'Regenroman' - Kapitel 01 - 03

  • So, heute ging es los.


    Derzeit bin ich auf Seite 70 meiner Ausgabe und das Buch sagt mir bis jetzt noch nicht zu. Die Beschreibungen von Landschaften usw. sind sehr schön, aber die Handlung läßt doch zu wünschen übrig. Wie war Euer erster Eindruck ?

  • Ähm, hier sollte eigentlich nur zu Kapitel 1 bis 3 geschrieben werden .... da habe ich irgendwie getrieft und schon zu späteren Kapiteln geschrieben
    Da schubse ich meinen Beitrag einfach zu Kapitel 4 bis 6 , weil ich das jetzt nachträglich nicht mehr so sortiert kriege


    *tschuldigung* :rolleyes

  • Also ich stimme Tanzmaus auch zu, bis jetzt nicht mein Fall.
    Die beiden (LEON und MARTINA/Roswitha) sind so schrecklich unsympathisch und .... nun ja wie soll ich sagen.... dämlich?


    Und was soll der Leichenfund am Anfang? Warum kotzt sich Martina die Seele aus dem Leib... bzw. warum heißt sie eigentlich Martina, weil Leon Roswitha nicht gefiel? Also bitte.... ich heiße auch wie jedes dritte Weibsstück in der Praline oder Wochenend und hab auch das beste aus meinem Namen gemacht. Rosi oder Ita oder sonst was wäre doch auch nett gewesen.

  • Endlich habe ich gestern Abend mal anfangen können zu lesen und so ca. 100 Seiten geschafft.


    Babyjane, du sagst es - unsymphatischere Hauptpersonen sind mir schon lange nicht mehr untergekommen! Trotzdem finde ich auch, dass sowohl die Personen als auch die Landschaft ziemlich plastisch beschrieben sind und die Autorin auch stellenweise recht gute und originelle Bilder und Vergleiche verwendet.


    Obwohl ich das Buch bisher auch nicht so richtig gerne lese, bin ich doch gespannt, auf was die Geschichte rausläuft und was es mit dem Mord (hat Leon was damit zu tun???) und ob sich andere seltsame Bestandteile der Geschichte (wie der große Salamander/Molch) im Laufe des Romans aufklären.


    Rosina

  • SO nun hab ich mehr Zeit und fasse mein komisches Gefühl mal in Worte.


    Welcher normale Mensch verhält sich so, wenn er eine Leiche findet?
    Erst massig Spuren hinterlassen und dann wegfahren? Dümmer gehts nimmer, oder?
    Und warum bitte piekst Leon die Leiche mit einem Stock an? Würde jemand von euch auf diese Idee kommen? Also ich sicher nicht und ich bin schon verdammt abgehärtet und neugierig.


    Dann gehts weiter.. welche rnormale Mensch kauft ein Haus mit Schimmelpilzen? Da mag es noch so billig sein, da bekämen mich keine 10 Pferde rein.


    Noch schlimmer fand ich die Schilderung der Hochzeitsfeier....


    Also zur Zeit kann es nur noch besser werden hoffe ich.

  • Hallo zusammen,


    ich bin jetzt ca. Seite 70 (Bulemie-Anfall) und der Roman scheint das zu werden, was der Klappentext und die Inhaltsangabe verspricht – eine bitterböse Sache.


    Leon und Martina werden langsam, auch durch Rückblicke, zu Stellvertretern für Typen aufgebaut.
    Leon, der unscheinbare, fällt irgendwie, ohne sein zutun, immer wieder auf die Sonnenseite. Die Frauen liegen ihm zu Füßen, nur das interessiert ihn eigentlich nicht. Für ihn zählt nur Geld und Macht. Er darf gegen einen erheblichen Vorschuss die Memoiren einer Kiez-Größe schreiben, bekommt nebenbei einen Mercedes geschenkt und heiratet einen Frau, die nur so von Verehrern umschwärmt ist. Für alles kann er eigentlich nichts, rechnet es aber als seinen Verdienst an. Daraus resultiert eine Fehleinschätzung der eigenen Fähigkeiten und Überheblichkeit (Kauf der Bruchbude und deren Renovierung). Zudem scheinen sein Gefühle stark verschüttet und durch emotionslose Neugier ersetzt zu sein (Wasserleiche).
    Martina, die Frau, die jeder Mann haben will (aber nicht mehr), fehlt dagegen ihr Selbstwertgefühl. Sie scheint Leon fast hörig, ändert sogar ihren Vornamen seinetwegen, erkennt zwar seine Fehler, akzeptiert sie aber, um bei ihm bleiben zu dürfen. Sie scheint aber mit der Realität und deren Einschätzung besser klar zu kommen als Leon.
    Nach Ron Smothermon die typischen Vertreter von Mann und Frau. Ein Mann setzt alles daran, dem geheimen Club der Männer anzugehören. Eine Frau setzt alles daran einen Mann zu bekommen, den sie meint, ohne einen sei sie nicht überlebensfähig.
    Auf jeden Fall scheint es eine Beziehung zu sein, bei der Außenstehende sehr schnell erkennen: Das kann nicht gut gehen.


    So weit mein erster Eindruck.
    Da fällt mir auf, dass auf der Hochzeit kein Wort zu Leons Eltern fällt. Muss ich noch einmal nachschauen; wahrscheinlich habe ich es überlesen.


    Mir macht das Buch bisher viel Spaß (ich mag bitterböse Satiren, bei denen das Lachen im Halse stecken bleib). Auch der Stil von Karin Duve gefällt mir sehr. Sie ist eine sehr genaue Beobachterin, besonders bei Martina (wie sie den Waldweg herunterrutscht, ihre Sitzung auf der Gästetoilette). Durch bildhafte Vergleiche werden mir auch detaillierte Beschreibungen nicht langweilig. Hier ein Sätze, die mir hängenblieben:


    Und die Augen lagen so nackt und verschreckt in ihren Höhlen, als wären diese nicht ihr angestammter Platz, und es könnte jederzeit der rechtmäßige Besitzer kommen, Ansprüche geltend machen und sie wie zwei Murmeln in die Tasche stecken. (S.8)


    Wie eine flinke Nadel wechselte der Bach mehrmals den oberirdischen mit dem unterirdischen Aufenthalt. (S.33)


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • dyke:
    Doch Leons Mutter wird erwähnt
    Ihr treten nach den Worten von Martinas Vater die Tränen in die Augen.


    Deine *Interpretation* hat mir ein bißerl Verständnis für die beiden ins Hirn gepustet, aber für Menschen die so zielstrebig ins Unglück rennen, hab ich immer noch wenig Verständnis. :fetch