Gesucht: Bücher über Inanna, Gilgamesch; Matriarchat, dessen Ablösung durch Patriarchat

  • „Ach, Inanna und die verwandten göttinnen sind tatsächlich ein weites land...“, so schrieb MagnaMater kürzlich. Und genau auf dieses „weite Land“ möchte ich mich in den nächsten Monaten begeben. Nur weiß ich nicht so genau, wo der rechte Zugang dazu zu finden ist bzw. welche Zugänge es überhaupt gibt. Drum wäre ich für Buchempfehlungen (Deutsch / Englisch) dankbar. Gesucht sind Übertragungen oder Nacherzählungen der Mythen, im Idealfall mit erläuternden Erklärungen dazu. Jedoch auch Sachbücher (Sekundärliteratur) über die genannte Thematik.


    Mit geht es zunächst um den Mythenkreis um Inanna und Gilgamesch, im weiteren aber auch um das Matriarchat und dessen Ablösung durch das Patriarchat. Interessant für mich sind auch die Einflüsse dieser alten Überlieferungen auf spätere bzw. Wechselwirkungen mit anderen Kulturen bzw. Überlieferungen und Mythen, beispielsweise Ägypten (Isis - Osiris) bis hin zur Bibel. Ich weiß, daß das ein weiter Bogen ist, doch genau dieser wird in dem hier im Eingangspost verlinkten Buch geschlagen.


    Da solche Threads auch schöne Sammlungen zu einem Thema sind, und ich Euch Vorschläge zu Titeln, die ich kenne bzw. besitze ersparen möchte, gebe ich gleich ein paar an.




    Heide Göttner-Abendroth: Inanna - Gilgamesch - Isis - Rhea


    Dieses Buch lese ich gerade und bin auf den letzten Seiten von „Rhea“ angelangt. Es ist aus einer eher einseitigen Perspektive geschrieben und verlangt geradezu nach weiteren Darstellungen. (Um Mißverständnissen gleich vozubeugen: ich weiß, daß die Forschungen bzw. Forschungsergebnisse von Frau Göttner-Abendroth nicht ganz unumstritten sind.)



    Kurzinhalt (Quelle: Klappentext / Amazon. Ausführlich dann in der Rezi; Link ergänze ich, sobald ich die fertig habe)


    Die Autorin erzählt die alten Göttinnenmythen des Vorderen Orients und östlichen Mittelmerraumes neu - als Mythen jener Region, in der für den gesamten westlichen Teil der Alten Welt die Wiege der matriarchalen Kultur stand.


    Wir erfahren von den göttlichen Lebenszyklen der Inanna von Sumer und vom Heroskönig Gilgamesch, der die Göttin (Inanna) verhöhnt. Isis von Ägypten kämpft - unterstützt von ihrem Sohn Horus - um ihre alte Kultur, die der Wüstengott Seth und der Sonnengott Re ihr streitig machen. Und für die griechische Rhea ist die Lage ernst, aber nicht ohne Hoffnung auf einen Sieg für die Welt der Göttin.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Diane Wolkstein: Inanna


    Auf dieses Buch bezieht sich Frau Göttner-Abendroth. Drum habe ich es mir als Quelle für den Mythos bestellt.



    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)


    A fresh retelling of the ancient texts about Ishtar, the world's first goddess. Illustrated with visual artifacts of the period. "A great masterpiece of universal literature."--Mircea Eliade


    Laut einer Angabe, die ich auf amazon.co.uk gefunden habe, beinhaltet das Buch die Übertragung des Textes ins Englische sowie einige Erläuterungen zum Text sowie historischem Umfeld.


    Edit. Formatierungsfehler berichtigt.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Thomas R. P. Mielke: Inanna. Odyssee einer Göttin


    Das Buch muß wegen „drohender“ Leserunden leider noch etwas warten. Allerdings habe ich jetzt kurz hineingelesen; und bei diesem letzten Absatz werde ich es wohl doch bald ganz lesen müssen. In verschiedenen Ausgaben erschienen, „natürlich“ längst vergriffen. Ich habe die Ausgabe verlinkt, die ich selbst besitze; sie hat 522 Seiten.



    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)


    Inanna, Göttin des Himmels und der Erde, überlebt den Untergang von Atlantis und begibt sich auf die Suche nach dem verloreren Wissen der alten Götter. Damit beginnt für sie eine Odyssee durch Raum und Zeit. Als sie das Gesuchte schließlich gefunden hat, macht sie es der Menschheit zum Geschenk. In Thomas Mielkes Roman verbinden sich uralte Mythen mit interessanten Fakten aus der Frühgeschichte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Olga Tokarczuk: AnnaIn in den Katakomben


    Schließlich sei noch dieses zeitgenössische Werk erwähnt.



    Kurzinhalt (Quelle: Rezi-Thread)[/URL]


    „Mit dieser Geschichte habe ich auf einen der ältesten Mythen der Menschheit zurückgegriffen. Die Heldin ist die sumerische Göttin Inanna, Tochter des Mondgottes und der Mondgöttin, Herrscherin über die Stadt Uruk, die Göttin von Liebe und Krieg,“ schreibt die Autorin zu ihrem Buch. Inanna auf ihrer Reise in die Unterwelt und wieder zurück: das ist die älteste der uns bekannten Erzählungen über eine Gottheit, die regelmäßig stirbt, doch nach gewisser Zeit wieder ins Leben zurückkehrt. Hier mit modernen Elementen und Bildern versehen nacherzählt.


    Diese Übertragung des Mythos in die Moderne habe ich bereits gelesen und >hier< meine Rezi geschrieben.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke schon mal für die Empfehlungen! :wave



    @ Delphin
    Ich hatte vor Erstellung dieses Threads das Forum nach „Inanna“ und „Gilgamesch“ durchsucht und bin auf Deine frühere Empfehlung dieses Titels gestoßen. Dein Argument „ich wollte keine Übersetzung einer Übersetzung“ wirkte sehr überzeugend. Aus - ähm - Faulhautsgründen habe ich mir heute erst mal die hier verlinkte Gilgamesch-Ausgabe bestellt. Ich möchte mich dem zunächst auf Deutsch nähern, bevor ich dann vermutlich allerdings zu dem von Dir empfohlenen Buch greifen werde.


    Ich habe mich übrigens vor allem auch wegen der Diskussion (magalis Beitrag) in diesem Thread für das verlinkte Buch (und gegen die erst ins Auge gefaßte Übersetzung von Raoul Schrott) entschieden.


    Bei Stephan Grundy habe ich wegen des >hier< von magali verlinkten Artikels etwas Bauchgrummeln. (>Hier< geht es direkt zu dem seinerzeit von magali zitierten Artikel.)



    @ Bodo
    Da bei dem Preis im schlimmsten Fall nicht viel verloren ist, kommt die von Dir verlinkte Gilgamesch-Ausgabe auch mit (ist also bestellt).


    Das Gilgamesch-Buch von Thomas R. P. Mielke ist mir heute beim Suchen auch begegnet. Mal sehen, wie mir seine Inanna gefällt. Dann „muß“ das auch noch sein.




    Hartmut Schmökel: Das Gilgamesch-Epos


    Mangels Rezis habe ich mich hier einfach mal auf die Kurzbeschreibung sowie das Renommee des Verlages verlassen.



    Kurzinhalt (Quelle: Amazon)


    Rund 500 Jahre vor Homer schuf ein babylonischer Dichter das älteste, uns bekannte Großepos, die erste epische Dichtung, die Eingang in die Weltlitratur fand. Sie ist auf 12 Tafeln niedergeschrieben und erzählt von den Schicksalen des Heldenkönigs Gilgamesch und seines Freundes, des "Tiermenschen" Enkidu. Mit Göttern, Geistern, Fabelwesen, Heroen und sagenberühmten Frauen, phantastischen Schauplätzen, bizarren Träumen, abenteuerlichen Taten und geschliffenen Dialogen ersteht die zauberhafte Sinnen- und Geisteswelt des Alten Orients. Zugleich gibt das Werk eine erste Antwort auf die ewige Frage nach dem Sinn des irdischen Lebens. Da es gegen den Tod kein Heilmittel gibt, ist der Nachruhm das höchste aller erreichbaren Güter.
    Der Autor: Hartmut Schmökel, ein durch zahlreiche Werke weltbekannter Altorientalist, hat das Zwölftafelwerk unter größtmöglicher Wahrung des Urtextes in gelungene Verse gesetzt und kurz kommentiert.


    Edit. Auch Nicknamen sollten korrekt geschrieben sein.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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