'Amazonentochter' - Seiten 110 - 255

  • Zitat

    Original von BirgitF
    Das hethitische Reich hat ungefähr zur Zeit des Romans seine Blütezeit erlebt. Es ist höchstwahrscheinlich nur Jahre später im Zuge der großen Völkerwanderung zerfallen, welche zu dieser Zeit einsetzte (vielleicht eingeleitet vom trojanischen Krieg).
    Bemerkenswert ist, dass Hattusa anscheinend nicht überfallen oder in Brand gesetzt wurde. Es scheint von den Bewohnern einfach verlassen und aufgegeben worden zu sein.


    Der Friedensvertrag zwischen Ramses II und Hattusili wurde übrigens einmal in Ägypten als Inschrift gefunden und eine zweite Abschrift bei Ausgrabungen in Hattusa. Durch die Entdeckung dieses Friedensvertrages und der Schriftfunde des Palastarchivs sind die Hethiter übrigens auch etwas mehr ins Interesse der Öffentlichkeit gerückt.



    danke für die interessanten Hintergundinfos, die bringen einem die Geschichte hinter dem Roman gleich viel, viel näher. Ich freue mich immer wenn ich was geschichtliches lernen kann was ich bisher noch nicht wusste....


    Sauskanu wäre wohl die art Tawananna gewesen die die Männer gerne gehabt hätten. Im Hintergund Ränke schmieden, so wie ihre Mutter das getan hat war nicht ihr Stil, wahrscheinlich hätte sie sich still verhalten...

  • Na ja, um es hart auszudrücken, hat Sauskanu absolut keine Führungsqualitäten, die sie als Herrscherin befähigen würden (weder politisch noch von ihren Fähigkeiten, sich Autorität zu verschaffen). Ein Reich in Sauskanus Hand wäre einfach nur verloren gewesen oder sofort in die Hand ihres Gatten gefallen (was ja absolut entgegen gesetzt zu Puduhepas Plänen gewesen wäre). :rofl

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  • So in diesem Abschnitt ist ja einiges passiert.


    Das Amenirdis sterben musste fand ich sehr schade, ich hatte sie in mein Herz geschlossen. Für sie war es aber vermutlich wirklich das beste ihr weiteres Leben wäre in Hatussa bestimmt nicht einfach gewesen, wo sie nun so gar keine Freunde dort mehr hatte.


    Palla und Selina treffen sich bestimmt bald wieder. Ich bin schon mal gespannt, wie das erste richtige aufeinandertreffen der beiden ausfallen wird.


    Wie spricht mal eigendlich ich den neuen Namen von Sauskanu aus? Irgendwie stolpere ich da jedesmal bei Lesen drüber.

  • Amenirdis ist meiner Ansicht nach mehr eine Schwester für Selina als es Palla jemals war oder vielleicht auch jemals sein könnte. Die beiden verstehen sich sehr, sehr gut und ich glaube, es ist mehr als nur das Gefühl, da ist jemand genau so allein in einem fremden Land, einer fremden Kultur, gegen den eigenen Willen.
    Pairy – das gestehe ich gerne – ist bis jetzt mein Favorit, natürlich neben Selina. Falls sie ihn nicht mehr will und der Pharao auch keine Verwendung mehr für ihn hat, gewähre ich ihm gerne Asyl. :grin


    Diese ganzen Ränkespiele am Hof sind auch für mich als unbeteiligte Leserin schwer zu durchschauen. Assja macht mir jedenfalls schwer zu schaffen, auch ihre Rechtfertigung gegenüber Selina war schwer verdaulich. Wie traurig aber auch, dass sie in diesen Intrigen und Mordversuchen bzw. dem Mord ihre einzige Chance sieht. Ob man wohl, um bildlich zu sprechen, zur Schlange werden muss, um in der Schlangengrube zu überleben?


    Seine Sonne wird schwer getroffen sein von dem Verrat Puduhepas. Ich möchte beinahe glauben, er wird sich aus den Staatsgeschäften zurückziehen und Prinz T. übernimmt die Staatsgeschäfte, wahrscheinlich erst einmal inoffiziell. Dass er öffentlich Assja als Mörderin darstellt und damit Selina entlastet, rechne ich ihm als Pluspunkt an. Der erste, um genau zu sein. Ich denke mal nicht, dass er jetzt im Buch nicht mehr auftauchen wird, bestimmt bekommt er noch die eine oder andere Gelegenheit, noch mehr an Boden bei mir zu gewinnen. :-)


    Irgendwie tun mir die Töchter, die aus Staatsräson heiraten müssen, immer leid. Gut, wenn ihre Erziehung so war, dass sie selber felsenfest davon überzeugt sind, das Richtige zu tun. Aber wehe, sie haben so etwas wie einen eigenen Willen oder gar ein Herz, das seinen eigenen Takt schlägt.


    Selina entkommt also mit einigermaßen heiler Haut aus Hattusa. Und sie ist schwanger, einerseits freut mich das, andererseits macht mir das auch Sorgen. Das wird bestimmt nicht leicht, falls sie ihr Volk erreichen sollte.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Selina entkommt also mit einigermaßen heiler Haut aus Hattusa. Und sie ist schwanger, einerseits freut mich das, andererseits macht mir das auch Sorgen. Das wird bestimmt nicht leicht, falls sie ihr Volk erreichen sollte.


    Vor allem wenn es ein Junge wird, wird es bestimmt große Probleme geben. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass Selina ihr Kind, wenn es ein Sohn einfach weggibt. Weil sie ja Pairy wirklich liebt.

  • Zitat

    Die Szene mit dem Löwen hat mir auch unendlich viel Spaß gemacht zu schreiben - so ganz nach dem Motto "Die spinnen, die Weiber!"


    Oder die Priester/innen :lache


    So, Selina ist also auf dem Weg nach Hause. Aber ich fühle mich genauso hin- und hergerissen wie sie. Pairy und ihr Volk, das sind wohl 2 entgegengesetzte Welten! Ob sich das irgendwie vereinen lässt? Bezweifle ich irgendwie.


    Ja, schwanger. Was, wenn es ein Junge wird?? Ihre einzige Erinnerung an Pairy hergeben?
    ich glaube, Selina kann nie wieder so sein wie ihr Volk sie gerne hätte. Sie wird nicht mehr alle Männer verachten und sie hat gesehen, wie der Rest der Welt so ca aussieht... Und ganz andere Erfahrungen gemacht als der Rest der Amazonen!
    Bin gespannt, ob wir erfahren, was bisher bei den Amazonen geschah! Ob Palla wohl sich ihrem Geliebten angeschlossen hat? Oder die Amazonen gar mit den Barbaren (= Kaskäer?), was ich mir eig nicht vorstellen kann?!


    Pairy wird sie also gerne wiederhaben wollen. Schön. Ob er den Pharao überzeugen kann?
    Ob Sauskanu sich arg einsam fühlt? Sie ist schon ziemlich verweichlicht. Deshalb mag ich sie nicht so sehr.
    Ich finde, Selina hat genau die richtige Mischung: Kampfgeist, lässt sich nicht so einfach unterkriegen, aber auch nicht total hitzköpfig und unüberlegt! :)


    Tudhalija wird wohl nun die Macht haben in Hattusa. Wies da wohl weitergeht?


    Ob wir nun 3 Perspektiven haben? Also 3 Handlungsstränge?


    Schnell weiterlesen ;)


    edit: und mir tut es auch um Amenirdis leid. Sie war eine sehr starke Nebenperson, die ich sehr mochte. Aber immerhin hat sie ihren Körper gerettet.
    Ist eig das Ka der Tod?

  • Nicole : Den Namen Sauskanu kannst du sprechen, wie er geschrieben wird - mit der Betonung in etwa Saus-ka-nu.


    Lipperin : Ja, der Pairy hat eine gute Mischung, oder? Einerseits diese Arroganz eines autoritären Menschen und andererseits aber auch Herz. :-) Ich mochte ihn auch die ganze Zeit und hatte ihn beim schreiben geradezu bildlich vor Augen.


    Nightflower : Das Ka ist ein Teil der altägyptischen Seele. Die Ägypter hatten keine Seele nach unserem Verständnis, sie unterteilte sich sozusagen in drei Hauptbestandteile.


    Ka, Ba und Ach ... Wobei das Ka sozusagen für die physische Lebensenergie stand und nach dem Tod an den Körper gebunden blieb, mit Speisen versorgt werden musste etc. (deshalb musste auch der Körper erhalten bleiben, um eine Heimstatt für den oder das Ka zu sein.)
    Ba ist eher die charakterliche Persönlichkeit des Menschen, also sein Verstand, sein Geist, sein Gefühl und Ach ein Schattenwesen, das auch gefürchtet wurde, weil es als eine Art Dämon zurückkehren konnte und die Lebenden verfolgen. :geist

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  • Nightflower : Pauline Gedge ist auf jeden Fall eine gute Adresse für Ägyptenromane. Und unsere liebe Sabine Wassermann verschlinge ich auch wahllos. Aber es gibt viele Autoren, die Ägyptenromane schreiben. Jeder hat so seine Vorlieben. :-)


    Das war so Usus, sie ist immerhin Ägyptische Königin geworden und musste dafür auch Ägypterin werden. Es war ein symbolischer und psychologischer Akt, sie in ihre neue Heimat und Rolle zu integrieren. Es war ohnehin die große Ausnahme, dass eine Ausländerin große königliche Gemahlin werden durfte. Normalerweise wurden ausländische Prinzessinnen nur Nebenfrauen.


    Nicole : Maat-hor-neferu-re wird es mit Silbentrennung gesprochen und bedeutet: Die Horus sieht in der Verkörperung von Re. ;-)

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  • Na ja, man muss sich eigentlich nur vor Augen halten, dass die Ägypter sich ohnehin als elitär gesehen haben. Immerhin waren sie das einzige Volk, das einen lebenden Gott auf dem Thron sitzen hatte. Man verheiratete auch keine ägyptischen Prinzessinnen an fremde Königshöfe. Hattusili hat z. B. von Ramses keine Tochter oder Schwester heiraten dürfen. ;-)

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  • Naja, der hat seine Töchter und Schwestern ja glaub ich gleich selbst geheiratet, oder? Aber Frauen aus anderen Königreichen heiraten ging ja, wie man an Sauskanu gesehen hat. Vermutlich aber wirklich nur als Nebenfrau?


    Das ganze "Mein Bruder" Geschreibe in den Botschaften war demnach also nicht mehr als heiße Luft, oder? Von echter Partnerschaft im Grunde keine Spur.

  • Die Pharaonen waren die einzigen, die ihre Töchter oder Schwestern geheiratet haben. Das geschah übrigens auch einerseits aus dem elitären Verständnis, das man göttliches Blut nur mit göttlichem Blut vereinen darf - desalb durfte eine ägyptische (göttliche) Prinzessin ja auch keinen menschlichen fremdländischen König oder Prinzen heiraten.
    Ja, Ramses hat einige seiner Schwestern und Töchter geheiratet - allerdings nicht alle - er hatte unzählige :lache
    In der Regel wurden Prinzessinnen anderer Königreiche nur Nebenfrauen - Maathorneferures Stellung als große königliche Gemahlin war eine Ausnahme, sozusagen ein Zugeständnis an Hattusili (welches zeigt, dass die Hethiter zu dieser Zeit politisch nicht unwichtig waren, ein starkes Volk waren und Macht besaßen).


    "Mein Bruder" war die übliche Floskel unter Königen miteinander zu korrespondieren. Es war eigentlich das gleiche Geschwafel wie heutzutage in der Politik, man lächelt sich an, umarmt sich, aber im Endeffekt denkt jeder nur an seinen eigenen Vorteil - diplomatisches Gerede halt. ;-)

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  • Zitat

    Original von nicole21423
    Das Amenirdis sterben musste fand ich sehr schade, ich hatte sie in mein Herz geschlossen.


    Ja, schade, dass sei sterben musste, sie wird mir fehlen!


    Diesen Abschnitt habe ich durch und bin fast ein wenig überrascht, wieviel in wenigen Seiten passiert! Kaum haben Pairy und Selina zueinander gefunden, sind sie auch schon wieder getrennt. (Hier habe ich ein wenig Probleme, wieviel Zeit ist eigentlich während ihrer Ehe vergangen? Dürften wohl nur wenige Monate sein!)
    Eine beeindruckende Dramatik gegen Ende des Abschnitts.

  • Hach, superspannend und ein bisschen traurig, tolle Mischung!
    Amenirdis wird mir fehlen, sie war in diesem Abschnitt der gute Geist Selinas und hat vor ihrem Tod sogar noch das Rätsel um den Mord an Ipu gelöst.
    Falls Pairy und Selina wieder zusammenfinden, wird es wohl Probleme mit der ersten Frau geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Selina eine andere Frau dulden würde und die würde vermutlich nicht auf die Annehmlichkeiten in Pairys Haus verzichten wollen. Verzwickte Lage, in die Pairy sich da gebracht hat, weil er Selina nicht gleich alles gestanden hat.


    edit sagt PS: ich finde es wirklich ganz toll, wie viele Hintergrundinformationen Du gibst, Birgit. Danke für die Begleitung dieser Leserunde!

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nachtgedanken ()

  • Herr Palomar : Ja, ich bin als Autorin glaube ich auch schon dafür bekannt, dass ich doch eher Plot gefahren und auf Spannung schreibe. Eine dahinplätschernde Handlung würde mich frustrieren. :grin


    Während der Ehe sind tatsächlich nur wenige Monate vergangen. Pairy und die Gesandtschaft sind ja nach dem Winter eingetroffen und jetzt steht der Winter wieder kurz bevor. Also ca. 5 bis 5 1/2 Monate.


    Nachtgedanken : Schön, dass dir die Mischung gefällt :-)
    Ansonsten ist es auch für mich einfach sehr schön, dass ich auch den Lesern etwas zu den Hintergründen mitgeben kann.

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  • Für mich ist das Tempo und die Fülle an Handlung genau richtig. Ich mache lieber während eines Abschnitts eine Unterbrechung weil so viel dazu zu sagen ist, als am Ende eines Abschnitts vor dem Problem zu stehen, überhaupt etwas zu dem Abschnitt sagen zu können.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Für mich ist das Tempo und die Fülle an Handlung genau richtig. Ich mache lieber während eines Abschnitts eine Unterbrechung weil so viel dazu zu sagen ist, als am Ende eines Abschnitts vor dem Problem zu stehen, überhaupt etwas zu dem Abschnitt sagen zu können.



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