'Die Gottessucherin' - Seiten 462 - 560

  • Brianda hat doch noch gemerkt das sie mit der Klage gegen Gracia einen fehler gemacht hat. Wenn auch etwas spät.
    Das sie mit Tristan ins Ghetto ging zeigt wie gross ihre Liebe zu ihm ist. Und das sich la Chica weigert das sie mit dem zwiespalt zwischen Scheinchristin und Jüdin wie Reyna nicht so einfach klar kommt.


    Die Szene zwischen Cornelius und Gracia wo er merkt das ihr Glaube stärker ist als seiner, hat mich doch sehr nachdenklich gestummen. Ich denke Cornelius hat durch seine Rache an Gracia das wesentliche aus den Augen verloren- sein Vertrauen in Gott und den Orden.


    Die hilfe des Sultans kam ja wirklich in letzter Minute. Sein einfluss muss gross sein das eine Pergamentrolle ausreicht um ein Gericht umzustimmen.
    Ich denke Reyna weiss noch gar nicht das sie Jose nicht heiraten wird. Und wieder spielt hier Gracia mit dem Schicksal und der Liebe von Menschen die sie liebt. Denke nicht das Reyna es einfach so hin nehmen wird.


    Ich hoffe das in Konstantinopel entlich etwas ruhe in Gracias leben einkehrt. Und Süleymann sich an seine abmachung hält.

  • So, jetzt geht es erst mal nach Ferrara und wieder die Hoffnung, daß sie hier in Frieden leben dürfen.


    Samuel hat sein Buch fertig, es scheint wirklich ein einzigartiges Werk gewesen zu sein.


    Und dann sollen die Juden Schuld an der Pest haben und müssen die Stadt verlassen - es nimmt einfach keine Ende. Wer Geld hat darf an Bord und so entkommen!!


    Gracia möchte ich manchmal einfach nur schütteln, ich denke irgendwann bekommt sie es zurück. Auch Reyna wird sich nicht alles gefallen lassen.

  • Zitat

    Original von Richie


    Samuel hat sein Buch fertig, es scheint wirklich ein einzigartiges Werk gewesen zu sein.


    Samuel Usque hat es wirklich gegeben. Und das Buch, das er geschrieben hat - Die Consolationes - auch. Es war tatsächlich Gracia gewidmet, und es beinhaltet die erste Darstellung ihrer überragenden Lebensleistung und Bedeutung für das jüdische Volk. Es gibt das Buch heute noch in Uni-Bibliotheken, auf Portugiesisch, auf Latein und - zum Glück - auch in einer englischen Übersetzung.

  • Samuels Buch wuerde mich auch mal interessieren. Das war sicher eine sehr interessante Quelle fuer dieses Buch...


    Brianda und Gracia zerstreiten sich und wie immer geht es um das liebe Geld. Schade, dass hier die Familie nicht zusammenhaelt.


    Dem Dominikanermoench scheint es auch immer schlechter zu gehen und mir draengt sich der Verdacht auf, dass er so langsam wahnsinnig wird.


    Jose steckt auch ganz schoen in der Klemme.. treu bleiben und den Prinzen beleidigen oder nachgeben. Eine schwierige Situation. Aber auch Gracia hat eine schwierige Entscheidung zu treffen. Fuer ihr Leben muss sie mal wieder ihre Tochter "opfern".


    Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. :lesend

  • Zitat

    Original von spike
    Die Szene zwischen Cornelius und Gracia wo er merkt das ihr Glaube stärker ist als seiner, hat mich doch sehr nachdenklich gestummen. Ich denke Cornelius hat durch seine Rache an Gracia das wesentliche aus den Augen verloren- sein Vertrauen in Gott und den Orden.


    Vielleicht hat er auch gemerkt, dass er nie einen wirklichen Glauben besessen hat. Wer so vehement bekennt, dass er an Gott glaubt und in Gotten Namen handelt, der verbirgt dadurch vielleicht in Wirklichkeit seine Unsicherheit und die Tatsache, dass der Glaube gar nicht so stark ist. Echte Frömmigkeit war in Schepperings Verhalten jedenfalls nie zu finden. Die Erkenntnis, dass er er an jemanden Scheitert, der wirklich an Gott glaubt, muss extrem hart gewesen sein.


    Die einzige, die in diesem Abschnitt wirklich etwas aufgibt, ist für mich Brianda. Der einfache Weg wäre gewesen, Venedig zu verlassen. Sie jedoch entscheidet sich für Tristan und ein Leben ohne jeglichen Status und Prunk. Brianda ist an den Fehlern, die sie gemacht hat, gereift.


    Über das Ghetto Novo gibt es bei Wiki einen Artikel und auch ein Bild aus der heutigen Zeit:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto_%28Venedig%29


    Es wirkt heute weniger düster als im Roman geschildert. Gab es damals mehr Gebäude als heute noch vorhanden sind?


    Ist der Begriff "Ghetto" in Venedig entstanden und dort erstmalig verwendet worden?


    Offen bleibt hier das PS des Briefes von Süleyman. Ob Gracia wieder die Sache vor die Menschen stellt und ihre Tochter wirklich einem Muslimen als Drittfrau in die Ehe gibt?

  • Zitat

    Original von Peter Prange


    Samuel Usque hat es wirklich gegeben. Und das Buch, das er geschrieben hat - Die Consolationes - auch. Es war tatsächlich Gracia gewidmet, und es beinhaltet die erste Darstellung ihrer überragenden Lebensleistung und Bedeutung für das jüdische Volk. Es gibt das Buch heute noch in Uni-Bibliotheken, auf Portugiesisch, auf Latein und - zum Glück - auch in einer englischen Übersetzung.


    Ist dieses Buch Gracia wirklich zum Verhängnis und ihr als Aufzeichnung ihrer "Verfehlungen" zur Last gelegt worden?

  • Warum ist Süleymans Einfluss auf die westliche Welt so groß gewesen? War seine Macht so groß, dass die westlichen Herrscher Angst hatten, er würde sie mit einem Krieg überrollen? Für den Waffenstillstand mit dem Habsburger Reicht wurde ihm Geld gezhalt. Das war dann wohl die einzige Möglichkeit, ihn vom weiteren Vorrücken abzuhalten.


    Ich bin übrigens gespannt, ob Roxelane im nächsten Abschnitt auch auf der Bildfläche erscheint. Wie wird es wohl sein, wenn zwei so einflussreiche Frauen aufeinander treffen?


    Roxelane ist eine Frau, die ich mir als eigenständige Protagonistin eines Romans sehr gut vorstellen könnte.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Ist dieses Buch Gracia wirklich zum Verhängnis und ihr als Aufzeichnung ihrer "Verfehlungen" zur Last gelegt worden?


    Nein, das war eine interpretierende Zuspitzung von mir. Die aber darin ihren Grund hat, dass Gracias Ruf als Führerin ihres Volkes ihr oft tatsächlich geschadet hat. Ihre Fluchthilfe sprach sich ja nicht nur bei ihren Glaubensbrüdern herum, sondern auch bei ihren Widersachen. Sodass jeder Lobpreis auf sie eine zusätzliche Gefahr für sie bedeutete.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Warum ist Süleymans Einfluss auf die westliche Welt so groß gewesen? War seine Macht so groß, dass die westlichen Herrscher Angst hatten, er würde sie mit einem Krieg überrollen? Für den Waffenstillstand mit dem Habsburger Reicht wurde ihm Geld gezhalt. Das war dann wohl die einzige Möglichkeit, ihn vom weiteren Vorrücken abzuhalten.


    Ja, Süleyman war der mächtigste Herrscher der damaligen Zeit. Und ja, er hat tatsächlich mit Krieg gedroht, wenn Gracia die Ausreise verweigert. Und noch einmal ja - diesem Druck wurde dann schließlich nachgegeben.

  • In diesem Abschnitt ist wieder viel passiert. Scheppering finde ich sehr fanatisch. Er lässt sich nicht davon abbringen Gracia zu bekehren, koste es was es wolle. Sie lässt aber nicht von ihrem Glauben ab. Schon wieder opfert sie jemanden aus der Familie. Diesmal Reyna.


    Brianda hat ihren Fehler mit der Klage eingesehen. Leider etwas zu spät.