'Somewhere in Time' - Seiten 115 - 183

  • Jetzt erst mal nur der Hinweis, daß ich diesen Abschnitt durch und eine Menge Zettel im Buch stecken habe. Nur komme ich momentan leider nicht dazu, diese Zettel und Anmerkungen in einen richtigen Beitrag hier zu verwandeln. Vielleicht heute Nachmittag, evtl. auch erst morgen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Na endlich passiert mal was. Richards erster Tag im Jahr 1896 ist schon sehr spannend. Unerwartete und gleichzeitig doch recht logische Komplikationen gilt es zu bewaeltigen. Dazu kommt eine starke koerperliche Schwaeche. Die hab noch bei keinen Zeitreiseromanen oder -filmen gesehen.


    Elise scheint ihn erwartet zu haben! Ihre allererste Reaktion am Strand hat mich total ueberrascht:


    S. 142
    "Is it you? she asked"


    und ich frag mich immer noch wieso und warum????? Und Richard ist genauso ueberrascht und stellt sich die gleiche Frage auch noch am Ende dieses Abschnittes.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Dazu kommt eine starke koerperliche Schwaeche. Die hab noch bei keinen Zeitreiseromanen oder -filmen gesehen.


    Stimmt, das ist mir beim ersten Lesen damals auch sehr positiv aufgefallen.



    Zitat

    Original von Beatrix
    Elise scheint ihn erwartet zu haben! Ihre allererste Reaktion am Strand hat mich total ueberrascht:


    S. 142
    "Is it you? she asked"


    Woher das kommt, wird noch erklärt (im Buch, wenn ich es recht erinnere, besser und nachhaltiger als im Film).


    "Is it you?" ist übrigens auch eine DER Schlüsselszenen im Film. An der Stelle, an der das gedreht wurde, befindet sich heute eine Gedenktafel (kein Witz, ist wirklich so). < Hier > ist das Foto dieses Ortes (gefunden auf >dieser< Seite). Wenn man auf >dieser Seite< nach unten scrollt, kommt ein Foto der "Is it you" - Szene. (Alle Seiten in englischer Sprache.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Seite 123f: The sight of them walking on the sand made my meartbeat jump because they were the first visible residents of 1896 I had seen. A short time before, none of them hat been alive, unlesse the children were, eking out their final days. Now they moved before my eyes, embodied.
    Das wäre wohl eines der faszinierendsten Dinge, wenn man in die Vergangenheit reise könnte. Menschen treffen, die schon lange tot sind. (Siehe auch Seite 129, die Begegnung mit dem jungen Mann.)



    Seite 125: I experienced a momentary premonition as it occurred to me that, already, I had imposed my presence on 1896, causing physical damage and creating a problem with no solution. Was that allowed? I wondered.
    Zeitparadoxe, Veränderung der Vergangenheit und damit des Gangs der Geschichte. Interessant, daß Richard selbst darüber nachdenkt. Überhaupt ein interessanter Gedanke: verändert er die Vergangenheit, oder erfüllt er sie? Denn die Geschichte und ihr Ausgang stehen ja fest, wie wir in den Buchauszügen zu Beginn gelesen haben. Was wäre, wenn ihm die Reise nicht gelungen wäre? Was würde dann in den Biographien von Elise McKenna stehen?



    Dann die schon erwähnte „Is it you?“ - Szene. Die Auflösung dieser seltsamen Begrüßung erfolgt erst später.


    Bilder habe ich im letzten Post schon verlinkt; < so klingt das im Film > (Lautsprecher einschalten!), wenn Elise ähm Jane Seymour diese Worte spricht. (>Hier< weitere Tonclips aus dem Film.)



    Was mich so fasziniert ist, wie sehr Matheson auf die Probleme Richards beim akklimatisieren eingeht. Nicht nach dem Motto “So, jetzt mache ich mal eine Zeiteise. Husch - und schon bin ich da. Alles paletti, keine Probleme.“ Sondern von emotionalen bis hin zu physischen Schwierigkeiten ist es für meine Begriffe so geschrieben, wie es einem solchen Zeitreisenden wohl gehen würde. Ich kann das richtig nachfühlen.


    Auch die Unterschiede zwischen 1971 und 1896 treten immer wieder zutage. Richard versucht sich anzupassen und nicht etwa seine Maßstäbe anzulegen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Richard hat es also tatsächlich geschafft und ist endlich in der Vergangenheit gelandet. Dass er sich so gut vorbereitet hat mit der Kleidung, hilft natürlich - aber trotzdem hat er nicht nur körperliche Schwierigkeiten zu überwinden (finde übrigens auch, dass das sehr gut dargestellt ist), sondern auch räumliche.


    Die Szene, wie er versucht, aus dem Zimmer, in dem er zu sich kommt, "auszubrechen", ist ausgesprochen gelungen! Wie überhaupt die Schilderungen, wie Richard sich in der neuen Welt erst mal orientieren muss. Und vor allem natürlich, wie er Elise das erste Mal begegnet. Das ist tatsächlich sehr berührend. Seine Angst, nicht durchzuhalten und doch irgendwie wieder in seine eigene Zeit zu kommen, kann ich gut nachvollziehen!


    Die Auflösung der "Is-it-You"-Sequenz hatte ich ganz vergessen - und bin daher beim Lesen auch darüber gestolpert. Da ich mich nicht mehr erinnerte, fand ich die Antwort dann umso spannender!


    Ab diesem Teil wird die Erzählweise deutlich angenehmer und flüssiger. Das Lesen macht jetzt richtig Spaß! :-]

  • Zitat

    Original von Beatrix:
    Dazu kommt eine starke koerperliche Schwaeche. Die hab noch bei keinen Zeitreiseromanen oder -filmen gesehen.


    :write Das trägt für mich (sofern man das über ein Buch mit dem Thema Zeitreisen sagen kann) zur gefühlten Authentizität bei.


    Zitat

    Original von Corinna:
    Ab diesem Teil wird die Erzählweise deutlich angenehmer und flüssiger. Das Lesen macht jetzt richtig Spaß!


    Und auch hier kann ich nur :write. Der Wechsel der Zeit wird also auch durch einen Sprachwechsel verdeutlicht. Eigentlich eine gute Idee (wenn es dem Leser den Einstieg in das Buch nicht so erschweren würde).


    Der Funke, was die Liebesbeziehung zwischen Elise und Richard betrifft, ist bei mir noch nicht übergesprungen. Ob das jetzt an mir liegt oder ob der Autor an irgendeiner Stelle verpasst hat mir Richard Gefühlslage verständlich zu machen, kann ich nicht sagen.
    An Elise´Stelle hätte ich jedenfalls schon lange Reißaus genommen und Richard wundert sich ja selbst, warum sie das alles mitmacht.
    Naja, vielleicht ändert sich das ja noch im Verlauf des Buches.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von grottenolm
    An Elise´Stelle hätte ich jedenfalls schon lange Reißaus genommen und Richard wundert sich ja selbst, warum sie das alles mitmacht.


    Warum sie nicht Reißaus nimmt, wird - wie gesagt - noch erklärt.


    Ich bin vermutlich zu sehr vom Film (den ich zuerst gesehen habe) beeinflußt. Dort stimmt die "Chemie" nämlich zwischen Christopher Reeve und Jane Seymour; man nimmt ihnen das Paar ab. Auch Christopher Plummer als Manager ist sehr überzeugend.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier :
    da ich schon weiter im Buch bin, kann ich mir denken welche Szene du meinst, nämlich


    Aber das ist mir als Erklärung irgendwie zu schwach. Nicht bei der Art und Weise, wie Richard sich fast schon an sie klammert.


    Vielleicht würde ich das Buch mit anderen Augen lesen, wenn ich den Film bereits kennen würde. Ich nehme mal an, daß im Film einiges durch die Chemie/Interaktion zwischen den Schauspielern sichtbar gemacht wird, was mir in geschriebener bzw verbaler Form hier einfach fehlt. :gruebel

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von Corinna
    Um nicht zu sagen "hassenswert"... Der macht das schon ziemlich klasse! :grin


    So krass wollte ich es nicht ausdrücken, aber es stimmt. Er gibt einen prima "Bösewicht". :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von grottenolm
    SiCollier :
    da ich schon weiter im Buch bin, kann ich mir denken welche Szene du meinst, nämlich


    Aber das ist mir als Erklärung irgendwie zu schwach. Nicht bei der Art und Weise, wie Richard sich fast schon an sie klammert.


    Das ist "nur" die äußerliche Erklärung - die ich durchaus nachvollziehen kann. Aber meiner Meinung nach gibt es einfach solche Anziehungskraft zwischen Menschen, die - hm - fast ein bisschen übersinnlich ist. Im vorigen Thread nannte ich das Schicksal.


    Kann natürlich sein, dass ich auch durch den Film "vorbelastet" bin und im Buch einfach das, was ich beim Film schon gefühlt habe, voraussetze. Das zu beurteilen ist aber schwer, eben weil ich den Film kenne...



    @ SiCollier
    Genau!

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Der Funke, was die Liebesbeziehung zwischen Elise und Richard betrifft, ist bei mir noch nicht übergesprungen. Ob das jetzt an mir liegt oder ob der Autor an irgendeiner Stelle verpasst hat mir Richard Gefühlslage verständlich zu machen, kann ich nicht sagen.
    An Elise´Stelle hätte ich jedenfalls schon lange Reißaus genommen und Richard wundert sich ja selbst, warum sie das alles mitmacht.
    Naja, vielleicht ändert sich das ja noch im Verlauf des Buches.


    Richards Gefuehlslage ist schon eher verstaendlich, er hat ja schon 100 Seiten lang seine Sicht erklaeren koennen. Elise dagegen hat nur wenige Zeilen bekommen, die versuchen irgendwie ihre Gefuehle deutlich zu machen. Eine Chemie zwischen den beiden entsteht da fuer mich auch nicht wirklich.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von SiCollier
    .....
    Was mich so fasziniert ist, wie sehr Matheson auf die Probleme Richards beim akklimatisieren eingeht. Nicht nach dem Motto “So, jetzt mache ich mal eine Zeiteise. Husch - und schon bin ich da. Alles paletti, keine Probleme.“ Sondern von emotionalen bis hin zu physischen Schwierigkeiten ist es für meine Begriffe so geschrieben, wie es einem solchen Zeitreisenden wohl gehen würde. Ich kann das richtig nachfühlen.


    Auch die Unterschiede zwischen 1971 und 1896 treten immer wieder zutage. Richard versucht sich anzupassen und nicht etwa seine Maßstäbe anzulegen.


    Ja genau! Das kann ich nur :write
    Denn wenn das so problemlos ginge, was hätte ihn daran gehindert, mal so schnell zurück nach 1971 zu springen und woanders im Hotel wieder aufzutauchen? Dann wäre eine verschlossene Tür kein Problem gewesen..

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Richards Gefuehlslage ist schon eher verstaendlich, er hat ja schon 100 Seiten lang seine Sicht erklaeren koennen. Elise dagegen hat nur wenige Zeilen bekommen, die versuchen irgendwie ihre Gefuehle deutlich zu machen. Eine Chemie zwischen den beiden entsteht da fuer mich auch nicht wirklich.


    Ja, Elises Gefühle kann man nicht so gut nachvollziehen, wie Richards.
    Richard hat sich (törichterweise) in ein Bild verliebt, hat sich todkrank in die Vergangenheit "gewollt", war vom Objekt seiner Faszination auch in natura überzeugt und hat seinen romantischen Gefühlen freien Lauf gelassen. (Erinnert mich irgendwie an Internetdating ;-)) Nichts hat ihn abgelenkt, "zu Hause" hatte er sozusagen nichts mehr zu verlieren. Er hat sich voll auf Elise konzentriert. Das hat Matheson sehr plausibel hinbekommen.


    Ein anderer Fall ist Elise. Die unnahbare Elise im Jahr 1896. Okay, es wurde ihr zweimal prophezeit, dass Richard kommen würde, aber warum verliebt sie sich in ihn? Er könnte ein Glücksritter sein, der auf ihr Geld aus ist. Er könnte ein Schauspieler sein, der über sie zum Erfolg kommen will. Er könnte ein Psychopat sein, der Frauen umbringt. Sein Verhalten ist mehr als merkwürdig, sein Auftreten linkisch. Vielleicht ist es seine Direktheit, seine Verletzlichkeit, die sie berührt. Zu spüren, dass man das Einzige im Leben eines anderen Menschen ist und zwar nicht wegen der Berühmtheit, sondern nur wegen dem Menschen, ist bestimmt intoxicating (mir fällt das deutsche Wort nicht ein). Noch dazu kommt, dass Elise bereit ist und zwar ganz unabhängig von Richard. Sie ist bereit und weiß, dass er ihre erste und letzte Chance auf gelebte Liebe ist und sie hat sich entschieden, es durchzuziehen.

    Ich habe das letzte in Spoiler gesetzt, weil ich nicht weiß, ob das noch zu diesem Abschnitt gehört, denn ich bin schon weiter.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Zitat

    Original von Suzann


    Ja genau! Das kann ich nur :write
    Denn wenn das so problemlos ginge, was hätte ihn daran gehindert, mal so schnell zurück nach 1971 zu springen und woanders im Hotel wieder aufzutauchen? Dann wäre eine verschlossene Tür kein Problem gewesen..


    Auch das finde ich sehr gut beschrieben.
    Allein mit den Unterschieden klarzukommen, zeigt die Szene, wo er mit dem Bellboy zu Elise's Zimmer geht und den Patio anschaut. Patio ist wohl ein neumodischer Begriff, denn laut Bellboy hieß es open court.


    Bin auch gespannt, wann die Auflösung zu Is it you kommt. :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Suzann
    (Erinnert mich irgendwie an Internetdating ;-) )


    Dazu kann ich nix schreiben, weil ich damit keine Erfahrung habe. ;-)



    Zitat

    Original von Suzann
    (...) aber warum verliebt sie sich in ihn?


    Ich schätze, warum sich wer in wen verliebt, gehört zu den großen Rätseln der Menschheit, die nie gelöst werden.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
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  • Suzann :


    ich habe mir gerade nochmals in aller Ruhe dein Posting über Richard und Elise durchgelesen und in gewisser Weise bringst du mein Leseeindruck voll auf den Punkt. Gleichzeitig lieferst du mir aber auch einen nachvollziehbaren Erklärungsansatz für Elise´Verhalten (zumindest was ihre Gefühle Richard gegenüber betrifft). Das hat der Autor selbst bei mir nicht geschafft.
    Vielleicht relativert das noch ein bißchen meinen Gesamteindruck und meine Kritik insbesondere zum letzten Abschnitt sollte nicht ganz so hart ausfallen... :gruebel


    Edit: sinnvoll ergänzt

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von grottenolm ()

  • Was ich in diesem Teil nicht verstehe, warum er kein Zimmer hat, wo R.C.Collier doch in der Liste stand :gruebel
    Er wird an der Rezeption wohl nicht seinen Namen genannt haben, denn sonst hätten sie doch feststlellen können, das er Zimmer 527 (?) hat. :gruebel

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    Wendy Wasserstein