Originaltitel: Se meg, Medusa (2007)
Droemer Verlag 2009, 425 S.
Über den Inhalt:
Mitten in Oslo werden innerhalb kürzester Zeit drei Frauen auf bestialische Weise ermordet. Kommissar Viken steht vor einem Rätsel, denn die schweren Verletzungen deuten auf den Angriff eines Bären hin. Doch wann hat man das letzte Mal von Bären in der Stadt Oslo gehört? Dann entdeckt der Kommissar, dass der beliebte Arzt Alex Glenne alle Toten kannte. Ist Glenne ein geisteskranker Serientäter? Die Wahrheit wird sich als noch viel grauenvoller erweisen...
Über den Autor:
Torkil Damhaug, geboren 1958 in Lillehammer, studierte Medizin und Psychologie. Er arbeitete in Akerhus als Psychiater, bevor er sich 1996 dem Schreiben von psychologischen Thrillern widmete. In Norwegen sind bereits drei seiner Romane veröffentlicht, doch mit der "Bärenkralle" gelang ihm sein internationaler Durchbruch.
Meine Meinung:
Der Autor benutzt eine klare Sprache, verwendet kurze Sätze und schnell wechselnde Schauplätze, so dass gleich von Anfang an ein gewisses Tempo vorgegeben ist. Keine Zeit für Schwermut in diesem norwegischen Thriller. Damhaug studierte Psychologie und so legt er mehr Gewicht auf die Handlungsweise seiner Charaktere als auf Action. Zunächst treten eine Vielzahl von Personen auf, die Aufmerksamkeit erfordern. Doch dass sich die Ermittlungen der Polizei schnell auf den Arzt Axel Glenne, der die ermordeten Frauen kannte, konzentrieren, schränkt den Kreis der Protagonisten bald ein. Glenne, der gleichzeitig auch noch in einer privaten Krise steckt, macht sich durch seinen undurchsichtigen familiären Hintergrund verdächtig.
Kommissar Viken hat einen nervösen Magen, ansonsten erfährt man wenig über die Ermittler. Für das Privatleben bleibt ihnen nicht viel Zeit, gilt es doch, möglichst schnell einen Serienmörder zu fangen.
Damhaug gelingt es, den Spannungsbogen durchgehend hoch zu halten. Er läßt den Leser lange zweifeln, ob er die richtige Lösung gefunden hat oder die falsche Fährte verfolgt, bis er zum Ende hin doch so viele Hinweise preisgibt, dass die Auflösung erkennbar wird. Tja, die Auflösung. Stimmig ist sie und schlüssig, aber richtig gefallen hat sie mir nicht. Vielleicht stehe ich mit dieser Meinung ja alleine da, aber ich kann hier nicht näher darauf eingehen, ohne zuviel zu verraten. Zudem geht es am Schluß auch noch recht blutig und ekelig zu.
Insgesamt ein Thriller, den ich ruckzuck verschlungen habe und den ich bis auf das Ende richtig klasse fand.
Ach ja: Titelwahl und Aufmachung des Buches sind hier sehr gut gelungen. Auch am Klappentext habe ich nichts auszusetzen.