst die Ermittler haben so ihre psychischen Ecken und Kanten und werden recht natürlich dargestellt. Die Handlung ist klar und deutlich vom Leser verfolgbar. Der Täter ist ja von Anfang an bekannt, was aber der Spannung keinen Abbruch tut.


    Ich war angenehm überrascht von dem Buch, und kann es jedem Krimi-Fan empfehlen. 10 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • 429 Seiten


    1.Fall Hendrik Verhoefen/Winnie Heller



    Meine Meinung:
    Der Beginn ist etwas verwirrend, weil gleich mehrere Szenen angeschnitten werden, über die man aber rasch einen Überblick bekommt. Der Mörder ist von Beginn an bekannt, was die Spannung aber nicht beeinträchtigt, er wurde von seiner großen Liebe abgewiesen und hat sich nun ein Ziel gesetzt, welches er systematisch verfolgt. Er hat es auf Frauen abgesehen, die er ermordet und sie dann außerdem noch mit Chrysanthemen oder auch Mohnsamen verziert.


    Kommissar Hendrik Verhoeven, dessen Mentor und Partner verstorben ist, bekommt Winnie Heller, die gerade vom Drogendezernat zur Mordkommission versetzt wird, als neue Kollegin zugewiesen. Verhoeven ist verheiratet und hat eine Tochter und kämpft mit dem Problem, dass seine Frau wieder das Studium aufnehmen will, er aber dagegen ist. Heller ist alleinstehend, hat eine im Koma liegende Schwester, die sie immer besucht und mit den Eltern zerstritten ist, weil die sich nicht um die Schwester kümmern. Beide Kommissare werden sofort in den ersten Mordfall hineingestoßen und kommen nicht wirklich gut miteinander aus, da sie unterschiedliche Einstellungen haben.


    Die Morde geschehen nach einer bestimmten Regel, die aber für die Ermittler nicht erkennbar ist. Sie tappen völlig im Dunkeln, weil sie einfach keine Gemeinsamkeiten zwischen den Opfern finden. Trotz der unterschiedlichen Erzählstränge, wobei auch der Mörder einen Teil seiner Gedanken preisgibt, ist es recht flüssig zu lesen und die Geschichte hält noch einige Überraschungen bereit. Mit den Protagonisten bin ich nicht so richtig warm geworden, vor allem Heller war mir etwas zu farblos. Es waren mir auch zu viele Gedankengänge über das Privatleben, aber die Story an sich finde ich sehr gut und ein gelungenes Debüt, daher bin ich schon auf den zweiten Fall gespannt.

  • Silvia Roth hält sich nicht lange mit Charakterstudien auf, am Anfang steht ein verfolgtes Mädchen, dann der Mordfall. Erst im weiteren Verlauf des Romans erfährt man mehr über Winnie Heller und Hendrik Verhoeven, denn natürlich sind beide keinesfalls so, wie sie nach außen scheinen. Dabei nehmen die Charakterstudien der beiden genausoviel Raum ein wie die Jagd nach dem Mörder, denn es bleibt nicht bei einem Mordfall. Beides ist jedoch so geschickt verflochten, daß keine Seite die Überhand gewinnt und die Handlung durchweg spannend bleibt. Auch wenn man die Motive eine Stalkers nicht nachvollziehen kann, ist "Der Beutegänger" ein sehr gelungener Krimi, der sich positiv aus der breiten Masse abhebt!

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Die zwischen Sequenzen der Gedanken des Mörders hat mir besonders gut gefallen. Zum Schluss fand ich die Auflösung zwar sehr rasant, aber dennoch sehr gut. Den nächsten Fall von Verhoefen werde ich auch lesen. 9 Punkte.