'Die Zarentochter' - Seiten 334 - Ende

  • In diesem Teil fand ich eigentlich die Hochzeit nach dem Orthodoxen am Interessantesten. Denn das stellt man sich eigentlich nicht so lange vor wie es da stand. Ebenso fand ich es auch für heutige Verhältnisse komsich, das man im Schloss Ludwigsburg übernachtet bevor man nach Stuttgart weiterreist. Wenn man bedenkt, das das heute mit dem Auto ein Katzensprung ist.

  • Die wollten ja auf vorbereitete Menschen treffen, da wird schon jemand weitergereist sein und Stuttgart am selben Tag erreicht haben. Was mich hier fast wuschig macht (ich bin noch etwas von der Heirat weg) hat den niemand die arme Frau vorgewarnt was den nun der Haken an Karl war? Die will doch glücklich werden, hat den Wunsch nach Kindern (und vermutlich auch Sehnsucht nach der Durchführung des Produktionsprozesses)- ist sie den irgendwann in ihrern Erinnerungen darauf eingegangen. Mir hen jedefalls an dr Oberschul z´Ähring glernt, dass seller Kerle Karle nett auf Mädle gschtande isch.

  • Na anscheinend hat da niemand gewarnd. Damals gab es das ja nur hinter vorgehaltener Hand, wie man bei Frost und Sonne lesen kann. Ich weiß nicht mehr welcher Russische Komponist hatte doch deshalb Ärger. Mist das Buch ist mir letztes Jahr beim Hochwasser abgesoffen und nun kann ich da nicht mehr nachschlagen.


    Aber mal ehrlich, die waren doch so froh, das nach der Sache mit dem Habsburger überhaupt noch einer sie Heiraten wollte, glaube ich zumindest.


    Wir haben das in der Schule nicht mehr gelernt, daher kann ich zu Karl gar nichts mehr beitragen. Das einzige was wir gelernt haben war, das der Neckar durch Stuttgart fließt.

  • Ich kann nur hoffen, dass die Erwähnung von ihren Schwangerschaften auch nach der Eheschliessung datiert- wir werden dann im zweiten Band nachlessen dürfen, ob wenigstens die Autorin der armen Olga die Erfüllung körperlicher Freuden gönnt. Die Olga muß sich ja noch zu einer richtigen Volksheiligen auswachsen. Noch in der zwanziger und dreissiger JAhren des vorigen Jahrhundert geborene FRauen (alo jetzt so 70-85 Jahre alt) heissen in württemberg oft Olga nach dieser Königin, die da ja bei der Geburt dieser Kinder auch schon einige Jahrzehnte verstorben war.

  • So, den guten Karl habe ich nun gestern abend doch noch gegoogelt.
    Am besten fand ich ja den Satz bei wikipedia, auf grund seiner Homosexuelität blieb die Ehe Kinderlos.


    Aber mal ehrlich, das war doch damals schon ein Scheidungsgrund und ich glaube wenn es aus diesem Grund war, sind die Frauen auch nicht geächtet worden.

  • Leute, ich flippe jetzt gleich aus. Gerade habe ich einen ellenlangen Sermon geschrieben und als ich ihn mir in der Vorschau anschauen wollte, kam eine Fehlermeldung und weg war der Text. Schluchz!!!!!


    Also nochmals von vorn:


    Dass Männer engen Kontakt mit andern Männern pflegten, war gang und gäbe. Sie liefen Händchenhaltend und in enger Umarmung spazieren, dabei dachte sich noch niemand etwas. Auch bei Karl war das so, auch war er in jungen Jahren sexuell noch "suchend". Er war ja auch mit einer Tochter von Bettina von Arnim befreundet, von daher hat sicher am Zarenhof noch niemand geschlussfolgert, dass er schwul ist. Das hat sich erst in späteren Ehejahren herausgestellt, sehr zu Ollys Leidwesen, die sich sooo sehr Kinder gewünscht hat.
    Sie hat ja am Ende auch eins bekommen ,aber das ist auch schon Thema von Band II. Nur: Wie ich euch kenne, findet ihr dazu per Google auch schon mehr heraus ;-))


    Übrigens: Das die Hälfte der württembergischen Könige schwul war, damit geht die Geschichtsschreibung sehr liberal und offen um. Das ist kein Geheimnis und das ist auch gut so.


    Zurück zu Karl und Olly. Die große Frage ist ja tatsächlich die:


    Warum hat Olga Karl geheiratet?


    Sicher, da war der Druck ihrer Eltern und von außen, dass sie am Ende doch noch unter die Haube kommen möge. Aber das allein war gewiss nicht ausschlaggebend, denn sie war Karl wirklich sehr zugetan - das ist historisch verbrieft.


    Ich denke, sie hat sich ganz bewusst für Karl entschieden, weil sie nach Alexander und der Lusche Stephan die Nase gestrichen voll von "ganzen" Kerlen hatte. "Karl ist kein Herzensbrecher" - das hat eine sensible Frau wie Olga tief in ihrem Inneren gespürt. Er war zwar ein liebenswerter Kerl, aber sie war ihm nicht leidenschaftlich zugetan, also hatte er auch nicht die Macht, ihr Herz zu brechen. Irgendwie kann ich sie da gut verstehen, auch wenn die romantische Liebe, die Liebe auf den ersten Blick und die alles, verzehrende Leidenschaft in Romanen vielleicht spannender ist.


    Aber mir gefällt gerade das bei meinen Figuren so gut: Dass sie eben NICHT so offensichtlich agieren. Dass man zwei Mal über sie nachdenken muss, um ihre Handlungsweisen nachvollziehen zu können. Dass einem das manchmal auch nicht gelingt und man ihnen - in diesem Fall Olly - nachrufen möchte: "Hey Mädle, du machst vielleicht einen Fehler! Gib die Hoffnung auf die große Liebe noch nicht auf! Pfeif auf das, was die andern sagen. Irgendwo da draußen in der großen weiten Welt wird schon noch der Richtige auf dich warten!"
    Das wäre vielleicht heutzutage unsere erste Reaktion. Aber ob wir damit recht haben? Ich weiß es nicht. Und ob Olly damals wirklich noch so viele Chancen gehabt hätte? Meiner Ansicht nach hat sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten! das Beste getan.


    Wundert es euch noch, dass ich gerade wie besessen an Band II schreibe? Ich bin selbst so im Bann dieses wahnsinnig spannenden Frauenlebens, dass ich gar nicht anders kann, als weiterzuforschen, zu schreiben, zu grübeln, noch tiefer in Olga hineinzuschlupfen. Und in Wera. Aber DAS ist nun auch schon wieder ein anderes Thema.


    Ihr Lieben, macht es gut und bis bald, Eure Petra

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich kann nur hoffen, dass die Erwähnung von ihren Schwangerschaften auch nach der Eheschliessung datiert- wir werden dann im zweiten Band nachlessen dürfen, ob wenigstens die Autorin der armen Olga die Erfüllung körperlicher Freuden gönnt. Die Olga muß sich ja noch zu einer richtigen Volksheiligen auswachsen. Noch in der zwanziger und dreissiger JAhren des vorigen Jahrhundert geborene FRauen (alo jetzt so 70-85 Jahre alt) heissen in württemberg oft Olga nach dieser Königin, die da ja bei der Geburt dieser Kinder auch schon einige Jahrzehnte verstorben war.


    Liebe Beowulf,


    da hast du absolut recht. Viele Olgas bekamen ihren Namen aufgrund der großen Bewunderung für die wohltätige Königin.
    Aber ihr kennt ja auch den alten Brauch, dass man früher Kinder nach dem jeweiligen Paten benannte. Ganz viele Olgas waren tatsächlich Patenkinder unserer Olly!
    Sie musste nur aus dem Schloss treten und schon hat ihr irgendeine Bäckersfrau oder Advokatengattin ihr neu geborenes Baby entgegen gestreckt. Und Olga nahm jede Patenschaft an, beschenkte die Kleinen und ihre Eltern und unterstützte sie auch finanziell, wo es nötig war.
    Es hatte sicher mit Olgas eigener Kinderlosigkeit zu tun, dass sie so viele Patenschaften angenommen hat.

  • Leider bin ich durch - dabei hätte ich doch so gerne weitergelesen. Und der nächste Teil kommt erst nächstes Jahr :yikes!


    In diesem Teil kommt Olly endlich zu ihrer langersehnten Hochzeit (die auch noch prunkvoller als die von Mary ausfällt :chen). Und auch in Stuttgart wird ihr ein schöner Empfang bereitet - schön! Mir fehlt jetzt nur noch das Treffen mit dem "lieben" Schwiegervater...



    Vielen Dank Petra für die schönen Lesestunden und die nette Begleitung bei dieser Leserunde! :anbet


    Begleitest Du uns auch bei dem nächsten Band? :wave

  • Liebe Bibliocat,


    du bist durch? Wie schön. Und wie schade. Mich macht's ja immer ein bisschen traurig, wenn ich mich von den Figuren meiner Bücher verabschieden muss. Andererseits begleiten sie mich auch weiterhin, sie sind wie gute, alte Freundinnen, die man zwar nicht mehr jede Woche sieht, aber die immer einen Platz in meinem Herzen haben werden. Und neben der Glasbläserin Marie, neben Hannah und Flora reiht sich dort bei mir gewiss auch mal Olly ein.
    Aber noch ist sie mir ganz präsent! Denn ich schreibe ja am Folgeroman, damit wir in einem Jahr hier an dieser Stelle da anknüpfen können, wo wir nun aufhören. Falls ihr mögt ...


    So viel sei verraten: Der liebe Schwiegervater entpuppte sich als noch viiiel schrecklicher. Unsere arme Olly ...

  • Zitat

    Original von Petra Du-Be
    Liebe Bibliocat,


    du bist durch? Wie schön. Und wie schade. Mich macht's ja immer ein bisschen traurig, wenn ich mich von den Figuren meiner Bücher verabschieden muss. Andererseits begleiten sie mich auch weiterhin, sie sind wie gute, alte Freundinnen, die man zwar nicht mehr jede Woche sieht, aber die immer einen Platz in meinem Herzen haben werden. Und neben der Glasbläserin Marie, neben Hannah und Flora reiht sich dort bei mir gewiss auch mal Olly ein.
    Aber noch ist sie mir ganz präsent! Denn ich schreibe ja am Folgeroman, damit wir in einem Jahr hier an dieser Stelle da anknüpfen können, wo wir nun aufhören. Falls ihr mögt ...


    So viel sei verraten: Der liebe Schwiegervater entpuppte sich als noch viiiel schrecklicher. Unsere arme Olly ...


    Die arme Olly.... :rolleyes


    Ich freue mich schon auf den nächsten Band und werde mir die Wartezeit mit dem Blumenorakel vertrösten... :wave


  • ... ich auch!!!!! Deshalb schreibe ich auch wie besessen daran. Kann nur soviel schon vorab verraten: In Stuttgart geht's erst richtig rund. Und die Dramen brechen leider auch nicht ab, sie werden nur vielfältiger und drehen sich nicht mehr allein um Liebesdinge. Aber ob's das für Olly leichter gemacht hat?!


    Heute schreibe ich allerdings nicht, denn nach drei Lesungen in dieser Woche genieße ich meinen Feiertag mit Basteln, Beautypflege und einem laaangen Spaziergang mit Eric!


    Sonnige Grüßlis sendet Petra

  • Hallo allerseits!


    Mir hat das ganze Buch gut gefallen und es war auch spannend - obwohl man ja schon wusste, dass Olga Karl heiratet.


    Eine Frage habe ich am Schluß noch: Woran stirbt Olgas Freundin Maria? Von ihrem Tod erfährt man so nebenher, das fand ich ein bißchen schade. Oder habe ich was überlesen?


    Es war meine erste Leserunde hier - ich wurde von Petra Du-Be auf die Idee gebracht, sie erzählte bei ihrer Lesung in Tuttlingen von den Büchereulen. Es hat viel Spaß gemacht - danke an alle Bücherulen und an Petra! (Bin schon bei der nächsten Leserunde angemeldet!)


    Liebe Grüße von Tigerente :-)


  • :write
    Darauf bin ich auch sehr gespannt.
    Olly's Schwiegervater IST ein Ekel.
    Beschreibt ihn Petra doch als noch viel schrecklicher im nächsten Buch :yikes


    Da fragt man sich die ganze Zeit, wie es Karl und seine Mutter bei diesem Scheusal nur ausgehalten haben? :cry
    Da kommt gewiss keine leichte Zeit auf Olly zu, denn Karl erscheint recht unselbständig und das Wort Selbstbewußt scheint ein Fremdwort für ihn zu sein.
    Täte mich mal interessieren, mit was für Worte Alexander Olly vor der Hochzeit mit Karl warnen wollte???


    Vielen lieben Dank an Petra für die schönen Lesestunden und die nette Begleitung zu dieser Leserunde :knuddel


    Ich hoffe Du hast hier die Rezensionen zur Zarentochter schon finden können? >> klick <<


    und hier sind alle Rezensionen Deiner Bücher >> hier <<

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Liebe Bonomania,


    danke für die lieben Worte. Und danke auch für den Link zu den Rezis, die ich bisher nicht gefunden hatte ...
    Diese Leserunde - meine erste! - hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, dabei mischte sich im Vorfeld zur Vorfreude auch ein wenig Bammel nach dem Motto: Wie wird's werden? Werden die Büchereulen dich zerreißen? Es gibt ja auch Leserunden, da geht's nicht ganz so liebevoll zu wie bei uns ... Aber ich wurde mehr als positiv überrascht: Zum einen von den sachkundigen Fragen, die ich in dieser Form nur selten erlebe, da die meisten Leser nicht ganz so viel Geschichtswissen haben. Zum andern über die "Disziplin", die in so einer Leserunde herrscht.
    Also von mir aus können wir das gerne wieder machen mit dem Nachfolgebuch.


    Bonomania, ich fand es auch schön, dass wir uns in Tuttlingen kurz kennenlernen durften. Ich hoffe, dir und deiner Familie geht es gut, nun, da ihr wieder zuhause seid?


    Sonnige Grüße sendet Petra

  • Liebe Tigerente,


    gell, so schnell kommt man zu einem neuen Hobby ;-)) Auch für mich wird das nicht die letzte Leserunde sein!
    Ich finde Menschen, die Lust auf Neues haben und dies dann auch ausleben, einfach wunderbar. Ewig im alten Trott ist es doch sooo langweilig, hier bei den Büchereulen aber findet man immer was von Interesse.


    Bis bald mal wieder, dann vielleicht auch mal auf meiner Homepage?