Johannes Cabal 01: Seelenfänger - Jonathan L. Howard

  • Hab das Buch jetzt auch durch und ich muss sagen, ich hab irgendwie Schwierigkeiten damit, dass man Johannes nicht wirklich einordnen kann. Ich hätte ihn so gerne richtig gemocht.
    Dafür mochte ich Horst umso mehr, von dem gabs aber leider für meinen Geschmack viel zu wenig Handlung. :cry


    Alles in Allem reichlich abstrakt.
    Ich würde gerne mal sehen, wie sich der Autor General Ratuth Slabuth vorstellt. Oder können diejenigen, die das Buch bereits gelesen haben mal eine Zeichnung von ihrer Vorstellung dieser Figur anfertigen? :rofl
    Die war für mich echt ungreifbar.


    Hmm... bin mir noch nicht sicher, ob ich den Nachfolger lesen soll. Werde mal abwarten, was hier dazu geschrieben wird. Wenn er denn mal erscheint. ;-)


    Steena
    Die Geschichte um die Verwandlung von Horst ist mir auch viel zu schleierhaft geblieben. Du sagst, darüber gibt es eine Kurzgeschichte?
    Wenn du da genaueres erfährst, berichtest du dann hier, bitte?

  • Ein wenig kam es mir vor wie eine Parodie auf sämtliche Vampir-/Fantasy-/Absurditätenromane, die ich in letzter Zeit gelesen habe, wobei ich es aber als gut gelungen empfand, wenn man mal von ein paar kleinen erzähltechnischen Schwächen absieht.


    Johannes Cabal ist Wissenschaftler, zumindest war es das, bis er dem Teufel seine Seele verkaufte, um seine Forschung voranzutreiben. Plötzlich fällt ihm ein, dass er seine Seele doch gerne zurück hätte, sodass er dem Teufel einen Besuch in der Hölle abstattet, die er mit der Aufgabe, in einem Jahr 100 Seelen zu fangen und einem noch nicht existierenden Jahrmarkt im Gepäck wieder verlässt. Seine größte Hoffnung in diesem Unterfangen ist sein Bruder, Horst, der vor mehr als acht Jahren zum Vampir wurde.


    Die Geschichte an sich entwickelt sich langsam, nimmt aber zum Ende hin immer mehr an Fahrt auf und lässt den Leser am Ende ein wenig sprachlos zurück, der Cliffhanger ist schon ein wenig fies. Das Buch lebt hauptsächlich von der im Buch kreierten Atmosphäre, die insgesamt recht düster ist, ohne dabei zu sehr in den Horrorbereich abzurutschen. Aufgelockert wird es immer wieder durch sarkastische Dialoge und Cabals Besuchen in der Hölle, die dem Buch einen gewissen Rahmen geben. Gerade in diesen Szenen hatte ich das Gefühl, eine überaus gelungene Parodie vor mir zu haben; mehr als einmal hab ich dabei sehr gelacht.


    Trotz allem weist das Buch einige Schwäche auf, besonders, dass die Hintergründe der schwierigen Beziehung der Brüder Johannes und Horst im Dunkeln bleiben, obwohl sie sicher von Bedeutung für das Gesamtverständnis der Geschichte wären. Genauso wird dem Leser nichts über Horst Tod und Wiederauferstehung als Vampir verraten, was ebenfalls einige Fragezeichen zurücklässt. So bleibt also nur zu hoffen, dass sie in den folgenden Bänden beantwortet werden.


    Die Personen empfand ich als gut ausgearbeitet, dadurch, dass man weder bei Horst noch bei Johannes weiß, woran man ist, macht das Buch erst recht interessant, und auch die Nebenfiguren fördern das Lesevergnügen; der Satan hätte gerne noch ein paar Auftritte mehr haben können.


    Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn ich gerne ein wenig mehr Hintergründe über die Beziehung der beiden Protagonisten gut geheißen hätte, insgesamt gibt es 8,5 von 10 Punkte.

  • Zitat

    Original von pelznase
    Ich hab's gestern zufällig im Buchladen entdeckt, reingelesen und musste schon auf den ersten beiden Seiten mehrmals grinsen. Damit war es gekauft.
    Inzwischen habe ich Seite 100 weit überschritten und bin nach wie vor begeistert.
    Genau mein Humor!


    Da hast du aber Glück gehabt! :wave Denn mir ging es erstmal genau andersrum, die ersten Seiten topp, danach vorerst herbe Enttäuschung.

  • Der deutsche Titel der Fortsetzung lautet "Ein Fall für Johannes Cabal - Totenbeschwörer", angekündigt für Oktober 2010 :wave



    Ich freu mich so :freude, mal sehen, ob ich so lange durchhalte, falls die englische Ausgabe wesentlich früher kommt. Andererseits würden die beiden natürlich in Deutsch nebeneinander im Regal schöner aussehen.

  • Zitat

    Original von Steena
    Der deutsche Titel der Fortsetzung lautet "Ein Fall für Johannes Cabal - Totenbeschwörer", angekündigt für Oktober 2010 :wave



    Ich freu mich so :freude, mal sehen, ob ich so lange durchhalte, falls die englische Ausgabe wesentlich früher kommt. Andererseits würden die beiden natürlich in Deutsch nebeneinander im Regal schöner aussehen.


    Oh suuuuper! Das Cover ist ja wieder toll!:wow

  • Was für ein geiles Buch. Eigentlich kann ich nicht mehr viel hinzufügen außer ICH HOFFE ES WIRD VERFILMT! Am besten im Stil von Nightmare before Christmas. Das könnte ich mir richtig gut vorstellen. 9 punkte gibt es hierfür.

  • Mal wieder ein etwas anderes Buch. Ich hatte auch Schwierigkeiten mit Cabal warm zu werden. Irgendwie ist er so emotionslos, so untief, kurz: einfach gesichtslos. Zum Glück tauchte Horst auf, tja und ab da, fand ich kam die Handlung für mich in Fahrt bzw. ich hatte meine Lieblingscharakter. Ich liebe Horst, vor allen seine sarkastische Ader, ach wie herrlich.


    Übrigens die Idee, dass die Hölle von einem überkorrekten Super-Beamten verwaltet wird, fand ich super. Wie viele Seiten hatte noch mal das Anmelde-Formular? Wie gut dass man ja Zeit hat in der Ewigkeit. :lache


    Von mir gibt es 7,5 Punkte. Für 8 Punkte war einfach zu wenig Horst drin. :-]

  • Johannes Cabal hat ein kleines Problem. Er ist Nekromant und will seine Seele zurück. Die hat er – im jugendlichen Leichtsinn – dummerweise leider leichtfertig dem Teufel übergeben. Ohne mit der Wimper zu zucken begibt er sich deshalb also geradewegs in die Hölle, und erbittet eine Audienz beim Boss – was gar nicht so leicht ist, bei dem ganzen Papierkram, den es auszufüllen gilt.
    Luzifer ist ganz angetan von Cabal, doch wer Satan kennt, weiß, dass er schon allein aus Image-Gründen nichts leichtfertig wieder hergeben darf. Und so verlangt er für Cabals Seele den winzigen Preis von 100 anderen. Als kleinen Bonus bekommt unser Held dafür einen Jahrmarkt zur Verfügung gestellt, mit dem er unbedarften Menschen die Seele abspenstig machen soll.
    Soweit, so gut.
    Nur leider hasst Johannes Cabal Jahrmärkte und hat zu Menschen überhaupt keinen Draht. Wer könnte also geeignet sein, ihn bei dieser Aufgabe zu unterstützen? Ja richtig, sein charismatischer Bruder. Den hat er unglücklicherweise irgendwann in einer Gruft eingesperrt. Es versteht sich von selbst, dass Horst – so sein Name –gar nicht gut auf sein Bruderherz zu sprechen ist. Aber da bekanntlich Blut dicker ist als Wasser, gründen sie zusammen den Cabal Brothers Jahrmarkt und reisen mit einer alten Lok, einer Handvoll selbsterschaffener Mitarbeiter und zum Leben erweckter Attraktionen von Provinz zu Provinz. Denn noch etwas muss beachtet werden: Cabal hat nur ein Jahr Zeit für seine Aufgabe.


    Schon das Cover spiegelt wider, was den Leser in diesem Buch erwartet: Eine bitter-böse schwarze Satire, die das Thema „Wage eine Wette mit dem Teufel“ neu aufleben lässt. Allerdings hat er seinen Vorgängern etwas voraus: Cabal weiß genau, auf was er sich einlässt. Er ist zwar überhaupt kein Menschenfreund, trägt schwarze Klamotten und versteckt sein Gesicht hinter einer Gletscherbrille, aber dahinter liegt ein messerscharfer Verstand. Und obwohl er andere Menschen nicht leiden kann, heißt dass nicht, dass sie ihm im tiefsten Inneren gleichgültig sind. Denn irgendwo, tief versteckt, hat auch er ein Herz, das für jemanden schlägt…
    Ein ganz wunderbares Buch, das einen – schon aufgrund des Covers – irgendwie an einen Tim Burton-Film erinnert. Ein Anti-Held, wunderbar schräge Charaktere und ein charismatischer Teufel.
    Makaber, witzig und einfach britisch!


    10 von 10 Punkten!

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

  • Hallo,


    ihr habt mich doch sehr neugierig auf dieses Buch gemacht!


    Doch ich wollte mal wissen, ob es in dem Buch nur um "zwischenmenschlisches Ramtamtam" geht, oder ob das Buch einen auch an spannende Orte führt und Kämpfe/Action etc. beinhaltet.


    Denn rein Gelaber zwischen Person X, Y und Z interessiert mich kein Stück...


    Schonmal Danke im Voraus für eure Antworten!

  • Jetzt habe ich es auch endlich geschafft den ersten Band um Johannes Cabal zu lesen. Erst einmal muss erwähnt werden das es mir extrem schwer gefallen ist, in die Geschichte hineinzufinden. Hätte mich nicht eine Eule ermuntert weiterzulesen, hätte ich das Buch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit abgebrochen. Glücklicherweise habe ich durchgehalten und im Grunde hat es sich ab Seite 120 rum auch gelohnt.


    Johannes Cabal ist mit Abstand einer der ungewöhnlichsten Charaktere die mir in einem Buch je begegnet sind. Seine Moralvorstellungen weichen von der üblichen Norm gravierend ab und zudem scheint er sehr selbstbesessen zu sein. Dennoch ist er mir irgendwie sehr sympatisch gewesen, das trifft auch auf seinen Bruder Horst zu.


    Die Handlung fand ich interessant und die Darstellung war in den meisten Fällen auch gelungen. Eigentlich passt ja alles, warum also ist dieses Buch für mich kein hervorragendes Werk? Der Grund hierbei dürfte wohl daran liegen das es sehr in die Länge gezogen war. Ich bin kaum voran gekommen, und der Schreibstil des Autor war mehr als nur ermüdend. Ich denke auch die Fortsetzung werde ich irgendwann lesen, eine sehr große Eile habe ich hierbei jedoch nicht.


    Von mir gibt es 7.5 von 10 Punkten :wave

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

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  • Ich hab das Buch vor ein paar Tagen fertig gelesen.


    Es hat mir gut gefallen. Hauptsächlich "mochte" ich den Charakter Johannes Cabal. Ich finde ihn lustig, interessant und geheimnisvoll. Ich kann ihn schwer einordnen, aber das gefällt mir gerade an dem Buch. Er ist ein ganz besonderer Charakter von dem ich gerne noch mehr lesen möchte.
    Sein Bruder Horst war mir von Anfang an sympathisch
    Der Humor der sich durch die ganze Geschichte zieht brachte mich immer zum lachen!


    Die Story mit dem Jahrmarkt finde ich super! Ich mag gruselige Orte in Büchern. :-) Ich hätte aber gerne mehr über die Attraktionen auf dem Jahrmarkt gelesen, und mehr sonderbare Figuren kennen gelernt.



    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!


    8,5 von 10,00 Punkten

    "Hutzenberge riesengroß.
    Hutzenberge makellos.
    Hutzenberge sind so weit.
    Hörst du meinen Hutzenschrei?"


    Freda die Berghutze