Im Roman „Süßer als Blut“ von Suzanne McLeod geht es um die Sidhe Genevieve Taylor, die gegen ihren Willen in den Mordfall von Melissa, der menschlichen Geliebten eines jungen Vampirs, verwickelt wird. Sein Vater, Alan Hinkley, taucht eines Tages überraschend in Gens Lieblingscafé Rosy Lee auf und bittet sie um ihre Unterstützung. Der Klappentext impliziert, dass Mr. Oktober, angeblicher Täter, eine wichtige Rolle in der Geschichte spiele, jedoch ist das Gegenteil der Fall. Genny begegnet ihm lediglich ein Mal, er stellt in den Machenschaften der Vampire den Bauern dar und ist dementsprechend von geringer Bedeutung. Wer bei diesem gefährlichen Spiel tatsächlich die Fäden zieht, ist lange Zeit unklar.
Der Earl, Fürst der Untoten, scheint eifrig mitzumischen. Allerdings hat es auch den Eindruck, dass der sehr alte Vampir Malik al – Khan seine Finger im Spiel hat.
Trotz der Tatsache, dass Gen bei der Suche nach dem Mörder langsam die Übersicht bei all den Verdächtigen verliert, darf sie keine Zeit verlieren, da ihre Widersacher alle Hebel, in Bewegung setzen, um sie von ihrem Auftrag abzuhalten. Dabei schrecken sie anscheinend auch nicht vor Mord zurück. Bezüglich ihrer Aufgabe tappt sie leider lange im Dunkeln herum, ihre Suche verläuft mehr oder weniger planlos.
Mit Genevieve hat McLeod dennoch einen interessanten Charakter erschaffen, der für viele Überraschungen gut ist.
Davon abgesehen, dass sie den / die Schuldige(n) bald überführen muss, ist sie ebenfalls gezwungen ihre Geheimnisse bezüglich ihrer Herkunft und Vergangenheit vor ihren Freunden und Kollegen zu verbergen. Das Aufdecken dieser könnte nämlich den Verlust ihres Jobs und somit ihres Schutzes bedeuten.
Hinsichtlich ihrer Vergangenheit wirft die Autorin dem Leser kleine Häppchen zu.
Anfangs bin ich recht frustriert gewesen, da ich dieses Vorenthalten von Informationen einfach fürchterlich gefunden habe. Obwohl ich mich mit der Zeit daran gewöhnt habe, habe ich dennoch jeden Rückblick in Gennys Vergangenheit wie ein Schwamm aufgesogen.
Eine Eigenschaft, die mir an unserer Protagonistin außerdem aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sie liebend gern Sachen verdrängt. So denkt der Leser am Anfang, bei ihrer ersten Begegnung mit Malik al – Khan, dass sie ihn noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Am Ende wird dieser Umstand dadurch erklärt, dass sie ihn lediglich erfolgreich aus ihren Erinnerungen verdrängt hatte – So ein Blödsinn. Jedes Mal wenn ihr etwas Rätselhaftes oder Beängstigendes passiert, verscheucht sie den Gedanken und wirft ihn in eine Ecke ihres Gehirns. Erst gegen Ende lichtet sich der Nebel. ( Zumal ich zwischenzeitlich wirklich paranoid wurde und jedem Chara irgendeine Beteiligung am Mord und am Zauber zugesprochen habe. )
Fazit:
Wenngleich die Geschichte ein allgemein zufriedenstellendes Ende hat, bleiben mir noch etliche Fragen im Kopf, die ich im nächsten Band gerne beantwortet haben möchte.
Denn der Werdegang der einzigen Sidhe Londons interessiert mich. Was ihr wohl widerfahren wird?